In eigener Sache in Bezug auf den Thread "Religion, Politik und Elektrik"

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Keilzink

ww-robinie
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Religion, Politik und Elektrik

... zum Schluß noch mal was grundsätzliches zu diesen Themen: Ich habe 30 Jahre lang im Journalismus gearbeitet. Die für mich wichtigste und produktivste Zeit waren die 1990er und 2000er Jahre. Damals hatten wir eine überschaubare Szene an Qualitätsmedien, ein eher kleines Mittelfeld und, natürlich unverzichtbar: den miesesten Boulevard mit dem Fahnenträger Springer an der Spitze. Aber trotzdem waren wir, verglichen mit Resteuropa ganz weit vorne in Sachen Qualität, Glaubwürdigkeit, Selbstkontrolle. Der Spiegel zum Beispiel hatte damals (wie auch noch heute) keine Entsprechung in Europa und Nordamerika.

Journalismus spielt in der Demokratie eine sehr wichtige Rolle. Das Rezept des Journalismus in der Gesellschaft war ein ganz einfaches: Man konnte langfristig Geld verdienen, indem man die Wahrheit sagte. Wenn man log, konnte man auch Geld verdienen, aber nur kurzfristig, eben bis man erwischt wurde. Und erwischt wurde man immer, früher oder später, weil man eben auch damit Geld verdienen konnte, Lügner zu entlarven. Wenn man nur an den Tagebuch-Skandal beim Stern denkt: Die wurden erwischt, haben sehr teuer bezahlt und haben Jahre gebraucht, um in die Glaubwürdigkeitsliga zurückkehren zu können. Und die Konkurrenzmedien, die den Skandal aufgedeckt und ausgeschlachtet haben, haben gutes Geld verdient - mit der Wahrheit. Das war und ist heute noch ein funktionierendes selbstregulierendes System.

Heute verändert sich das ganze System. Unterhalb des Boulevards, unterhalb Springer, hat sich ein Loch aufgetan, eine Kloake, in der hemmungslos gelogen, gestohlen und betrogen werden kann. Und vor allem: Folgenlos und ohne jede Kontrolle. Um einen größeren Kreis in der Gesellschaft zu erreichen, brauchte man früher einen Verlag, eine Redaktion, Geld und wirtschaftliche Reputation. Wenn man das alles beisammen hatte, musste man sich eine Leserschaft erobern, und wenn man dann endlich kostendeckend arbeiten konnte, war das eine Errungenschaft, die man nicht leichtfertig aufs Spiel setzte.

Heute reicht ein popeliges Smartphone um aus dem Stand eine noch größere Öffentlichkeit zu erreichen. Könnte ein Vorteil sein, wirkt im Ergebnis aber genauso toxisch auf den sozialen Körper wie direkte Demokratie oberhalb der Gemeinderatsebene. Ich führe das nicht weiter aus, weil ich keine Lust habe, noch tiefer in diesen Dreck zu steigen. Aber es gibt viele Leute, das das lieben, konsumieren und ihr persönliches Umfeld mit diesem Gift verseuchen. Diese Leute haben zu Begriffen wie Wahrheit, Anstand, Ethik ein gesellschaftlich betrachtet äußerst gefährliches Verhältnis. Und die anderen, die Verursacher? Können ihre wirren Konstrukte in die Welt blasen, ihre soziopathischen Veranlagungen frei ausleben, können „Journalismus“ spielen, ohne jede Ausbildung, ohne jede Kontrolle, ohne befürchten zu müssen, für das, was sie da publizieren jemals zur Verantwortung gezogen zu werden. Da wird Volksverhetzung als Sport betrieben. Folgen? Scheißegal. Das ist ein Riesen Problem.

