Kellerregal in Leiterbauweise verstärken oder belassen?

Lösung
Die Lösung war:
Mittlere Ebene
Traversen 48 x 24 mm verdoppelt und fünffach miteinander verschraubt.
Obere Ebene
Verstärkung Regal von oben durch
- Traverse 48 x 24 mm hinten ausgetauscht.
- Innen Konstruktionshölzer 60 x 40 mm an die Traversen 48 x 24 mm geschraubt.
Erneuerung Pressspanplatte und Verschraubung auf Konstruktionshölzer

Woody699

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Thema: Riss im tragenden Balken hinten rechts – sinnvoller Austausch oder Verstärkung ausreichend?


Hallo zusammen,


ich brauche nochmal euren Rat zur weiteren Stabilisierung meines Kellerregals (Konstruktion und Kontext sind ja hier im Forum schon bekannt – Eigenbau, doppelte Leiterkonstruktion, ~20 Jahre alt, Kellerraum mit hoher Luft- und Mauerfeuchtigkeit).

Nachdem bei Instandhaltungsarbeiten im Keller das Regal von der Wand abgerückt wurde, entdeckte ich nun
im hinteren rechten Ständerbalken (60x60 mm, Fichte/Tanne) einen Riss an der Regalrückseite,
der mir etwas Sorgen macht:

Verlauf:
  • Ca. 30 cm langer Längsriss auf der Rückseite oben, ca. 1 cm von der Außenkante entfernt.
  • Zusätzlich ein kleiner seitlicher Riss etwas unterhalb.
  • Balken steht dort nicht unter Punktlast, aber trägt Querstreben und ist mit den anderen verbunden.
Hintergrund:
  • Vor 7 Monaten stand das Wasser ca. 4–5 cm im Keller, danach Bautrocknung.
  • Das Regal wurde auf Möbelrollern leicht bewegt – der Riss war danach sichtbar, ob ursächlich unklar.
  • Das Regal steht insgesamt stabil.
Zusätzlich besteht nach wie vor das Problem mit dem untersten Fachboden: Die alte, ca. 30 Jahre alte 25-mm-Tischlerplatte ist durchgebogen (ca. 5–6 mm), lohnt sich aber nicht mehr zur Aufbereitung. Leider habe ich im lokalen Baumarkt bislang nur stärker verzogene Siebdruckplatten (24 mm) gefunden. Ein weiterer Versuch zur Beschaffung ist geplant. Allerdings muss ich, angesichts des Balkenrisses, nun alles neu bewerten.

Meine Fragen:
  1. Sollte der Balken sicherheitshalber gleich ausgetauscht werden – oder ist eine Verstärkung haltbar und sinnvoll?
    Für den Austausch müsste ich das Regal wohl legen oder eine Stützkonstruktion bauen – z. B. zwei senkrechte Dachlatten mit abnehmbaren Gabelköpfen zur Abstützung der unteren und mittleren Querstreben. Diese müssten durch schräge Diagonalstreben am Boden ausgesteift werden.
  2. Falls Verstärkung: Wie würdet ihr den Bereich verstärken – mit Vollholz, Siebdruck, Flachstahl oder anderem?
  3. Sollte ich bei der Gelegenheit gleich die ganze Rückseite mit einer zusätzlichen, geteilten Kreuzstrebe ertüchtigen?
Ziel ist wie bisher: Ertüchtigung für ca. 10 weitere Jahre Nutzung, kein dekorativer Anspruch, aber funktionale Sicherheit.

Bin für Einschätzungen, Empfehlungen oder eigene Erfahrungen sehr dankbar!
 

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Woody699

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

da der Balkenriss später an der Regalrückseite nicht mehr sichtbar ist, könnte ich ihn auch nicht mehr beobachten.
Das hinterlässt bei mir ein etwas ungutes Gefühl – auch wenn der Riss ganz oben liegt und der Balken dort keine tief strukturtragende Funktion hat. Aktuell geht der Riss etwa 1 cm tief ins Holz.

Wenn ein Austausch infrage käme, überlege ich zwischen zwei Varianten:

Variante A: Nur den hinteren rechten Balken tauschen
  • Geringster Eingriff, restliche Struktur bleibt erhalten
    – Schraubverbindungen schwer erreichbar, statische Geometrie bleibt "gewachsen"
    → Fachböden müssten ausgebaut werden, Querstreben mit Hilfsstützen abgefangen werden
Variante B: Komplette rechte Leiterseite erneuern (vormontiert)
  • Neue Geometrie, saubere Anschraubpunkte, optisch und technisch „frisch“
    – Deutlich mehr Aufwand, evtl. Anpassung an bestehende Längsstreben nötig
    → Idee: alte Leiterseite nach innen verschieben als temporäre Stütze
    → Oder: untere Querstreben vormontieren, obere nach dem Aufrichten einsetzen
Meine eigentliche Frage:

Wird durch das Austauschen nur eines Balkens evtl. mehr Folgearbeit ausgelöst - z. B. durch ausgefranste
Bohrlöcher oder unpassende Traversen - sodass ich am Ende praktisch einen Regalneubau durchführe, nur
wegen eines Risses?

