Künstler Ölfarben als Alternative zu Wasserbeizen.

Nordheide

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Moin,

ich habe die Idee diese Künster Ölfarben sehr dünn auf hellem Furnier aufzutragen.
Die Farbschicht soll das Furnier noch sichtbar lassen.Das wäre eine Bedingung.

Gibt es da noch Verarbeitunghinweise die euch einfallen?Hilfsmittel/Malmittel!?
Das ist für mich alles "Neuland".

Endbehandlung dann Hartöl/Objektöl.

Liebe Grüße
 

derdad

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Farben, egal ob Öl oder Acryl, haben andere Eigenschaften als Beizen und ergeben ein anderes Bild. Beizen dringen ins Holz ein, Farben legen sich als Schicht oben drauf. Auch wenn sie sehr verdünnt sind.
Mit Farben erzeugt man eine lasierende Wirkung. Die Holzmaserung scheint durch die dünne Farbschicht durch.
Beizen dringen ins Holz ein und verändern den Farbton "von innen heraus". Ich kann es leider nicht anders beschreiben.
Am besten du machst dir kleine Probeflächen mit Beize und Farbe und kannst dann entscheiden wie es dir besser gefällt.
LG Gerhard
 

Pareto

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Was genau hast du denn vor?
Willst du Bilder malen oder eine gleichmäßige Fläche erzeugen?
Ist das eine neue Idee oder gibt es Bilder vom angestrebten Endergebnis?
 

Nordheide

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Danke für die Erklärung.
Nach ein wenig Recherche über Ölfarben sind diese auch aus Leinöl und Pigment.
Das Öl zieht ein und der Farbstoff bleibt auf der Oberfläche haften.OK.
Erinnert mich etwas an Hartwachsöl.Da ist es eben Hartwachs was an der Oberfläche verbleibt.
Oder!?
Die Flächen sind entweder einfarbig oder als hell/dunkel Verlauf transparent.
Ich vermute das bekomme ich nur mit einer art Wischtechnik hin.

Das gibt es schon mit Wasserbeizen.
Allerdings ist meine Endbehandlung mit Hartwachsöl/Objektöl und Lappen dann schwieriger.

So wie Gerhard schon geschrieben hat...Versuch macht kluch.
 

brubu

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Hallo
Dafür gibt es farbige Öle oder Pigmente um die einzufärben.
 

flüsterholz

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Noch ein paar Infos, die Dir vielleicht ein paar unnötige Experimente ersparen.
Zunächst muss man zwischen Farbstoffen und Pigmenten unterscheiden. Farbstoffe lösen sich in einem geeigneten Medium auf und können tiefer ins Holz eindringen. Das hat @derdad ja schon schön erklärt.
Pigmente, feingeriebenes Pulver aus Gesteinen, Erden, etc brauchen ein Bindemittel, also eine Art Kleber.
Das können z.B. Harze, Wachse, Quark, Gummi Arabicum oder eben Öle sein.
Bei Ölen gibt es prinzipiel zwei Möglichkeiten, die Pigmente hinzuzufügen. Entweder direkt oder über ein Verdünnungsmittel ins Öl geben oder mit Öl anzureiben.
Im ersten Fall erhältst du bereits eine Art Beize. Da diese aber nicht so tief ins Holz eindringen kann, wie eine Beize mit Farbstoffen, wirkt sie nicht so intensiv.
Im zweiten Fall, dem Anreiben der Pigmente, erhältst du erstmal eine dicke Paste. Z.B. deine Künstlerölfarben. Der kannst du jetzt immer mehr Öl zugeben, bis du die gewünschte Intensivität erreichst.
Das Problem, dass Du indirekt schon angesprochen hast, ist aber, dass das Öl ins Holz eindringt und die Pigmente an der Oberfläche verbleiben und nicht mehr genügend "Kleber" haben. Daher wird das Holz erstmal grundiert. Entweder mit Leinöl oder einer Mischung aus Leinöl, Leinölfarbe und Balsamterpentinöl.
Was in deinem Fall der beste Weg ist, weiß ich aber auch nicht, da noch nicht ausprobiert. Es gibt darüber hinaus auch noch viele andere Möglichkeiten mit Öl auf Holz zu arbeiten. Vielleicht beschreibst du noch genauer, was du vorhast.
Deiner mit Öl angereicherten Künstlerölfarbe kannst du auch noch einen Verdünner zugeben. Der verändert nicht die Farbe, bzw das lasierende oder deckende Ergebnis, kann aber den Auftrag erleichtern, da die Ölfarbe/lasur nicht mehr so dickflüssig ist. Das kann z.B. Balsamterpentinöl oder Terpentinersatz sein. Auch wenn ich ein Freund von natürlichen Verdünnern bin, würde ich in deinem Fall Terpentinersatz nehmen. Vorausgesetzt, ich habe das richtig verstanden, dass du mit mehreren Schichten arbeiten möchtest. Terpentinersatz verflüchtigt sich schneller, so dass Du schneller weiterarbeiten kannst. Das wäre dann auch mein vorgeschlagenes Malmittel für den Anfang, also eine Mischung aus Künstlerölfarbe, Leinöl (oder Nussöl) und Terpentinersatz.
Es gibt aber noch viiiile andere Möglichkeiten an Zusätzen.
Was du auch noch beachten solltest, dass, wenn du in mehren Schichten arbeiten möchtest, die darauffolgenden Schichten möglichst mindestens genau so "fett" oder fetter sein sollten, als die darunter liegende. Bedeutet, der Anteil des Öles in der Lasur, sollte in der folgenden Schicht gleich oder höher sein.

