Holzkiste aus Eichendielen bauen

[t-wood]

Hallo Zusammen,
für mein nächstes Projekt bräuchte ich mal ein wenig Unterstützung von erfahrenen Menschen hier.
Ich möchte eine Holzkiste aus vorhanden Eichendielen bauen in folgenden Maßen:
Breite = 1,00m, Tiefe = 0,60m, Höhe = 0,80m
Die Maße habe ich so vorgegeben bekommen. Das ist also meine Ausgangssituation.
Bei einer Kiste dieser Größenordnung habe ich Bedenken, dass sich die Dielen schüsseln könnten.
Daher meine Frage, wie ich die Ausrichtung der Dielen am besten anordne, damit es zu möglichst wenig Verzug kommt.
Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.

Anbei mal eine kleine Skizze davon:

 

[IngoS]

Hallo,

nimm die rechten Brettseiten nach außen. Sollen die Seitenflächen verleimt werden, dann Verleimregeln einhalten.
Den Boden musst du aus Einzelbrettern mit Nut und Feder machen. Unter den Deckel Leisten schrauben, die den Deckel gerade halten, aber ein Schwinden und Quellen erlauben.

Gruß Ingo

 

[agnoeo]

Weitere Optionen wären noch Gratleisten, Hirnholzleisten oder ein Rahmen mit Füllung schätze ich.

Gruß, David

 

[t-wood]

Vielen Dank für die Infos. Also die Rechten Seiten nach außen. Verbinden möchte ich es mit Leim und Flachdübeln. Das mit den Leisten ist wahrscheinlich zu kompliziert für mich.

 

[raziausdud]

Das mit den Leisten ist wahrscheinlich zu kompliziert für mich.

Das ist kein Hexenwerk, aber nötig, wenn die Deckelleisten verleimt werden. Du schraubst durch die Leisten in den Deckel. Du musst nur die Vorbohrung in der Leiste deutlich größer als den Schraubendurchmesser machen. Und darfst die Schrauben - am besten welche mit flacher Unterseite oder/plus mit Unterlegscheibe - nur locker anziehen. So können sich die Schrauben bewegen, weil der Deckel in Querrichtung durch Luftfeuchteänderungen immer etwas quillt oder schwindet.

Willst Du mehr zu diesem Prinzip wissen, gib hier mal „Langlöcher“ in die Suche ein. Bei Tischplatten taucht das Thema regelmäßig auf.

Aus ähnlichem Grund hat Ingo geraten, für den Boden Nut-Feder-Bretter unverleimt zu nehmen. Auch da müssen leichte Bewegungen der Teile gegeneinander möglich sein.

Und auch Davids Vorschläge sind Maßnahmen zur Lösung dieses Problems.

Rainer

 

[IngoS]

Vielen Dank für die Infos. Also die Rechten Seiten nach außen. Verbinden möchte ich es mit Leim und Flachdübeln. Das mit den Leisten ist wahrscheinlich zu kompliziert für mich.

Hallo, wenn du die Seiten als Leimholz ausbilden willst, musst du die Verleimregeln einhalten, damit sich die Flächen nicht zu stark verziehen.

Deckel auch nach Verleimregeln und zusätzlich quer Leisten drunter, damit der Deckel nicht schüsselt.

Boden nicht als Leimholz, sondern Einzelbretter mit Nut und Feder.

Gruß

Ingo

 

[t-wood]

Ok, dann werde ich mir die Tips mal zu Gemüte führen und eine neue Skizze erstellen (als Gedankenstütze) wo ich mit welcher Verbindung arbeiten muss.
Ich bin gespannt, wie es laufen wird.

 

[t-wood]

So, ich habe mal eine angepasste Skizze gemacht. Ich möchte den Boden der Kiste nun lose auf ein Rähmchen legen, ohne eine Verbindung zu den Wänden, damit der Boden auch herausgenommen werden kann. Den Deckel möchte ich dann mit Leisten befestigen (für Optik und damit das Holz arbeiten kann).
Ich würde sehr gerne auch die Wände so gestalten, dass diese abgenommen werden können. Also so zum Einhängen, wie bei den alten Bettgestellen das gewesen ist. Wer mir da gute Hardware nennen kann, wäre ich sehr dankbar.
Hier mal der aktuelle Stand:

 

[dsdommi]

Steht der Deckel immer offen oder warum willst du die Leisten oben drauf haben?

 

[raziausdud]

Nochmal zur Klarheit: Du brauchst die Leisten am Deckel, wenn Du diesen GERADE HALTEN willst. Ich würde es machen. Nur dann musst Du über Langlöcher verschrauben, damit der Deckel gegenüber der Leiste arbeiten kann.

Ohne Leiste kann der Deckel frei arbeiten. Nur ist wahrscheinlich, dass er dabei nicht gerade bleibt. Besonders wenn innen und außen unterschiedliche Luftfeuchtigkeit herrscht bzw. dass außen ein Feuchtigkeitsausgleich schneller geht als innen.

Es kann auch gut gehen, die Leisten könntest Du also immer noch später anbringen. Wenn Du sie wie genannt aus optischen Gründen eh anbringen willst, ist die Entscheidung und die Konsquenzen dann klar.

