Holzrad09

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Hallo Woodworkergemeinde
Möchte nun wieder mal eines meiner aktuellen Projekte hier vorstellen, was mich die eine oder andere Abendstunde der letzten Tage beschäftigt hat.
Der neue Hausvorbau ist nun fertig und eine neue Kommode in weiß sollte ihren Platz darin finden, sie sollte 180 cm lang, 35 cm tief und 80 cm hoch sein, die Türen / Schubkastenblenden in Rahmenbauweise mit Füllung gestaltet, der Korpus aus Leimholz, oben mit einem Kranzprofil und unten mit einem profilierten Sockel versehen werden.
Nach Absprache mit den Familienangehörigen entstand eine Skizze mit Holzliste und es konnte losgehen.
Das Material der Wahl für den Korpus war Leimholz, der Boden, die Innenwände, Einlegeböden, Schubkasten Vorder und Hinterteile wurden aus Resten keilgezinkt, alle anderen Teile mit durchgehenden Lamellen gefertigt, für die Türen / Schubkastenblenden benutzte Ich das Profilmesser F 124.
Die Front und die Rückwand wurde in Rahmenbauweise gebaut und letztere mit 5 mm Sperrholz versehen, alle Außenecken wurden mit Schlitz / Zapfen, die inneren Rahmenteile mit Stemmloch / Zapfen versehen, ausgehobelt wurden alle Korpusteile auf 20 mm Stärke, Schubkastenteile auf 14 mm.
 

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Holzrad09

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Die Schubkästen wurden auf der Bandsäge gezinkt, von Hand ausgestemmt, genutet und verleimt, anschließend eine 6 mm Birkensperrholzplatte eingeschoben und befestigt.
Nach dem Abplatten und Lackieren der Füllungen wurden die Türen / Schubkastenblenden verleimt, bekamen eine 3 mm Rundung und einen 8 mm tiefen Falz, sie liegen nun 6 mm auf und haben umlaufend 2 mm Luft, die beiden Mitteltüren blieben stumpf und bekommen einen 1 mm Luftspalt.
Bis dahin soweit, demnächst mehr und keine Scheu vor Fragen.
LG
 

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ChrisOL

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Hast du die Keilgezinkten Leisten selbst hergestellt, da ist frischer Leim und etwas Versatz zu sehen?

Ich bin gespannt wie es weiter geht.
 

Holzrad09

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Alle Reste die zwischen 24 und 30 mm Stärke und mind. 20 cm lang waren wurden keilgezinkt, aber eben nur die Teile die man später nicht mehr sieht bzw nur wenn man den Schrank öffnet.
Auf dem Bild liegen die keilgezinkten Lamellen nebeneinander, anschließend wurde die Schmalfläche gehobelt, zur Platte verleimt, ausgerichtet und nach dem trocknen fertig ausgehobelt.
LG
 

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RockinHorse

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Ich bin beeindruckt.

Du bietest eine Menge an Details zum Abgucken an.

Auf die fertige Kommode darf man gespannt sein.
 

uli2003

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Die Zinkeneinteilung - da geht sicher noch was :emoji_slight_smile:

Ansonsten - schaut gut aus!
 

bello

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Das gefällt mir sehr gut. Ich werde sehr interessiert weiterlesen.

Gruß
 

Holzrad09

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Vielen Dank für Euer Feedback :emoji_slight_smile:
@ uli, damals in meiner Ausbildung meinte der Meister, bei normalen Schubkastenhöhen wäre eine siebener Teilung ideal und das habe Ich all die Jahre dann so gemacht, wie manche mit diesen breiten Schwalbenschwänzen und schmalen Zinken machen gefällt mir nicht, klar, hätte den Boden etwas höher einnuten können, da wäre nicht so ein " Zippel " drangeblieben. Wollte ihn vorher erst umlaufend einnuten, aber habe es dann so gemacht.
mfg
 

Holzrad09

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Mittlerweile ging es mit dem ganzen Prozedere an den Korpusteilen weiter, spachteln - schleifen - wässern - schleifen - grundieren - schleifen - Vorlack - schleifen - Decklack.
Nach dem einfräsen der Lamellos steckte Ich den Korpus schon mal trocken zusammen, alles passt soweit, nach dem anschlagen der Türen und dem eingraten der Schubkastenführungen kann er verleimt werden.
Die weiße Kante am Seitenteil wird nach dem verleimen bündig zum Vorderteil verputzt und lackiert, sie soll sich später nicht markieren.
Es war mir wichtig, nach anbringen der Kranzleiste und des Sockels umlaufend gleiche Rahmenbreiten zu den Türen und Schubkastenblenden zu haben.
LG
 

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RockinHorse

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N'Abend Holzrad,

wie ich das so sehe und einschätze, scheint es ein prachtvolles Teil zu werden. Da lässt sich der Neid nicht mehr unterdrücken, wenn man erahnen kann, dass man nur mit guten handwerklichen Fähigkeiten zum Erfolg kommen kann. Gelernt ist gelernt. Ich wünsche mir, ich wäre auch schon mal soweit.
 

andama

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Wieso Neid Hubert, du hast alle Maschinen, die es braucht, nun lass sie arbeiten, damit sie ihr Geld verdienen.