Gruß Michael

P. S. Vielleicht versuchst du aber auch erstmal nur Pigmente direkt in ein Öl zu geben oder eine fertige Ölbeize. Vielleicht passt das ja schon vom Ergebnis.
 

U.Tho

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möglichst mindestens genau so "fett" oder fetter sein sollten
Fett auf mager sagt man im Fachkreis.
Künstlerfarben auf Ölbasis verarbeitet man auf (mit einem Gesso) grundiertem Untergrund (i.d.R. Leinwände). Ansonsten, wie schon erwähnt, saugt sich der Untergrund mit Öl voll und die Pigmente bleiben oben drauf.
Was Malmittel angeht - meine Wahl, gute Erfahrung: https://www.gerstaecker.de/WINSOR-NEWTON-Liquin-Original-Malmittel.html
Das macht die Farben flüssiger - ist aber wohl hier nicht relevant glaube ich.
 

Nordheide

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Hallo Michael,hallo U.Tho,
vielen Dank für eure Antworten und Hinweise!
Das alles ist sehr hilfreich für mich!

In der Zwischenzeit hab ich noch etwas recherchiert.
Dabei ist mir die Nutzung von Wasserbeize für den gewünschten Effekt aufgefallen.
Nun denke ich ist die Künstler Ölfarbe eine Ergänzung für bestimmte Fälle.
Und hilft dem ein oder anderen hier auch.

Bevor ich eine Testfläche (Esche) beize,frage ich nach der Verwendung von Hartwachsöl (HWÖ)
als Endbehandlung mit dem Schwamm aufgetragen.Ich nehme Wasserbeize/Pulverbeize.
Wie kann ich die fertig gebeizte Fläche festigen ohne das Beizbild mit dem HWÖ zu verwischen.
Ich hab mal was von Schellack-Maskierung gelesen.Aber bisher nicht gebraucht.

Die Testfläche mit der Künstler-Ölfarbe werde ich mit dünnflüssigem Hautleim grundieren.
Und einmal ohne.Und so wie vorgeschlagen die Ölfarbe dünn auftragen und mit Terpentinersatz verwischen.So das die Maserung sichtbar wird.
Verdünnt auftragen.Je nach dem.

Ziel ist ein möglichst stufenloser Übergang der Farben von dunkel zu hell.
Ich stelle mir vor mit der hellsten Farbe zu starten.Und zum Rand hin dunkler zu werden.
Mal schauen.
 

brubu

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Wie kann ich die fertig gebeizte Fläche festigen ohne das Beizbild mit dem HWÖ zu verwischen.
Ich hab mal was von Schellack-Maskierung gelesen.Aber bisher nicht gebraucht.
Hallo
Oberflächenbehandlung ist eine Wissenschaft für sich. Man kann nicht alles durcheinander mischen.
Auf Beize gehört eine stabile Schicht, ein geschlossener Film wie ein Lack. Öl bildet keine Schutzschicht auf der Beize.

Wenn es im Einzelfall vielleicht irgendwo trotzdem funktioniert heisst dies nicht, dass die Anwendung, bzw. Verarbeitung korrekt ist.
 

derdad

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Mich würde interessieren welches spezielle Projekt du planst. Deine Vorgehensweise ist sehr kompliziert.
Es gibt Beizen bei denen du keine Zwischenbehandlung benötigst vor dem Ölen. Da wissen die Kollegen aber besser Bescheid.
Wenn du die Maserung betonen möchtest ist auch Beize sicher besser weil die harten und weichen Jahresringe anders reagieren. Bei einer Öllasur wird alles gleichmäßig bedeckt.
LG Gerhard
 

Nordheide

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OK.Verstanden!
Bei Lack ist dann der Auftrag mit der Sprühpistole gemeint!?

