Holzterrasse - Traglattung/Unterkonstruktion stets längs statt hochkant, warum?

Toru

ww-fichte
Registriert
11. August 2021
Beiträge
17
Ort
Landshut
Hallo zusammen,

immer wieder kommt mir in Bildern/Zeichnungen die Variante unter, dass die Traglattung/Unterkonstruktion von Holzterrassen längs statt hochkant aufgeschraubt wird. Nach meinem laienhaften Verständnis wäre es doch hinsichtlich der Tragfähigkeit und des konstruktiven Holzschutzes besser, die Traglattung hochkant aufzuschrauben. Es wäre sehr nett, wenn mich jemand aufklären könnte. Ich hatte nämlich vor, die 50x70mm Balken hochkant aufzuschrauben.

Danke und viele Grüße
Toru

Bildschirmfoto 2021-08-14 um 10.18.42.png
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
2.820
Ort
Maintal
Wenn die 50 tragfähig genug sind warum dann 70 hochkant? Ist ja dann von der Verarbeitung umständlicher.
 

WoodyAlan

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2016
Beiträge
5.323
Ort
Vilshofen
Ich kenn das bei Lagerhölzern fur Traglasten nur hochkant. Ich als Laie würde davon ausgehen, das es anders montiert deutlich federn wird beim Gehen. Ich bin aber auch nicht vom Fach…
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
2.820
Ort
Maintal
Ob es federt oder nicht kommt ja immer auch auf die Abstände der uk an. Wenn die fachgerecht ausgeführt wird federt da auch nichts. Man kann natürlich auch hochkant nehmen. Nur bringt es nicht wirklich einen Vorteil denke ich. Bin aber auch nicht vom Fach
 

Toru

ww-fichte
Registriert
11. August 2021
Beiträge
17
Ort
Landshut
@Macchia, verstehe ich nicht ganz. Bei mir bekommt jede Diele am Ende/Anfang (Hirnholz) ihre eigene Traglatte. Die Dielen stehen somit am Stoß über ihre Traglatte ca. 100mm über (siehe Abbildung oben). Alles andere ist meiner Meinung nach Murks. Und 50mm reichen doch für eine Schraubenreihe.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Bei mir bekommt jede Diele am Ende/Anfang (Hirnholz) ihre eigene Traglatte.
dann ist gut bzw richtet sich der Querschnitt nach den Auflagerabständen und den Platz den du nach oben hast.
Normal ist unter dem Stoß nur eine Traglatte. (das (Edit: Randabstand Schraube) ist meines Wissens auch der Grund für die flach liegende Lattung)
Da der Stoß auch meist im Versatz angeordnet wird müßtest du mehrere doppelte Traglatten verbauen.

Doch dazu müßte ich den ganzen Aufbau kennen...

Grundsätzlich ist eine Hochkantposition (bei gleicher Querschnittsfläche) tragfähiger (Dachsparren etc...)
 
Zuletzt bearbeitet:

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
2.820
Ort
Maintal
Hallo Macchia.
Der stoß im Versatz? Kannst Du das bitte mal kurz erklären was du genau damit meinst? Verstehe nicht ganz sorry
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Bildschirmfoto 2021-08-14 um 12.36.41.png
rechts liegen die Dielen im Versatz auf einer Latte (quer gelegt)

links wie von dir skizziert, ist der Stoß nicht im Versatz und liegt auf 2 Latten hochkant gelegt.

Einfacher im ausrichten und im Materialbedarf ist im Versatz auf einer quer gelegten Latte.
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.710
Ort
Hamburg
Ich habe zwar keine Ahnung, habe es aber mal probiert.
Hochkant ist z. B. eine Dachlatte extrem tragfähiger als flach. Die Spannweite betrug 4,50 m. Hochkant konnte ich in der Mitte drauf stehen mit einer Durchbiegung von ca. 5 - 7 cm.
Flach dagegen war es ungleich durchbiegungsfreundlicher.

Mein verstorbener Schwiegervater hat mir lang und breit erklärt, warum das so ist. Nur habe ich nicht richtig zugehört.
Vielleicht hat jemand was rechnerisches dazu?
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Sicher, dass das "normal" ist? Ich halte das "holzschutztechnisch" für zumindest sehr ungünstig, vielleicht ist es sogar eindeutig "nicht fachgerecht"(?).
ich kenne es nicht anders nach Ab- und Aufbau vieler Terrassen und habe es auch noch nie gesehen das
parallel Lattung verlegt wurde außer natürlich bei besonderen Situationen über Eck oder dergleichen.
Auch die Systeme mit den nivilierbaren Stützen sehen nur eine Latte vor.
Natürlich gehören noch Abstandshalter zwischen Diele und Lattung, dann sollte es kein Problem mit
Staunässe geben.
 

bikerben

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
604
Die Pfetten und Sparren auf dem Dach liegen auch hochkant und nicht flach auf, warum wohl?!

bikerben
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Das hochkant stabiler ist sollte klar sein (gehörte zu einer Frage beim Einstellungstest vor 36 Jahren)
Die Frage ist warum man es in diesem Fall trotzdem anders macht und meine Begründung
liegt am Abstand zur Kante bei Verschraubungen um das spalten des Holzes zu vermeiden.
Ob man jetzt 2 Lattungen parallel setzt oder eine quer um dies zu vermeiden ist Frage des Aufwandes
an Geld und Zeit auch ob der Stoß in einer Linie laufen soll oder im Versatz.
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Nachfrage:
beim nochmaligen durchlesen...

liegt die UK auf einem festen Untergrund davon bin ich ausgegangen.

falls die Lattung wirklich was tragen soll muss sie hochkant verlegt sein und mir wären dann 50mm etwas zu knapp
wenn ich 2 Dielen darauf stoßen möchte.
Auch 70mm in der Höhe sind nicht viel..

