Japanische Werkbank

Strawanski

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Hallo zusammen,
Ich will mir eine japanische Werkbank bauen.
Bisher muss ich in eine offene Werkstadt quer durch die Stadt fahren, was manchmal lästig und zeitraubens sein kann (kein Auto) und in Zwiten hoher Inzidenz eh geschlossen wird .
Da ich nur wenig Platz habe in meiner Wohnung und auch der Keller nur 6qm hat, ist nicht viel Speilraum für eine große Hobelbank.

Die Idee eine bodennahe Werkbank nach japanischem Vorbild zu bauen erscheint daher recht verlockend.
Die Maße sollen ca. 100cm*40cm sein.
Wo ixh herade sehr am Hadern bin ist die Stärke der Arbeitsplatte. Bohlen mit 60/65mm sind noch leicht zu bekommen, im Netz findet man aber viele japanische Tischler, die eher stärkere Bohlen zu nutzen scheinen. Beim Holz dachte ich an Esche, Eiche oder evtl Kiefer. Letzteres hätte aber einige Nachteile außer dem Preis.

Was meint ihr, wie stark sollte die Platte sein, um Schwingungen zu vermeiden und stabil zu stehen?

Beste Grüße
 

Strawanski

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Kommt drauf an, ob du vorhast, "japanisch" (ziehend) zu hobeln, oder "europäisch" (stoßend).
Beides, werde mit westlichen Hobeln anfangen. Wobei man die ja auch ziehen kann, habe ich mir sagen lassen.
Auf Dauer plane ich aber eher mir Hobeln im Krenov Stil, jedoch zum Ziehen zu bauen. (also mehr Sohle vor dem Messer als dahinter)
Oder ist das etwas, das in der Praxis nicht so gut klappen wird?
Wobei es auch zum Stemmen herhalten soll.
 
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Strawanski

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Noch zur Ergänzung : diese Miniwerkbanken sind nicht, was ich brauche! Die sind ja dafür gedacht an einer großen Werkbank befestigt zu werden. Meine soll auf dem Boden stehen, ohne mit einer Zwinge befestigt werden.
 

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Johannes

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Noch zur Ergänzung : diese Miniwerkbanken sind nicht, was ich brauche! Die sind ja dafür gedacht an einer großen Werkbank befestigt zu werden. Meine soll auf dem Boden stehen, ohne mit einer Zwinge befestigt werden.

Hallo,
leider sehe ich dein Vorhaben recht skeptisch. Japan ist gesegnet mit einer großen Vielfalt an gleichmäßig gewachsenen leichten Hölzern, die sich hervorragend für das ziehende Hobeln eignen. Die bei uns beheimateten Holzarten benötigen meist einen höheren Druck auf das Eisen, und der ist beim ziehen kaum zu erzielen.

Es grüßt Johannes
 

Strawanski

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Hallo,
leider sehe ich dein Vorhaben recht skeptisch. Japan ist gesegnet mit einer großen Vielfalt an gleichmäßig gewachsenen leichten Hölzern, die sich hervorragend für das ziehende Hobeln eignen. Die bei uns beheimateten Holzarten benötigen meist einen höheren Druck auf das Eisen, und der ist beim ziehen kaum zu erzielen.

Es grüßt Johannes

Das ist interessant, diese Info habe ich bisher noch nicht gelesen. Das wäre für mich aber ein Grund, mein Vorhaben zu überdenken. Ich finde das ziehende Hobeln sehr interessant, rein vom Überlegen her. Aber wenn es mit unseren Hölzern weniger Sinn macht als das Drücken, dann bleibe ich gerne beim klassisch europäischen Hobel.

Würde sich das dennoch mit einer bodennahen Hobelbank realisieren lassen? Sie müsste wahrscheinlich mehr Masse mit wich bringen, um stabil zu stehen.
Alternativ ware die römische Werkbank, die eigentlich auch nicht mehr Platz benotigen würde als eine japanische.
 

Friederich

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Wobei es auch zum Stemmen herhalten soll.
Das macht man sowieso möglichst genau über dem Fuß; egal ob japanische oder europäische Werkbank.

Ich denke, dass du mit dem Arbeiten im Sitzen wohl nicht recht glücklich werden wirst. Viele Asiaten sind das von Kindheit an gewohnt; wir Europäer kommen damit lange nicht so gut zurecht. Da müsste sich der ganze Körper erstmal drauf einstellen. Ich denke, das macht nicht wirklich Sinn.
 

Strawanski

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Das macht man sowieso möglichst genau über dem Fuß; egal ob japanische oder europäische Werkbank.

