Holzbogen für Nestschaukel und Hängematte

specmvl

ww-pappel
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Hallo Holz-Profis,
ich plane im Garten eine Holzkonstruktion für eine Hängematte bzw. Nestschaukel zu bauen. Ginge es nur nach dem Aussehen, würden wir eine Konstruktion wie auf dem Foto bevorzugen. Allerdings frage ich mich, ob so ein „Zweifüßler“ den Kräften vernünftig standhält. Ist davon generell abzuraten oder kann man das mit ordentlichen Querschnitten (zB je zwei 15x15cm-Pfosten, die mit 15cm Abstand zueinander stehen und an mehreren Stellen mit weiteren 15cm-Stücken verbunden werden) halbwegs seriös umsetzen?
Alternative wäre ein „Vierfüßler“ mit ca. 90cm Abstand zwischen den Pfosten. Geht uns wie eine klassische Schaukelkonstruktion optisch zu sehr Richtung Spielgerät. Geht mir nur um die Grundkonstruktion, konstruktiver Holzschutz mit H-Trägern und Kopfbänder für die Aussteifung sind vorgesehen. Besten Dank für alle Rückmeldungen! Grüße 76782FC3-CDB3-4EA0-AB3D-4F3A9340BEB0.jpeg
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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So wie auf deinem Bild wird's nicht gehen. Die klassischen A-Stützen finde ich (wie du) auch grauselig.
Du brauchst schon eine "Vierfüßler" Konstruktion. - Aber nicht mit 90cm Abstand, das sieht auch nix aus.

Aber auch nicht mit 15cm Abstand, wie du zuerst schreibst. Das wird dir nicht reichen.
Ich würde einen lichten Abstand zwischen den beiden Stützen von etwa 30cm wählen. Zwischen diesen beiden Stützen (bei etwa 2 bis 2,5m Höhe über Boden) 4 Bretter ca. 15x2cm mittig der Stützen als Schlitz und Zapfenverbindung in der Werkstatt (D4)verleimt und zusätzlich eine Angstschraube durch. Das gibt dir einen sog. Vierendale Träger.

Material Douglasie oder Lärche, alle Schrauben VA.
Unten Pfostenschuhe in einem Streifenfundament (auf beiden Seiten), ca. 30cm breit und 1m lang (Den Meter in Schaukelrichtung) und wenigstens 40, besser 50cm tief. (Du brauchst Gewicht im Fundament)

Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist eine Stabilisierung in der anderen Richtung. So wie auf deinem Bild geht das auch nicht.
Da müssen sog. Kopfbänder rein zur Aussteifung.

Oder du machst es aus 4-kant Rohren, Querschnitt ca. 80x80. Dann geht's so wie auf deinem Bild. Aber die Größe der Fundamente sollte schon etwa die gleiche sein.

Das wäre mein Knowhow als Konstrukteur. Ich wünsche viel Spaß bei Planung und Ausführung
Gruß Wolfgang
 

NOFX

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Ich würde evtl. auch über U-Profile bzw. Rechteckrohr nachdenken, wenn wirklich nur je ein senkrechter Pfosten je Seite gewünscht ist. Da ist ein Querbalken aus Holz auch einfacher mit zu verbinden, als mit einem Quadratrohr.
 

hobbybohrer

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Hallo,
es gibt ja diesen Holzbogen, wie eine Banane, die auf dem Rücken liegt. "Roman Arc". Die finde ich ganz erwachsen und nett anzuschauen. Grüße Richard
 

PurplePony

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Ich Maße mir nicht an Ahnung von der Statik einer Schaukel zu haben. Oder generell von Statik.

Welchen Vorteil haben zwei parallel senkrecht nebeneinander stehende, durch 90 Grad mit Brettern verbundene Pfosten gegenüber nur einem einzelnene, ausreichend dimensionierten Pfosten bei der Belastung durch eine Schaukel?

Werden Vierendeelträger nicht eher in der Horizontalen eingesetzt?

