Kleiner ADH oder Dickenhobel

[cmaier]

Hallo,

ich arbeite gerne mit Massivholz und da kommt man um das Thema Abrichte und Dickenhobel auf Dauer ja nicht herum. Ich arbeite zwar gerne mit Handwerkzeugen, aber manchmal ist eine Unterstützung durch Maschinen durchaus wünschenswert.

Leider kann ich aus Platzgründen bei mir keinen großen ADH stellen sondern brauche ein mobiles Gerät, das man auch ins Regal stellen oder draußen verwenden kann. Daher muss ich nach Alternativen suchen . Ich bin mir bewusst, dass das immer ein fauler? Kompromiss sein wird. Es stellt sich also die Frage, was der bessere faule Kompromiss ist. Ich werde keine Unmengen an Holz verarbeiten und auch keine 2 Meter langen Bohlen. Die kleine Schreinerei um die Ecke als Alternative gibt es in der Umgebung leider nicht.

Alternative 1: ein kleiner ADH, Hobelbreite ca. 250mm. Gibt es von mehreren Herstellern (z.B. Scheppach etc), aber nicht von namhaften Herstellern.
Alternative 2: ein Dickenhobel, z.B. Metabo DH 330 oder Makita 2012NB, in Kombination mit Handwerkzeugen und Abrichtbrett

Mich würde eure Einschätzung interessieren, vom allem auch hinsichtlich der Qualität des zu erwartenden Ergebnisses.

Danke schon mal im voraus.

Viele Grüße
Chris

 

[Gelöscht Mitglied 91199]

Moin,

Schau mal hier, hab keinen Bock alles nochmal zu schreiben.

Kity, Inca und flottjett würden als relativ preiswerte Gebrauchtmaschinen von guter Qualität angepriesen.

https://www.woodworker.de/forum/threads/kity-637-kaufempfehlung.114202/#post-754599
Gruß

 

[ChrisOL]

Ich würde einen ADH nehmen. Die Möglichkeit auch mal abrichten zu können, sollte man sich nehmen lassen.

 

[Mater1984]

Mafell AD160 wäre mit den 160 mm Breite so eine Maschine. Ist halt sehr klein aber wenn dir die 16 cm reichen könntest du mal danach schauen. Manche sagen sie taugt nichts.Habe selbst keine aber war auch schonmal dran mir die zum Anfanag zu kaufen da Platz Mangelware ist und sie wirklich klein und leicht ist.

 

[Gelöscht Mitglied 91199]

Mafell AD160 wäre mit den 160 mm Breite so eine Maschine. Ist halt sehr klein aber wenn dir die 16 cm reichen könntest du mal danach schauen. Manche sagen sie taugt nichts.Habe selbst keine aber war auch schonmal dran mir die zum Anfanag zu kaufen da Platz Mangelware ist und sie wirklich klein und leicht ist.

Das ist aber ne reine abrichte,oder?

 

[gand-alf]

Wie Jannik schon schrub, sind die einschlägig bekannten Flottjets, Metabos etc. pp. m.E. kein Schrott. Die Tischlänge ist schon begrenzt, aber was soll man machen, wenn der Platz nicht reicht ... Würde ich aber immer in Drehstrom-Variante nehmen.
Selbst habe ich minimalistisch den erwähnten Makita. Ist für mich völlig ok. Ja, bei meiner Eiche Kommode (120x120x60cm) war das Herstellen des Leimholzes schon weniger entspannt, was das Abrichten angeht. Habe dabei auf Abrichten per Fräse umgestellt mit 50er Falzkopf (bitte schlagt mich nicht ...). Ging erstaunlich gut - ist aber definitiv ein Behelf.
Was soll das lange Lamentieren: Begrenzende Parameter sind Geld, Platz, Lage (Keller?). Die Wünsche sind meistens groß genug
Reinhard

 

[Mater1984]

Das ist aber ne reine abrichte,oder?

nein ein ADH

https://service.mafell.de/index.php?IdTreeGroup=13245&IdProduct=5120

 

[cmaier]

Danke für die vielen Rückmeldungen.

Leider gibt es die angesprochenen Maschinen von Kity und Mafell allesamt nur noch mit Glück gebraucht zugeben. Leider kann ich als Neuling auf dem Gebiet und Nicht-Maschinenbauer nicht einschätzen, ob es sich um eine gute Maschine oder um eine Ruine handelt. Von daher wäre mir ein Neugerät prinzipiell lieber. Sind denn die derzeit auf dem Markt befindlichen kleinen ADHs allesamt nicht empfehlenswert für die von mir genannten Einsatzgebiete (kleine Werkstücke)?

Chris

 

[Mater1984]

Ich denke das Problem ist, dass es sich bei ADHs um eine Nische handelt wo es kein Mittelfeld gibt. Entweder billig wie Scheppach, Güde etc. dafür leicht, mobil und für 200 - 400 €
Oder groß, schwer und kostspielig mit 150 kg Aufwärts und über 1.000 €
Oder dann noch die einzelmaschinen wie sie Metabo oder Dewalt führt das sind dann reine Dickenhobel für 400 - 600 € die klein und mobil sind.
https://www.metabo.com/de/de/maschi...lmaschinen/dh-330-0200033000-dickenhobel.html
und abrichten müsste man dann mit der FKS / TKS

 

[Holzrad09]

Alternative 1: ein kleiner ADH, Hobelbreite ca. 250mm. Gibt es von mehreren Herstellern (z.B. Scheppach etc), aber nicht von namhaften Herstellern.