Ich denke, dass du mit dem Arbeiten im Sitzen wohl nicht recht glücklich werden wirst. Viele Asiaten sind das von Kindheit an gewohnt; wir Europäer kommen damit lange nicht so gut zurecht. Da müsste sich der ganze Körper erstmal drauf einstellen. Ich denke, das macht nicht wirklich Sinn.
Da sprichst du eine Sorge von mir an, die och ehrlich gesagt etwas ignoriert habe. Ich glaube es wird recht schnell ungemütlich auf dem Boden sitzend zu arbeiten, da ich es eben nicht seit klein auf gewohnt bin und die Hüftflexibilität vermutlich fehlt.
Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich die römische Hobelbank ebenfalls sehr interessant finde. Auch wenn da im Grundsatz ähnliche Probleme aufteten mögen, eventuell etwas entschärft durch die andere Sitzposition.
 

Johann08

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Wie wäre es mit so einer Bank? Recht flexibel und mein Kandidat. Ich habe ein ähnliches Problem und arbeite immer draußen (Schuppen nur 2,5m x 3m groß). Diese Bank ist leicht zu transportieren und wird mein nächstes Projekt.
 

wolfgang-K (RIP)

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Vielleicht solltest du damit beginnen dich zu fragen '"was will ich eigentlich werkeln?" Wie groß werden die Werkstücke sein, die du da demnächst bearbeiten willst. Die Maße für deine Werkbank scheinen mir wirklich eher was für eine Puppenstube zu sein. - Und auf den Knien oder im Sitzen zu arbeiten, da fehlt mir die Vorstellungskraft wie du da überhaupt die notwendige Kraft (z.B. beim Hobeln) auf ein Werkstück ausüben kannst. Und aufstehen, hinsetzen, aufstehen, hinsetzen .... Für mich wäre das keine Alternative.

Vielleicht denkst du über dein Vorhaben erst noch einmal nach.
 

wolfgang-K (RIP)

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Und wo packst du dein Werkzeug hin, wenn du nur "wenig Platz hast in deiner Wohnung?" Du wirst nicht nur einen Hobel benutzen wollen, sondern auch eine Handvoll Stechbeitel, Klüpflel, Schleifpapier, Dübel, Leim ..... Jedes Mal in den kleinen Keller rennen?

Damit wir uns recht verstehen:
Ich will dir nicht den Spaß verderben, sondern deine Überlegungen ergänzen und dir deren Folgen vor Augen führen.
 

Strawanski

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Das sind berechtigte Fragen, die ich mir aber schon gestellt habe.
1. Welche Größe sollen meine Werkstücke haben?
- ich will mich erstmal mit kleineren Boxen o.ä. in verschiedenen Arbeitsschritten üben: Planen, Anreißen, Sägen, Stemmen
Nach und nach will ich dann die Komplexität steigern und evtl auch die Größe.
Sollte ich doch mal was großes bauen wollen, kann ich in die Werkstadt gehen, bei der ich Mitglied bin.

2. Das man sich das in Europa nicht vorstellen kann, mit einer kleinen Werkbank oder am Boden sitzend zu arbeiten und damit nur Puppenkisten möglich seien, liegt eher am engen Horizont als an der Realität. Soll kein Angriff sein! Wir Europäer neigen nur stark dazu zu denken, dass unsere Methode die beste sei. In wahrscheinlich ganz Asien, Afrika und Südamerika arbeiten Handwerker traditionell am Boden sitzend ohne große Werkbänke. Und dennoch bauen diese Menschen seit Jahrtausenden Möbel, die teilweise extrem groß sind und nicht weniger komplex als das, was man in Europa baut. Ich will mir nicht anmaßen, dass ich dass deswegen auch kann, mit nichten. Deswegen will ich ja mit Kisten anfangen und nicht mit einer Vitrine.

3. Wo meine Werkzeuge sind, während ich arbeite, ist wirklich kein Problem.
Da baue ich mir entweder eine Werkzeugkiste oder lege sie einfach neben mich
Es ist auch recht unwahrscheinlich, dass ich das ganze ständig in meiner Wohnung mache, der Keller ist da schon wahrscheinlicher. Und da lässt sich ja leicht etwas einrichten, ao dass man sich nur umdrehen muss und das Werkzeug greift. Wir wollen doch hier alle kreative Handwrrker sein, sich seine Werksumgebung effizient planen und einrichten sollte da kein Problem darstellen. Ich finde es gut, dass du das ansprichst, aber ehrlich gesagt ist das etwas weit hergeholt. Selbst wenn ich in meiner Wohnung arbeiten würde und die Werkzeuge im Keller wären, wurde och doch nur einmal in den Keller gehen und die Werkzeugkiste holen und nicht für jedes neue Werkzeug wieder einzeln in den Keller rennen. Das war schon extrem absurd!