Doch wie gesagt eine komplette Zeichnung wäre gut.
 

Toru

ww-fichte
Registriert
11. August 2021
Beiträge
17
Ort
Landshut
Vgl. https://www.woodworker.de/forum/thr...ng-gefälle-und-kerven-sparrenauflager.118513/:
  • Heimische Lärche
  • Betonfundament mit verstellbaren Stelzlagern (50-80mm) im Abstand von ca. 2-3m
  • Hauptträger (vstl. 80x120mm) hochkant parallel zum Haus
  • Traglattung (vstl. 50x70mm) hochkant 90° zum Haus
  • Dielen 35mm parallel zum Haus
Zeichnung ist leider noch nicht fertig.

Wenn ich https://sofortholz.de/wertvolle-montagetipps lese, verwendet man dort nur 45mm-Balken. Dort liegen die Balken auch quer/längs. Da soll noch einer durchblicken... :emoji_thinking:
 
Zuletzt bearbeitet:

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
2.820
Ort
Maintal
Wir reden doch hier von 50mm dicken Latten auf uk. Vermutlich Douglasie als latte
Bei einem Abstand der uk von 40cm langt das doch dicke. Wenn man da bedenken hat würde ich eher 60x60 nehmen als 70x50. Und tatsächlich mache ich keinen stoß der terrassenbretter auf die Latten wenn diese Rillen haben. Bei den halbrunden schon.
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
2.820
Ort
Maintal
Das hochkant stabiler ist sollte klar sein (gehörte zu einer Frage beim Einstellungstest vor 36 Jahren)
Die Frage ist warum man es in diesem Fall trotzdem anders macht und meine Begründung
liegt am Abstand zur Kante bei Verschraubungen um das spalten des Holzes zu vermeiden.
Ob man jetzt 2 Lattungen parallel setzt oder eine quer um dies zu vermeiden ist Frage des Aufwandes
an Geld und Zeit auch ob der Stoß in einer Linie laufen soll oder im Versatz.
Genau. Man nimmt 50mm weil dies als tragfähig genug erachtet wird und 70mm breit, damit man besser verschrauben kann. Einfacher und vermutlich auch öfter genutzt ist der von dir beschriebene Versatz. (jetzt habe ich auch verstanden was du meinst )
Für Privat und je nach Fläche und Holzart sag ich mal gab mir ein zwei Reihe uk mehr ein besseres Bauchgefühl, weil das Wasser aus den Rillen nicht auf die Latten kommt. Auch wenn diese natürlich geschützt sind
 

marcop

ww-kirsche
Registriert
23. Juni 2005
Beiträge
148
Fachlich korrekt ist es wie im Eingangspost skizziert.Schraubabstand ist problemlos einzuhalten .
Wasser steht nicht auf der UK, kann nicht ins Hirnholz ziehen und landet in der Entwässerungsebene.
 

Toru

ww-fichte
Registriert
11. August 2021
Beiträge
17
Ort
Landshut
@marcop, ist es auch fachlich korrekt, dass die Traglattung längs statt hochkant aufgeschraubt wird und falls ja, warum?
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.507
Alter
57
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Wir legen die UK flach auf Stellfüsse und stellen den Abstand der Stellfüsse
nach dielenstärke ein zwischen 50 und 60 cm. Flach auch deswegen da sich
die UK beim verschrauben der Dielen bei grösseren Längen der UK auch ver-
ziehen kann und man froh ist mehr UK-Breite zum schrauben zu haben. Die
Holzsorte spielt da auch eine Rolle. Tropenholz UK-Holz ist meist grottig und
verzieht sich in der Sonne wie ein Flitzbogen. KDI bekommst du in der Regel
wieder hingebogen. Hochkant ist stabiler, liegt aber auch nicht so gut auf den
Stellfüssen auf und kann beim verschrauben von Tropenholz UK gerade bei
den Stössen reissen.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Mein verstorbener Schwiegervater hat mir lang und breit erklärt, warum das so ist. Nur habe ich nicht richtig zugehört.
Vielleicht hat jemand was rechnerisches dazu?

Hallo,

eine Unterkonstruktionslatte 5 x 7cm hat hochkant verarbeitet eine 40 Prozent höhere Biegefestigkeit, als Flachkant verarbeitet.

Höhe geht im Quadrat in die Rechnung ein, Breite einfach.
5 x 5 x 7=175
7 x 7 x 5=245
100 : 175 x 245=140%

Gruß Ingo
 

hobbybohrer

ww-robinie
Registriert
28. Juni 2014
Beiträge
1.256
hallo,
Ingos Rechnung ist auch allgemein leicht merkbar:
Ist a>b, a ist also die größere Stärke des Kantholzes.
Dann ist (a*a*b)/(a*b*b)=a/b.
Das ist das Verhältnis der Biegesteifigkeiten.
Im Beispiel 7/5=1,4, also 40% mehr Biegesteifigkeit in der Hochkant-Lage,
oder a=16, b=8 16/8=2, also 100% mehr.
Richard
 

marcop

ww-kirsche
Registriert
23. Juni 2005
Beiträge
148
Oftmals ist die Aufbauhöhe ein entscheidender Faktor, ansonsten gibt es kein richtig oder falsch sofern, wie schon gesagt, die Abstände
stimmen.
 
Oben Unten