Rainer

 

[dsdommi]

Nochmal zur Klarheit: Du brauchst die Leisten am Deckel, wenn Du diesen GERADE HALTEN willst. Ich würde es machen. Nur dann musst Du über Langlöcher verschrauben, damit der Deckel gegenüber der Leiste arbeiten kann.

Ohne Leiste kann der Deckel frei arbeiten. Nur ist wahrscheinlich, dass er dabei nicht gerade bleibt. Besonders wenn innen und außen unterschiedliche Luftfeuchtigkeit herrscht bzw. dass außen ein Feuchtigkeitsausgleich schneller geht als innen.

Es kann auch gut gehen, die Leisten könntest Du also immer noch später anbringen. Wenn Du sie wie genannt aus optischen Gründen eh anbringen willst, ist die Entscheidung und die Konsquenzen dann klar.

Rainer

Ich meinte damit eigentlich warum er die Leisten oben am Deckel und nicht innen montieren will. Nicht warum er Leisten montieren will.

 

[raziausdud]

Ich meinte damit eigentlich warum er die Leisten oben am Deckel und nicht innen montieren will. Nicht warum er Leisten montieren will.

Den ersten Satz hätte ich auch genauso angemerkt. Die „Klarstellung“ war auch nicht an Dich gerichtet, sondern beruhte auf dem Satz von @t-wood: „Leisten … für Optik und DAMIT das Holz arbeiten kann.“ Diese so formulierte (!) in meinen Augen falsche Logik wollte ich klarstellen.

Nochmal kurz, so halte ich es für richtig: WENN Leisten, DANN muss man das Arbeiten des Deckel ermöglichen.

Ich hoffe, das war jetzt keine Haarspalterei. Aber ich kann ja nicht wissen, ob es t-wood so verstanden bzw. so gemeint hat.

Rainer

 

[t-wood]

Wie bekomme ich eigentlich mit einfachen Geräten die Nut und Feder in die Dielen rein?
Meine "Fehlinterpretation" bitte ich zu entschuldigen, aber ich habe kein fundiertes Wissen von Holzbearbeitung, habe aber trotzdem viel Spaß mit diesem Werkstoff zu arbeiten.
Ich hatte versucht die Infos von Ingo zu deuten bezüglich des Deckels (Leimen und Leisten quer befestigen). Ob diese nun oben oder unten befestigt werden, sollte außer der Optik doch keinen Unterschied machen, oder? Wenn ja, kann ich die aber auch nach unten machen.

 

[Martin Graf]

Hallo t-wood,
bitte nicht falsch verstehen, aber wenn Du offensichtlich wenig Erfahrung mit Holz und vermutlich keine/wenige Maschinen besitzt, dann würde keine Nut/Feder-Verbindung wählen. Als einfache Alternative kannst Du jeweils in den Innenecken eine Leiste setzen und die "Dielen" damit verschrauben.
Für weitere Hilfestellungen wäre es sehr sinnvoll zu wissen, welche Maschinen/Werkzeuge Dir zur Verfügung stehen und welches Material Du genau verwenden willst, wozu die Kiste verwendet werden soll und wo diese stehen wird (innen/außen/bewittert...).

Gruß
Martin

 

[t-wood]

Also ich habe eine Stichsäge, ne Tauchsäge, ne Oberfräse, Flachdübelfräse, Akkuschrauber, Druckluftnagler, ein paar Zwingen und eben so Kleinkram...
Es soll eine Kiste für meine Mutter werden, die diese Kiste im Schlafzimmer platzieren möchte und da rein sollen Kissen, Decken und ähnlicher Kram. Sowas ähnliches wie eine "Aussteuerkiste" von früher.

 

[dsdommi]

Bei den Leisten für den Deckel ist es ausser der Optik egal ob innen oder außen

 

[Martin Graf]

Und wie sehen Deine "Eichendielen" aus? Abmessungen, gehobelt oder nicht, Fotos? Welchen Anspruch hast Du an das "Möbel"?
Wenn Du einzelne Bretter miteinander zu einer großen Platte verleimen willst, dann müssten die Kanten gefügt werden. Dazu benötigst Du einen Hobel.
Wenn Du eine Nut/Feder-Verbindung wählst, dann reicht ein sauberer Schnitt mit der Tauchsäge mittels Führungsschiene. Eine Nut kannst Du mit der Oberfräse herstellen. Eine passende Feder auch - ist aber schon etwas aufwändiger. Du kannst auch alle zu verbindenden Kanten nuten und eine Fremdfeder einsetzen. Die einzelnen Bretter kannst Du dann mittels Leisten miteinander verbinden - sie müssen nicht unbedingt miteinander verleimt werden.
Für das Aushängen kannst Du Dich mal nach "Berliner Betthaken" umsehen oder nach "Schlüssellochaufhänger" oder "Einhängebeschlag".

 

[t-wood]

Die Eichendielen haben die ca Maße von 2m lang, 26cm breit und 25mm dick und nicht gehobelt. Mein Anspruch ist, dass die Kiste nicht nach kürzester Zeit sich in alle Richtungen bewegt und nicht mehr so schön aussieht. Die Oberfläche soll eher rustikal werden. Daher kann ich meine Ungenauigkeiten ganz gut kaschieren.