Kammer - Einbauschrank

[Awa]

Guten Tag

Wir (Meine Frau und ich) beabsichtigen einen "Einbauschrank" in unserer Abstellkammer zu bauen. Dieser soll keinen Sockel besitzen, da wir vorhaben unten Rollkästen zu lagern. Darüber sollen normale Schubladen Platz finden, die wir später nachrüsten wollen. Ganz oben soll es mit Türen geschlossen werden.
Dazwischen planen wir Einlegeböden, damit wir flexibel die Höhen der Fächer anpassen bzw. variieren können. Der Schrank soll zwischen zwei Wänden (ca. 2,1m) Platz finden und einen weißen Anstrich bekommen.

Wir haben uns gedacht, die Außenwände und Zwischenwände mit einer Unterkonstruktion zu bauen, die wir später verkleiden wollen. Die Unterkonstruktion soll an der Hinterwand, Decke sowie Seitenwände der Kammer befestigt werden. Die Zwischenwände nur an der Hinterwand und Decke. Die Verkleidung soll aus Spanplatten roh ( P2 - 10/12mm Stärke) bestehen, die wir mit einer Grundierung und Weißlack streichen wollen.

Unsere grobe Vorstellung von dem ganzen:


Zunächst wollten wir fragen, ob dies umsetzbar, sowie Stabil genug wäre.

Wir haben keinerlei Erfahrung mit Spanplatten, worauf müssen wir bei der Bearbeitung achten?
z.B. was uns eingefallen ist:

• Reichen 4x30mm zur Befestigung an der Unterkonstruktion?
• Beide Seiten grundieren und lackieren, trotz Unterkonstruktion? Hatten gelesen, das Spanplatten sich sonst verziehen.
• Schleifen wollten wir als 1tes mit 120, zwischen den Lackaufträgen mit 180 und zum Schluss mit 240er Körnung
• Die Grundierung, worauf sollten wir achten? Wollten auf Wasserbasis einen Holzgrund nehmen.
• Wollten ebenfalls auf Wasserbasis einen Weißlack benutzen
• Die Böden, sowie Einlegeböden sollen stabil genug sein um eine Last von ca. 22 Kg, auf einer Länge von 56 cm (Maximallänge eines Faches) zu halten (reichen 18mm?)
• Kann man bei der Verkleidung auch eine Spachtelmasse benutzen, statt eines Umleimer?

Vielen Dank im Voraus,
Awa

 

[bello]

Hallo,

ich habe mir Euer Thema durchgelesen, aber um jeden Punkt einzugehen, die meisten zu widerlegen, und ohne zu wissen, welche Geräte Ihr habt,
bin ich der Meinung in einer Abstellkammer reicht irgendeine Sockelkiste für die Rollkästen und darauf Kommode oder sonstiges vom Möbeldiscounter, wird dann eher besser und weniger frustrierend als das Geplante.

 

[thschi]

Hi,
lackierte Spanplatte für ein Regal im Abstellraum hört sich nicht gut an. Viel Arbeit beim lackieren! Ergebnis bei Pinsel oder Rolle suboptimal. Kratzempfindlich! Wenn schon Spanplatte, warum nicht gleich beschichtet? Bügelumleimer in weiß oder Kontrastfarbe. Geht doch ruckzuck. Das spachteln und schleifen und lackieren und spachteln und schleifen und...

Bei den Böden wäre ich vorsichtig. Ob die 18mm funktionieren hängt von der Qualität der Platte ab. Wobei die Spannweite jetzt nicht wirklich groß ist.

Ich nehme für derartige Projekte gerne Billig-Buche-Leimholz aus dem Baumarkt in Verbindung mit Metall-Regalsystemen. Einölen und gut is.

Grüße
Thomas

 

[Awa]

Vorerst danke für die Antworten

Hi,
lackierte Spanplatte für ein Regal im Abstellraum hört sich nicht gut an. Viel Arbeit beim lackieren! Ergebnis bei Pinsel oder Rolle suboptimal. Kratzempfindlich! Wenn schon Spanplatte, warum nicht gleich beschichtet? Bügelumleimer in weiß oder Kontrastfarbe. Geht doch ruckzuck. Das spachteln und schleifen und lackieren und spachteln und schleifen und...