Grundsätzlich möchte ich das so einfach wie möglich halten.
Am liebsten würde ich die gebeizte Flächen ölen.
Das wäre für mich unkompliziert und schnell erledigt.Aaaber.
Ist halt nicht gut.
Spiritusbeizen in Rot,Orange und Gelb gibt es nur bedingt und sind mir zu teuer.

Also nicht jammern und alternativen suchen.
Trotzdem vielen Dank bis hierher.
 

derdad

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Lack kann man genauso streichen oder rollen.
Aber sag uns was du vorhast und es wird sicher eine brauchbare Lösung geben.
LG Gerhard
 

flüsterholz

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Spiritusbeizen in Rot,Orange und Gelb gibt es nur bedingt und sind mir zu teuer.
Gibt es auch in Pulverform zum selber ansetzen.
Am liebsten würde ich die gebeizte Flächen ölen.
Kommt auf den Einsatzzweck und das Öl an, aber du verrätst ja nichts.
Ich hab mal was von Schellack-Maskierung gelesen.Aber bisher nicht gebraucht
Kommt ebenfalls auf den späteren Verwendungszweck an.
 

Tilia

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Mich würde interessieren welches spezielle Projekt du planst.
Das frage ich mich auch von Beginn des Threads an.
Was in etwa möchtest du denn machen und herstellen und wofür?
Was ist denn das Ziel?

@Nordheide wenn du das hier etwas klarer darstellen würdest worum es etwas konkreter geht, könnte man Dir sicher noch viel besser und gezielter helfen.
Das Thema der Oberflächenbehandlung ist ja an sich ein riesiges Feld.... Das füllt ganze Bände... Wäre schon hilfreich zu wissen in welchem Kapitel wir uns hier eigentlich in etwa bewegen...

LG, Tilia
 

Pareto

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Um noch etwas Konstruktives beizutragen:
Auf Wasserbeize kann man ölen. Sie Wasser- nicht öllöslich. Hab ich schon getan.
Natürlich sollte man nicht rubbeln wie blöd.

Dagegen ist Hautleim wasserlöslich - vorsicht!
 

derdad

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Hautleim wurde früher bei der Tafelmalerei verwendet um die Oberfläche der Holztafeln praktisch abzusperren damit sie nicht mehr saugfähig ist. Also ein Sperrgrund damit die Farben ihre Leuchtkraft behalten und nicht vom Holz "gefressen" werden.
LG Gerhard
 

Tilia

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Ich vermute, es geht um Sunburst.
Hautleim, Ölfarben, Beizen,... hatte ich alles schonmal in der Hand. Aber wenn du mir jetzt noch kurz sagst was Sunburst ist, geh ich heute vielleicht wieder mal um ein kleines Stückchen schlauer in Bett als ich morgens aufgestanden bin....:emoji_wink:
 

flüsterholz

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Dann bring ich mal noch Pigmentbeize als Alternative ins Spiel. Damit lassen sich relativ einfach Farbverläufe realisieren. Ob das aber für Sunburst reicht, weiß ich nicht. Noch nicht probiert. Deine Ergebnisse würden mich aber interessieren.
 

Nordheide

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Klar.
Die Frage ist: Was kommt unter den Sperrgrund?

Das rohe geschliffene Eschenfurnier bei meinem Gitarrenkorpus.

Bei meiner Beizprobe auf massiver Esche wird mit 240er Korn geschliffen.
1 Ende wird gebeizt (Wasserbeize) mit Braun, Dunkelrot,Orange und Gelb.
Nennt sich Cherry Burst.
Und das andere Ende von der Esche bekommt den Cherry Burst mit Ölfarbe.
Ich bin gespannt wie es wird.

Noch als Ergänzung zu der Frage welche Endbehandlung ich nehme.
Hartwachsöl seidenmatt.Osmo und Livos habe ich hier.
Als Lack eben auch seidenmatt von Clou.Ich bevorzuge aber HWÖ.
 
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derdad

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So Verlaufslackierungen bekommt man am besten mit Airbrush hin. Der Lack dazu ist meist spezieller, dünner, Acryllack.
Mit Pinsel stell ich es mir schwieriger vor.
LG Gerhard
 
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