Nochmal, der Journalismus ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Demokratie, er wird als 4. Gewalt in die Gewaltenteilung einbezogen und stellt ein wichtiges gesellschaftliches Regulativ dar. Deshalb wird man diese Kloake irgendwann trockenlegen müssen, bevor sie zu gefährlich wird. Das wird zu Regulierung und Kontrolle im Internet führen, zu Gesetzen und Verordnungen, und der Proteststurm wird gewaltig sein. Und ratet mal, wer am lautesten ZENSUR brüllen wird ... genau. Das werden diejenigen sein, die diese Regulierungen mit ihrer Unverantwortlichkeit verursacht haben – Produzenten, Konsumenten, Zwischenträger.

So, ich bin weitgehend im Ruhestand, soweit das für einen selbstausbeutenden Freiberufler überhaupt gelten kann. Ich habe mich in diesem Ruhestand wieder dem zugewandt, was ich schon in meiner Jugend gerne gemacht habe: Möbel bauen und restaurieren. Deshalb bin ich hier im Forum aktiv. Ich werde mich in Zukunft nicht mehr zu politischen Themen äußern, das wird mir jetzt wirklich zu blöde und auch zu belastend. Vor allem, wenn ich mir überlege, wie Zeitaufwändig das ist, und wie minimal die Chancen von Einzelnen gegen diese Fäkalienwoge und ihre Protagonisten sind.
Eine Ausnahme mache ich nur noch hier, in diesem Thread, falls es zu dem, was ich hier geschrieben habe Fragen, Diskussions- oder Info-Bedarf gibt. Ich mache das auch nur, weil ich diese Basta!-Nummern nicht mag und niemanden vor den Kopf stoßen will. Ansonsten gilt, was ich im vorletzten Absatz geschrieben habe.

Danke fürs Lesen:

Andreas
 

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo Andreas,

danke für die Worte und den Einblick in das Thema Journalismus.

Um den Journalismus so gut es geht zu unterstützen habe ich mich entschieden für gute, neudeutsch News, Geld auszugeben. Für mich war das Thema Trump und die plumpen Sprüche und Versuche zu lügen der Auslöser. Jetzt habe ich im Abo eine Wochenzeitung analog & digital sowie eine Wochenzeitschrift. Für unsere lokale Tageszeitung konnte ich mich nicht erwärmen.

Ein Übel der heutigen Zeit sind sicherlich die ganzen "kostenlosen" Nachrichten im Internet. Da wird es schon schwer für die Verlage gut recherchierte Inhalte zu bringen. Außer den Werbekunden gibt es online ja kaum noch Einnahmen. Da muss man dann schon das servieren was die Leser schnell und einfach über den Smartphone Bildschirm aufnehmen können. Schwierig.
 

Mitglied 59145

Gäste
Es gibt ja durchaus einige Leute die ihre "News" ausschließlich über Facebook etc. lesen.
Ich hatte da ein erlebniss was die DSGVO betrifft.
Der Postillon (Satire Seite, unter anderem auf Facebook aktiv) postete einen "Satireartikel" über eben diese DSGVO, der Titel besagte das alle Menschen mit Tätowierungen der Namen ihrer Kinder, diese ab jetzt nur noch verdeckt tragen dürfen......

Da es noch recht warm war führte das zu hitzigen Diskussionen:emoji_fearful:. Ich dachte erst das wäre nicht Ernst gemeint, die Diskutierenden machten sich aber Ernsthaft sorgen, das hat mich echt geschockt.

Ich habe unsere Lokalzeitung abboniert, der überregionale Teil ist in Ordnung. Der Rest geht so, aber es gibt hier auch nicht wirklich viel zu berichten.

Die Schwierigkeit besteht heute für viele darin, dass sie einfach nicht Filtern können. Für viele sind, schlimmerweise ohne zu hinterfragen, Facebook und co Informationsmedium Nummer 1, oder auch das einzige Medium was genutzt wird.
Hinterfragt wird nichts, das ist für mich das schlimmste!

Oft fällt mir das auf wenn irgendwelche Statistiken zitiert werden, da scheint auch der durchschnittliche Journalist erhebliche Schwierigkeiten zu haben mit der Interpretation.