Mein Vorschlag wenn es dekorativ sein muss:
Voraussetzung sollte sein, die beiden vertikalen Stützen auf dem Bild des TE sind ausreichend dimensioniert, tief genug im Boden eingelassen und durch passende Materialauswahl dort ausreichend dauerhaft verankert. Weiter sollte die Verbindung zwischen vertikaler Stützen und horizontalem Balken stabil genug sein.
Ich würde es wie auf dem Bild dargestellt versuchen.

Auf allen Spielplätzen auf denen ich mich zum Schaukeln verabrede sind die Schaukeln in A-Bauweise gebaut.
Das scheit tatsächlich das bessere System zu sein.
Wenn meine 20 KG schwere Tochter mit mir zusammen Schaukelt, dann schwingen da 120 KG.
Da würde ich sagen Style hinter Statik.
 
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hobbybohrer

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... ja, und vor allem kann man da so gut drin schaukeln
Hallo,
"netter" Kommentar.
wer ne Schaukel für große Amplituden will, sollte auf das Schiffschaukelgestell gehen, also die A-Form.
Eine Nestschaukel ist dafür nicht geeignet, weil diese deutlich weiter gespannt ist, eher wie bei einer Hängematte. Die Position der Beine ist anders, man kann kaum Schwung holen.
Der TE muss klar haben, auf welche Art er zu schaukeln wünscht...
Grüße Richard
 

specmvl

ww-pappel
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Ich würde einen lichten Abstand zwischen den beiden Stützen von etwa 30cm wählen. Zwischen diesen beiden Stützen (bei etwa 2 bis 2,5m Höhe über Boden) 4 Bretter ca. 15x2cm mittig der Stützen als Schlitz und Zapfenverbindung in der Werkstatt (D4)verleimt und zusätzlich eine Angstschraube durch. Das gibt dir einen sog. Vierendale Träger.

Herzlichen Dank für die Tipps! Diesen Part habe ich noch nicht verstanden: Müssten die zu verleimenden Bretter nicht eine Länge von 30cm haben, wenn der lichte Abstand 30cm beträgt?

Material Douglasie oder Lärche, alle Schrauben VA.
Unten Pfostenschuhe in einem Streifenfundament (auf beiden Seiten), ca. 30cm breit und 1m lang (Den Meter in Schaukelrichtung) und wenigstens 40, besser 50cm tief. (Du brauchst Gewicht im Fundament)

Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist eine Stabilisierung in der anderen Richtung. So wie auf deinem Bild geht das auch nicht.
Da müssen sog. Kopfbänder rein zur Aussteifung.

Oder du machst es aus 4-kant Rohren, Querschnitt ca. 80x80. Dann geht's so wie auf deinem Bild. Aber die Größe der Fundamente sollte schon etwa die gleiche sein.

Das wäre mein Knowhow als Konstrukteur. Ich wünsche viel Spaß bei Planung und Ausführung
Gruß Wolfgang

  • Als Material ist Douglasie Vollholz aus dem Sägewerk geplant, damit habe ich gute Erfahrungen beim Pergola-Bau gemacht. Als Schrauben hatte damals Spax VA genutzt.
  • Kopfbänder sind auch eingeplant, das Foto sollte nur den "Zweifüßler" zeigen
  • Streifenfundament: Guter Hinweis! Hatte bisher nur Punktfundamente im Kopf
Danke!
 
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specmvl

ww-pappel
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Ich Maße mir nicht an Ahnung von der Statik einer Schaukel zu haben. Oder generell von Statik.

Welchen Vorteil haben zwei parallel senkrecht nebeneinander stehende, durch 90 Grad mit Brettern verbundene Pfosten gegenüber nur einem einzelnene, ausreichend dimensionierten Pfosten bei der Belastung durch eine Schaukel?

Werden Vierendeelträger nicht eher in der Horizontalen eingesetzt?

Mein Vorschlag wenn es dekorativ sein muss:
Voraussetzung sollte sein, die beiden vertikalen Stützen auf dem Bild des TE sind ausreichend dimensioniert, tief genug im Boden eingelassen und durch passende Materialauswahl dort ausreichend dauerhaft verankert. Weiter sollte die Verbindung zwischen vertikaler Stützen und horizontalem Balken stabil genug sein.
Ich würde es wie auf dem Bild dargestellt versuchen.