Ich will mich nicht begrenzen lassen von der Vorstellung, dass ich eine designierte Werkstatt brauche, um mit Holz zu arbeiten. Das ist extrem priviligierte Denkweise und wird von zu vielen Menschen täglich widerlegt.
 
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KalterBach

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- ich will mich erstmal mit kleineren Boxen o.ä. in verschiedenen Arbeitsschritten üben: Planen, Anreißen, Sägen, Stemmen
Nach und nach will ich dann die Komplexität steigern und evtl auch die Größe.

Dann reicht ja eine kleine Werkbank für den Anfang.

Ich will mich nicht begrenzen lassen von der Vorstellung, dass ich eine designierte Werkstatt brauche, um mit Holz zu arbeiten. Das ist extrem priviligierte Denkweise und wird von zu vielen Menschen täglich widerlegt.

Da hast Du recht, aber es macht halt auch Vieles einfacher.

Für Dein Vorhaben reicht dann einen entsprechende Bohle mit Gratleisten sicher. Die Größe kannst ja an dem oben verlinkten Bild gut abschätzen.

Eines darf man allerdings nicht außer acht lassen. Was bei japanischen Handwerkern oft sehr einfach aussieht, ist das Ergebnis jahrelangem Trainings mit einer schier unendlichen Anzahl an Wiederholungen und harter Kritik.
 

derdad

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Ich kenne die Arbeitsweise in Afrika aus jahrelanger Erfahrung. Dort wird vielfach am Boden gearbeitet. Stimmt- solange eine gewisse Dimension nicht überschritten wird.
Bei Arbeiten auf Zug und im Sitzen beschränkt die menschliche Ergonomie die Größe des Werkstücks. Wenn ich stehe, kann ich theoretisch ein endlos langes Brett hobeln. Wenn ich sitze geht es nur die Länge, die ich mich nach vorne beugen kann.
Man muss eben immer abschätzen was und wie man bearbeiten will.
LG. Gerhard
 

Strawanski

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Die verlinkte Miniwerkbank zum Stehen sehe ich etwas kritisch. Das Verhältnis von Fläche zu Höhe wirkt für mich sehr ungünstig. Es hilft sicherlich, darauf zu stehen, aber dennoch bleibt ein Hebel und die Konstruktion müsste extrem massiv ausfallen, damit Wackeln unterbunden wird. Da sind die Bodennahen oder die zum Sitzen aufgrund der geringen Höhen physikalisch deutlich günstiger.

Dennoch bleibt meine Ausgangsfrage weiterhin offen. Wie stark sollte die Platte mindestens sein?
Ich tue mich dabei noch recht schwer, da ich von 3cm-12cm alles lese, nur niemand schreibt, ob die dünnen bereits reichen oder die 12cm starken tatsächlich nötig sind.
Ich hatte gehofft, dass hier jemand was dazu sagen kann.
 
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Als Westeuropäer fehlt uns leider die Möglichkeit lange in der tiefen Hocke zu bleiben. Bekannt auch als Russenhocke. Hier gut erklärt. https://func-fit.de/tiefe-hocke/

Ich würde auch eine kleine Werkbank für einen existierenden Tischverwenden. Die wichtigsten Handwerkszeuge passen in eine (japanische) Werkzeugkiste von 60x30x30cm. Und den Aufsatz kann man gut für hochkant verstauen.
 

Harrer

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Mach dir doch mal so ein Brett in Stärke 50mm. Dann kannst du probieren ob zu leicht/ schwer/groß . Dann hast du das richtige für dich oder du weisst was du haben willst. Was man nicht unterschätzen darf ist das Gewicht bei 100mm starkem Hartholz in diesen Grössen.

Dammal
 

pedder

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Wenn ich mit 16 oder 26 oder36 die Tiefe Hochke hätte lernen müssen, um holz zu werken, hätte ich das nicht gemacht.
Wer das will, ist mit so eine Bank sicher gut bedient. Japaner schaffen es ja auch, Schränke zu bauen. rfahrzung habe ich damit nicht. und daher ist das filgende dann auch schon wieder off topic:

Wenn ich keine Werktstatt hätte, würde ich in der Küche mit Holz arbeiten. Da gibt es in der Regel einen Arbeitsfläche, die man dafür sehr gut benutzen kann. Die kann man dann mit einer Platte vor den Holzwerrkzeugen schützen. evtl noch ein dünnes Tuch dazwischen.
 
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