Gruss
Ben
 

mj5

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Hallo Andreas,

gemaes den hiesigen, sehr liebenswerten, Gepflogenenheiten, ist mit
Danke fürs Lesen:
Andreas
die Sache natuerlich noch nicht erledigt... nicht ohne ein "You're welcome!"

Da hast Du einen langen, m.E. sehr engagierten und fundierten Beitrag ins Forum gestellt.
Dem ich fast voellig zustimmen kann, auch wenn die Wortwahl vielleicht manchmal etwas kraeftig ist.
(Der Spiegel ist nicht mehr wirklich der Leuchturm :emoji_wink: in der Presselandschaft fuer mich...)
Wer haette es gedacht, dass man sich mal fast nostalgisch an die Zeit des "Vampirs von Bielefeld" erinnert?
Hach... Bild bildet... es war einfacher damals auf dem Bau!

Anscheinend verliert ein immer groesserer Teil der Bevoelkerung sowohl das Vertrauen in die Presse, als auch das Interesse an freier und unparteischer Berichterstattung.
Und "Schwarmintelligenz" ersetzt zunehmend Recherche und eigene Meinungsbildung.
Klick-Klick-Klick.. geht schnell, ist simpel.

Es wird spannend, wie sich das entwickelt in den naechsten 10 -20 Jahren.
Und ich gestehe, ich bin froh mir das mehr aus der Ferne anschauen zu koennen.

Gruesse
Mattes

Edit: Kleine Ergaenzung zur Nostalgie, Bild und Baustelle.
 
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WinfriedM

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Nochmal, der Journalismus ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Demokratie, er wird als 4. Gewalt in die Gewaltenteilung einbezogen und stellt ein wichtiges gesellschaftliches Regulativ dar. Deshalb wird man diese Kloake irgendwann trockenlegen müssen, bevor sie zu gefährlich wird. Das wird zu Regulierung und Kontrolle im Internet führen, zu Gesetzen und Verordnungen, und der Proteststurm wird gewaltig sein. Und ratet mal, wer am lautesten ZENSUR brüllen wird ... genau. Das werden diejenigen sein, die diese Regulierungen mit ihrer Unverantwortlichkeit verursacht haben – Produzenten, Konsumenten, Zwischenträger.

Ich sehe es so, dass wir heute eine Technologie haben, mit der jeder jeden erreichen kann. Früher ging das nicht, da hatten dieses Privileg nur Journalisten, die für größere Medien schrieben.

Diese neue Möglichkeit ist für mich eine Bereicherung und sehr wertvoll. Und ich glaube, sowas lässt sich niemals wieder zurückdrehen und man sollte es auch nicht tun.

Das jede neue Technologie oder Möglichkeit auch eine Schattenseite hat, ist leider unvermeidlich. Da sehe ich nur die Chance, einen Umgang damit zu finden, damit wir die negative Seite in den Griff bekommen.

Zensur kann für mich nur ein Mittel sein, um gegen extreme Auswüchse was zu tun. Da bin ich auch gerne für Zensur. Ich brauch keine Leute im Netz, die andere Menschen bedrohen und zu Straftaten aufrufen.

Unterhalb dieser Grenze wird aber auch viel Schädliches passieren. Da darf erstmal jeder sagen, was er meint und jeder darf sich von solchen Gedanken anstecken lassen und sie teilen können. Das erscheint mir jetzt eine riesengroße Herausforderung, wie Menschen eine Reife entwickeln, um richtig und falsch unterscheiden zu können.

Noch ein Gedanke zu früher: Gut ausgebildete Journalisten sind gold wert, wenn sie Themen wirklich gut recherchieren und objektiv betrachten. Das haben gute Journalisten auch gelernt. Allerdings ist es leider nicht so, dass gut ausgebildete Menschen weniger "Schlechtes" in die Welt bringen. Denn es gibt genügend Motive, die Unwahrheit zu sagen und zu schreiben, oder bestimmte Meinungen zu vertreten und andere zu unterdrücken. Das freie Internet kann manchmal auch ein gutes Regulativ sein, um z.B. einseitige Meinungsmache der offiziellen Medien oder manchen Lobbyisten entgegen zu wirken. In China genauso wie bei uns hier in Deutschland.
 