Auf allen Spielplätzen auf denen ich mich zum Schaukeln verabrede sind die Schaukeln in A-Bauweise gebaut.
Das scheit tatsächlich das bessere System zu sein.
Wenn meine 20 KG schwere Tochter mit mir zusammen Schaukelt, dann schwingen da 120 KG.
Da würde ich sagen Style hinter Statik.


Auch hier danke! Die A-Konstruktion ist für das Schaukeln sicher überlegen, keine Frage. Das soll es aber optisch nicht sein (der kleine Spielturm wird gerade rückgebaut), geht also um eine "Style over substance"-Lösung.
Ob mich der "schmale" Vierfüßler gegenüber dem Zweifüßler tatsächlich weiterbringt? Vielleicht gibt es dazu ja noch weitere Einschätzungen. Auf jeden Fall würde ich die Idee des Streifenfundaments von oben übernehmen und die H-Träger "entgegen" der Schaukelrichtung ausrichten.

Wie wollen wir nun schaukeln? Haken würde ich befestigen für eine Hängematte an die Pfosten und für eine Nestschaukel an den Querbalken. Außerdem ab und zu mal ein Kletterseil per Karabiner an den Nestschaukel-Haken.

Insgesamt also eher Liege- als Schaukelaction, aber klar ist auch, dass es schon ein wenig Schwingen aushalten sollte.
 
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specmvl

ww-pappel
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Hallo,
es gibt ja diesen Holzbogen, wie eine Banane, die auf dem Rücken liegt. "Roman Arc". Die finde ich ganz erwachsen und nett anzuschauen. Grüße Richard

Danke! Ja, die kenne ich und würde sie im Zweifel kaufen. Nestschaukel und optional Kletterseil sollen es aber sein, deshalb der Bogen oben.
 

PurplePony

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Ich vermute, dass du bei einer Lösung wie auf deinem Bild mit H Ankern nicht weit kommst sondern - wie auf dem Bild - die Ständer einbetonieren musst.
Das kann man zu Lasten der Haltbarkeit machen.
 

specmvl

ww-pappel
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Ich vermute, dass du bei einer Lösung wie auf deinem Bild mit H Ankern nicht weit kommst sondern - wie auf dem Bild - die Ständer einbetonieren musst.
Das kann man zu Lasten der Haltbarkeit machen.

Wichtiger Hinweis, danke. Ist das Konsens hier? Oben wurde ein Vorgehen mit Pfostenschuhen empfohlen.
 

Mitglied 24010 keks

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Das kann man zu Lasten der Haltbarkeit machen.
Oder man betoniert einfach Robinienpfosten ein die an der Einbetonierstelle entsplintet sind. Dann ist Recht lange Ruhe.

Gruß Daniel

PS: was zwei Pfosten mit 30cm lichtem Abstand bringen sollen, verstehe ich auch noch nicht ganz. Ohne Einspannung, und das geht mit haushaltsüblichen Mitteln nur mit direktem Einbetonieren, bleibt das ein Wackeldackel. Oder man vergrößert den Abstand ganz ordentlich...
 

WoodyAlan

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Ich kann von den zwei einzelnen Stehern nur abraten! Hat ein Bekannter auch gemacht und einbetoniert. Nach einem Jahr hat er’s wieder rausgerissen weil die Kräfte die Fundamente irgendwann gelockert haben und mitgewinnest haben. Das waren ca. 40x40x80cm Fundamente. Hängt batürlich vom Boden ab und wie intensiv geschaukelt wird. I h hätt da immer Angst, dass der Balken so anfault, dass man es nicht mitbekommt und dann beim schaukeln der Steher bricht. Grad wenn mal in der nestschaukel mehre Kids drin sind und loslegen entstehen schon recht große Kräfte.
 

Mitglied 24010 keks

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Nach einem Jahr hat er’s wieder rausgerissen weil die Kräfte die Fundamente irgendwann gelockert haben und mitgewinnest haben. Das waren ca. 40x40x80cm Fundamente
Naja wenn der da nur Gartenzaunfundamente dran macht... :emoji_wink: Also im Felsboden würde das reichen aber bei irgendwas normalem würde ich ohne rechnen eher Richtung 1,0x0,6x0,8 m³ lxbxt tendieren.
 
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