Bei den Böden wäre ich vorsichtig. Ob die 18mm funktionieren hängt von der Qualität der Platte ab. Wobei die Spannweite jetzt nicht wirklich groß ist.

Ich nehme für derartige Projekte gerne Billig-Buche-Leimholz aus dem Baumarkt in Verbindung mit Metall-Regalsystemen. Einölen und gut is.

Grüße
Thomas

Mit der lackierten Spanplatte hast du recht, ist sehr viel Aufwand. Wir werden uns wahrscheinlich nerven sparen und auf beschichtete Spanplatten setzen.
Aber wie bereits oben geschrieben, haben wir keinerlei Erfahrung mit Spanplatten, außer eventuell bei fertigmöbel.
Wir wollten grundsätzlich keine fertige möbel kaufen.

Als erstes hatten wir ein fertig Regal, was bereits gegen ein selbstgebautes Regal gewechselt wurde. Mit diesem sind wir aber nicht mehr zufrieden, bzw erfühlt er nicht mehr den gewünschten Zweck. Deshalb wird es woanders hinkommen.
Da wir das mehr als Hobby ansehen und auch mehr Erfahrung sammeln wollen, wollten wir selbst etwas bauen.

Hallo,

ich habe mir Euer Thema durchgelesen, aber um jeden Punkt einzugehen, die meisten zu widerlegen, und ohne zu wissen, welche Geräte Ihr habt,
bin ich der Meinung in einer Abstellkammer reicht irgendeine Sockelkiste für die Rollkästen und darauf Kommode oder sonstiges vom Möbeldiscounter, wird dann eher besser und weniger frustrierend als das Geplante.

Wir haben zwar nicht alles an Geräten die wir gerne hätten, sind aber vorerst gut ausgerüstet.
z.B.
Kapp-& Gehrungssäge
Tauchsäge
Handkreissäge
Stichsäge
Schwingschleifer
Elektrohobel
...

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns weiterhelfen könntet.

Mfg, Awa

 

[bello]

Hallo,

könnt Ihr denn vielleicht irgendwo beschichtete Spanplatte mit Lochreihen kaufen? Wenn Ihr später Schubladen einbauen möchtet benötigt Ihr ein Auszugssystem und dafür muss der Korpus schon recht genau gebaut werden. Und da halte ich dann eine Lattenkonstruktion mit aufgeklebten Spanplatten für nicht so geeignet. Dann noch das Ganze ohne Sockel, irgendwie muss es ja auch ausgerichtet werden, damit die Schubladen laufen und die Türen schließen.
Zudem könntet Ihr überlegen drei Korpusse mit einer Breite von je 600 mm zu bauen, und vielleicht an der Wand hängend auszurichten. Dann erhaltet Ihr auch Euren Sockel.



Gruß

 

[Awa]

Eine beschichtete Spanplatte mit Lochreihen haben wir bisher nicht gefunden. Wollten diese ebenfalls selber bohren mit einer Lochschablone von Wolfcraft, auch um damit Erfahrung sammeln zu können.
Die Spanplatten wollten wir eigentlich an die Unterkonstruktion festschrauben (mit einer 4x30mm Holzschraube, wenn die Plattestärke 10-12mm beträgt). Wäre dies möglich, auch dass es passt/hält?
Korpusse selber bauen und diese aufhängen überlegen wir uns auch, da wäre die frage, reichen 16-19mm Plattenstärke?

 

[Awa]

Wegen den beschichteten Spanplatten, würden größere Platten holen wollen und diese mit der Tauchsäge zurechtschneiden.
Wenn wir Korpusse bauen sollten, wie verhält es sich mit in die Stirnseite bohren, sei es für Dübel oder Schraube? Ausrissfrei sägen wäre natürlich auch super, falls es dort tipps gibt.

Hat jemand Erfahrung bei den Spanplatten mit der Firma Fundermax (glaub das ist der Name)

Mfg Awa

 

[Dikado]

Ausrissfrei sägen wäre natürlich auch super, falls es dort tipps gibt.

Ausrissfrei sägen hab ich noch nie geschafft. Ausrissarm das geht bei mir; ich fräse die Spanplatten, dann sind die absolut ohne Ausrisse.

