Instrument Selbstbau, welches Öl?

bassfredy83

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Es wird ein E-Bass, Body aus Nussbaum/Esche/Nussbaum, Hals/Griffbrett aus Ahorn. Der Rohbau ist mehrmals genässt/geschliffen (600er). Meine Frage: welches Öl empfehlt ihr, dass die Holzmaserung am besten zur Geltung bringt? ("Befeuerung"). Schon jetzt besten Dank für eure Tipps.
 

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Paulisch

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Hallo, ich bin mit dem Hartöl von Kreidezeit sehr angetan.
Übrigens wäre eine Projektvorstellung toll. Hier tummeln sich einige Musiker
 

WoodyAlan

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Osmo TopOil high solid transparent (NICHT das Natur!). Ich persönlich würde ja lackieren und nicht Ölen weil deutlich restistenter, aber das is Geschmacksache.
Das Osmo Öl ist schichtbildend und feuert auch gut an. Die haptik ist dann lackähnlich aber halt matt. In mehreren Durchgängen Ölen mit leichtem Zwischenschliff per Hand. Letzte Schicht Öl nur wenig auftragen und abziehen. Wichtig ist aber ausreichend Trocknung zwischen den Durchgängen.
 

WinfriedM

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Steinert Drechsleröl - ich habe noch kein anderes Öl gefunden, was so stark anfeuert.

Überrascht mich. Ich nutze es eher, wenn ich nur eine mittlere Anfeuerung will. Vielleicht wurde das Rezept geändert, meins ist inzwischen schon 8 Jahre alt. Damals war es nahezu identisch mit dem Livos Naturöl-Siegel.

Generell ein gutes Öl für Dinge, die man oft anfasst. Ich habe Schraubendrehergriffe damit gemacht. Die Schraubendreher nutze ich seit 10 Jahren recht intensiv. Sehen immer noch aus wie neu.
 

bassfredy83

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Danke 1000 für eure Tipps! Werde es wahrscheinlich mit Tru Oil machen (Hals/Body, ohne Griffbrett, ist eh noch nicht ganz fertig): 1.Schicht satt mit Lappen/Scotch-Schwamm, 1 Tag ruhen lassen, 2.Schicht Nasssschliff mit 1000er. Wieder 1 Tag ruhen lassen und 3.Schicht wie 2. - Oder braucht es mehr Schichten? Und wie komme ich zu Hochglanz?
 

WoodyAlan

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Ich kenn das true Oli nicht, aber nass schleifen beim Ölen hab ich noch nie gehört. Das Mach nur beim lackieren mit 2k Lack. Beim Ölen nach 30 Minuten immer überstehendes Öl abnehmen. Zwischenschliff nur vorsichtig per Hand mit neuen scharfen Papier, es sollen ja nur die aufgestellten Holzfasern abgenommen werden. Dann wieder Ölen wie Schrott eins. Nach Trocknung nur noch hauch dünne Schicht auftragen als finish ( funzt beim Osmo Öl zumindest so).
Öl und Hochglanz halte ich Für schwierig ind selbst wenn wenig dauerhaft denke ich. Das wäre die paradedisziplin für polierfähigen 2k Lack. Ich hab an meiner Tele nun 12 Lackschicht drauf und schleif mich nass hoch von 1200-5000, dann mit Lammfell und 3M extra fine Politur polieren.

ich hab mit Dosen Lack 2k lackiert. Erste Schicht der Nachbar weil ich ned kann. Den Rest dann selbst, war easy mit etwas Feingefühl. Der Lack is aber auch super (Kost auch 20€ netto die 200ml Dose), vor allem nur 2min Wartezeit je Schicht. Eine Dose reicht für 3 Schichten, trocken in 7h bei 20 grad. Vormittag lackieren, abends schleifen undnächste Dose drauf.
 

carsten

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Hallo

1 Tag ruhen lassen, nach satten "Anstrich" hab ich noch mit keinem Öl gemacht. Nach max 30 min Überstand so abnehmen, dass es "fast" trocken ist. SO dicke Ölschichten stehen lassen ist meist nicht gut. Trocknet ungleichmäßig bzw. eher gar nicht und gibt einen schmierigen Film.
Wenn ich die Doku so sehe, dürfte ja vom Holz des Bodys noch ausreichend "Rest" vorhanden sein. AN dem würde ich testen. Also gleicher Schleifaufbau wie bisher am fertigen Holz. Bei so einem Projekt würde ich ausreichend "Versuche" machen BEVOR ich das final angehe. Gerade Öle sind da sehr eigen und das Ergebnis ist immer ein Zusammenspiel von Holz, Schliff, Auftrag, Trocknung, Zwischenschritte usw.
 

WinfriedM

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Tru Oil ist schon recht außergewöhnlich, ist eine Mischung aus Öl und Lack. Schau dir am Besten ein paar Youtube-Videos an. Auf keinen Fall dicker aufgetragene Schichten trocknen lassen, das geht schief. Wenn du nass schleifst, muss auch das ganze Öl auf der Oberfläche wieder runter, weil ja Schleifstaub mit drinhängt. Bei Hochglanz wirst du auch mehr als 3 Schichten brauchen.

Ich würde dir empfehlen, es erstmal an einem Musterbrett zu probieren.

Ich glaub, @pedder hat schon mal was mit gemacht.

