Küchenrenovierung

dorita

ww-pappel
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Hallo ihr lieben Profis,

Ich habe eine etwas spezielle Frage. Ich/wir sind dabei, unsere Küche selbst zu renovieren. Bitte keine Kommentare in die Richtung "überlass das doch einem Profi" usw. Das ist jetzt die endgültige Entscheidung nach wochenlangem Frust mit den Küchenfirmen. Ich muss dazu sagen, wir leben in Südamerika. Und vieles was wir aus DE/AT kennen, gibt es hier nicht. Die größte Herausforderung wird sowieso die ganzen Teile zu finden :emoji_wink: Wir haben das in der alten Wohnung damals auch mal gemacht, also ich würde schon sagen dass wir uns so in etwa auskennen. (allerdings damals gebrauchte Küche gekauft und nur Teile selbst dazugebaut). Für Arbeitsplatte usw. holen wir uns dann die Profis.

Frage: Kennt sich jemand mit Tropenholz aus? Hier gibt es meistens verfügbar Laurel, Chanul, Seike, Teak. Fichte eher nicht. Was wäre denn empfehlenswert bzw. welche Eigenschaften soll das Holz haben?
Der Plan ist alles aus Vollholz zu bauen. Ich mag MDF einfach nicht.
Die Fronten sind das einzige wo wir am überlegen sind ob wir vielleicht doch einen Tischler finden, der weiß wie sowas gemacht wird. Aber falls nicht: Ich weiß dass es da einen Fachausdruck gibt, fällt mir aber gerade nicht ein wie man diese Bauweise nennt. Könnte mir jemand erklären wie man diese Fronten selber macht? Oberfräse habe ich.

Zweite Frage: Ich brauche eine Schublade die 20-30 kg Last aushält. Breite und Tiefe ist jeweils ca. 60 cm. Hält das ein normaler 4mm Sperrholzboden aus (gefräste Nuten an den Seiten- und Hinterwänden zur Befestigung) oder sollte ich da Massivholz nehmen?

Dritte Frage: Was würdet ihr an Oberflächenbehandlung empfehlen? Ich mag Lack nicht unbedingt. Holzöl oder Hartwachsöl?

Vierte Frage: In welcher Höhe würdet ihr die Arbeitsplatte befestigen wenn wir beide ca. 165cm groß sind? Wenn man das googelt kommen sehr kontroverse Informationen.


Das ist alles im Moment, vielen Dank für eure Hilfe!!!
 

Frank73

ww-robinie
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Zur Küche selber kann ich nicht viel sagen, da gibts hier andere, die können das besser.
Aber zur Höhe, da gibt es immer unterschiedliche Sichtweisen.
Was mir geholfen hat war ein Bügelbrett(natürlich verstellbar). Das kann man auf eine Höhe einstellen und arbeitet mal dran, und da es verstellbar ist kann man da etwas experimentieren.
Ich weiß so ein Bügelbrett ist nicht besonders stabil, aber zum ausprobieren langts. So kann man sehr gut rausfinden welche Höhe für einen selbst angenehm ist.
 

Hoosier

ww-robinie
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Hallo,

die Oberfläche von Massivholz würde ich ölen, nicht lackieren. Hartwachsöl ist glaube ich eher für Treppenstufen und Arbeitsplatte vorgesehen, aber sollte kein Problem sein für die Fronten.

Für die Schubladen-Böden würde ich 8 oder besser 10 mm nehmen, dann hält es auch vernünftig.

Viele Grüße nach Südamerika:emoji_slight_smile:
 

Hansi3

ww-nussbaum
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Also bei Tropenholz bin ich kein Experte, da gibt es bestimmt Leute die sich besser auskennen.
Zu den Fronten kann ich dir nichts sagen, da die ich die Bauweise nicht herauslesen konnte - da würde aber auch ein Foto helfen wenn du den Fachausdruck nicht kennst.

Ich würde einen 4mm Sperrholz Boden keine 30kg. zutrauen, aber es kommt auch auf die Breite der Schublade drauf an nicht nur die Tiefe. Sonst vllt 2 Stk. 4mm zusammenleimen damit man 8mm hat.

Arbeitsplattenhöhe kann man sich selber ausmessen, in dem man den Arm 90 Grat abwinkelt und am Körper anliegen lässt. Die Höhe des Ellenbogen minus 15cm ergibt die Arbeitsplattenhöhe - ich schätze es wird zwischen 85 und 90cm sein bei euch.

Oberfläche würde ich Hartwachsöl nehmen.

lg Hansi
 

jochen-steini

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In unserer Küche sind die Schubladeböden - unabhängig von der Breite - alle 15mm stark (Spanplatte)
Die Arbeitsplattenhöhe bei 165 ist in der Regel ca. 93 cm. Man sagt: Ellenbogen im rechten Winkel abzüglich 10-15 cm.
Letztlich alles eine Frage des eigenen Empfindens.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Ein Tipp zum verwendeten Holz: Ich weiss nicht wo ihr genau seid, ich hatte in der Karibik jedenfalls kein Problem Holz aufzutreiben, aber trockenes Holz gab es nirgends. Auch die Schreiner haben oft viel zu nasses Holz verwendet. Auf 8% wie es hier in Deutschland angebracht ist muss es nicht getrocknet sein, wirds auch in Innenräumen nie erreichen, aber bei den Händlern war überall nur sehr frisches zu bekommen. Das fängt dann nach der Verarbeitung erst richtig an zu arbeiten und es geht schnell und die Möbel werden mindestens unansehnlich, wenn nicht unbrauchbar.
Informiert euch da! Kann einen Haufen Frust verursachen wenn eure neue Küche krumm und buckelig wird.
Vielleicht ist in eurer Gegend die Infrastruktur ne andere, und der Handel bietet sowas an. Sonst müsst ihr selbst trocknen. Und das bedeutet Zeit- und Platzaufwand.
 

carsten

Moderator
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Hallo

dafür muss man sich Holz wie einen Menschen vorstellen. Und dieses ständige Arbeiten als Stress.
Wenn man oder das Holz mal in der Stresssituation ca. 8 % war ist das beim nächsten mal nicht mehr ganz so stressig.
z.B. reagiert Holz das über viele "Perioden" natürlich getrocknet wurde also immer mal wieder hoch und runter deutlich weniger und "entspannter" auf Feuchteveränderungen als solches das künstlich und rasch getrocknet wurde.
Gleichzeitig sind die 12 % ja nur eine Momentaufnahme, die 10 % können an trocknen Tagen im Winter bei Zentralheizung schnell erreicht werden.
Und dann wäre ja noch die Auswirkung von dem Arbeiten. Wenn beim Trocknen der Riß bei 8 % auftaucht schneidet der Schreiner den raus. Wenn das Holz wieder auf 10 -12 % ansteigt wird aber der Riß nicht mehr auftauchen und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht an so einem trockenen Wintertag. Das die Tischplatte an einem schwülen Sommertag vielleicht ein paar mm breiter ist merkt keiner und stören tut es auch nicht.

Letztendlich ist es aber auch einfach Erfahrung über Jahre und Jahrzehnte.
 
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