 

[bello]

Ausrissfrei sägen hab ich noch nie geschafft. Ausrissarm das geht bei mir; ich fräse die Spanplatten, dann sind die absolut ohne Ausrisse.

Ich habe mich heute mit einem Blatt von Freud für doppelseitig beschichtete Platten abgemüht. Das funktionierte auch nicht. Normalerweise fräse ich auch nach dem Schnitt. Außer es ist ein Schrank für den Keller.

@Awa : Bohren geht, zusätzlich verleimen mit Lackleim https://www.ponal.de/produkte/detailansicht/c/holzklebstoff-weissleim-pvac-1/product/8/b/332/
Wenn Du keine bekannteten Platten nimmst, solltest Du Dir auch über Umleimer Gedanken machen. Auch nicht zu vergessen für eine Rückwand einen Falz zu fräsen oder zumindest diese aufschrauben, z.B. weiße Hartfaserplatte.
Also viele Übungspunkte.

 

[Johannes]

Hallo Awa,
ich würde für die Regale 19mm Möbelbauplatten nehmen. Das sind ca, 2,60m lange Spanplattenstreifen mit fertiger Kante.
Die gibt es in weiß in der Breite von 20, 30, 40, 50 und 60cm. Das Material kannst du für die Seiten und die Böden nehmen.
Ich bohre die Lochreihen bei weiß beschichteter Spanplatte mit der Oberfräse. Beim bohren mit der Bohrmaschine reißen die Bohrspäne beim Transport aus dem Loch die Beschichtung auf. Aber vielleicht ist das bei einem Regal im Abstellraum nicht so wichtig.

Es grüßt Johannes

 

[odul]

Ich würde euch auch zu Möbelbauplatten raten. Eine Unterkonstruktion aus Latten braucht ihr nicht. Schaut euch die ganzen Schränke aus DekoSpan an. Senkrecht nehmen die Spanplatten ernorme Kräfte auf.

Es wurde auch schon darauf hingewiesen, dass es enorm schwer ist, einzeln senkrechte Elemente präzise (gleicher Abstand, gleiche Höhe, gleiche Flucht) zu montieren. Gerade als Anfänger spart ihr euch viel Frust, wenn ihr in irgendeiner Form einen Kasten baut und den mit einer Rückwand aussteift.

Wandhängend ginge auch aus Sicht der Dekospan-Platten. Das Problem ist ein anderes: Wir reden über richtig enorme Gewichte. Die Halter müssen Konstruktion und Inhalt halten und in der Wand verdübelt sein. Da muss man wissen, was man tut.

Warum Rollwagen? Als Idee ganz nett. Aber es macht euch als Anfänger das Leben schwer.


GANZ anderer Vorschlag:
Gebrauchte Kleiderschränke bekommt man nachgeworfen. Manchmal sogar für umme. Wenn ihr euch sowas besorgt und passend macht, kommt ihr mit Abstand am billigsten davon. Und: ihr könnt da nach herzens Lust üben. Wenn da ihr da was versägt, werft ihr es halt weg. Schubladen kann man nachrüsten ( https://www.woodworker.de/forum/threads/werkzeugschrank.102930 ).

 

[odul]

Ansonsten: baut solche Elemente:

 

[predatorklein]

Moin

Ansonsten: baut solche Elemente:

Der beste Tip bisher

Und geh mal bei einem Schreiner vorbei und frag den , was es kostet , wenn er dir die Teile in Span weiß 19 mm besorgt und am Samstag bekantet .

Den Rest machst dann du ( Lamello stechen , paar Löcher für die Lochreihe bohren , aufbauen ) .

Gruß

 

[odul]

nix Lamello. Da man die SEiten nicht sieht: Schraubverbindung Spax 6x60

 

[Macchia]

gestern erst 2 solche Kisten zusammen gebaut (obwohl ich dieses Material eigentliche meide wo es nur geht)
Allerdings nehme ich hier gerne Confirmat-Schrauben.
Flachdübel zieht das verleimen nach sich und dafür braucht man einen ganzen Schwung Zwingen,
außerdem sind die Schränke im ganzen schwer und unhandlich.