@ holzrad: schönes Teil, was du da baust. Ich bleib dran, weiter so.
 

RockinHorse

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Moin Andreas,

Es braucht mehr als nur Maschinen. Maschinen sind vielleicht nur ein Teil der Geschichte. Es kommt trotzdem noch auf die handwerklichen Fähigkeiten und Kenntnisse an. Da bin ich mir ganz sicher. Vielleicht kein guter Vergleich und einer, der sicher hinkt: Ein guter Autofahrer mutiert sicher nicht sofort zum Rennfahrer, wenn man ihm nur das richtige Auto gibt. Mein Neid bezieht sich eben auf die Fähigkeiten und Kenntnisse.
 

Holzrad09

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Moin Hubert
Auch wenn es noch so den Anschein macht, es handelt sich in der Tat doch nur um ein einfaches Schränkchen, ein paar simple formatierte Leimholzplatten, drei gezinkte Schubladen, zwei gestemmte / geschlitzte Rahmen und konterprofilierte Türen und Blenden, nichts hat einen Bogen oder eine Schweifung, nichts daran ist gedrechselt oder geschnitzt, einfach nur am Fräslineal entlang geschoben. :emoji_slight_smile:
Da erscheinen mir Deine Projekte wesentlich anspruchsvoller, der Korpusbau Deiner Bandsäge hätte mich da schon weitaus mehr gefordert. :emoji_wink:

Auch Dir vielen Dank für's Feedback @ Andama

LG und ein frohes Pfingsten
 

RockinHorse

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Moin Hubert
Auch wenn es noch so den Anschein macht, es handelt sich in der Tat doch nur um ein einfaches Schränkchen, ...

Ach, Du bist doch ein Tiefstapler par excellence :cool:

So nehme ich jedenfalls an, dass die meisten Quereinsteiger beim Holzwerken nicht über diese Detailkenntnisse verfügen und für solche Dinge auch einige Übungen erfahren haben müssen.

Nach meiner Ansicht sind das schon verschiedene paar Schuhe, ein Möbel zu kreieren oder eine Torsionsbox. Eine Torsionsbox würde ich nicht in meinen Flur stellen wollen :emoji_grin: dagegen ein einfaches Schränkchen nach Deinem Muster schon.
 

andama

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Hubert, mach mal halb lang, wozu baust du dir deinen großartigen Maschinenpark.
Wie Holzrad schon schrieb, wirst du dir doch auch solch einen fein gemachten Schrank bauen können.
 

Holz-Christian

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Hallo, schönes Projekt!

Schade nur das bei den Schubläden die unteren Ecken fehlen und das du für die Rahmenfriese Seitenbretter mit liegenden Jahren verwendet hast.
Fachlich richtig weil standfester und maßhaltiger wäre hier Rift oder Halbriftware.
Bleibt zu hoffen das sich die Friese nicht zu stark verziehen.

Gruß Christian
 

Holzrad09

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Hallo Christian
Nicht alle Friese haben liegende Jahre, habe es vom Brett geschnitten wie es kam. Die Friese sind 45 mm breit, 12 mm geht das Konterprofil hinein, somit verbleiben 33 mm wo was passieren könnte, zusätzlich habe Ich in den Ecken noch einen 10er Dübel auf der LLBM eingebohrt, gegen das verdrehen reicht ja das Konterprofil. Das Holz ist trocken, dürfte also nicht viel passieren. :emoji_wink:
Ja, habe das Rückteil der Schublade schmaler geschnitten um das Sperrholz einzuschieben, somit ging beidseitig fast der komplette Zinken flöten, man sieht es später aber nicht mehr, ist nur rückseitig, also nur wenn man die Schublade komplett heraus nimmt.
Aber prinzipiell hast Du Recht. :emoji_wink:
Vielen Dank !
LG
 

Orgelbauer

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Moin Andreas,
ein sehr gelungenes Schänkchen !
Schleiflack, seit ich es in meiner Lehre einmal sah (mein Chef mußte sowas haben)
find ich sehr edel.
Doch wir hatten trotz mehrerer Tischler niemanden in der Firma, der sich da ran traute.
Wir haben zwar alle (auch die Orgelbauers) lackiert, so mit Klarlack bis DD-Lack halt ...
aber hier kam extra ein gelernter Maler&Lackierer.
War spannend, ihm zuzuschauen.

