Guuden,
ein bisschen OT, aber
falls Du Schnittholz meinst, der Profi kauft kaum es kaum noch!
Der Tischlerberuf ist in weiten Teilen leider inzwischen auf dem Weg der KFZ-Mechaniker,
soll heißen, es werden industriell hergestellte Produkte eingekauft, auf die
Baustelle gekarrt und montiert.
Oder es werden auf Anlagen, wie denen der Industrie, Produkte gefertigt,
auf die Baustelle gekarrt und montiert.
Soll mal ein massives Möbel gefertigt werden, wird Leimholz bestellt.
Ein industriell hergestelltes Produkt wird also zum "handwerklich gefertigten" Möbel
aufgebrezelt.
Ich kenne mehrere jüngere Meister, die mir letztlich erklärten, dass sie Schnittholz
eigentlich nur als Leiste oder Konstruktionsmaterial kennen, da sie praktisch nur
mit Platten gearbeitet hätten. (Ich zähle Leimholz mit dazu)
Die früher viel Schnittholz einkaufenden Kollegen, wie die Fensterbauer,
nehmen nur noch auf industriellen Anlagen gefertigte Kanteln,
die Treppenbauer Leimholz, das auf industriellen Anlagen...
Für ne Aussage die in diese Richtung geht hab ich letztens dicke aufn Säggl gekriegt. Gut, da gings auch um den Einsatz der Werkzeuge die oft mit der Verarbeitung von Schnittware zu tun haben, und im speziellen mit Handwerkszeug. Aber das hängt ja auch zusammen. Mir gefällt das jedenfalls nicht, es hängt ja eben noch mehr dran! Ich will das Fass nicht schon wieder aufmachen drum jetz zurück zum Thema.
Im Frankfurter Raum gibts Espen in Bad Vilbel. Bei google liest man fast nur schlechte Bewertungen von den Privateinkäufern, was ich darauf zurückführe was auch
@VolkerDK aus eigener Erfahrung berichtet. Vermutlich kriegt der sehr viele unrealistische Nachfragen (ne Garantie gegen Risse...) und hat riesigen Aufwand für n paar umgesetzte Euros. Da jemanden an der Hand durch die Hallen zu führen und nach 2 Stunden dann für 20€ n Klötzchen Wenge verkaufen.. Das wär der Weg in die Pleite. Und da muss man irgendwann nen Riegel vorschieben, das Empfinden sicher einige als arrogant oder unhöflich.
Ich persönlich hab dort nur gute Erfahrung gemacht. Preislich kann ich Espen nicht einordnen, als Privatmensch hab ich sonst keinen Vergleich, aber ich finds okay. Wer meint schreinern zu wollen um Geld zu sparen, der is halt aufm falschen Dampfer gelandet. Die Auswahl an Schnittholz ist enorm und es gibt sehr viel Auswahl an kleinen Kanteln, Bohlen etc die schon für bestimmte Zwecke vorformatiert sind. (Instrumentenbauer finden dort so einiges, Billardqueue Rohlinge etc. Die kleinen Sachen sind teuer, aber na ja, wenn man Apothekenware kauft muss man auch die Preise zahlen.
Dann hab ich noch Köhler in Gedern, der is direkt ums Eck und kann mir so ziemlich alles bestellen und liefert für 20€ vor die Haustür. Da kommt dann halt was der bekommt. Muss man dann mit leben.
Tja, und dann gibts die eBay KA Privatsäger und die Leute mit Woodmizern und so. Die haben öfters auch mal speziellere Hölzer.
@benben : Wenn ihr euch in der Richtung vergrößert und nen Onlinehandel dazu packt dann wäre das natürlich sehr begrüßenswert. Da muss natürlich vorsichtig abgewogen werden. Du fragst wie es wohl klappen könnte mit schönen seltenen Hölzern wie Obstbäumen und so.
(Ich hab da natürlich nicht den Bedarf wie ihr das als Firma hättet. Bei mir im Dorf gibts einige Obstbauern. Den ersten hab ich einfach als er auf dem Hof stand angesprochen dass ich seine Stammware sehr interessant finde die er da rumliegen hat. Er wollts verbrennen. Und das machen fast alle so. Aus Unwissen heraus. Hier in Hessen isses wohl auch so dass n Baum der noch eine einzige Frucht trägt Fördergelder einbringt, weshalb die Bäume die zwar schon Sturmschäden haben so lange stehen bis gar nix mehr wächst. Dann is der Stamm is der Stamm aber meistens schon komplett hohl. )
Meine Idee hierzu wär in Medien zu inserieren die von den Obstbauern gelesen werden. Fachblätter, Verbandszeitschriften, irgendwie sowas in der Richtung. Wenn die wüssten dass man noch bisschen Geld bekommt für saubere Stammware dann würden die sich das nicht entgehen lassen. Und unter denen spricht sich sowas dann auch rum.
(Bei mir im Dorf spricht sichs auch rum und ich hab schon wieder drei Stämme die ich aufsägen kann. Und bisher krieg ichs immer geschenkt
)
Aber der Platz is halt auch begrenzt, keine Trockenkammer, die Maschinen für ein angenehmes Handling von dem schweren Zeug ebenso wenig. Ich hätte nichts dagegen kammergetrocknete Ware beim Fachhändler einzukaufen. Das Holz dass ich selber ranschaffe ist dann für ganz besondere Dinge.)
Ansonsten wirds laufen wie mit dem know-how bei Handwerkszeugen (ich lehn mich schon wieder aus dem Fenster). Das wird halt vermehrt auf der Amateur Seite zu finden sein. Und das heisst dass man dann Schnittware fast nur noch, und als Amateur nur noch bei Amateur Sägern bekommt. Was sehr schade wäre weil da jeder sein eigenes Süppchen kocht, und wohl selten das Wissen und die Ausrüstung vorhanden ist die große Sägewerke und Holzhändler hatten und gerade noch haben.
Schade!