Gelöscht stwe

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Hallo,

bitte mal auf Wikipedia den Artikel zu pi-news durchlesen. Dass die Autoren dieser Plattform bewusst provozieren und sich an einer eindeutigen politische Richtung orientieren, sollte jedem bewusst sein.
 

predatorklein

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Hallo

Noch ein Gedanke zu früher: Gut ausgebildete Journalisten sind gold wert, wenn sie Themen wirklich gut recherchieren und objektiv betrachten. Das haben gute Journalisten auch gelernt. Allerdings ist es leider nicht so, dass gut ausgebildete Menschen weniger "Schlechtes" in die Welt bringen. Denn es gibt genügend Motive, die Unwahrheit zu sagen und zu schreiben, oder bestimmte Meinungen zu vertreten und andere zu unterdrücken. Das freie Internet kann manchmal auch ein gutes Regulativ sein, um z.B. einseitige Meinungsmache der offiziellen Medien oder manchen Lobbyisten entgegen zu wirken. In China genauso wie bei uns hier in Deutschland.

Artikel werden heute teilweise von Journalisten einfach " übernommen " .
Mal wird selbst bißchen recherchiert , was den Wahrheitsgehalt angeht , mal micht mal das :emoji_frowning2:

Und nicht vergessen , früher gab´s 2 Fernsehprogramme .
Wer Glück hatte , bekam noch 2 oder 3 " dritte " Programme .

Und als Zeitung gab´s deine Regionalzeitung .

Und natürlich die " BILD " , die niemand liest in Deutschland .

Da war es deutlich einfacher , sich eine Meinung zu bilden .
Aber schon damals war fraglich , ob das dann auch die " eigene " Meinung war ?

Gruß
 

teluke

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Hallo,

bitte mal auf Wikipedia den Artikel zu pi-news durchlesen. Dass die Autoren dieser Plattform bewusst provozieren und sich an einer eindeutigen politische Richtung orientieren, sollte jedem bewusst sein.

Das ist sicher richtig.
Ebenso richtig ist aber auch dass sich der ganze "Qualitätsjournalismus" vom Spiegel über die Süddeutsche, Welt, FAZ Focus usw. einhellig zum Merkel/Grüne/SPD Journalismus entwickelt hat. Ganz freiwillig, ganz einheitlich offensichtlich ohne jeden Zwang.
Wie kann das sein?
Ein großer Teil der Menschen denkt, oft aus gutem Grund, anders.
Nur von den Journalisten so gut wie keiner.
Wie ist das gekommen?
Oder sind alle die anders denken, denen die Mainstream Richtung nicht passt blöde?

Ich wohne seit 25 Jahren großteils in Ungarn und kann nur den Kopf schütteln über den Quark der in der deutschen Presse über Ungarn verzapft wird.
Wenige sozialistische/kommunistische ungarische Meinungsmacher bestimmen was in Deutschland über Ungarn geschrieben wird.
In der Sozialistenzeit hatten dieselben Meinungsmacher nicht das geringste an der ungarischen Politik auszusetzen und das obwohl diese für das Land und die Menschen katastrophal waren.

Hier ist keineswegs alles gut, aber alles viel besser als es beschrieben wird.
Und, abgesehen von der Lohnhöhe, fast alles besser als es in Deutschland ist.
Aber auch da ist der Unterschied, wenn man die Lebenshaltungskosten mit einbezieht, weit kleiner als viele glauben.
 

