Kiefer im Aussenbereich

maire

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Hallo,

wir haben einige 140 jaehrige Kiefern eingeschlagen (Scots pine). Meine Frau moechte das gerne im Aussenbereich als Sichtschutz hernehmen. Das Kiefernholz ist nicht kesseldruckimpraegniert und soll naturbelassen werden. Welche Moeglichkeiten bestehen das Holz dauerhaft zu schuetzen? Beizen und Oelen? Oder nur oelen?

Danke, gruss Oliver
 

marcof

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Für den Außenbereich kann man zB. Leinöl benutzen, bzw wenn es farbig werden kann eine Ölfarbe. Wurde mir von einem Restaurator empfohlen.
 

Krummer Nagel

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Kiefer ist sehr harzhaltig, ähnlich wie Lärche.
So kann es sein, dass das Holz eine Imprägnierung nur schlecht aufnimmt.
Was sich allerdings gut bewährt hat ist das Lärche-und-Zedern-Öl von PNZ.
Ist allerdings farblos und ein Vergrauen des Holzes muss in Kauf genommen werden.
Von daher wär es zu Überlegen, ob man den Sichtschutz nicht gleich unbehandelt verbaut. Es muss nur darauf geachtet werden, dass das Wasser gut ablaufen kann.
 

Fritze

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Hallo,
bin zwar nicht der große Fachmann, werd aber trotzdem mal meinen Senf dazu geben.
Kiefer im Außenbereich braucht erst mal einen effektiven Bläueschutz, mehrmals streichen da die EU so klever war und die VOC-Richtlinien auf ein Minimum gesenkt hat.
Danach nimm am besten eine Dünnschichtlasur, ich nehm meistens von Remmers die HK-Lasur und Streich wenigstens 3 mal. Dann haste ein paar Jahre ruhe.
Gruß Fritze!
 

WinfriedM

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@Fritze: Wenn du die HK-Lasur in Nussbraun nimmst, brauchst du keinerlei Bläueschutz. Und wenn du HK-Lasur in einem hellen Ton nimmst, bringt der beste Bläueschutz bei Vollbewitterung fast nichts. Es wird sich dunkel verfärben bei einer offenen Dünnschichtlasur.

Bläueschutz wird massiv überschätzt. Gerade die heute noch zulässigen, die nur noch giftig, aber kaum wirksam sind. Es gibt genügend Fälle, da hat er fast null Wirkung, aber man bringt jede Menge Biozide in die Umwelt ein. Nicht vergessen, Biozide werden ausgewaschen und belasten dann den Boden. Das Holz selbst wird irgendwann zu Sondermüll.
 

Fritze

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WinfriedM,
es geht doch gar nicht um Nussbaum, dafür braucht man es nicht, auch für viele andere Holzarten nicht. Beim Fragesteller gehts um Kiefer und die ist nun mal sehr stark Bläueanfällig. Die Bläue ist eine Pilzkrankheit die keine Auswirkung auf die Tragfähigkeit hat. Es ist nur die Sache mit der Optik, es sieht ebend nicht gut aus. Das angesprochene Nachdunkeln kommt durch die UV Strahlung zustande und ist in der Tat nicht aufzuhalten für den Fall das man das Holz in hellen Farbtönen halten will.
Gruß!
 

Fritze

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WinfriedM, ist ja ein toller Test den du da gemacht hast. Hast ja richtig Arbeit reingestekt.
Ja wie auch immer, bei der Kiefer würd ich auf den Bläueschutz nicht verzichten. Wenn die einmal drin ist geht der Verfall erst mal richtig los. da helfen auch keine dunklen Farbtöne mehr.
Mein Favorit an Dünnschichtlasuren ist die HK Lasur, ist eigentlich wie beim Auto, der eine sagt das ist das Ideale für mich und der nächste würde sagen das es die letzte Karre ist die er sich auf den Hof stellen würde.
Gruß!
 

Gast aus Belgien

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Ich denke nicht dass der TE mit den EU-Richtlinien Probleme haben wird, man beachte seinen Standort: Neuseeland.
 

maire

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Kiefer

Danke Jungs,

uns ist das eigentlich wurscht ob die kiefer blau anlaeuft. soll ja eh vergrauen. da das holz ja von der saegemuehle roh kam (nicht vom fachhaendler und impraegniert) fragte ich mich ob der ganze Bauaufwand nicht fuer die Katz sei wenn man das KIefernholz mal mit nicht giftigen Stoffen behandelt. Das mit dem Leinoel kenne ich aus Schweden aber da haben sie Leinoel und Balsamterpentin zusammengemischt. Im Bootsbau wird doch auch dauernd Nadelholz benutzt und ich kann mir nicht vorstellen die benutzten impraegnirtes Holz fuer ihre Supersegelboote/Ruderboote.

Gruss Olli
 

WinfriedM

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Beim Klima in Deutschland wird ein gut konstruierter Sichtschutz aus Kiefer seine 15-30 Jahre halten, auch ohne jegliche Behandlung. Wichtig ist, dass es nirgendwo Stellen gibt, die länger feucht bleiben.

