Holzrohre herstellen

yoghurt

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Hallo,
ich möchte Euch ausdrücklich ermahnen! Es besteht offensichtlich ein weitgehender Konsens aller anderen Foristen, dass das Projekt von @outdoorfreak nicht zum Erfolg führen wird. Das ist aber kein Grund sich lustig zu machen. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und hat seine eigenen Wege. Wir kennen zudem alle Geschichten über angeblich unmögliche Unterfangen die zu großen Erfindungen gefüllt haben.
 

Daniboy

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Besser ermahnen als entmannen :emoji_grin:

Ich glaube es ist nicht böse gemeint hier, das Thema polarisiert wohl etwas weil für manche unvorstellbar und für manche inspirierend.

Im Lifestyle/Nachhaltigkeits-Sektor ist das Holzrad ja schon seit längerem angekommen zB my-esel.com
und damit kann man offenbar auch gutes Geld machen.
 

Daniboy

ww-robinie
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Zu den geplanten Durchmessern (aus Beitrag #143):

Ein vielleicht typisches Rahmen Stahlrohr mit 25mm Durchmesser und 1mm Wandstärke und 50cm Länge
hält auf Biegung rechnerisch ca. genau soviel aus und biegt sich soviel wie ein
Holzrohr mit 50mm Durchmesser und 3mm Wandstärke.

Das ist also schon mal ganz OK von der Planung.
Kritisch sind meiner Ansicht nach die Verbindungsstellen.

In Bezug auf den Hammertest habe ich folgenden Vorschlag:
Statt mit dem Hammer zu schlagen, lieber ein bestimmtes Gewicht aus einer definierten Höhe fallen lassen.
Das geht genauso einfach und ist wiederholgenau. Wird in der Prüfnorm ja auch so gemacht.
 
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Mitglied 59145

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Es kamen ja schon allerlei Hinweise. Bambus würde sehr direkt zu Anfang genannt, das geschlitzte Rohr tauchte da auch auf.

Schade ist halt, wenn es wirkt als würden die Antworten nicht gelesen bzw es wird überhaupt nicht drauf einfegangen. Da ist dann zu erwarten, dass es recht lächerlich wird. Das ist schade, anders würde allen mehr Freude machen.

So kann man sich irren! Zitat aus dem o.g. MM
Klar, das hat aber mit Holzfahrrad Recht wenig zu tun. Ich lese Kohlefaser, Harze und compositmaterial. Aber gut, Großteil ist Holz. Zwar nicht die wichtigen Dinge, aber egal.

@outdoorfreak kannst du evtl mal ein Foto von dem bereits gebauten Rad einstellen?

Rahmenverbindungen mit MPX halte ich nicht für zielführend. Einsatz von Harzen kommt für dich nicht in Frage?
 

outdoorfreak

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@Dannyboy und Benben

Warum haltet ihr die Verbindungsstellen, also die Muffen aus Buche Multiplex fuer kritisch bzw nicht zielfuehrend?

Ich hab mir auch schonmal ueberlegt, die Muffen aus Aluminium zu machen. Ich hab einen Schmelzofen, wo ich Metall schmelzen und in Formen Giessen kann. Allerdings wird der Werkstoff Aluminium und auch Stahl mit der Zeit muede und kann brechen. Ich glaub, bei Holz ist das nicht so.

Bei Bambusrahmen wurden die Rohre mit Hanfaserseilen und Epoxidharz miteinander verbunden. Das Steuerrohr war aber doch aus Aluminium.
 

Johannes

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Mit Muffen aus Multiplex Buchenholz. Da werden mit der Lochsaege runde Loecher reingebohrt und dort werden die Rohre mit Schraubzwingen reingepresst, verleimt und zusaetlich mit einem Metallstab von 6mm dicke gesichert, dass sie nicht mehr rauskoennen.

Hallo,
ich glaube das wird entweder sehr plump oder sehr dünnwandig, was dann wieder instabil wird. Eventuell wäre es sinnvoller, die Knotenpunkte so zu formen, das sie möglichst spielfrei in die Holzrohre passen und dann die Verbindung mit einer Schnur mit Leim zu umwickeln.

Es grüßt Johannes
 

outdoorfreak

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@Little John
Ich hatte es vor so zu machen, dass die Lochsaege eine Art Vollrundholz an den Muffen an den Verbindungsstellen uebrig laesst, wo ich die Rohre reinpressen werde mit Leim.

@ Benben

Unten findest du ein Photo meines alten Holzrahmens, der aus Vollholz Multiplex Esche war. Mit einem Gesamtgewicht von 3,5 Kg war der noch zu schwer. 1Kg sollte der mindestens noch leichter werde. Besser noch mehr. Deshalb will ich es jetzt mit Rohren versuchen.
 