Bei 30 cm langen Brettchen kannst Du gut die Hälfte von wegschneiden, die Dinger machen Dir jeweils am Anfang und Ende einen etwa 7 cm langen Hobelschlag. Vielleicht kann Dir ja @Batucada noch was zu diesen Geräten erzählen, er hatte sowas 'ne Weile im Einsatz.
LG

 

[flow]

und abrichten müsste man dann mit der FKS / TKS

Oder mit einem Abrichtbrett im Dickenhobel. Könnte bei den Voraussetzungen des OP tatsächlich die beste Lösung sein.

Wolf

 

[Batucada]

Bei 30 cm langen Brettchen kannst Du gut die Hälfte von wegschneiden, die Dinger machen Dir jeweils am Anfang und Ende einen etwa 7 cm langen Hobelschlag. Vielleicht kann Dir ja @Batucada noch was zu diesen Geräten erzählen, er hatte sowas 'ne Weile im Einsatz.
LG

Die Sache mit dem Hobelschlag kann ich bestätigen. Die preiswerten Geräte fallen in China alle von dem selben Band, gelegentlich bekommen sie mal eine andere Farbe und ein geringfügig geändertes Aussehen. Güde, Sheppach, Zipper etc. haben am unteren Ende der Angebotsskala alle das gleiche Grundmodell, beim Vergleich der Expolsionszeichnung fällt dies besonders auf. Eine Möglichkeit, etwas gegen den Hobelschlag zu unternehmen, sehe ich dort nicht.

Batucada

 

[Holzrad09]

Die preiswerten Geräte fallen in China alle von dem selben Band,

Bewehren sich mitunter aber nach und nach auch als günstiger Balkenhobel .... ,guggst Du hier.
Da machen sie auch keine Hobelschläge.
LG

 

[seschmi]

Den Mafell AD 160 gab es auch von Bosch als SHO 160. Das Teil ist halt wirklich winzig, noch eine ganze Klasse kleiner als INCA, Flott oder Kity.
Der hobelt schon winklig, und bei vernünftiger Einstellung passt auch die Oberfläche,

ABER:

Sinnvoll kann man damit halt nur maximal 50cm lange Teile abrichten, weil die Tische so kurz sind. Man kann auch pro Durchgang nur ein paar Zehntel abnehmen, weil er nur 750 Watt (oder so) hat - die Breite ist da das kleineste Problem. Das heißt, es reicht für Schatullen, kleine Kisten, Hocker etc. aber einen Tisch oder ein Regal bekommt man damit nicht hin (oder nur mit Verrenkungen).

Abrichten funktioniert eben nur, wenn der größte Teil des Werkstücks auf dem Tisch aufliegt - daher gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Größe des Hobels und des Werkstücks. Daher sind Mini-Hobel immer Nischenprodukte, weil nur für Mini-Werkstücke.

Maschinenbauer braucht man eigentlich nicht zu sein, an der kleinen Maschine ist ja nichts wesentliches dran. Einfach mit einem präzisen Lineal schauen, ob die Tische (auf Null gedreht) plan sind und fluchten, ob der Motor dreht, die Messerträger OK sind und Anschlag und Wellenabdeckung dabei. Teuer werden die ja auch nicht gehandelt, sind halt nur sehr selten.

So viel Platz nimmt z.B. ein HC260 übrigens auch nicht ein, wenn man den linken Tisch abnimmt und ihn in eine Ecke fährt. Das ist aber schon eine richtige Maschine, mit der man auch Möbel bauen kann.

 

[Leibhaftiger]

Ich hab ja so nen "billigen", mobilen Chinahobel (Zipper HB305) seit ner Weile im Einsatz. Es ist wie immer: You get, what you pay for.
Für knapp 500 Taler ist er ganz OK verarbeitet, man sieht aber wo gespart wurde. Meine Tische sind planparallel "out of the box", allerdings nur bei geringer Spanabnahme beim Abrichten. Wenn die Spanabnahme sehr groß eingestellt ist (>2mm), bekommt man eine leichte Spitzfuge. Liegt wahrscheinlich an der Art der Verstellung des Aufnahmetisches.
Der Anschlag ist auch relativ stabil, lässt sich genau auf 90° einstellen und ist sogar justierbar (auf 90°und 45°). Mit Gewalt dagegen drücken darf man aber nicht, sonst gibt er (bzw die Aufnahme) leicht nach.
Der Dickentisch ist halt ziemlich kurz, und wenn die Werkstücke nicht sauber abgestützt werden am Ende, gibt es einen Hobelschlag. Je größer die Spanabnahme, desto größer der Hobelschlag. Bei kleiner Spanabnahme (wegen der Oberfläche eh zu empfehlen), ist er aber quasi nicht vorhanden.
Skalen kannst Du komplett vergessen, die sind nur zur Optik, alles muss nachgemessen werden.

Kurzum: Aus meiner Sicht kann man damit arbeiten, wenn man weiss, auf was man sich einlässt. Kleine Werkstücke bis ca 60cm Länge gehen ohne Probleme, bei größeren wird's aufwändig.
Abrichten geht deutlich besser als Dickenhobeln und Oberfläche ist OK bei kleiner Spanabnahme (bei mehr als 1mm sieht es nicht mehr so gut aus).
Mit knapp 50 Kilo ohne Untergestell lässt er sich noch bewegen und mit knapp 120cm länge passt er auch in meine Werkstatt.
Ich hätte gerne was größeres, geht aber Platzmäßig leider nicht => Für wenig Platz ist er eine gute Wahl, sollte der Platz eine größere (richtige) Maschine irgendwie zulassen: Auf jeden Fall was größeres nehmen!