Leinölfirnis reduziert nochmal etwas die Feuchteaufnahme, was sich positiv auf die Haltbarkeit auswirken kann. Balsamterpetin verdünnt das Öl, dass es besser einzieht, verdunstet dann aber vollständig. Ist aber umstritten, dass es durch die Verdünnung wirklich besser einzieht.

Wie ist das Klima bei euch in Neuseeland?
 

Krummer Nagel

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WinfriedM, ist ja ein toller Test den du da gemacht hast. Hast ja richtig Arbeit reingestekt.
Ja wie auch immer, bei der Kiefer würd ich auf den Bläueschutz nicht verzichten. Wenn die einmal drin ist geht der Verfall erst mal richtig los. da helfen auch keine dunklen Farbtöne mehr.
Mein Favorit an Dünnschichtlasuren ist die HK Lasur, ist eigentlich wie beim Auto, der eine sagt das ist das Ideale für mich und der nächste würde sagen das es die letzte Karre ist die er sich auf den Hof stellen würde.
Gruß!

Hallo,

das kann man so nicht stehen lassen:

Bei Kiefernstammware gilt: möglichst im zeitigen Frühjahr rasch aus dem Wald ins Sägewerk liefern und gleich einsägen lassen. Zu spät eingeschnittenes Kiefernholz (ab Mitte Mai) wird eigentlich immer vom Bläuepilz befallen.

Bläue bei Kiefer ist kein holzzerstörender Pilz und ist mehr ein optischer Mangel.
Dieser entwickelt sich im Splintholz, zerfrißt aber die Zellwandung des Holzes nicht.
Allerdings sollte befallenes Holz nicht mit Leinöl-Firnis grundiert werden, sonst wachsen diese Pilze durch den wetterfesten Anstrich hindurch und zerstören diesen.
Dadurch ermöglichen sie eine Feuchtigkeitsaufnahme, die anderen Holzpilzen günstige Lebensbedingungen schafft und somit indirekt zur Zerstörung des Holzes führt.
Bleibt unbefallene Kiefernware trocken (wovon man allerdings beim Sichtschutz nicht ausgehen kann) wird sie nicht mehr vom Bläuepilz befallen.

Von daher nochmals mein Tipp: unbehandelt verbauen, auf konstruktiven Wetterschutz achten und das vergrauen in Kauf nehmen (Dann sieht man eventuelle Bläue auch nicht mehr..:emoji_wink:).
 

maire

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Ja vielen Dank Euch allen.

Sikkens Cetol HSLe gibts hier noch das probier ich mal. An einigen Stellen ist das Holz auch verblaeut.
das klima in nz gleicht dem von marokko/gibraltar/frankreich, ist ja mehr als 1000km lang.
 

sebastian69

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Mit den 15-30 Jahren stimmt das, meine Eltern haben einen Gartenstuhl aus der Anfangszeit von Ikea, steht immer noch im Garten, nur die Füße sind marode.
Das Teil wurde vielleicht einige male lasiert, sonst nix.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Also ich habe mit Kiefer die schlechtesten Erfahrungen gemacht:

Unter dem Aspekt, heimische Hölzer zu verwenden, hatte ich Schlagläden, sehr mit konstruktivem Holzschutz, gebaut, mit Bläueschutz behandelt und, da Denkmalschutz eine bestimmte Farbe erforderte, deckend mit einem diffusionsoffenen Anstrich (Sikkens) gestrichen.
Das hat dann etwa 10 Jahre gehalten und inzwischen sind nach weiteren 5 Jahren, alle Schlagläden auszutauschen.
Die neuen bestehen jetzt aus Meranti.

Gruß Fritz
 

frankundfrei

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Kiefer als Sichtschutz mit Holzlasur streichen

Wenn du tatsächlich so alte Kieferstämme hast, dann müsste es doch möglich sein, dass Du den Sichtschutz aus Brettern bauen kannst, die keinen Splint mehr haben.

Ich unterstelle Dir, dass die Bretter trocken sind. Unter 18% Holzfeuchte sollte Dein Holz für so eine Alkydharzlasur schon haben. Auch bei Leinöl würde ich auf ein einigermaßen trockenes Holz achten.

Wenn dann Dein konstruktiver Holzschutz noch passt, sollte die Kiefer auch eine gute Standzeit haben. Lass mal wissen, welche Kiefer Du da hast. Eine einfache Waldkiefer wie bei uns wird es vermutlich gar nicht sein.

Grüße aus Frangn auf die andere Seite der Kugel,

Frank von Natural-Farben.de
 

maire

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Der Baum kam aus einem Landschaftspark der der Verkehrssicherung weichen musste. Habe die Jahrringe gezaehlt die so zw. 3-4mm auseinander waren. Scots pine ist Pinus sylvestris (gemeine Waldkiefer) und der Kernholzanteil ist schon ausserordentlich. Da achte ich schon drauf nur das Kernholz zunehmen. Und tatsaechlich wohne ich in NZ das ist neben Australien (3h flug).
 
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