Japanische Schreinerei in New York. Miya Shoji (Video)

Gelöscht Mitglied 91199

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N'abend

Eine gewisse Grundausbildung bekommen natürlich auch Tischler. Aber darüber hinaus muss man dann halt selber schauen.... und da helfen Videos wie die enorm. Der gesamte Anrissprozess wird gut erkennbar dargestellt. Die Ausarbeitung natürlich sowieso...
Das ist bei Zimmermännern tatsächlich anders. Auf den Lehrgängen Lernen wir noch wie vor 100 Jahren. 1:1 Aufriss aufm Boden etc. Da musst du die modernen Sachen ausm Betrieb mitnehmen.
War jedenfalls vor n paar Jahren so
 

Lorenzo

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An der Schule im 1BFZ haben wir auch mit Handwerkzeug angefangen und das auch recht ausführlich gemacht. Die ersten 6 Monate haben wir an keiner Maschine länger gearbeitet als es für den Maschinenschein notwendig war.
Wenn man von Anfang an in nem Betrieb ist, dann hängt das wohl sehr stark vom Betrieb ab. Klar, die Sachen die für ne Prüfung wichtig sind, wie das Zinken muss man einfach üben, und bekommt dafür die Zeit, aber noch richtig mit Hobeln abrichten und dickten, oder ne Handsäge schärfen kommt in den meisten Betrieben sicher nicht mehr vor..
Ich war jedenfalls sehr froh das gezeigt zu bekommen!
 

Simon83

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Danke @ foobar für die beiden Namen... die wiederum kannte ich noch nicht. DYLAN IWAKUNI ist sehr beeindruckend. Wie der die Passungen nachsticht.... durchaus scharfes Werkzeug.
 

Lico

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Ok, wenn Dorian Bracht erwähnt wird, dürfen Takami Kawai (YouTube, Instagram) und Dylan Iwakuni (YouTube, Instagram) nicht fehlen.
Beeindruckend! Ich würde das gerne mal in normaler Geschwindigkeit sehen. Außerdem lassen sie immer den eigentlich spannenden Teil, das Anreißen, weg. Die Ausführung würde ich - vielleicht nicht beim ersten Mal perfekt - schon irgendwie hin bekommen, aber das Anreißen, da bekomme ich einen Knoten im Kopf.

Lico
 

foobar

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Lorenzo

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Und gleich noch ein paar gute Anlaufstellen für Videos die mir gefallen werden. Danke dafür. Ich bekomm nicht so maßgeschneiderte Empfehlungen auf Youtube wegen fehlendem Google Account und Privatsphereeinstellungen in meinem Browser..
 

Macchia

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Ich bekomm nicht so maßgeschneiderte Empfehlungen auf Youtube wegen fehlendem Google Account und Privatsphereeinstellungen in meinem Browser..
Dito
habe zwar einen Google Account der ist aber immer abgeschaltet
und mit japanischen Suchbegriffen kann ich auch nicht dienen.

Ebenfalls Danke für die Links!
 

foobar

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Ich bekomm nicht so maßgeschneiderte Empfehlungen auf Youtube
… ich auch nicht. Einfach mal „japanese joinery“ als Suchbegriff eintippen und du kannst deine Freizeit der nächsten Jahre bei YouTube verbringen :emoji_wink: Ich habe mal fix in meine subs geguckt, neben dem ja sicher schon bekannten Ishitani könnte ich in die Richtung noch Far East Wood und Japanese Architecture (Wisdom of Our Ancestors) empfehlen.
Speziell für die Hobelfreunde: 削ろう会
 

Holzpassion

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...... und wenn mal ein Buch zur Hand genommen wird, dann empfehle ich George Nakashima: The soul of a tree und weiter noch: The life and legacy of George Nakaschima.
Dazu habe ich auch mal gelesen, ein Mann der mit den Händen arbeitet ist ein Handwerker, ein Mann der mit den Händen und mit dem Kopf arbeitet ist ein Meister, ein Mann der mit den Händen und dem Kopf und der Seele arbeitet ist ein Künstler. - Über Schönes kann man trefflich streiten, aber es muss erst geschaffen werden.
 

Lorenzo

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Ich hab noch was gefunden für die Freunde japanischer Werkzeuge, oder einfach die die sehen wollen wie die wichtigsten Handwerkzeuge des Schreiners (Hobel, Säge, Stemmeisen) von Hand hergestellt werden.
Sorry, gibts nur auf japanisch.
 

Lico

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Jep, das war sehr lehrreich. Ich komm jetzt erst dazu, mir das anzusehen. Ich hab eine Menge davon mitgenommen, was die Arbeitsweise mit diesen Sägen betrifft. Interessant finde ich, dass die ein bisschen vom Riss weg sägen und dann viel Mühe darauf verwenden, die Verbindungen präzise nachzuputzen. Ich hab gelernt, mit Gestellsägen auf dem halben Riss zu sägen. Im Normalfall (wenn man es gelernt hat) passt das dann so. Mit Stecheisen nachgearbeitet wird also planmäßig nur, wenn das hier und da nicht so ganz hingehauen hat.
So wie der das gemacht hat, kommen da super exakte Verbindungen bei raus. Mich würde mal interessieren, ob deutsche Zimmerleute, die ja auch mit nicht verleimten Verbindungen arbeiten (ist ein Unterschied, wenn Verbindungen verleimt und anschließend verputzt werden) , ähnlich vorgehen.

Lico
 

Dietrich

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Hallo Lorenzo,

was ne Arbeit, ich dachte zwischendurch ob der im Stehen nicht schneller wäre...:emoji_slight_smile:
Was wird so ein Eisen kosten?


