Holzleisten biegen

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Peter, wenn Du den rohen Rumpf 2-3 Jahre ungeschützt Wind und Wetter aussetzt, wird weder von der Form noch vom Holz viel übrigbleiben.
Um das Holz künstlich zu altern (und vor allem viel schneller als in der Natur) kannst Du Tanin und vrdünntes Ätznatron benützen.

Aber vielleicht bist Du mit Deinen eigentlich Modellbau-Fragen auch gut in einem der vielen Modellbauerfora aufgehoben, auch für die richtige Holzwahl (Balsaholz war für mich beinahe immer das Basismaterial) und die richtige Behandlung.
Hier findest Du eher die Maschinenmenschen (nehmt es mir nicht übel :emoji_grin:) die es eigentlich nicht so haben mit Dielen in Millimeterabmessungen.
 

raziausdud

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Hallo,

ist das ein Plan oder eine Skizze? M.E. letzteres, denn die Planken müssten im Linienriss (so nennt man das dann korrekt) immer zumindest ein Stück rechtwinklig "aus der Seitenlinie harauskommen". Versuch mal einen Spantenriss fürs das Boot zu bekommen, oder hast Du den schon, und kannst ihn womöglich nicht richtig lesen?

Dann bau dir danach das Spantengerüst und beplanke dieses. Da die Leisten nach der Skizze sowohl "quer als auch längs" gebogen werden müssen, ist das m.E. mit den 20er Leisten nicht machbar (oder das Boot ist aus nicht geraden, also speziell gekrümmt geschnittenen Bohlen gebaut). Ich würd aus je einer 20er vier 5er Leisten machen. Die kannst Du dann m.E. auch ohne Dämpfen selbst biegen, ev. hilft ein wenig Wässern der Leisten.

Ich meine auch: sprich mal einen (Schiffs-)Modellbauer an und Du wirst schnell begreifen "wie der Hase läuft :emoji_wink:".

Angehängt noch Deine pdf-Datei, in die ich für die äußerste und die innerste Plankenkanten eingezeichnet habe, wie sie m. E. laufen müssten (rot). Die Rechtwinkligkeit könntest Du auch durch Veränderung der Neigung der Seitenwand hinbekommen (blau).

Viel Spaß, viel Erfolg und viele Grüße
Rainer
 

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raziausdud

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Hallo ich nochmal,

ich hab aus Interesse gleich noch mal selbst nach Donauboot Spantenriss im www gesucht. Nichts konkretes gefunden, aber unter http://img189.imageshack.us/img189/5718/14spantenriss2.jpg findet man diese schöne Zeichnung, mit der man m. E. schnell begreift, wie ein Spantenriss ein Boot abbildet. Links die hintere Hälfte des Rumpfes, rechts die vordere. Da das Donauboot offensichtlich symmetrisch gebaut ist, sehen die rechte und linke Seite des Spantenrisses halt gleich aus.
 

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gleiter

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Nächster Irrtum, Peter, sorry.

Grau verwittert sind Boote erst dann wenn sie nicht mehr "in Betrieb" sind. Bis dahin wird und wurde tunlichst drauf geachtet dass das Holz geschützt ist. Gebrauchsspuren - ja, durchaus. Verwitterung - nein.

Und wenn Du Dein Modell draussen liegen läßt zwecks "natürlichem" Verwitterns kannst Du es gleich thermisch verwerten, hast mehr davon. Wie schon geschrieben - das zerfällt Dir.

Balsa ist gut für den Falschkern - lässt sich fast wie Butter bearbeiten.

Ich hab' schon einige Boote/Schiffe als Modell gebaut - so ein ganz Offenes mit sichtbarem Innenaufbau ist ganz hohe Schule, Herausforderung extrem. Das tue ich mir - wenn überhaupt - nur 1:1 als z.B. Peterborough an, vielleicht ja auch für Dich eine Option, Ulmer Schachtel in 1:1? :emoji_wink:

Gruß, André.
 

