Werkzeugschrank

odul

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Salu,

ehe ich gleich zum eigentlichen Projekt komme, ein kleines Rätsel vorneweg:

Was ist das auf dem Bild?
 

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Time_to_wonder

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Eine etwas undichte Kiste aus weiss folierter Spanplatte, auf deren Boden jemand mit einem grünen Edding einen Doppelpfeil gemalt hat - ist doch klar! :emoji_slight_smile:
 

odul

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So, nun zum eigentlichen Projekt. Meine Werkzeuge, etc. waren bisher aus mehrere kleinere Schränke verteilt. Das sah dann so aus, wie auf dem Bild. Außerdem hingen an der Wand links noch zwei Hängeschränke. Da dort aber die Holzplatten lagern, waren die immer im Weg.
 

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odul

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Ich hatte noch einen Kleiderschrank 2m mal 2m in der Ecke stehen. Der sollte zum neuen Werkzeugschrank werden. Zuerst kamen Serienbohrungen im 32mm-Raster für die Bodenträger in die Seitenwände.
 

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odul

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Da der Boden recht uneben war, habe ich Ausgleichhölzer und -keile geschnitten und mit 2k_kleber auf den Boden geklebt. Außerdem wollte ich den Schrank nicht direkt auf den nackten Betonboden stellen. Keller sind immer etwas feucht und der Schrank aus Pressspan...
 

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odul

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Schrank steht, eine Musterschublade ist eingebaut.

Die Rückwände (3mm Presspappe) war mit billigen Schrauben befestigt. Irgendwann fliegt dann immer die Rückwand weg. Außerdem im linken Teil, sind 2 Rückwandteile gestoßen. Das ist auch total labberig.

Also habe ich 3 mm vorgebohrt und die Rückwände mit Torx-Schrauben 4x40 verschraubt. Zusätzlich habe ich Rosettenscheiben ca. 15mm Durchmesser eingebaut.

Im linken Schrankteil habe ich Querriegel zur Verstärkung gesetzt und von vorne verschraubt.

Dadurch hat der Schrank verblüffend viel Stabilität gewonnen!
 

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odul

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Die Türbänder erlaubten nur einen Öffnungswinkel von 90Grad. Dadurch waren die schon z.T. ausgebrochen. Also wurden die Türkanten angephast, um den Öffnungswinkel zu vergrößern.
 

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odul

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Etwa in halber Höhe wurden Einlegeböden fest eingeschraubt, um die Stabilität weiter zu erhöhen.

An den Böden wurden Magnetschnäpper befestigt und damit die kaputten Schlösser ersetzt.
 

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odul

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Hab noch ein Bild von den Rosetten gefunden, die ich unter die Schraubenköpfe zur Verschraubung der Rückwände gelegt habe.
 

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odul

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Auf dem Speicher lagen noch etliche Reste von Nut- und Federbrettern. Die wollte ich für die Schubladen verwenden. Das war nicht die beste Idee. Die erste Charge Bretter, die ich gegriffen hatte, hatte extrem schlecht gefräste Nuten und Federn. D.h. die Rückseiten der Profilbretter ergaben keine glatte Fläche.

Ich habe dann versucht die Bretter zuerst mit einem Bandschleifer zu richten. Dabei gingen die Schleifbänder schneller kaputt, als ich neue kaufen konnte.

Als nächstes habe ich es auf meiner kleinen Dickenhobel probiert. Da deren automatischer Vorschub nix taugt, war das auch viel zu langwierig. Gott sei Dank waren die anderen Bretter besser.

Aber auch dann waren die Bretter echte Zeitfresser. Man musste aufpassen, wie man die Schnitte setzt, damit die dünneren Stoßstellen nicht am Rand zu liegen kamen. Die Bretter mussten verleimt werden. Außerdem waren die Rückseiten z.T. sägerauh und mussten extra geschliffen werden.

Mit Sperrholz ist man da besser dran. Für die Böden würde ich dann 4 bis 6mm, für die Seitenteile 8 bis 12mm empfehlen.
 

IngoS

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Als nächstes habe ich es auf meiner kleinen Dickenhobel probiert. Da deren automatischer Vorschub nix taugt, war das auch viel zu langwierig. Gott sei Dank waren die anderen Bretter besser.
.

Hallo,

hast du den Dickentisch auch schön mit Silbergleit eingeschmiert?

Das wirkt oft Wunder.