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Mitglied 59145

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Ein Alu,bzw Stahlrahmen reisdt auch immer an den Knotenpunkten. Das heißt wenn das Design ähnlich ist, wird auch beim Holzrahmen da der Schwachpunkt sein.
Bei den meisten, mir bekannten, Holz-/Bambusrahmen sind die Knotenpunkte deutlich massiver als der Rest oder es ist Fasermaterial in irgendeiner Form einlamelliert.

Wenn du jetzt einen schichtigen Aufbau Rund machst, hast du viele Faser durchtrennt, jeden zweite Lage liegt falschrum für die Kraftaufnahme. Vorstellen kann ich mir einen Block verleimte Furniere, deutlich dicker als die Rohre, und hier die Rohre eingeleimt. Anschließend etwas organisch formen. Ist dann halt Knubbel Optik und spricht gegen Leichtgewicht.
Gegen das Stöpselprinzip spricht auch das hebeln gegen die Innenseite, das Ergebnis wird ähnlich wie mit dem Hammer, du hast Spaltwirkung.

Lamellieren und Epixy habe ich zu wenig Ahnung. Da gibt es diverse Gewebe. Nur hat das wahrscheinlich Recht wenig mit Nachhaltigkeit zu tun. Schätze ich jedenfalls so ein. Kann aber bestimmt ein Weg sein.
 

Daniboy

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@Dannyboy und Benben

Warum haltet ihr die Verbindungsstellen, also die Muffen aus Buche Multiplex fuer kritisch bzw nicht zielfuehrend?
Ich habe eher allgemein gemeint, dass die Verbindungsstellen zwischen den Rohren kritische Elemente sind.
Ob das was aushält hängt meiner Ansicht nach sehr von der Detailausführung ab. Um das genau zu beurteilen müsste man eine genaue Zeichnung haben.
Eine jede Schwächung eines Rohres durch eine Bearbeitung wie ein Querbolzen oder eine Einfräsung stellt eine Einschnürung dar wo später das Material stärker belastet wird.
Speziell bei Material wie zB Bambus wo das Rohr als solches viel aushält kann es von den Rändern her leicht aufgesplittert werden.
Wenn man da Knotenpunkte des Bambus geschickt platziert kann das vielleicht auch helfen.

Die reine Sperrholzlösung von myesel finde ich fertigungstechnisch auch nicht uninteressant,
weil die recht einfach ist und man kann diese kastenförmigen Profile leicht an die auftretenden Kräfte anpassen (zB Unterrohr mit höherem Querschnitt). Ist halt auch die Frage was einem gefällt vom Design.
 
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outdoorfreak

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Die "Rohre" waren aus Vollholz. Und ich werd die Verbindungen bzw Muffen wohl doch besser aus Aluminium anstatt Buche Sperrholz machen. Nur dann muss ich wohl Epoxid Harz anstatt Holzleim nehmen um die Holzrohre mit den Alu Muffen zu verbinden.
 

Mitglied 59145

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Willst du dir dann passende Alumuffen schweißen?

Mit Epoxydhars gehen ja noch ganz andere Sachen. Da guck mdir doch mal die Links durch. Wieviel man jetzt von dem Harz nimmt ist ja dann auch irgendwie egal.
 

Annis

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Ein bekannter von mir hat ein Lastenrad aus Holy gebaut (Meisterstück). Er hat Esche verwendet und aus Schichten verleimt, Brettchen jeweils senkrecht verwendet (in die Richtung ist ja auch die Hauptbelastung). Dabei sowie ich in Erinnerung habe in den mittleren Lagen aus teils die mitte frei gelassen, also eckige Rohre gebaut. Die Verbindungen sind dann direkt über Brettchen realisiert, also Schlitz-Zapfen duch unterschiedlich lange Brettchen. Vom Prinzip her so wie die Bandsäge Rahmen von Matthias Wandel (hat er diverse Youtube videos zu). Bei Sperrholz hat die Hälfte der Lagen die falsche Faserrichtung und trägt nicht viel zur Stabilität bei.
Eckige "Rohre" fertigen stelle ich mir etwas einfacher vor als runde. Und durch die direkte verbindung der Rahmenteile spart man sich die Epoxy-Schlacht an den Verbindungen. (wenn jemand Bambusräder als nachhaltig anpreist frage ich mich immer, wie das mit dem ganzen Epoxy an den Verbindungen zusammen geht)
 

Mitglied 59145

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@Annis ich glaube das Rad habe ich mal im Netz gesehen, Meisterstück in Hannover ausgestellt? Es gab nur wenig Infos, wenn da noch mehr zu bekommen wäre, wäre ich sehr angetan. Für das Ding würde ich tatsächlich auch mal eine Anreise in Kauf nehmen. Das sah schon sehr faszinierend aus!
 

Annis

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@Annis

Das Lastenrad sieht sehr schoen aus.

@ benben

Die Alu Muffen tu ich nicht schweissen, sondern ich schmelze Aluminium in meinem Ofen und giesse es in Sandformen.
 
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