Kücheninsel Arbeitsplatte

124tobi

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Hallo,

ich brauche Euren Rat, ob ich eine Arbeitsplatte Leimholz Buche (27mm) auf einer Kücheninsel mit 400mm Überstand bei 1Meter Länge (zum "Dransitzen") diese von unten irgendwie verstärken muss. Oder muss ich doch mit Beinen arbeiten.

Aufliegen tut das ganze auf einem Unterschrank mit 100cm x 60cm, die Arbeitsplatte hat das Maß 105x105cm - also somit genau genommen 42,5cm Überhang nach hinten.

Ich hoffe es geht auch ohne Skizze.


Danke
Tobias
 

Homer

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Hallo,

ich gehe jetzt davon aus das die Masserung (normal) längs zum Unterschrank verläuft.
100 lang * 60breit

Würde die Platte auf jeden Fall noch stabilisieren,40cm bei 27mm Plattenstärke sind zu viel.
Das wird garantiert krumm oder bricht (Faserrichtung) ab.

Gruß Homer
 

124tobi

ww-pappel
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ich gehe jetzt davon aus das die Masserung (normal) längs zum Unterschrank verläuft.
100 lang * 60breit


da gehst Du richtig ...,

unterstützen heißt Metallschiene drunter,
oder reichen auch hier zwei Holzleisten verleimt und verschraubt von unten gegen, natürlich immer quer zur Maserrichung .


oder muss ich doch noch Füße drunter bauen?

Gruß
Tobias
 

WinfriedM

ww-robinie
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Egal wie du es löst, denke dran, das die Platte in der Breite arbeiten will. Und das nicht zu knapp. Du kannst keinesfalls irgendwas fest untendrunter schrauben. Langlöcher wären das Mindeste. Bei 1,05m Plattenbreite kannst du mit 1cm Quell-Schwind-Bewegungen rechnen.
 

124tobi

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Langlöcher wären das Mindeste. Bei 1,05m Plattenbreite kannst du mit 1cm Quell-Schwind-Bewegungen rechnen.

Ja, das werde ich berücksichtigen, habe ich hier zum Glück im Forum schon mehrfach das Problem mit dem großem "Bewegungen "gelesen.

Nochmals zur Stabilität, es reicht tatsächlich, wenn ich von unten zwei Leisten gegen Schraube / Leime ? ( Auf den Überhang stellen wollte ich mich nicht :emoji_stuck_out_tongue:, aber ein paar Tassen und Teller sollte er schon aushalten)

Tobias
 

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Wenn's nur Teller tragen soll, bräuchte man meiner Meinung nach nichts.
Reinrechnerisch wiegt die Platte auf den Unterschränken ca. 10,1kg/m, der Überstand ca. 6,9kg/m.
Also kannst Du ca. 3kg je lfd. Meter abstellen, bevor die Platte abkippt. Ich würde wohl zumindest eine zugfeste Verbindung an der Arbeitsplatte vorsehen (auf der gegenüberliegenden Seite der freien Kante). Dann kann man sich auch mal drauf abstützen. Oder wenn mal der Kasten Bier ausversehen auf der falschen Seite abgestellt wird.
Inwieweit sich die Platte in Querrichtung biegt, läßt sich schwer sagen. Da macht eine kleine Unterstützung aber wohl Sinn. Abbrechen wird aus meiner Sicht aber auch ohne Unterstützung nichts. Du kannst z.B. ein Stahlprofil (flach, eckig etc.) mit der Oberfräse auf voller Breite einarbeiten oder einfach nur 'ne Leiste unterschrauben
 

Dingsda42

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Ja, das werde ich berücksichtigen, habe ich hier zum Glück im Forum schon mehrfach das Problem mit dem großem "Bewegungen "gelesen.

Nochmals zur Stabilität, es reicht tatsächlich, wenn ich von unten zwei Leisten gegen Schraube / Leime ? ( Auf den Überhang stellen wollte ich mich nicht :emoji_stuck_out_tongue:, aber ein paar Tassen und Teller sollte er schon aushalten)

Tobias

Wenn du das wirklich gelesen hast, warum schreibst du dann immer noch von Leim?
Leiste und Platte nur in Langlöchern verschrauben, KEINEN Leim.
Besser: Nutklötze verbauen, am besten: Gratleisten.
Ich würde die Leiste mindestens 5cm hoch machen. Und nicht nur unter dem freihängenden Stück sondern über die komplette Breite.
Du schreibst, das man da dran sitzen soll. Das heist, das die nicht nur ein paar Tassen und Teller aushalten können muss, sondern auch, das sich da mal jemand beim Hinsetzen oder Aufstehen drauf abstützt. Dann kommen da schnell mal 50kg und mehr zustande.
 

lakarando

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Was mich interessieren würde, ist der Unterschrank gesamt. "Kücheninsel" bedeutet ja freistehend. Ich habe da so die Vision von Unterschrank in 16mm Möbelbauplatte, nix drin, federleicht. Dann erscheint mir die Sache insgesamt doch recht kopflastig und wenn da nicht ein Sack Zement drin liegt (oder das äquivalent in Porzellan ) und sich 2 ausgewachsene Personen einig sind, Ihre müden Häupter aubzustützen, könnte einem das komplette Teil auf den Schoß kippen. .... oder eher nicht ?
Ging mir nur eben spontant durch den Kopf, kann auch sein, dass ich das überbewerte und der Überhang nicht ausreicht um die Gefahr des Umkippens zu erzeugen.