Friederich

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... einhellig zum Merkel/Grüne/SPD Journalismus entwickelt hat..
Das Alles gleichzeitig? Geht ja garnicht. Rot, Grün, Schwarz ist doch ein ziemlich breites Spektrum unterschiedlichster Ansichten. Was fehlt dir da?
Dass Rassismus und Fremdenhass in "Qualitätsmedien" deplaziert wäre, brauche ich wohl hoffentlich nicht zu erläutern

Dass die Presse einheitlich pro Merkel ausgerichtet wäre, kann man wirklich nicht behaupten.
Es gibt auch jede Menge dümmlicher Anfeindungen. Auch wenn die Jahre vorbei sind, da man sich an ihrer Frisur abgearbeitet hat.
image-898851-galleryV9-iepw-898851.jpg



Wenige sozialistische/kommunistische ungarische Meinungsmacher bestimmen was in Deutschland über Ungarn geschrieben wird.
Meinungsmacher beeinflussen logischerweise die allgemeine Meinung. Deswegen heißen sie ja so.
Wer bestimmt denn in Ungarn was in Ungarn über Ungarn geschrieben wird?
 
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WinfriedM

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Mein Eindruck ist, dass die "Qualitätsmedien" sich in den letzten Jahren immer wieder darum gedrückt haben, unangenehme Wahrheiten auszusprechen oder sie zu beleuchten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Ich glaube, das hat viele gestört und das hat auch für eine Menge Verdruss und Vertrauensverlust gesorgt. Mitunter wurde das auch erkannt und man hat in den Öffentlich-Rechtlichen darüber debattiert und Fehler eingestanden.

Eindrucksvoll finde ich z.B., dass man in letzter Zeit fast nur noch von "spitzer Gegenstand" liest/hört und das Wort "Messer" vermieden wird. Das Thema Messerattacken ist so eine unangenehme Wahrheit, die man nicht gerne kommuniziert.
 

predatorklein

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Mein Eindruck ist, dass die "Qualitätsmedien" sich in den letzten Jahren immer wieder darum gedrückt haben, unangenehme Wahrheiten auszusprechen oder sie zu beleuchten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Ich glaube, das hat viele gestört und das hat auch für eine Menge Verdruss und Vertrauensverlust gesorgt. Mitunter wurde das auch erkannt und man hat in den Öffentlich-Rechtlichen darüber debattiert und Fehler eingestanden.

Eindrucksvoll finde ich z.B., dass man in letzter Zeit fast nur noch von "spitzer Gegenstand" liest/hört und das Wort "Messer" vermieden wird. Das Thema Messerattacken ist so eine unangenehme Wahrheit, die man nicht gerne kommuniziert.

Da stimme ich zu .

Für Aussagen wie diese wirst du aber auch heute noch ganz schnell vom ein oder anderen Mitmenschen in die rechte Ecke verfrachtet .
Und genau das ist das Problem .

Das " Thema Messerattacken " wird in meinen Augen auch viel zu sehr hochgespielt .
Manchen Berichten nach könnte man ja meinen , man müßte jeden Tag auf unseren Straßen um sein Leben kämpfen .
Was so einfach nicht stimmt .

Allerdings sind die seitens der Politik gemachten Fehler in der Flüchtlingskrise auch alles andere als Bagatellen .
Um so viel Murks zu fabrizieren , muß man sich schon gewaltig anstrengen .

Und unsere Politik bringt auf anderen Baustellen auch verdammt wenig auf die Reihe :

- Wohnungsnot
- immer weiter sinkende Renten
- explodierende Energiekosten
- Billiglohnjobs
- massive Verschwendung von Steuergeldern jedes Jahr , ohne jemanden dafür zur Rechenschaft zu ziehen
- teilweise planloses " Herumgeiere " in der Flüchtlingskrise

ALL DAS ZUSAMMEN ergibt eine hochexplosive Mischung .
Und wir täten verdammt gut daran , dafür zu sorgen , daß es zu keiner Explosion kommt .

