Kann jemand die Holzart identifizieren?

yaisog

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Hallo Forum,
da die farbig geölte (?) Oberfläche meines Auszieh-Esstisches arg fleckig wurde, wollte ich ihn abschleifen und neu ölen. Die Tischplatten sind als Rahmen mit Füllung ausgeführt und die Füllung ist nur eine furnierte Trägerplatte. Das habe ich aber leider erst festgestellt, als ich bereits durchgeschliffen hatte. :emoji_cry: Die einzige Lösung wird wohl sein, die Füllungen neu zu furnieren – ohne sie dabei aus den Rahmen zu nehmen. Zum Glück hat der Tisch an den Übergängen Schattenfugen, die meinen Mangel an Erfahrung mit Funierarbeiten hoffentlich kaschieren.
Ich würde aber gerne mit der gleichen Holzart furnieren, die der Rest des Tisches hat, nur weiß ich nicht, welche es ist. Kann mir jemand helfen?
Die Farbe der Rahmenhölzer ist nach dem Schleifen eher braun, fast kein Gelbanteil. Stellenweise sieht es sogar grau aus (im Bild direkt unter der Schattenfuge). Es gibt relativ viele Äste, aber nicht so viele wie z.B. bei Fichte – im Furnier praktisch gar keine. Es wurden vermutlich mit einer Drahtbürste künstliche "Poren" erzeugt, von denen ggf. noch Reste im Bild zu sehen sind; sie sind größtenteils aber heruntergeschliffen.
Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Yaisog
 

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Hallo Mathis,
hast Du Gummibaum schon mal als größere Stücke gesehen?
Ich kenne das nur als billiges Stäbchenparkett unter Hevea.
Ansonsten istes mir nie begegnet.
 

yaisog

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Danke schonmal für eure Tipps. An schlaffen Nussbaum (mit reichlich Splintholz) habe ich auch schon gedacht. Gegen Sheesham/Palisander spricht, dass die natürliche Holzfarbe mit einem dunkelbraunen Öl ö.Ä. ziemlich gut abgedeckt wurde. Sowas macht man doch nicht mit teurem Holz...
 

treeworx

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Danke schonmal für eure Tipps. An schlaffen Nussbaum (mit reichlich Splintholz) habe ich auch schon gedacht. Gegen Sheesham/Palisander spricht, dass die natürliche Holzfarbe mit einem dunkelbraunen Öl ö.Ä. ziemlich gut abgedeckt wurde. Sowas macht man doch nicht mit teurem Holz...

Sheesham ist kein teures Holz und wird hauptsächlich mit dickem, braunem Farbauftrag verkauft.

Grüße Thomas
 

Mathis

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..hast Du Gummibaum schon mal als größere Stücke gesehen?
Ich kenne das nur als billiges Stäbchenparkett unter Hevea. Ansonsten istes mir nie begegnet.
Ich habe schon oft Schüsseln, Brettchen, Messerblöcke für die Küche aus Hevea gesehen. Auch Congas und Bongos werden aus Hevea gemacht.

An schlaffen Nussbaum (mit reichlich Splintholz) habe ich auch schon gedacht. Gegen Sheesham/Palisander spricht, dass die natürliche Holzfarbe mit einem dunkelbraunen Öl ö.Ä. ziemlich gut abgedeckt wurde. Sowas macht man doch nicht mit teurem Holz...
Gerade das würde ich als Merkmal für Sheesham werten. Das Zeug wird immer mit ner dicken Pampe von dunkler Farbe drauf verkauft, da es meist 80 % Splintholz ohne jede Farbe ist. Ganz so wie auf deinem Foto. Ein Foto des gesamten Möbels würde da Aufschluss bringen.
 

Dietrich

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Wieviel hast Du von dem Zeugs schon verarbeitet @Dietrich ?

Hallo Holzrad,

vor 3 Jahren im Herbst wollte ein Kollege ein paar Zuschnitte haben und brachte Blauglockenbaum als eingeschweißte Leimholzplatte mit.
Sehr leicht und wenig stabil war das, eine 18x30 mm Leiste die 10cm über die Platte der Hobelbank heraus stand konnte mit der flachen Hand abgeschlagen werden.
Sonst hatte ich dieses Holz nicht in der Werkstatt.