Doch trotz aller Begeisterung für Schleiflack muß ich gestehen - bislang steh ich auf Holz pur - zumindest was das Aussehen angeht. :emoji_wink:
Also, schick uns bitte weiter solch schöne Berichte, damit wir (DIE ohne Schleiflack) uns dennoch dran erfreuen können !

Grüße
Klaus
 

Orgelbauer

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...
Fachlich richtig weil standfester und maßhaltiger wäre hier Rift oder Halbriftware.
Bleibt zu hoffen das sich die Friese nicht zu stark verziehen.
Gruß Christian

Moin Christian,
tjaja... es ist schon gemein, es viele, viele Jahre in einem Forum zu lesen.
Auch die Fachbegriffe - puh, nein kannte ich noch nicht.
Doch trotz falschem Holzeinschnitt und damit leichter "Verwerfungen" funktioniert mein 1. Schreibtisch noch.
Rahmen ist "nur" auf 45° verleimt. Das wird auch ein Schwachpunkt gewesen sein...
Muß ich wohl mal ein Bildchen mit kleinem Bericht an anderer Stelle machen... :emoji_wink:

danke und Grüße
Klaus
 

Holzrad09

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Kurzes Update.
Nach dem Lackieren der Türen konnten sie nun angeschlagen werden, mit zweiteiligen Zierbändern zum einbohren ging die Sache recht zügig von der Hand.
Als Schubladenführung entschied Ich mich für eingegratete geölte Hartholzleisten, welche mit einem Leimpunkt fixiert wurden, der Kasten hat nun seitlich und nach oben 2 mm Luft, der Korpus kann nun verleimt werden.
LG
 

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IngoS

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Hallo,

üblicher Weise sind ja die Keilzinken anders rum gefräst, damit man sie in der Oberfläche nicht sieht.
Hast du hier einen Fräser, der eigentlich für größere Querschnitte gedacht ist?

Gruß

Ingo
 

Holzrad09

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Hallo,
üblicher Weise sind ja die Keilzinken anders rum gefräst, damit man sie in der Oberfläche nicht sieht.
Hast du hier einen Fräser, der eigentlich für größere Querschnitte gedacht ist?
Gruß
Ingo

Hallo
Naja, das ist Ansichtssache, Ich persönlich finde es so ansehlicher, auch findet man bei vielen industriellen Leimholzplatten die Keilzinken sichtbar, selbst bei Fensterkanteln in der Decklage, die Oberflächenbehandlung gestaltet sich einfacher, markierte angehobelte Leimflächen sind auch nicht so mein Geschmack.:emoji_wink:
Holzplatten keilgezinkt und Volllamelle Buche, Linde, Esche und Kirsch

Ich benutze Fräser dieser Art Woodmaster | Online-Shop für Werkzeuge für die Holzverarbeitung
9 Stück a 5 mm auf einer Buchse geschraubt, 45 mm Holzstärke wäre das Maximum, gehe aber in der Regel auf 40, bei größeren Holzdicken muss Ich verleimen.
LG
 

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RockinHorse

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Als Schubladenführung entschied Ich mich für eingegratete geölte Hartholzleisten, welche mit einem Leimpunkt fixiert wurden, ...

Für mich ist es immer wieder spannend. Es muss also nicht immer ein Vollauszug sein...

@Ingo
Die sichtbaren Keilzinken stören mich aber nicht.
 

Holzrad09

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Moin Hubert
Habe neulich eine alte Anrichte aus den 50ern gesehen, die Schubkästen wurden ähnlich geführt, nur waren die Leisten geschraubt und die Kästen funktionierten tadellos.
Klar, ein Vollauszug wäre bequemer, nur sollten die Materialkosten ja auch im Rahmen bleiben. :rolleyes:
Die Keilzinken werden durch die vorgesetzten Schubkastenblenden verdeckt, die Seitenteile haben durchgehende Lamellen.
LG
 

RockinHorse

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Klar, ein Vollauszug wäre bequemer, ...

Moin Holzrad,

das ist aber auch mit dem Wandel über die Zeit verbunden. Ein Verbraucher, der ein fertiges Möbel kauft, bekommt die Ansicht für's Bequeme schon anerzogen. Damit ist die Sicht auf die Nachhaltigkeit versperrt. Der umgekehrte Weg ist damit schon verlegt.

Mach weiter so, es gibt für mich noch viel zu lernen.
 
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