Gruß
 

Holzrad09

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predatorklein

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Moin

Zu hochgespielt ? :emoji_astonished:
Das erste was man morgens in den Nachrichten bringen sollte müsste lauten "Leute vergesst Eure Stichschutzweste nicht, wenn Ihr das Haus verlasst

Ja , " zu hochgespielt " !!

Ich wohne und arbeite im Raum MA / LU / HD .

Und wohne keine 3 km von der " Patrick Henry Village " weg .
Dort sind nach dem Abzug der Amis einen ganze Menge Flüchtlinge einquartiert worden .
Genau wie in den Kasernen in MA .

Was für Probs gibt es dort meistens :

- Handel mit Drogen , sowohl unter den Flüchtlingen als auch " gewerblich " , z. B. auf der Neckarwiese in MA und HD
- Schlägerien , sowohl unter den verschiedenen ethnischen Gruppen der Flüchtlinge als auch in den Städten mit Akteuren jeglicher Hautfarbe
- Vandalismus , oft werden eigene Einrichtungen von den Flüchtlingen verwüstet aus Frust

Da nicht wenige Flüchtlinge bei uns untergebracht sind , dürften wir eigentlich nur noch schwerbewaffnet und in Gruppen auf die Straße gehen .
Was eben nicht der Fall ist .

Auf einem ganz anderen Blatt steht , wie planlos teilweise in der Flüchtlingskrise agiert wird .

Aber nochmal , die Flüchtlingskrise ist nicht die " Überbaustelle " , die es gilt , auf die Reihe zu bringen .

Die Flüchtlingskrise ist eher sowas wie der Tropfen , der das Faß zum überlaufen gebracht hat .

DAS hier sind die Probs , die in naher Zukunft gelöst werden müßen , sonst wird es verdammt viel Ärger geben :

- Wohnungsnot
- immer weiter sinkende Renten
- explodierende Energiekosten
- Billiglohnjobs
- massive Verschwendung von Steuergeldern jedes Jahr , ohne jemanden dafür zur Rechenschaft zu ziehen
- teilweise planloses " Herumgeiere " in der Flüchtlingskrise

Gruß
 

Friederich

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Darüber erfährt man, wenn überhaupt und bis auf sehr wenige Ausnahmen nur in Regionalblättern.
weiter unten hast du selber aufgelistet in wie vielen Medien Messerattacken thematisiert sind:
-Bild
-Focus
-express
-bz
-Tagesspiegel
-Berliner Kurier
-Morgenpost-t-online
-Spiegel
-Stern
........
.......
Übrigens sehr wohl als "Messerattacken" bezeichnet-nicht als Angriffe mit "spitzen Gegenständen", wie Winfried es wahrzunehmen meint.
Das erste was man morgens in den Nachrichten bringen sollte müsste lauten "Leute vergesst Eure Stichschutzweste nicht, wenn Ihr das Haus verlasst " !
Das glaubst du doch selber nicht. Warum erzählst du so einen Mist?
 

Friederich

ww-robinie
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Da nicht wenige Flüchtlinge bei uns untergebracht sind , dürften wir eigentlich nur noch schwerbewaffnet und in Gruppen auf die Straße gehen .
Was eben nicht der Fall ist .
Es ist wirklich auffallend, dass manche in manchen Gegenden angeblich dauernd Ärger bekommen mit gewalttätigen Ausländern, während andere völlig unbhelligt hindurchspazieren können. Ohne auch nur schief angeguckt zu werden.
 

Friederich

ww-robinie
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Merkel/Grüne/SPD Journalismus .
Die angeblich Merkel-SPD-hörigen Medien berichten gerade überall über Plagiatsvorwürfe gegen eine SPD-Ministerin aus dem Merkel-Kabinett.
Passt nicht so recht ins Bild von gleichgeschalteten Medien.
Und das Schönste: Keiner der Journalisten muss um seine Gesundheit oder seine Anstellung fürchten. Müsste er nichtmal wenns um Korruptionsvorwürfe gegen die Kanzlerin höchtspersönlich ginge.
Das sind halt die feinen Unterschiede....
 

