Juuma Nr. 6 - Schneidwinkel des Hobeleisens?

Oettinger

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Hallo,

verwendet man bei einem Rauhbank auch einen 25° Winkel an der Schneide?

Hintergrund der Frage:
Ich habe mir einen Juuma Nr 6 mit Ersatzeisen gekauft. Beide Hobeleisen sind für meine Augen irgendwie komisch geschliffen. Der Winkel liegt bei ca. 42° und die (oftmals empfohlene) Microfase auf der Spiegelseite ist alles andere als micro.

Falls ja werde ich wohl einen Schleifmarathon hinlegen müssen.


Regards
 

heiko-rech

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Hallo,

ich habe einige Juuma Hobel und alle Eisen waren auf 25° ohne Mikrofase geschliffen. Ich schleife meine Hobeleisen für Fase-unten-Hobel auf 30°, dann ist die Schneide etwas robuster, als bei 25°. Auf den Schnittwinkel hat das ja keinen Einfluss. Dass deine Eisen so seltsam geschliffen sind, ist aber nicht normal, da solltest du mal beim Verkäufer nachfragen.

Wenn es wirklich 42° sind, würde das Eisen ja in einem 45° Frosch kaum noch einen Freiwinkel haben.

Kannst du mal Fotos einstellen?

Gruß

Heiko
 

Oettinger

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Ich werde heute Abend versuchen ein gutes Bild davon zu machen.
Und sicherheitshalber nochmal den gemessenen Winkel kontrollieren.

Den Verkäufer kann ich leider nicht mehr kontaktieren, da der Kauf schon im letzten September war.
Wobei mich natürlich auch der Hintergrund interessieren würde.


Regards
 

rafikus

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Heisst das, dass Du den Hobel und das Ersatzeisen nicht vom Händler in Berlin gekauft hast?
Wenn ja, dann kann es sein, dass der Verkäufer sich sonst welche Winkel angeschliffen hat und Du es gar nicht beachten musst. Etwas wundern vielleicht, aber sonst ignorieren. :emoji_grin:

Bei den Winkeln an den Hobeleisen sehe ich immer zu, dass ein Freiwinkel von nicht weniger als 10° bleibt.

Rafikus
 

Oettinger

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Heisst das, dass Du den Hobel und das Ersatzeisen nicht vom Händler in Berlin gekauft hast?

Ach sorry, hatte ich oben glatt vergessen reinzuschreiben.
Es war ein Gebrauchtkauf, Feine Werkzeuge ist also außen vor :emoji_slight_smile:

Ja belangen oder so will ich den Verkäufer nicht, mich würde einfach der Grund interessieren.
Und eben der Winkel, auf den ich wieder zurückschleifen darf. Da werde ich, um Arbeit zu sparen, wohl Heikos 30° Empfehlung folgen.


Regards
 

Friederich

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Es war ein Gebrauchtkauf, Feine Werkzeuge ist also außen vor :emoji_slight_smile:

Ja belangen oder so will ich den Verkäufer nicht, mich würde einfach der Grund interessieren.
Der hatte es einfach nicht besser gewusst oder gekonnt.

Schleif einfach auf 25°, da hast du die beste Schärfe. Und wenn du des öfteren Ausbrüche hast, gehst du sukzessive auf einen etwas gröberen Winkel.
 

Oettinger

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Aber mit einem Wasserstein (220) schleife ich mich doch tot oder?
Meine neuen MHG Stemmeisen habe ich von 30 auf 25 umgeschliffen, das fand ich schon recht anstrengend. Bin ja aber noch Anfänger :emoji_wink:


Regards
 

Friederich

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Aber mit einem Wasserstein (220) schleife ich mich doch tot oder?
Anzunehmen :emoji_slight_smile: Hilft aber nix.
Ganz ausnahmsweise könnte man in so einem Fall vielleicht auch mal einen trockenen Elektroschleifsten nehmen. Nur grob vorschleifen, und dann mit Wassersteinen dran.

Oder einen Schärfservice in Anspruch nehmen.
 

pedder

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Das sind die Aufgaben für einen Schleifbock. Einen groben weißen Stein drauf und nie bis zur Spiegelseite durchschleifen.

Oder Nassschleifmaschine.