PvonS

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Ich komme mir vor wie ein kleiner Junge, der während seiner Ferienwoche ein Raumschiff bauen will um seine verstorbene Oma zu besuchen und plötzlich umgebend von Ingenieuren kassiert seine erste bittere Erfahrung.
Ich kann mir vorstellen das ich für ziemlich viel Unterhaltung sorgen muß.
Ich habe mir jetzt das Buch Historische Schiffsmodelle durchgeblättert und damit stelle ich meine Pressburger Zille auf Eis. Studium ist angesagt. Die 300 Euro stecke ich vorerst in eine Socke wo sie auf weitere Schwestern warten werden um den Weg vom Depp zum Schiffsexperten zu pflastern.
Jugend forscht -
in diesem Sinne verabscheue mich dankend !
Peter
 

gleiter

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in diesem Sinne verabscheue mich dankend !

Hi!

An sich - wer mich hier länger kennt weiß das - halte ich niemanden seine Verhauer an der Tastatur vor. Aber dieser Verhauer ist sensationell! :emoji_grin:

Niemand hier will Dir dieses hoch ambitionierte Projekt madig machen - aber Du hast selbst recht schnell gemerkt welche Schwierigkeiten da im Umsetzen drinnen stecken.

Falls Du dennoch dran bleiben willst kannst Du ziemlich sicher sein dass Du hier im Forum Unterstützung findest, da wurden schon ganz andere Projekte bis zum Ende durchgetragen.

Mein erstes Modellboot, übrigens, war schlicht für den Ofen. Das, was ich weiter unten angehängt habe ist das Letzte - und hat die vollen Ressourcen meiner nicht so schlecht ausgestatteten Werkstatt gefordert incl. Ankauf von ein paar neuen Maschinen.

Schiffsmodellbau in Holz ist Herausforderung pur - bleib' dran, das Ergebnis ist hoch befriedigend.

Gruß, André.
 

PvonS

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Diese Erfahrung in diesem Forum hat mir Augen geöffnet, 300 Euro gerettet und das ohne ausgelacht zu werden. (Einzige Nachteil mein Ofen bekommt kein Donauboot - zumindest nicht in den nächsten Wochen).
Selbstverständlich bleibe ich dabei und soviel weiss ich schon jetzt, und zwar daß ich hier 100% Hilfe bekomme. Das weiß ich zu schätzen.
Also, bis später und Ahoi !
Peter
 

gleiter

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P.S.: So mal ganz auf die Schnelle gefunden: Hobby-Lobby Modellbau - Viking Ship "Roar Ege", # 1-bb0703 1-BB0703

Das ist zwar nicht das, was Du bauen willst, vom Prinzip her dennoch recht nahe dran.

So ein halb-fertiger Kasten hat viele Vorteile, Material komplett, meistens recht gute und brauchbare Anleitungen. Zum Üben und Kennenlernen ideal.

Wenn Du sowas durch hast kannst Du auch eine Zille oder Ulmer Schachtel bauen.

Vielleicht findest Du sogar einen Bausatz passend zu Deinem Projekt, mußt halt ein bißl suchen und stöbern im Netz... :emoji_wink:

Gruß, André.

P.P.S.: Warum soll hier irgend wer lachen? Idee ist Idee, Punkt.
 

PvonS

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Gewisse Ähnlichkeit ist da, zum üben ja, gut.