Gruß
Thoralf
 

124tobi

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Na gut das ich nochmals hier nachgucken war.

War natürlich mein Fehler mit dem Leimen.

Hab nun eine Idee zur Unterstützung der Platte. Mit Nutklötzen und Gratleisten kenne ich mich nicht aus.
Daher werde ich nun zwei ca 6cm hohe Schürzen/Leisten rechts und links am Unterschrank anbringen, die die Arbeitsplatte über nahzu die gesamte Breite unterstützen sollen. Verschraubt über ein innenliegenden Winkel(chen) mit der Arbeitsplatte am Überhang (vielleicht auch punktuell nur eine "Führung" mittels Klötzchen, die ich an der Unterseite festmache).

Das ganze hab ich eben mal mit ein paar einfachen Leisten und Schraubzwingen getestet, bringt doch enorme Stabilität.

@lakarando
Der Schrank ist natürlich der "einfache" Unterschrank, aber mit den schweren Laden ist dieser jetzt schon leer schwer genug um das Gegengewicht aufzubringen, notfalls schraube ich die Füße im Boden fest :emoji_grin:

Danke
ich hoffe es wird!
 

Homer

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Hallo,

am unauffälligsten und schönsten finde ich 2 Flacheisen über die 1/2 breite der Arbeitsplatte von unten anschrauben. (natürlich die Langlöcher nicht vergessen)

Das mit dem Kippen wird immer überbewertet.
Es ist kommen ja auch immer gleich ein paar Kilos Beladung hinzu.
In Zeiten der Erdbeben schadet das verankern mit dem Boden auch nicht. :emoji_slight_smile:

Gruß Homer
 

veter

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Hallo zusammen,

wenn ich das Ganze ("Aufliegen tut das ganze auf einem Unterschrank mit 100cm x 60cm, die Arbeitsplatte hat das Maß 105x105cm - also somit genau genommen 42,5cm Überhang nach hinten.") richtig verstanden habe, dann steht die Arbeitsplatte vorn auf einer Länge von 100cm etwa 40cm, also parallel zur Front des Unterschranks über. Die Lamellen (Fasern) der Arbeitsplatte verlaufen parallel zum 100cm langen Unterschrank.

Bei dieser Anordnung erfolgt die Plattenbelastung senkrecht (=radial) zu den Fasern, wenn man von einer Krafteinleitung an der vorderen Plattenkante, also Abstand zum Auflager (Unterschrank) ca. 40cm ausgeht. Ich nehme an, dass die Lamellenverleimung richtig ausgeführt worden ist und mindestens genau soviel hält wie die Buchenlamellen selbst.

Unter dieser Voraussetzung kann man die Durchbiegung auch rechnerisch abschätzen über das Modell des einseitig eingespannten Balken (Kragarm 40cm). Die Festigkeitswerte des Buchenholzes sind aber wegen der senkrecht zur Faser erfolgenden Belastung allerdings vergleichsweise niedrig (hier nur ca. Werte für Buche, wer bessere Daten hat, möge sie bitte mitteilen): zul. Biegespannung 700N/cm2, Biegefestigkeit 7000N/cm2, E-Modul 230000N/cm2 (bei paralleler Beanspruchung: zul. Biegespannung 1300N/cm2, Biegefestigkeit 13000N/cm2, E-Modul 1600000N/cm2)

Geht man von der im Holzbau üblichen zulässigen Durchbiegung 1:200 (klar, manchmal wird auch 1:300 gefordert) aus, also 40cm/200=0.2cm im Fall der Tischplatte, dann läßt sich mit dem Flächenträgheitsmoment I= b*h^3/12 = 100cm*2,7^3cm3/12 = 164cm4 über die Durchbiegung f = M *L^2 /(12*E*I) des Kragbalken das zulässige Biegemoment wie folgt abschätzen: M = f/200*(12*E*I)/L^2 = 40cm/200*(12*230000N/cm2*164cm4)/40^2 cm2)= 56580Ncm = 566Nm.

Diesem Moment entspricht z.B. eine äquivalente Kraft von F = M/L = 56580Ncm/40cm = 1415N (ca. 144kg). Da können sich also schon zwei mittelschwere Personen ganz vorn auf die Kante drauf setzen, um die 27cm dicke Platte auf einer Länge von 100cm um ca. 2mm zu verbiegen.

Vermutlich wird aber die ganze Schose vorher umkippen, womit wir ein durchaus sinnvolles Fail-Save-Verhalten hätten.


vgv veter
 
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