Für eine Abstellkammer stören die Schrauben auch nicht.

Dennoch würde ich mir persönlich lieber Leimholzplatten als Span auf ähnliche Weise zusammenbauen.

mit einer Bohrhilfe für das 32er System kann auch für die Confirmatschraube ein 5er Loch präzise gesetzt werden.
Das 7er Loch geht von Hand auch so.

Rückwand ist eingenutet (ginge auch mit der Tauchsäge)



(ähm, die Füße...
auf Korsika gibt es derzeit keine in 100-120mm, mußte die längeren nehmen und absägen,
dann passen die aber nicht mehr in den Sockel... mit Heisskleber eingeklebt... usw.)

 

[Dusi]

Ich habe in meiner Voratskammer vor ein paar Jahren Fichte Leimholz benutzt. Ohne oberflächenbehandlung. Das funktioniert ohne Probleme und du hast bei solchem Holz nicht die Probleme von Ausrissen und Bekantung. Und billig ist es auch noch.

Die Konstruktion ist ein Mix von Kästen, die ich selber gebaut habe und Befestigungen an der Wand. Teilweise mit Metallwinkeln, teilweise mit Leisten, die ich an die Wand geschraubt habe. So habe ich mich vorgearbeitet von links nach rechts.

Und die Voratskammer jetzt ist optimal nutzbar (PS: Insbesondere die Lagerung von Getränken in schubladen unter dem Getränkekühlschrank ist perfekt)

 

[predatorklein]

Moin

nix Lamello. Da man die SEiten nicht sieht: Schraubverbindung Spax 6x60

LAMELLO

10 cm mittig von der Vorder / Hinterkante weg .

Dann platzt der Span nicht auf , wenn nebendran eine Spax reingedreht wird beim Zusammenbau .
Da darf man dann gerne eine Spax mit 4 x 60 nehmen

Aber man spart sich das Rumgezuchtel , welches man immer hat , wenn man Seite und Boden stumpf verschraubt und versucht , dass die Teile auch richtig sitzen .

Gruß

 

[Awa]

Moin,
erstmal vielen dank für die zahlreichen Antworten und Anregungen/Tipps.

Sind uns sogut wie sicher, das wir Korpusse bauen werden, sind uns nurnoch nicht sicher genau wie.
Wir werden uns diesbezüglich dieses Wochenende gedanken darüber machen und werden uns auch die Baumaterielien z.B. bei Possling vorort angucken (in Berlin würde uns nur Possling einfallen - Erfahrung/andere Vorschläge?).

Neben der Verschraubung der Korpusse, haben wir überlegt 8er Holzdübel zusätzlich zu setzen. Hilft das für die Stabilität, bzw Traglast?

Ansonsten: baut solche Elemente:

Wenn wir das so bauen wollen, wie können wir Füße anbringen (Höhenverstellbar)? Wissen nicht wie es sich mit einem Gewinde in die Stirnseite verhält, wenn man diesen reinschlägt (alternativen?).

Mfg Awa

 

[odul]

Möbelbauplatten gibt es in den meisten Baumärkten.

"...haben wir überlegt 8er Holzdübel zusätzlich zu setzen. ":
Es kommt drauf an, ob du Schrauben oder Schräubchen nimmst. Wenn du 6x60 nimmst, 5 vorbohrst, ansenkst und je 15cm Tiefe eine Schraube nimmst, dann sind Holzdübel nur unnötige Arbeit.
Die 6x60 kann man auch ordentlich fest anziehen. Das gibt nochmal Stabilität.

"Wenn wir das so bauen wollen, wie können wir Füße anbringen (Höhenverstellbar)?":
Das ist genau die Crux bei dem Wunsch nach Rollschubladen ganz unten. Zumal ich fürchte, die Platten könnten unten ausbrechen und unschön aussehen. Wenn es nur um mm geht, einfach mit kleinen Hölzchen ausgleichen. Für mehr, hat vielleicht jemand anders einen Tipp.

Bei Sachen, die ich zum ersten mal mache, "übe" ich gerne mal mit Material, wo es mich nicht stört, wenn es in die Hose geht. Siehe mein Tipp mit dem gebrauchten Kleiderschrank.