Gruß

Ingo
 

odul

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Zum Herrichten der Schubladen-Elemente:

Die einzelnen Bretter habe ich grob zugeschnitten und verleimt. Soweit notwendig folgte dann ein Grobschliff. Besonders der Rückseiten der Bretter. Erst dann kam der Zuschnitt. Die Böden und Seitenwände habe ich direkt auf Endmaß geschnitten. Vorder- und Rückwand habe ich etwas zu lang gelassen und bei der Montage eingepasst, da die Materialdicke der Seitenteile doch sehr geschwankt hat und damit die benötigte Länge der Rück- und Frontwände.

Anschließend habe ich alle Teile entstaubt und gewässert. Nach dem Trocknen ein Feinschliff und erster Anstrich, dann Montage und zweiter Anstrich nach dem Zusammenbau.
 

odul

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Zum Schleifen habe ich erst einen älteren Schwingschleifer von Metabo ohne Absaugung genommen. Der feine Staub war absolut ätzend. Also bin ich einen Tellerschleifer Bosch Pex 400A eingekauft. Schleifleistung super, aber aufgesteckte Filter ein absoluter Witz. Noch nicht mal der O-Ring dichtet rundrum.
 

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odul

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Also Staubsauger dran. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wichtig ist, dass man die Saugleistung des Staubsaugers weit herunterregeln kann. Sonst saugt sich der Schleifer zu sehr fest und überträgt gnadenlos die Vibrationen. 250 Watt reichen völlig.

Was man auch auf dem Foto sieht: Ich habe mir Anschläge aus dünnerem Material so gerichtet, dass sie die Werkstücke fest und sicher klemmen. Das erleichtert das Schleifen ungemein.
 

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odul

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Mit dem Delta-Schleifer habe ich die Kanten geglättet und leicht angephast.
 

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odul

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Montagefertige Teile. Wichtig ist dass, die Schrauben tief genug versenkt sind. Insbesondere die, wo die Schienen später laufen.

Auf dem Foto habe ich noch den ganzen Boden lasiert. Später habe ich den im Bereich der Laufleisten wieder abgeschliffen, bzw. das Holz roh gelassen. Doch dazu später mehr.
 

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odul

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Zu den Schubladenführungen. Ich habe Holzleisten geschnitten und mit Sacklöchern versehen, die mit den Bohrungen in den Seitenwänden korrespondieren. Mit einfachen Bondenträgern kann man dann die Leisten ausstecken. Da Holz auf Holz gerne sehr reibt, hatte ich mich entschlossen, Regalschienen aufzusetzen und mit ihnen zusammen die Leisten zusätzlich mit den Schrankwänden zu verschrauben.

Es zeigte sich dann, dass voll beladene Schubladen sehr schwergängig waren. Ein Problem war die Farbe, die aufgetragen hatte. Schienen und Schubladen verklebten. Also habe ich die wieder abgeschliffen.

Die eigentliche Lösung war dann DÜNN(!) aufgetragenes Kerzenwachs. Dazu habe ich ein Stück Wachs mit der Heizluftpistole erhitzt. Es wird dann flüssig und dringt in die Holzporen ein. Den schmelzenden Wachsklumpen habe ich dann mit einer Spatel weitergeschoben. Nach dem Erkalten habe ich überschüssiges Wachs mit einem Schaber aufgenommen. Der letzte Schritt ist wichtig. Nur dann laufen die Schubladen wirklich leicht.
 

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odul

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Jetzt komme ich zur Auflösung meines Rätsels.

Um die Schubladen zügig bauen zu können, habe ich mir eine Schablone gebaut:

Seitenwände einstellen, Vorder- und Rückwand einpassen, 3mm vorbohren, mit Torx-Schrauben 4x30 verschrauben, Schubladenrahmen umdrehen, Boden aufschrauben, fertig:emoji_slight_smile:
 

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odul

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Die Schubladen habe ich übrigens in verschiedenen Höhen gebaut. Außerdem gibt es eine geteilte Ausführung. Da stehen, hohe und schwere Sachen drin und sind ganz oben im Schrank gelandet. Als eine Schublade wäre sich zu schwer geworden, um sie aus dem Schrank herauszunehmen.
 

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odul

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Hier nochmal der fertige Schrank. Ich war echt erstaunt, wie groß der Platzgewinn durch die Schubladen ist. Alles was vorher in den diversen Schränken war und noch einiges mehr, hat jetzt einen Platz in dem Schrank gefunden. Und endlich Ordnung!

Sehr angenehm ist, dass man die Schubladen bei Bedarf auch herausnehmen kann.
 

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Winni_E

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sehr schlau durchdacht mit den variablen Schubladen, wobei ich dann aber doch lieber Schienen genommen hätte..
 
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