Holz biegen über verleimen: Welche Holzsorte

Felix12

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Hallo,

ich würde gerne ein Holz in dünne Streifen schneiden und dieses durch verleimen mehrerer Schichten über einer Form eine Art "Handgriff" für die Gewächshaustür formen.

Könnt ihr mir weiterhelfen, aus welchem Holz, das ich im Baumarkt (auch in kleineren Mengen) bekomme, am besten die Streifen schneide und in welcher Dicke?

Mir ist klar, dass ich dies auch durch Aussägen eines Handgriffs aus einem ganzen Stück Holz erreichen könnte, aber ich will eben auch immer etwas dazu lernen und suche mir dafür realitätsnahe Projektchen.

Vielen Dank und viele Grüße

Felix
 

ChrisOL

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Moin Felix,

Buche oder Esche fallen mir da ein. In dünne Streifen geschnitten lässt sich aber viel in Form bringen.

Hast du mal eine grobe Skizze von dem Griff.

Gefühlt würde ich so einen Griff aus dem vollen heraus arbeiten. Denn kleine Biegeradien zu verleimen ist nicht ganz einfach.

Sonst suche mal nach Sägegriffen, da gibt es schöne Vorlagen.
 

Felix12

ww-ahorn
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Guten Morgen ihr beiden,

vielen Dank für eure Antworten. Eine ganz grobe Skizze (der Griff sollte schon symetrisch sein) - Paint ist nicht mein Freund - habe ich versucht zu zeichnen. Dabei geht es mir eher darum zu zeigen, wie simpel der Griff von der Form her werden soll. Ich versuche kein Kunstwerk zu erschaffen o.ä., es geht mir mehr um das "wie macht man sowas", damit ich es vielleicht irgendwann auf etwas anderes auch anwenden kann.

Wenn es nichts wird, säge ich mir einfach einen bzw. nehme die, für die Biegung erstellte, Schablone als Griff. :emoji_wink:

griff.png

Beim Holz ging es mir eher darum, ob ich in irgendeiner Art auf die Maserung achten muss. Kann ich z.B. keine Dachlatten nehmen, weil die in einer bestimmten Art / Winkel zur Maserung gesägt wurden,....?

Vielen Dank und viele Grüße

Felix
 

seschmi

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Wenn Du Dein Holz im Baumarkt kaufst, hast Du vermutlich auch nicht die Ausrüstung, um verleimfähige Streifen herzustellen. Dann ist es am sinnvollsten, Du kaufst Dir dickes Furnier (gibt’s auch Online).

Du brauchst zwei Formen, wie oben gezeigt, zwischen denen Du presst.

Aus Erfahrung empfehle ich einen Leim mit langer offener Zeit, oder Epoxy. Ich habe bisher Fischleim verwendet, geht aber natürlich nicht im Außenbereich.

Du kannst auch schichtweise aufbauen, also immer eine oder zwei Lagen hinzufügen und wieder pressen. Das ist entspannter, als den ganzen Stapel auf einmal auszurichten.
 

Felix12

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Hallo,

vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Der Kinderstuhl ist echt klasse geworden! Gratulation und Respekt dafür!

Ich habe eine Tischkreissäge, mit der ich die Stücke gesägt hätte. Ich habe schon recht dünne Stücke damit gesägt, ging problemlos.
Grundsätzliche hätte ich, wenn der Griff eine Länge von 30 cm haben soll, z.B. 50 cm langes Holz genommen und diese dann nach dem erfolgreichen biegen auf die 30 cm gekürzt. So hätte ich das angesprochene Ausrichten der Blöcke verhindert/verhindern wollen.

Das ich ein positiv und ein negativ brauche/haben sollte, zwischen das ich die Schichten in Form presse, wusste ich. Nach dem Holz werde ich eh erst schauen, wenn die Pandemie(-Hysterie) wieder rum ist. Ich wollte mich nur vorab schon mal informieren. Sollten Baumarkt und Holzhändler nichts haben, würde ich auf die Online-Bestellung zurückgreifen.

Vielen Dank und viele Grüße

Felix
 

Batucada

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Du kannst auch schichtweise aufbauen, also immer eine oder zwei Lagen hinzufügen und wieder pressen. Das ist entspannter, als den ganzen Stapel auf einmal auszurichten.
Kommt immer darauf an, was man am Ende heraus bekommen möchte.
upload_2020-3-20_12-26-10.png
Man muss nicht immer zwei Formen haben. Hier habe ich 8 eliptisch geformte Bögen verleimt. Ahorn in 5 Lagen zu je 5 mm.

upload_2020-3-20_12-31-37.png

upload_2020-3-20_12-28-48.png
Das fertige Produkt sieht dann nach reichlichen Zwischenschritten so aus.

Batucada
 

Felix12

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Hallo,

wow. Das ist ja mal ein tolles Resultat und auch die Lösung mit den vielen Haltepunkten sieht echt gut aus. Das Positiv und Negativ bekomme ich beim Sägen der Form eh raus (vorausgesetzt ich bekomme es halbwegs sauber hin). Das wäre in meinem Fall mit dem kleinen Teil, das am Ende rauskommt, dann wohl am einfachsten.

Vielen Dank und viele Grüße

Felix
 

teluke

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Hallo,

Das Positiv und Negativ bekomme ich beim Sägen der Form eh raus (vorausgesetzt ich bekomme es halbwegs sauber hin).

Vielen Dank und viele Grüße

Felix

Das ist ein Denkfehler.
Das Gegenstück der Positivform ist nur dann passend wenn Du mit einer Säge schneidest welche so dick ist wie das gewünscht Ergebnis.
Eine solche Säge zum Kurvenschneiden gibt es aber nicht.
Also sauber planen dann das Positivstück schneiden und, aus dam abfallenden Teil, das Negativstück.
 

Felix12

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Hallo teluke,

Mist, da hast du Recht. Immerhin denken andere für mich mit. :emoji_wink:
Wenn man's sich überlegt ist es natürlich logisch.

Vielen Dank, ein schönes Wochenende und viele Grüße

Felix
 

Batucada

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Formschöne Weiterentwicklung! Wie sind Fußteil und aufrecht miteinander verbunden ??

Ja, das grundsätzliche Design stammt aus den 60er Jahren - aber nicht von mir, sondern von Peter Opsvik und wurde ab 1972 vermarktet. Das ursprügliche Design basiert auf einem rechteckigen Profil, das ich einer Ellipse angenähert habe. Auch den Fußbereich habe ich verändert
  • beim Original ist ein hochkant gestelltes Querholz plus eine Metallstange vorhanden
  • bei mir sind es zwei schräg gestellte Querhölzer, die Metallstange konnte damit entfallen und somit gewinnt der Stuhl an Stabilität.
Die Verbindung ist etwas tricky. Im Innern besteht der Kern aus 12 mm Multiplex, die beidseitig mit 14 mm Ahorn beplankt wurden. Durch die beidseitige Beplankung halten sich die Kräfte im Gleichgewicht. Ich hab' den Stuhl durch Gewichtsbelastung im worst-case Szenario getestet, also längster Hebelarm. Der Stuhl ist jetzt über ein Jahr in Verwendung. Es wurden seitens meines Enkels und seiner Eltern keine Bedenken gemeldet.

Batucada
 
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