Holzrad09

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Das glaubst du doch selber nicht.
Ich glaube das was Ich sehe und das ist mittlerweile beängstigend !
Tagtäglich werden Leute Opfer der verfehlten Flüchtlingspolitik, was meinst Du was die (wenn sie es noch können )und ihre Angehörigen / Freunde und Bekannte in Zukunft wählen werden ?
https://www.welt.de/politik/deutsch...-von-Zuwanderern-gegen-Deutsche-nimmt-zu.html
DAS hier sind die Probs , die in naher Zukunft gelöst werden müßen , sonst wird es verdammt viel Ärger geben : Wohnungsnot
Die gäbe es doch gar nicht, wenn man nicht die halbe Welt mit großzügigen Sozialleistungen anlocken würde ! https://www.focus.de/politik/deutsc...ie-stadt-bei-der-integration_id_10523188.html
 

predatorklein

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Moin

Es ist wirklich auffallend, dass manche in manchen Gegenden angeblich dauernd Ärger bekommen mit gewalttätigen Ausländern, während andere völlig unbhelligt hindurchspazieren können. Ohne auch nur schief angeguckt zu werden.

Man sollte die Sache aber auch nicht immer runterspielen :emoji_frowning2:
Ich geh jeden Sonntag auf den Friedhof , und zwar recht früh , so um 0700 oder 0730 .
Da treff ich dann die " Nachtschwärmer " , die mehr oder weniger vollgedröhnt auf dem Heimweg sind .

Bin in den letzten 18 Monaten auch 2 mal im Auto von einer Gruppe junger Männer angepöbelt worden .
Es hat gereicht , zu denen aus dem Auto raus " rüberzukucken " .

Waren jedes mal 3 Jungs auf dem Weg in die " PHV " .

Ich bin weitergefahren , 3 Mann sind bißchen zu viel der " Ehre " .

Wär ich mit meinen beiden Kollegen unterwegs gewesen , hätte ich angehalten .
Und davon hätte man dann wahrscheinlich in der Zeitung gelesen .
Und das meine ich jetzt nicht böse , aber den " Stinkefinger " zeigen mir normalerweis nur wenige .

Und in unserer Gegend mehren sich auch die Beschwerden von Frauen , die auf offener Straße recht derb auf unverschämte Weise angemacht werden .
Solche Dinge sollte man imo eben auch nicht unter den Tisch kehren .

Und EGAL welcher Nationalität , wer Frauen anpöbelt , braucht was auf die Finger .

Wer sowas macht , ist von einer Vergewaltigung nämlich nicht mehr allzu weit entfernt :emoji_thumbsdown:

Gruß
 

bello

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Es ist wirklich auffallend, dass manche in manchen Gegenden angeblich dauernd Ärger bekommen mit gewalttätigen Ausländern, während andere völlig unbhelligt hindurchspazieren können. Ohne auch nur schief angeguckt zu werden.

Das ist doch nichts Neues. Ich bin mittlerweile Ü60 und schon als junger Kerl, war mir bewußt, wenn ich bestimmte Viertel im Norden Kölns oder Bonns aufsuchen würde, die Wahrscheinlichkeit Ärger und Händel einzuhandeln, relativ hoch war.
Heute ist ja "No-go-area" zu erwähnen, verpönt. Aber was soll sich seit damals verändert haben? Außer dass es mehr Gebiete geworden sind.
Und was aus mir geworden ist seit 2015? Mit zunehmenden Alter bin ich besorgter.
 

pedder

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Solche Gebiete kenne ich auch. Wenn ich mit der bahn nach haguse gefahren bin, lief ich bei einer station immer gefahr, verpruegelt zu werden, weil ich lange haare trug und ein palituch. Einen kumpel haben sie mal erwischt. Sie? Typen in bomberacken und glatzen.
 

