teluke

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Hallo,

ja, das ist richtig. Bei der Tür habe ich, wie man sieht, auch das Türfutter in Rahmen- Füllungskonstruktion ausgeführt, weil die Mauerdicke da gut 50cm beträgt.

Gruß

Ingo
Genau so hat man das früher auch gemacht.
Rahmen/Füllung ist einfach hier der Standard.
 

Mitglied 59145

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Genau so hat man das früher auch gemacht.
Rahmen/Füllung ist einfach hier der Standard.

Alle Veralgemeinerungen sind falsch, immer!
Bei mir sind wunderschöne Kasettentüren verbaut, das Futter der einen hat auch locker 50cm. Sind einfach verleimte Bretter.

Es hat schon viele Vorteile das Holz vor der Verarbeitung auf die entsprechende Feuchtigkeit einzustellen. Wenn ihr das für euch macht, ist das in Ordnung und würde ich wahrscheinlich auch so handhaben. Wenn aber von 10 Türen eine mehr gerade bleibt, hat sich das korrekte trocknen schon gelohnt.

Auch Hölzer, die augenscheinlich top aussehen, werfen sich ohne Ankündigung beim trocknen. Jeder der viel gemacht hat, hat das schon erlebt. Du kannst es dir einfach nicht erklären, bzw. kann man einfach Pech haben. Theoretisch müsste man den Baum in seiner Umgebung gesehen haben um sagen zu können ob man den wirklich für Rahmenteile verwendet.

Beim trocknen kann man vieles ausschließen, aber halt auch nicht alles. Es ist in jedem Fall besser, dem Bestimmungsort angepasstes Holz zu nutzen, als nicht getrocknetes, das ist mir nochmal wichtig klar zu stellen.

Rahmen und Füllung bietet schon tolle Eigenschaften, aber optisch passt es bei weitem nicht immer. Alles hat seinen Reiz, das macht unser Handwerk so interessant. Um einen Auftrag "gut" zu finden, muss ich nicht das Ergebnis schön finden. Meine Befriedung liegt im Weg dahin und des findens der idealen Lösung für den Kunden. Die optischen Ergebnisse sind für mich zweitrangig, dem Kunden soll es gefallen. Ich sehe das in der Regel eh nicht wieder.

Gruss
Ben
 

Lorenzo

ww-robinie
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Das is eine bemerkenswerte Einstellung, und absolut hilfreich um den Beruf lange wirklich gerne zu machen. Ich schreiner ja nur für mich, und zwar auch aus dem Grund weil es für mich undenkbar ist etwas aufwändig zu bauen was mir persönlich einfach nicht gefällt.
Und klar ist auch dass man weniger experimentierfreudig sein sollte wenn man nur mit lufttrockenem Holz arbeitet. Aber nicht nur aus diesem Grund werd ich mich auch um eine Möglichkeit kümmern mein Holz zu trocknen. Ich habe den ja schon mal verlinkt:
https://www.pubs.ext.vt.edu/content/dam/pubs_ext_vt_edu/420/420-030/420-030_pdf.pdfSorry, is nur auf englisch zu haben. Ich hab den schon mal gebaut, und 2 Monate Erfahrung damit gesammelt. Super Teil!
Theo, deine selbstgebauten Lösung würde mich aber auch interessieren.
Der Vorteil an der technischen Trocknung ist ja nicht von der Hand zu weisen. Die Wartezeit wird verkürzt, Schädlingsbefall wird unwahrscheinlicher und wennns passiert unproblematischer. Und man kommt eben unter die 12%
 

Hondo6566

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Wieviel "Luft" lasst ihr denn i.d.R. der Füllung um sich im Rahmen bewegen zu können? Ich habe da immer Probleme dass die Füllung bei zu viel Luft etwas schief im Rahmen hängt.
Kürzlich in einem YT-Video gesehen dass jemand in die Nut im Rahmen sogenannte "Spaceballs" gepackt hat, um die Füllung zu fixieren, die aber dennoch nachgeben wenn diese sich ausdehnt. Kennt sowas jemand hier im deutschsprachigen Raum?
 

Mitglied 30872

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Wieviel "Luft" lasst ihr denn i.d.R. der Füllung um sich im Rahmen bewegen zu können? Ich habe da immer Probleme dass die Füllung bei zu viel Luft etwas schief im Rahmen hängt.
Kürzlich in einem YT-Video gesehen dass jemand in die Nut im Rahmen sogenannte "Spaceballs" gepackt hat, um die Füllung zu fixieren, die aber dennoch nachgeben wenn diese sich ausdehnt. Kennt sowas jemand hier im deutschsprachigen Raum?
Du kannst ja die Füllung oben und unten bzw. rechts und links jeweils in der Mitte mit einem Leimpunkt im Rahmen fixieren. Dazu braucht die Füllung dann aber wirklich Bewegungsfreiheit.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Bei ner einteiligen Füllung setz ich in der Mitte der Rahmenteile die das Hirnholz der Füllung aufnehmen einen Leimtropfen. Luft lass ich nicht so viel, bei ner Füllung von 50cm pro Seite 3mm. Es wird im Haus ja eigentlich nur noch zu Schwund kommen, dafür muss man in der anderen Richtung vorsorgen, also die Nuten tief genug machen dass es auch 8mm schwinden kann.
Mag bisschen viel sein, aber wenn so ein Möbel mal länger in nem Schuppen lagert (hoffentlich nicht zu meinen Lebzeiten :emoji_wink:) sollte es die Rahmen nicht sprengen. Und wenns in ein supertrockenes Wohnklima umzieht soll auch kein Spalt sichtbar werden. Man kann das ja ausrechnen, ich hab das mal gemacht und bisschen Sicherheitsbonus draufgeschlagen.
In der Langholzrichtung 1mm. Da kann dann auch nicht viel schief werden.
Durch den Leim verschiebt sie sich nicht mehr, sonst kann sie ganz auf eine Seite rutschen und es gibt doch wieder einen Spalt. Klar, man könnte wieder zurück schieben, besser wenn das unnötig ist. Klappern tuts dann auch eher nicht mehr.
 