Gruß Dietrich
 

Macchia

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was mich immer wundert ist, dass solch hervorragende Handwerker immer in Werkstätten
arbeiten die so, ich möchte schon sagen, ärmlich, dunkel, primitiv aussehen.
Damit meine ich jetzt nicht unbedingt die Hilfsvorrichtingen sondern den ganzen Raum,
fast höhlenartig mit wenig Beleuchtung.

Nun ok, da sind wir natürlich extrem verwöhnt... aber so?

Jedenfalls so eine Säge oder Stechbeitel würde ich dem schon gerne abkaufen....
oder unter Anleitung selber machen.
(hatte mal einen 2 wöchigen Schmiedelehrgang.... das wird ja wohl langen für die 2 Bleche :emoji_sunglasses: )
 

Dietrich

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Hallo Martin,

und weißte was richtig gemein ist...dem sein Tormek hat einen Meter Durchmesser.:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Lico

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Damit meine ich jetzt nicht unbedingt die Hilfsvorrichtingen sondern den ganzen Raum,
fast höhlenartig mit wenig Beleuchtung.
Alle Schmieden sind dunkel. Die können sonst nicht die Farbe des glühenden Eisens erkennen. Daran sehen die, wie heiß die Eisen sind. Was mich eher wundert ist, dass man die Werkzeuge, wenn auch idR mit Mühe, überhaupt bezahlen kann.

Lico
 

Lorenzo

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Ich denk die räumlichen Verhältnisse sind nicht unbedingt selbst gewählt. Japan is sehr bergig, die Städte konzentrieren sich auf die schmalen Küstenstreifen. Wenig Platz heißt hohe Miete, drum sind die Räume klein. Viele solcher Werkstätten findet man mitten in der Stadt. Dunkel ist es damit der Schmied an der Farbe des glühenden Eisens die Temperatur ablesen kann.
Ich geb ja zu, ich hab so ein handgeschmiedetes Hobeleisen, volles Programm,das weiche Eisen ist Ankerkettenstahl.. Der ganze Hobel hat ca. 250€ gekostet, aber wenn ich das Eisen einzeln bekommen hätte, dann hät ich mir den Hobelkorpus gespart. Da ich mit dem Hobeln auf Stoß besser klar komm werd ich mir für das Eisen noch zwei oder 3 Hobelkörper selbst bauen. Dann eben auf Stoß, und mit unterschiedlichen Winkeln. Es ist mit Abstand das beste Eisen das ich hab!!
Und so wie ich mir wünsche dass meine handwerkliche Tätigkeiten geschätzt wird, so schätze ich die Arbeit dieser Schmiede sehr, so sehr dass ich mir das Geld für deren Erzeugnisse notfalls aus den Rippen schneid :emoji_slight_smile: Ich hab da großen Respekt davor und es fällt mir nicht schwer auf viel Firlefanz zu verzichten, um mir dann den Besitz von solchem Werkzeug zu ermöglichen. Ich werd die Werkzeuge den Rest meines Lebens benutzen, und jedes mal besondere Freude dran haben.
Ich wüsste ja gerne was ein Satz Stemmeisen von einem deutschen Schmied kosten würde. Aber wir legen halt hier nicht so viel Wert darauf, drum kenne ich keinen einzigen der das machen würde.
Ich werd mir irgendwann auch noch durchgehärtete handgemachte Sägen kaufen.
@Macchia : Ich glaub für n ordentliches Werkzeug musst du deine Schmiedepraxis noch ein wenig ausbauen.. :emoji_wink: Bestimmte Stufen der Meisterschaft im Handwerk erreicht man in Japan erst nach sehr vielen Jahren Praxis. Dann bekommt man einen Titel ind steuerliche Vergünstigungen. Dafür darf ein Meisterschmied zum Beispiel auch nicht beliebig viele Schwerter schmieden. Soll auch dafür sorgen dass der Markt nicht überflutet wird, und die Qualität hoch bleibt.
Die Tradition der japanischen Werkzeugschmiede ist übrigens direkt aus der Waffenschmiedepraxis entstanden. Da gabs ne Zeit, da konnten sich die Schmiede richtig austoben. Als der Bedarf an Schwertern zurück gegangen ist, haben sie das Handwerk bedient.
@Lico : Ich hab das Video noch nicht geschaut dass du erwähnt hast. Mich wundert aber auch dass wohl nicht so gesägt wird dass man ohne verputzen auskommt. Denn grade die japanischen Sägen hinterlassen eine extrem saubere Oberfläche, und ich versuch immer möglichst ohne nachputzen auszukommen.
 
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Macchia

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Alle Schmieden sind dunkel.
nun, das dass nicht unter hellen Scheinwerfern steht ist klar aber das ist schon sehr dunkel.
Ich kenne das zumindest deutlich heller.
Wichtig ist, das kein direktes Licht auf den Amboss fällt.
Das Feuer ist auch immer in einer dunkleren Ecke.
Wie auch immer, alles sehr bescheiden.
Ich glaub für n ordentliches Werkzeug musst du deine Schmiedepraxis noch ein wenig ausbauen.. :emoji_wink:
Na gut, ich leg ich noch ein YT Studium obendrauf..

Ich werd mir irgendwann auch noch durchgehärtete handgemachte Sägen kaufen.
als ich gesehen habe wie der mit dem Hammer schränkt und diese eng zusammenliegenden Zähne schärft,
dachte ich mir, oh weh, bei meiner Geduld wäre das echt eine Herausforderung.
Vor allem wenn ma sich vorstellt, dass die das täglich machen...
 

U.Tho

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Scharf, schärfer, japanisch ...
Aber ich denke mal, mit einer deutschen Eiche kann man nicht solche "Spinnweben" machen :emoji_slight_smile:
 

Holzpassion

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