WinfriedM

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Zu hochgespielt ? :emoji_astonished:

Das finde ich ein echt interessantes Phänomen. In meinem Umfeld spüre ich auch diese Polarisierung. Da gibts welche, die das Empfinden großer Bedrohung durch Messerattacken haben und andere, die das eher für ein Randphänomen halten, sich also immer noch genauso sicher fühlen.

Wie lässt sich diese Polarisierung verstehen? Liegts an den unterschiedlichen Informationsmedien, die beide Gruppen nutzen? Wo liegt die Wahrheit?

Ich sehe da 2 Ebenen: Erstens, wie es sich ganz objektiv entwickelt hat. Zweitens, wie Menschen emotional reagieren.

Leider ist gerade beim Thema Messerattacken nicht überzeugend objektives Material zu bekommen. Das halte ich für ein großes Versäumnis. Es wurden von der Polizei einfach keine Daten erfasst und ausgwertet. Wollte man wohl auch nicht, womit man glaube ich aber genau das Gegenteil erreicht. Ohne objektive Daten wachsen nunmal die angstvollen Phantasien darüber.

Was ich aber sagen kann: Mord und Totschlag wird in Statistiken erfasst. In Dortmund gabs 2018 8 Morde und 4 mal Totschlag. In 2012 waren es 30 Morde und 6 mal Totschlag. Gehen wir mal davon aus, dass auch bei Messerattacken ein gewisser Prozentsatz stirbt, müsste das also auch Auswirkungen auf diese Zahlen haben. Diese Zahlen zeigen nun keine signifikante Zunahme solcher Verbrechen. Ich glaube auch nicht, dass man solche Zahlen fälschen kann, wenn es um Mord und Totschlag geht.

(Quelle: https://dortmund.polizei.nrw/polizeiliche-kriminalstatistik-6)

Subjektiv emotional ist das eine ganz andere Sache. Ich denke, es ist eine evolutionär gesunde Sache, dass viele Menschen sehr früh und intensiv auf neue Bedrohungen reagieren. Das hat uns vielleicht überhaupt erst ermöglicht, so lange als Menschheit zu überleben. Wenn also viele Menschen nun emotional Alarm schlagen, sollte man sich damit auch ernsthaft auseinandersetzen. Wenn diese Menschen nun spüren, dass die Gefahr absichtlich vertuscht und heruntergespielt werden soll, entsteht natürlich nur Wut und jede Menge Vertrauen geht verloren. Ihr emotionales Anliegen wird nicht ernst genommen, im Gegenteil, sie werden angegriffen, als rechts angesehen und ausgegrenzt. Das ist eine Entwicklung, die mich sehr stört.

Davon völlig unabhängig ist jede Einzeltat ein emotionales Drama für sich, da kann man nicht mit Statistik kommen. Wenn eine Familie ihre Tochter verliert, weil ein Geflüchteter nach einer Verliebtheit die Zurückweisung nicht ertragen kann, dann steht so ein Ereignis für sich und alle Argumentation taugt nicht.

Auf jeden Fall kann man sagen, dass die derzeitige Lage die Menschen emotional sehr spaltet. Und ich denke dabei keinesfalls, dass die einen Deppen und die anderen die Guten sind. Ich kann beide Seiten nachvollziehen.
 

Holzrad09

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..... Bedrohung durch Messerattacken haben und andere, die das eher für ein Randphänomen halten, sich also immer noch genauso sicher fühlen.
Da hilft dann wohl nur lernen durch Schmerz. :emoji_wink:
Liegts an den unterschiedlichen Informationsmedien, die beide Gruppen nutzen?
Definitiv ja, man recherchiert mehr. War der Täter z.B. Asylbewerber, Moslem ....
Leider ist gerade beim Thema Messerattacken nicht überzeugend objektives Material zu bekommen. Das halte ich für ein großes Versäumnis.
Kennst Du den Blog von David Berger ? https://philosophia-perennis.com/2016/11/06/is-tipps/
LG
 
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