Gruß Dietrich
 

yaisog

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Ein Foto des gesamten Möbels würde da Aufschluss bringen.
Gerne.
Das weiße Blatt Papier habe ich dazugelegt, da das Handy sonst den Weißabgleich nicht hinbekommt und die Farbe völlig anders aussieht.
Man sieht ganz gut, wie sehr die Oberfläche schon gelitten hat, was auch der Grund war, warum ich abschleifen wollte.
Ich habe mir ein paar Blätter Palisander-Funier bestellt und würde dann die Massivholz-Teile abschleifen und alles mit Osmo Hartwachsöl farbig behandeln. Muss nicht unbedingt genauso aussehen wie vorher, aber wenigstens etwas ansehnlich.
Viele Grüße
Yaisog
 

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Holzsinn

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Vom Furnieren würde ich abraten. Das wird farblich immer anders als der Rest, wenn nicht Holzstruktur- und Farbe so gut wie identisch sind.
Ich würde stattdessen die gesamte Oberfläche abwaschen z.B. mit Waschbenzin und dann möglichst wenig schleifen. Für eine Neubehandlung muss ddie gesamte Tischplatte einen möglichst gleichmäßigen Farbton haben. Da ist partielles Schleifen völlig kontraproduktiv., das macht immer Flecken, die schwer zu überdecken sind.
Anschließend würde ich wieder mit braun eingefärbtem Hartöl oder Hartwachsöl drüber gehen.

Melanie
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Fiamingu

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Hallo,
das ist minderwertiges Plantagenholz aus tropischen Gefilden.
Ich tippe auf Mangobaum. Nicht umsonst wird es unter einer
dunklen Pampe versteckt. Wenn du es magst, lasse es naturel
sonst lasier es dunkel.
 

yaisog

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Vom Furnieren würde ich abraten. Das wird farblich immer anders als der Rest, wenn nicht Holzstruktur- und Farbe so gut wie identisch sind.
Hallo @Holzsinn,
das Problem ist, dass ich das Furnier schon stellenweise durchgeschliffen habe. Alles belassen ist also keine Option mehr, ich muss neu furnieren. :emoji_cold_sweat:
Wenn die Farbtöne nach dem Furnieren und farbigen Ölen zu unterschiedlich sind (da mache ich vorher einen Test), könnte ich noch den Kontrastansatz fahren: den Rahmen hellbraun ölen und die Füllungen mit Weißpigmenten. Man könnte natürlich gleich ein ganz anderes Holz für das Füllungsfurnier nehmen, aber es besteht die kleine Chance, dass es mit dem richtigen Holz einigermaßen passt, zumindest nach dem farbigen Ölen?
Viele Grüße
Yaisog
 

yaisog

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Joah, das wird spannend, da ist nix zerlegbar. Auf jeden Fall vorher zuschneiden. Dann die Methode mit Bügeleisen. Die schon existierenden Schattenfugen zwischen Rahmen und Füllung helfen mir hoffentlich.
Hat jemand Erfahrung mit "SaRaiFo" Furnieren mit Vliesrücken? Die machen's durch ihre Flexibilität vielleicht etwas einfacher...
Viele Grüße
Yaisog
 

Fiamingu

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Die Platte mit der Tauchsäge und Stichsäge heraustrennen und durch eine Andere ersetzen.
Diese mittels Kreg Verschraubung von unten befestigen. Evtl eine Glasplatte stattdessen einlegen
wenn die Stabilität es zulässt und der Unterbau stabil genug ist.
 

carsten

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Hallo

ja der Vorschlag von Mark scheint mir auch zielführender zu sein.
Furnier passend zuschneiden und dann sozusagen reinbügeln.... vergiss es sehe ich zu zum Scheitern verurteilt; wenn würde ich es eher größer lassen und danach mit Schriftenfräser in der Schattenfuge beifräsen. Aber auch eher eine Aufgabe für einen Schreiner mit etwas Übung.
 