Was würdet ihr aus eurer handwerklichen Erfahrung bevorzugen?
 

carsten

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Hallo

der Riss an der Stelle hat bzgl Stabilität keinerlei Auswirkung. da hab ich im Keller mind ein Regal stehen mit deutlich größerem Riss an kleinerem Balken äh Latte, hält seit über 30 Jahren. Senkrecht bzw in Wuchsrichtung ist Holz SEHR belastbar (siehe Baum) . Wen du dir alte Holzbauten - Fachwerk ansiehst wird man da immer Risse finden. Aus handwerklicher Sicht: im Garten Unkraut jäten oder die Straße kehren bringt mehr als auch nur noch 2 sec Gedanken an dieses Regal zu verschwenden. Wie Ingo schon geschrieben hat: Regal überlebt Dich.
 

Time_to_wonder

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Meine Güte, jetzt mach Dich mal locker, es ist ein Kellerregal.

Wenn Du einem Bauteil Aufmersamkeit schenken willst, bau was für die Wohnung.

Das Regal hält so lange es hält. Es sieht stabil aus - alles gut. Gedanken über einen Neubau würde ich mir erst kurz nachdem es zusammengebrochen ist machen. Was lagerst Du den da drin?
 

Woody699

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Hallo!
Ich lagere auf der unteren Ebene Kisten mit maximal 50 kg, die schwereren eher balkenseitig. Auf der mittleren Ebene werden maximal ca. 45 kg, auf der oberen Ebene ca. 30 kg gelagert. Sehr schwere Werkzeugkisten stelle ich auf den Boden unter dem Regal. Ich besitze für schwere Lasten noch zwei große und ein mittleres Schwerlastregal aus Metall mit Längstraverse.
 

Woody699

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Art der Rückverstrebung
Bisher hat sich die Diagonalverstrebung an meinem Regal mit 24 x 48 mm Leiste bewährt und ist nach 19 Jahren hinten an einer Seite gerissen.
Ist es vorteilhaft, wieder eine solche oder alternativ eine Kreuzstrebe mit 24 x 48 mm Leiste anzubringen?

Meine Meinung bisher ist:
Ich finde eine Kreuzstrebe in dieser Bauweise zu massiv, weil sich evtl. Gegenspannungen bis Kreuzmitte bilden können, die letztlich zu Rissen an den Aufnahmepunkten der Strebe führen können. Diagonalstrebe ermöglicht noch horizontale Verwindung. Ich hatte bereits ältere Holzregale mit ähnlichen Spannweiten, die Diagonalstreben in Holz hatten und im Feuchtraum sich bewährten.
 

Helibob

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Du machst dir viel zuviel Kopf/Stress mit dem Regal - eine Strebe würde mir weiterhin reichen - ist weder ein Fluggerät oder Absturzgeländer, ect.
So eine Strebe dient ja "nur" dazu, dass deine Regal nicht wie ein Parallelogramm zusammenklappt - die einwirkende Kräfte sind gering - du rutscht das Regal ja nicht beladen in der Gegend rum, sondern bleibt statisch ja an Ort und Stelle - da wird ja als Beispiel maximal mal das eine oder andere Gurkenglässle rum und num geschoben.
(Bei Holz geht man halt normal auf die günstigere Druckbelastung - für dein Regalchen ist auf Zug auch kein Stress - @Time_to_wonder 's Stäbe sind (gedanklich) auf Zug auszulegen.
Gruß Matze
 

Woody699

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Leiste 24x48 mm ist diagonal ca. 2,35 m lang, Winkel ca. 45 Grad. Spannungsriss oben kam erst, nachdem zusätzlich zu zwei mittigen Schrauben eine äußere hinzukam. Unterer Riss zwischen Befestigungsschrauben nach 19 Jahren, wohl eher transportbedingt, im Rahmen von Renovierungsarbeiten.
 

pb57

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Meine unmaßgebliche Meinung: wenn die bisherige Leiste 19 Jahre lang ausgehalten hat, dann ersetze sie durch eine gleichwertige - dann hast Du die nächsten Dekaden wieder Ruhe.
Op jot rheinisch Platt: mer kannet och övverdrieve :emoji_wink:
 

Helibob

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Weis ich doch mein guter Jörg - ich wollte dem TE ja nur etwas von seiner Unsicherheit nehmen, mit dem Versuch es technisch nachvollziehbar etwas zu erklären/zu untermauern - ihn scheint sein Regal ja übermäßig stark zu beschäftigen- der Versuch ist/war mir womöglich nicht so gut gelungen.
Gruß Matze
 
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