Meine Tests sind schon 10 Jahre her, seither nichts mehr mit gemacht.
 

pedder

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TruOil ist super.
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1. Anstrich mit Pinsel auftragen. Trocknen lassen. gern 24 h. geht aber auch schneller, je nach temperatur. Zurückschleifen mit Stahlwolle 0000. Entstauben
2.-4. Auftrag: hauch dünn mit Kosmetikpads auftragen. Zwischenschliff nur noch nach Sicht. Immer entstauben
Kann sein, dass man die Folgeanstriche auch dick ausführen kann. Ich mag es aber nicht, wenn man sieht, dass sich eine Schicht bildet.

Poren muss man vorher füllen. Oder vielleicht den zwischenschliff mit harter Unterlage ausführen.

TruOil härtet in der Flasche aus. Auffüllen mit Murmeln oder angeblich kan amn auch Gas einsprühen?
 

WoodyAlan

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Wie lang bleibt da der Glanz erhalten? I h kenn einige selbstgebaute Gitarren die dann geölt und mehr oder weniger poliert wurden. Der Glanz war nach ein paar Einsätzen dahin an den neuralgischen Stellen.
 

WinfriedM

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Tru Oil ist vermutlich ein Gemisch aus Urethan-Lack und Öl. Insofern stehen die Chancen ganz gut, dass der Glanz erhalten bleibt und sich die Oberfläche nur wenig abnutzt. Interessant ist ja auch, dass selbst nach Abnutzung ein wenig Pflege mit Tru-Oil die Oberfläche wieder perfekt macht.
 

bassfredy83

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So toll, der Austausch hier - habt Dank! Natürlich will ich nach dem 1.Auftrag alles gut abwischen, bevor ich das Ganze ruhen lasse. @lack: wenn, dann würde ich gerne Body und Kopfplatte lackieren, den Hals aber zwingend ölen. Nur: Ich hab keine Expertise in Lack; alles, was @welaloba schreibt, ist für mich n Buch mit 7 Siegeln, ich müsste das machen lassen, was ich aber nicht möchte. Und was ich über Nitro gelesen habe.... Wissenschaft für sich. @hochglanz: Mein Formentera-Bass (s.Bild) ist jetzt 8 1/2 Jahre alt, er wurde 2013 geölt und der Hals noch mit Wachszusatz "geschwabbelt" (der Tuchfetzenaufsatz für Bohrmaschinen). Habe nie mehr etwas daran gemacht - aber allein mit der Spieldauer ist er jetzt sehr "hochglänzend". Das Stück von @pedder finde ich sehr gelungen. Den Tipp von @WinfriedM nehm ich mir gern zu Herzen, Probestück machen. P.S. Nassschleifen mit Öl ist eine Geduldsarbeit, aber es lohnt sich: Handtellergrosse Stelle mit ölgetränktem Schleifpapier so lange einreiben, bis man in der Fingerkuppe spürt wenn es "glatt" wird, dann mit einem sauberen Lappen alles sauber abwischen, nächste Handtellergrosse Stelle... n Bierchen dazu, und alles wird gut.
 

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seschmi

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Aufpassen würde ich beim Griffbrett: Ich hatte mal einen Bass mit lackiertem Griffbrett, das hat mir gar nicht gefallen. Es wird vom Schweiß recht rutschig.

Mir scheint das TruOil wie ein Lack zu sein - Winfried hat es ja schon gesagt. Da wäre ich beim Griffbrett vorsichtig, das wäre nicht meins.

Sowieso sind Probestücke immer gut, dann sieht man, wie es rauskommt, und wie es sich anfühlt.
 

sachsejong

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... aber nass schleifen beim Ölen hab ich noch nie gehört...

Ich schon, und auch genutzt- nicht mit True Oil, aber mit anderen Ölen. Ein Tipp vom Edelres damals:
Erste Schicht aufbringen, Überstand abnehmen, trocknen lassen
||: nächste Schicht einschleifen, Überstand abnehmen, trocknen lassen :|| (auch gern öfter als zwei Mal)
letzte Schicht auftragen, Überstand abnehmen, trocknen lassen.

Ich benutze für den Zwischenschliff die raue Seite von Spülschwämmen für Gläser (bei A**i sind die grün)
 

pedder

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Ich schon, und auch genutzt- nicht mit True Oil, aber mit anderen Ölen. Ein Tipp vom Edelres damals:
Erste Schicht aufbringen, Überstand abnehmen, trocknen lassen
||: nächste Schicht einschleifen, Überstand abnehmen, trocknen lassen :|| (auch gern öfter als zwei Mal)
letzte Schicht auftragen, Überstand abnehmen, trocknen lassen.

Ich benutze für den Zwischenschliff die raue Seite von Spülschwämmen für Gläser (bei A**i sind die grün)
Für Holzöl stimmt das (wobei High Solid Öle davon auch nicht profitieren.)

Aber TruOil ist anders. Ich nutze auch gelbe Schwämme: ich schneide Stücke ab und nehme sie als Pinselersatz.
 

WinfriedM

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@seschmi : Fürs Griffbrett (Ahorn) nehme ich Zitronenöl.

Das hat mich jetzt mal interessiert, ob das auch wieder ein Mogelprodukt ist. Zitronenöl verdunstet nämlich recht zügig, wäre dann nicht geeignet.

Das Produkt mit großer Marktverbreitung ist wohl das Dunlop 65 Lemon Oil. Dazu findet man dann auch ein SDB. Und was steht da: >90% White Mineral Oils.

https://images.thomann.de/pics/atg/atgdata/document/specs/189610_safety_data_sheet.pdf

Das ist also tatsächlich eine Mogelpackung. Es besteht fast nur aus Paraffinöl mit einem kleinen Schuss Zitronenöl für den Geruch. :emoji_wink:
 
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