yaisog

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Ich habe angefangen, eine der Tischplatten farbig zu ölen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Holz doch relativ ausgeprägte Poren hat. Besonders im Splintholzbereich (senkrechte Leiste mit der "23" drauf) sieht man das durch den farbigen Kontrast gut.
Das Bild zeigt von der Rückseite eines gefüllten Rahmens von links nach rechts das rohe Holz, nach 1× Ölen, nach 3× und nach 5× (2. bis 5. Schicht nur dünn mit dem Lappen aufgetragen). Die Lichtverhältnisse waren scheinbar nicht immer ganz identisch.
Bringt das noch jemanden auf neue Ideen?
Viele Grüße
Yaisog
 

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Holzsinn

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Ich weiß nicht, welche neuen Ideen da kommen sollten. Ich sehe nur, dass die Füllung hauptsächlich maschinell geschliffen wurde, daher hat die Ecke noch ihren ursprünglichen Farbton. Das neu aufgetragene farbige Öl deckt nicht genug. Daran ändern auch weitere Aufträge nichts.
Die geschliffenen Flächen müssen vor dem erneuten Ölen überall einen gleichmäßigeren Farbton haben, d.h. an den Stellen, wo der Excenter nicht hinkommt, muss von Hand genauso stark geschliffen werden. So wird das Ganze fleckig bleiben.

Melanie
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yaisog

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Das neu aufgetragene farbige Öl deckt nicht genug.

Hallo Melanie,
danke für deine Analyse. Wie ich geschrieben hatte, ist auf den Bildern die Rückseite zu sehen. Ich hatte auf dieser später nicht sichtbaren Seite angefangen, um bewerten zu können, ob das farbige Öl den Look erzeugt, den ich von ihm erwarte. Die Füllung, die im Gegensatz zur Vorderseite nicht einmal furniert war, hatte ich nur mit abgeschliffen, um sehen zu können, was darunter hervorkommt. Die Mühe, von Hand die Ecken zu schleifen, habe ich mir dabei nicht gemacht. Ganz unbehandelt wollte ich die Seite aber nicht lassen und habe sie deshalb wieder mitgeölt. In den Bildern liegt das Augenmerk klar auf den Rahmenbrettern. Sieh das bitte nicht als Fehler sondern nur als Faulheit. :emoji_wink:
Selbst wenn das Foto keine neuen Ideen erzeugt, lassen sich damit die abgegebenen Tipps (Sheesham / indischer Palisander, Nussbaum, Blauglockenbaum, Gummibaum, Mangobaum) ggf. neu bewerten. Die Poren sind doch oft ein markantes Merkmal und waren im unbehandelten Holz praktisch kaum sichtbar. Vielleicht fällt der eine oder andere Kandidat mit den zusätzlichen Informationen heraus und die Sache wird klarer?
Viele Grüße
Yaisog
 

Holzsinn

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Ich kenne mich mit den einzelnen asiatischen Holzarten nicht so besonders gut aus (sind halt relativ selten zu restaurieren) und kann dir deswegen auch nicht sagen, um welche Holzart es sich genau handelt. Aber dass sie nicht so besonders toll ist, d.h. weich und nachgiebig und dadurch ziemlich kratzeranfällig und viel Splintholzanteil hat, sehe auch ich. Aus diesem Grund war der Tisch auch so stark gefärbt. Das macht man im asiatischen Raum normalerweise, um langweiliges (entschuldige!) Holz zu überdecken und ihm etwas Charakter zu geben.
Wenn du mal ein Foto von einer durchgeschliffenen Stelle schicken würdest, könnten wir auch besser beurteilen, ob das neu Furnieren Sinn macht oder nicht.
Und noch was zu den Tests auf der Rückseite: wenn du aussagekräftige Ergebnisse haben willst, must du bei einem Test genaus dieselben Arbeitsschritte durchführen wie du auf der Vorderseite planst, sonst kannst du ja keine Rückschlüsse ziehen. Daher gilt meine Analyse weiterhin.

Melanie
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esel1976

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Moin zusammen,
kenne mich mit keinem der genannten Hölzer aus, da ich sie bisher nicht verarbeitet habe. Falls es jedoch ein alter Tisch ist könnte es evtl. auch einfach Erle sein - auch wenn ich jetzt gelyncht werde.

Grüße

Stefan
 
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