Holz verzogen - reicht die Materialstärke?

Temujin

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Hallo zusammen,

habe mir für mein Gesellenstück 35mm Eichebohlen besorgt.
Wollte ursprünglich 28mm rausbekommen, jedoch hat sich das Holz mittlerweile stark verzogen und ich würde vermtl. gerade noch so 25mm rausbekommen (durch Anzeichnen an den Stirnkanten ermittelt).

Das reicht für das Tischgestell alle mal,aber für die Tischplatte ( zwei 30cm Dielen mit Waldkante -> Dicke verleimen nicht möglich) wird das verdammt knapp.

Das Problem ist, dass die Dielen alle aus einem Stamm sind und sehr "speziell aussehen", d.h. ich bekomme vermtl. keine stärkeren in gleicher Optik...

Wie würdet ihr vorgehen?

Dielen anhobeln und schauen ob es hinkommt mit der Materialstärke?

Ich befürchte, dass sich die Dielen ( 1550x300 ) dann wieder verziehen und dann definitiv zu dünn werden..oder gleich die Holzhändler in der Umgebung nach stärkerem Material abklappern?


Besten Dank für eure Hilfe!
 

dascello

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Tja, da hat Dein Meister versäumt Dir beizubringen, dass man nur in Einzelfällen und bei kleineren Dimensionen aus einer 35er Bohle 28 mm Endstärke rausholen kann.

Gruß
Michael
 

IngoS

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Hallo,

ich habe ja öfter mit solchen Problemen zu kämpfen.
Kannst du die Bretter eventuell längs auftrennen.
Dann sind sie nur noch 15 cm breit und Verdrehung und Wölbung sind geringer.
Außerdem muss die Tischplatte an der Unterseite ja nicht überall voll ausgehobelt sein.
Auch da kann man den einen oder anderen Millimeter sparen.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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...und auch die Länge schon vorher ungefähr zusägen, damit holt man auch nochmal was raus.
 

Gonzaga

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Wenn alle Stricke reissen und auch kein geeignetes Holz als Ersatz aufgetrieben werden kann, würde ich mal in der Berufsschule nachfragen ob du die Tischplatte nicht in geringerer Stärke anfertigen kannst.

Ich hatte ein ähnliches Problem damals bei meinem Gesellenstück. Mein Meister hatte die Lärchenbalken in Fertigmaß im Sägewerk bestellt. Nach dem Aushobeln hatten diese dann natürlich nicht das geplante Maß.
Hatte das dann mit der Berufsschule geklärt und musste nur die Pläne anpassen, da die geringere Dimension auch keinem Einfluß auf die Stabilität hatte.

In wie weit eine solche Änderung in Deutschland möglich ist weiss ich nicht. In Belgien war's jedenfalls kein Thema :emoji_slight_smile:
 

Komihaxu

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Welche Art "Verzug" hast du denn?
verformungen.jpg

https://dirkwin.wordpress.com/wissen/holzkunde/vom-baum-zum-holz/
 

Friederich

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Schließe mich Frage #6 an.

Und: Beruht dieses "Verziehen" vielleicht auf ungleichmäßigem (einseitigem) Trocknen des Holzes?
 

derdad

Moderator
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Oh Gott Holz verzieht sich! Hab ich in meiner ganzen Lehrzeit nicht gemerkt
Nein im Ernst. Als angehender Geselle sollte man wissen, dass man Massivholz für etwas Spezielles nicht gerade mal so bestellt, wie bei Amazon. Sondern vor Ort aussucht.
Ich würde zu einem Holzhändler fahren und das Holz nochmal kaufen. Gerade bei einem Gesellenstück macht es schon ein schlechtes Bild wenn vom eingereichten Plan um Nachbesserungen ansuchen muss.
LG
Gerhard
 

magmog

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Guuden,

stärkeres Qualitätsholz beschaffen!
Und Eichesplint überhaupt und dann noch an einem Gesellenstück?
Gäbe bei mir einen ordentlichen Punktabzug.
Ich würde das ganze Konzept mit einem erfahrenen Tischler überarbeiten.
 

Friederich

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Dielen anhobeln und schauen ob es hinkommt mit der Materialstärke?

Ich befürchte, dass sich die Dielen ( 1550x300 ) dann wieder verziehen...
Du darfst sie natürlich erst hobeln, wenn sie auf die endgültige Feuchte runtergetrocknet sind.
Sofort danach verarbeiten, oder einigermaßen luftdicht einpacken.

Falls du von den Maßen im Plan abweichst, sag den Prüfern, du hättest das aus gestalterischen Gründen umentschieden.:emoji_slight_smile:
 
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