Ich habe etwas gecheckt was betrifft BENDYWOOD. Sieht versprechend aus, zumindest auf ersten Blick. Darf nur nicht in Kontakt mit Wasser tretten. Hat jemand Erfahrungen mit dem komischen Holz ?
Ich habe niemanden gefunden wer sowas verkauft. Die Firma Niedermaier scheint auf dem Markt in Deutschland die alleinige Verkaufsrechte zu haben, doch nicht in kleinen Mengen. Was ich auch nicht verstehe, wenn ich in kaltem Zustand das Holz mit bloßen Händen biegen kann wie erziele ich die Festigkeit des natürliches Holzes danach? Es hat doch die Eigenschaft wie Gummi und das bei fertigem Produkt will doch keiner haben. In Film wurde gezeigt wie zwei Männer aus diesem Holz Handlauf geformt haben. Doch wie es fest wird nicht. Oder soll es so bleiben? Na dann wäre es mit WM-Titel nicht lange Freude wenn sich auf so einen Treppenhausgeländer betrunkener Klitschko im 3. Stock anlehnt.
Gruße
Peter
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Peter, hier lacht eigentlich niemand über niemand, allerdings sorgt ein Lapsus, so als Dein "verabscheue" schon für eine allgemeine Erheiterung :emoji_grin:
Bendywood darf nicht nur nicht mit Wasser in Kontakt kommen, es darf nicht mal im Freien verwendet werden. Zu hohe Luftfeuchtigkeit würde nämlich das Holz in seine ursprüngliche Form zurückkehren lassen.
Bei einem Treppenhausgeländer wird der Handlauf ja durch die Befestigungen fixiert, die Biegsamkeit wird nach dem Biegen nicht verändert.

Dieses "Unterforum" hat nicht umsomst den Namen "Neuling fragt Profi" (dies will nicht sagen dass hier nur Profi's Antworten geben) und dumme Fragen bestehen ja nicht. Selbst wenn die eine oder ander Frage "dumm" scheint, ist alleine schon der Umstand dass so eine Frage gestellt wird der Beweis dass die Antwort halt nicht für jeden so selbstverständlich ist.
 

PvonS

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Monsieur Harald, es ist nicht "verabscheue", sondern "verabschiede" - Bodo Bach (Telefonsketche). Man merkt, daß du nur belgisches Fernsehen schaust und nicht hochwertige deutsche Sender wie unser Marcel Reich-Ranicky - "Ich nehme dieSSen PreiSS nicht an!" - (bei Übergabe des Deutschen Fernsehpreises):emoji_grin:

Zur Sache: Ist Bendywood nicht geeignet für Modelle als Austellungsstücke im Interieur (allerdings außer Bad) ? Ich kann nicht beurteilen ob es gute Alternative oder nur Unsinn ist, zuwenig Infos habe ich beim googeln gefunden. Wahrscheinlich hat sich diese Methode bei den Modellbauer nicht durchgesetzt, was bestimmte Gründe hat.
Gruß
Peter
 

Gast aus Belgien

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Peter, diese hochwertigen Sender sind dann scheinbar auch bei den südlichen Nachbarländern nicht bekannt .......... :emoji_grin:, wenn ich allerdings Deinen Post #31 lese, sieh ich da wirklich nur "verabscheue" stehen.

Ich denke dass das grösste Problem bei Bendywood der Preis und die Liefermengen sind, so wie Du selbst ja geschrieben hast liefert der Produzent keine Kleinmengen.
Auf der anderen Seite ist es für den Modellbauer ja nicht nötig um solches Holz zu benützen, die Abmessungen der Holzleisten sind ja so klein dass sie alle ohne Probleme gebogen werden können.
 

PvonS

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Ja, es steht "verabscheue mich", gemeint ist "verabschiede mich". Ich habe Versuch mit Arbeitskollegen gemacht und sagte immer bei Abgang "ich verabscheue mich!". Von 20 Leuten haben es in einer Woche nur 2 bemerkt. Die 18 behaupteten ich habe "verabschiede" gesagt. Ob geschrieben oder gehört - man nimmt schon 1000 x gesehenes und gehörtes Wort in gewisser Wortgruppe so wie es gewöhnt ist und zwar automatisch, man überhört die Realität. Ist aber völlig normal bei 99% Menschen. Kompliment, Du hast es bemerkt.

Dann werde ich das Bendywood als Alternative auch abschreiben, es bleibt mir nur Schweiß und Blut.

Ich verabschiede mich !
Peter
 
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