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magmog

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Guuden,

jeder dürfte klappernde Füllungen, nicht richtig schließende Türen,
auch in windschief, gerissene Seiten und Böden an alten Möbeln kennen.
Die meisten funzten, bis die Zentralheizung üblich wurde.
Gegenüber dem Standort in Räumen mit Heizungen mit Einzelöfen trocknete das Holz nur um
ein paar ganz wenige Prozent.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Mit der ganz wenigen Erfahrung die ich hab, sind mir Schwundrisse bisher hauptsächlich aufgefallen weil irgendwo ne Leiste längs auf Querholz genagelt wurde oder so, also grobe konstruktive Fehler gemacht wurden. Bei unsachgemäß gelagerten (meine Frau hat da noch ein paar Altlasten in der Scheune...) Möbeln, also zu feucht, drückt häufig mal das gequollene Holz irgendwo ne Verbindung auseinander.
Was sagt da ein Restaurator mit viel Erfahrung dazu? @welaloba ? Was kommt häufiger in die Werkstatt. Kaputtgeheizt oder geplatzt?
 

Mitglied 59145

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Füllungen können in der Länge fast Stramm passen, es geht um die Breite. Kommt auf die Feuchtigkeit an :emoji_wink:, je Feuchter, umso weniger Luft.
Dann die Breite, 60er Möbelfront 1,5mm pro Seite. Wenn man halt 10%hat.

Gruss
Ben
 

teluke

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Ich lasse für Füllungen in der Länge 0,5mm Luft, in der Breite 2mm (Möbeltüren).

Für die Werkstatt habe ich eine Buchetür gemacht für die Toilette.
Da habe ich zuwenig Luft gelassen. Die 16mm dicke Füllung hat den Rahmen auseinandergepresst.
Das Problem war vermutlich dass dort immer das Fenster ein wenig offen steht und das Holz der Füllung gut trocken war.
Den Rahmen habe ich dann völlig auseinandergepresst, die Füllung um einen cm schmaler geschnitten und wieder eingebaut.
Bis jetzt hälts.
 

teluke

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Theo, deine selbstgebauten Lösung würde mich aber auch interessieren.

Selbstgebaut ist da schon fast hochgestapelt.

Ich habe einen ausrangierten, 6m langen Kühlkoffer gekauft.
Der hat hinten eine Doppeltür über die gesamte Breit und auf der rechten Seite noch eine Manntür,

Dahinein habe ich den EBAC EIB DF100 Holztrockner gehängt.
Dazu die LowTec Steuerung STC1 .

Dazu noch, für schnelles Aufheizen 2 Stück 4kW Heizlüfter. Die laufen aber nur 1-2 Tage mit, Danach schafft die DF100 das alleine.
Die Temperatur bringe ich auf 55°C (völlig ausreichend für ungebetene Gäste).

Dazu habe ich noch ein prof. Messgerät für Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingebaut.
Damit habe ich die nötigen Anhaltspunkte um die Steuerung einzustellen.

Den Einbau der Teile hat unsere Metallwerkstatt gemacht, den Anschluss der Elektriker.
Meine Selbstbautätigkeit reduziert sich dadurch auf das sagen wo wir ihn hinstellen und das aussuchen der Geräte.
 

Mitglied 59145

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Selbstgebaut ist da schon fast hochgestapelt.
............
Den Einbau der Teile hat unsere Metallwerkstatt gemacht, den Anschluss der Elektriker.
Meine Selbstbautätigkeit reduziert sich dadurch auf das sagen wo wir ihn hinstellen und das aussuchen der Geräte.
Ja, dann habe ich ja auch fast einen Eigenbau:emoji_innocent:.

Die alte Kammer war dann auch ähnlich, soviel wie wir da rumgebaut haben, war da wirklich fast alles getauscht......

Gruss
Ben
 

outdoorfreak

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Hallo,

hab heute auch Eschenholz geliefert bekommen welches eine Holzfeuchte von 14% hat. Ist das noch in Ordnung wenn man Konstruktionen baut, die viel Belastung aushalten müssen? Das Buchenholz aus dem Baumarkt hat eine Holzfeuchte von 05 %. Allerdings ist das auch Kammergetrocknet.

Allerdings will ich das Holz noch mit Wasserdampf biegen, ich glaub, da ist es besser, wenn noch ein bisschen Feuchtigkeit drin ist.
 
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