Holz trocknen

pius

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Hallo zusammen,

ich habe schon grob zugesägtes Holz. 60er Eiche.

Leider hat das Holz momentan noch so rund 11% Holzfeuchte und beim derzeitigen Klima wird das hier in der Werkstatt auch nicht mehr besser.

Nun würde der Holzhändler das Holz wieder zu sich nehmen und mit der nächsten Fuhre in seiner grossen Vakuum-Trockenanlage nochmal "mitlaufen" lassen.

Allerdings sagte er mir, das er für entstehende Risse nicht verantwortlich sein will.

Nun meine Frage (vielleicht an die Leute mit Trockenanlagen) kann es da Risse geben? Entstehen diese nicht am Anfang wenn das Holz noch recht feucht ist?

danke für eure Antworten und besten Gruss

Pius
 

Mitglied 59145

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Hallo,

das Problem wird sein das er nasses Holz trocknet. Du willst ja nur "nachtrocknen", das kann dann keiner so genau sagen was da rauskommt.

Wir trocknen regelmäßig von ca 18% auf Wohnraumniveau, da würde ich das ohne Bedenken zupacken, halt kurz vor Fertig.

Ich finde 11% jetzt nicht sooo schlimm, gerade Eiche ist ja meist recht "genügsam".

Kurzum ich denke das wird schon gut gehen!

Gruss
Ben
 

Friederich

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Halo Pius, wenn du das Holz mit momentan 11% jetzt noch weiter runtertrocknest, wird es sofort wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Mit 8% Feuchte fertig bearbeites Holz würde jetzt im Sommer arbeiten und schüsseln.
Leg es doch im Herbst für ein paar Wochen in die beheizte Werkstatt, vor dem Bearbeiten. Am besten schon grob zugeschnitten. Das wär dann optimal.

Wenn du wissen willst, ob es seine Ausgleichsfeuchte hat (entsprechend der Jahreszeit), dann wiege am besten ein Probestück. Behält es sein Gewicht für 3-4 Wochen bei, dann hat es diese Ausgleichsfeuchte.
 

dieweltistrund

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Hallo Pius,

ich kann mich nur anschließen und auf das Risiko "des mitlaufen lassen zur Nachtrocknung" hinweisen. Deine Eiche mit 11%, wird sich ganz schön umschauen, wenn da die anderen Kameraden mit vielleicht über 25-30% Feuchte anfangen zu transpirieren! Ich würde es nicht machen und die erwähnten möglichen Risse von dem Holzhändler, ist ein Synonym für alle anderen möglichen Probleme und Auswirkungen.

Wenn Du die Zeit hast, würde ich es machen wie es Friederich vorschlägt. Ansonsten nach dem Rheinischen Grundgesetz, wie Ben es vorschlägt: "Et hätt noch emmer joot jejange" :emoji_wink:

Gruß
Jörg
 

Sägenbremser

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Hallo Pius

wenn dein Holzhändler wirklich willens seien sollte seine
Röhre bei 12-14% für deine Ware zu öffnen, ja mach et.

Wird er aber kaum machen wollen, würde ich auch nicht.
Geh mal mal beim Kronseder auf seine Seite und dir wird
schon schnell klar das es wirtschaftlich kaum realisierbar
ist, eine Vaku im Betrieb zu öffnen. Wenn du deine Eiche
mit der neuen Ware in die Röhre schiebst, wird es Ringab-
lösung geben und das ganz sicher. Das Trochnungsgefälle
der Rohware und die dabei auftretende Ausgleichsfeuchte
wird deine trockene 11% Eiche nicht sauber überstehen.

Gruss Harald
 

pius

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klarer geht es nicht

vielen Dank wiedermal an das beste Forum der Welt.
Dann will ich es gerne mit dem rheinischen Gesetz halten und fünfe grad sein lassen.

besten Gruss

Pius
 

skicu

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Hallo,
11% halte ich für relativ unproblematisch. Ich arbeite, werkstattraumbedingt, meist mit ca. 13% feuchtem Holz und bemühe mich daher generell um Konstruktionslösungen, die ein Arbeiten des Holzes gut überstehen (Gratleisten, Zargen, Langlöcher, kein Längs auf Quer verleimt, ...). Auch nachdem ich die Möbel in zentralgeheizte Räume verbracht habe (und sich die Feuchtigkeit zwangsläufig reduziert hat), habe ich bisher kaum / keine Probleme mit dem Verzug des Holzes gehabt.
Wenn man natürlich "gewagtere" Konstruktionen angeht ("die Leimholzplatte wird sich auch ohne Gratleiste bestimmt nicht verziehen") sollte man möglichst vorher die korrekte Ausgleichsfeuchte erreichen.

Gruß
Hannes
 
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