Oder Ersatzeisen. Feine Werkzeuge 16,50, Dictum 19,90 (manchmal lohnt es ja wegen ersparten Versandes und vielleicht des Schärfpasses (hust) trotzdem.)
 

rafikus

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Einer von den billigen Nass-Trockenschleifern für 40,- bis 50,- Euro sollte dafür ausreichen. Solch einen habe ich auch und verwende ihn immer wieder. Der nimmt gut was weg und hinterlässt eine Hohlfase, welche eine wunderbare Ausgangsbasis für das anschließende Schleifen und Abziehen von Hand auf Wassersteinen darstellt.

Rafikus
 

Oettinger

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Ich habe noch einmal nachgemessen. Ein Eisen hat 42° und das andere 41°, die "Micro"fase immerhin über 16° an der Spiegelseite (!).
Anbei ein Foto, man kann es hoffentlich einigermaßen erkennen. Drüber ist das Eisen vom Nr. 5 mit 25°

Auf den Eisen steht hinten mit Eding bei einem "Klotz" und beim anderen "ohne Klotz", was immer das auch heißt.

Ich denke mal, da vorne ziemlich viel weg muss frage ich den Schärfdienst hier, ob die mir das grob auf 25° oder 30° runterhauen können.


Regards
 

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seschmi

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Nur noch zur abschließenden Versicherung: Ich habe einen Nr. 6 und auch dieses Eisen hat 25°.
Die Eisen sind also umgeschliffen, warum auch immer. Ich würde ein Ersatzeisen ordern, das Umschleifen wäre mir zu viel Arbeit.
 

rafikus

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Im Allgemeinen wird das, was auf dem Bild zu sehen ist, als Gegenfase bezeichnet. Wobei das hier schon sehr ausgeprägt ist.
Die Mirkofase wird zusätzlich an die normale Fase angezogen und ist im Normalfall nur wenige Zehntel mm breit. Die Mikrofase bildet dann mit der Spiegelseite die Schneide.

Warum der Vorbesitzer es so geschliffen hat? Darüber kann wohl nur spekuliert werden. Wenn das tatsächlich so gewollt war, dann vielleicht um das Eisen schabenderweise bei schwierigen Hölzern zu verwenden.

Rafikus
 

ProcessIng

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Die "Microfase" könnte den Hintergrund haben einen größeren Schnittwinkel zu erzeugen für schwierig gemasertes Holz oder Leimholz (~60°).
 

Keilzink

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... das Umschleifen solcher Eisen ist eigentlich kein großes Problem. Ich mache sowas nicht am Schleifbock, weil ich dann eine leicht hohle Fase bekommen, die ich anschließend auf den Steinen wieder rausschleifen muss.
Ich spanne den alten Bandschleifer in die Vorderzange (120er Korn), für den habe ich mit eine einfache Lehre aus Abfallholz und Alteisen zusammengeschraubt. Dann das Eisen auflegen, 3 Sekunden schleifen und im daneben stehenden Gefäß mit Wasser kühlen. Abwischen und weiter gehts. Dabei auf die Rechtwinkligkeit achten (mit dem Winkel und einem feinen Filzer einen roten Strich knapp hinter der Fase). Dann ist das in 20 Minuten erledigt. Und dann gehts auf die Steine - Diamantplatten in meinem Fall.

Andreas
 

pedder

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Man kann mit einem Schleifbock ein Hohfase erzeugen, muss man aber nicht.
Dafür ändert man einfach den Schleifpunkt immer wieder.
(Bei mir passiert das immer von allein, da ich keine Führung benutze)

Ich persönlich halte eine Hohlfase für wünschenswert, erleichtert sie doch das freihändige Schärfen sehr.
Daher ärgere mich eher, wenn ich den Schleifpunkt wieder verpasst habe.
Aber das führt schon wieder weiter weg.

Liebe Grüße
Pedder
 

Friederich

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Bei einem Hobeleisen sehe ich in einer Hohlfase eigentlich kein Problem.

Stemmeisen oder Schnitzwerkzeuge wäre was Anderes. Hier bewirkt die Hohlfase, daß die Schneide sich unkontrolliert ins Holz zieht.
 

rafikus

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Es geht doch hier bei der Hohlfase darum, dass man damit zwei wunderbare Punkte (Linien) hat, die man beim Handschleifen auf den Stein legt. Damit kann man gar nicht mehr eine ballige Fase schleifen. Es ist gar nicht notwendig auf einem Schleifbock zu versuchen die Hohlfase zu vermeiden.
Und "rausschleifen" muss man da auch nichts. Es reicht vollkommen aus, wenn man an der Schneide und "hinten" jeweils 1,5mm flach geschliffen hat, dazwischen bleibt eine kleine Kuhle, welche beim nächsten Schleifen weiter verkleinert wird.


Rafikus
 
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