Hobelmesser falsch geschliffen?

syntetic

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Guten Abend,
schon wieder ich, diesmal mit einem Problem an der Abrichte, ein Bernardo ADM260.
Ich habe kürzlich meine Hobelmesser vom örtlichen Schärfdienst abgeholt und eingebaut. Alles wie immer, am Hobel wurde nichts verändert. Die Messer waren richtig scharf. Beim Abrichten dann allerdings die Ernüchterung: Das Holz vibriert und hüpft auf der Abrichte herum, sodass ich es kaum fest genug auf die Tische drücken kann. Also nochmal Stop, Messer nochmal neu ausgerichtet, nächster Versuch, gleiches Ergebnis. Das Hobelergebnis war kurioserweise sehr gut. Aber richtig arbeiten kann man so eben nicht. Abrichten geht mit sehr viel Druck noch irgendwie, Fügen allerdings gar nicht.

Dann habe ich mir die Messer nochmal genauer angesehen und mittels Richtscheit die Position zu den Tischen überprüft. Die Position passt, allerdings trifft nicht die Schneide auf das Richtscheit, sondern der Messerrücken bzw. die hintere Ecke der Fase. Kann es also sein, dass die Messer zu steil geschliffen wurden und dadurch der Winkel der Messer nicht zur Hobelwelle passt? Ich dachte bisher eigentlich, dass es hier Normwerte gibt...
 

Lorenzo

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Wenn du die Welle so drehst, dass eine Messerspitze genau auf 12 Uhr steht, dann kannst du den Winkel messen mit dem die Nut in der Wellen eingefräst ist. Der Fasenwinkel der Messer muss spitzer sein, sonst greift nicht die Schneide.
Ein anderer Grund als ein falsch abgeschliffener Winkel fällt mir da nicht ein.
 
Zuletzt bearbeitet:

magmog

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Guuden,

Messer rückwärts eingebaut? Die Fase muss entgegengesetzt
zur Drehrichtung zeigen, bzw die plane Fläche bei der Abrichtfunktion
nach rechts wenn Richtung Wellenachse geschaut wird.
 

syntetic

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Falsch eingebaut sind sie nicht. Und selbst wenn sie falschrum eingebaut wären, müsste die Schneide der oberste Punkt sein. Ich habe ein paar Bilder gemacht, es ist allerdings gar nicht so leicht, das Problem einzufangen. Auf Bild 3 & 4 kann man es erahnen: Die hintere Ecke der Fase berührt die Richtlatte, die Schneide zeigt bereits nach unten.

IMG_2775.jpeg IMG_2776.jpeg IMG_2781.jpeg IMG_2784.jpeg
 

Bauwas

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Aber vorher muss mit Sicherheit auch die Schneide das Linieal berührt haben, und zwar mehr als auf dem letzten Foto die Hinterkante der Fase. Sonst wäre eine Spanabnahme gar nicht möglich.
Mit wieviel Spanabnahme hast Du beim letzten Hobeln gearbeitet?
Vielleicht zu wenig?
Wenn zu wenig, können die Messer nicht richtig ins Material greifen. Das kann dann schon mal zu hüpfen anfangen.
 

syntetic

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Das ist dann aber ein Widerspruch zu deiner Aussage:

Mit der hinteren Fasenkante kann es kein gutes Hobelergebnis gegeben haben.
Kapier ich nicht, sorry!
:emoji_thinking::emoji_thinking::emoji_thinking:
Naja, angenommen die Hinterkante der Fase steht 0,5mm über der Schneide. Es sind 1,5mm Spanabnahme eingestellt. Dann greift die Schneide, die ja trotzdem oberhalb des Aufgabetisches ist, ins Holz. Anschließend berührt die Fasenkante das Holz und drückt es hoch. Das Lineal liegt ja auf dem Abnahmetisch. So zumindest meine Erklärung.
 

syntetic

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Ich meine, dass der Überstand der Messer viel zu groß ist, und deshalb der Tisch ebenfalls deutlich zu hoch steht. Überstand Schneide über Welle sollte was mit 1 mm sein, da sehe ich deutlich zu viel.
Ich nutze die mitgelieferte Einstelllehre, was auch erstaunlich gut klappt. Erklärt ein evtl. zu großer Überstand das o.g. Phänomen?
 

Schichtleiter

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Hast du nen zweiten Satz Messer? Dann kannst du ja zumindest den Winkel direkt vergleichen. Wenn kein zweiter Satz vorhanden, ist ein zweiter Satz eine sinnvolle Anschaffung, um immer hobelbereit zu sein.
 

Batucada

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Nein, die Schneide hat das Lineal nicht berührt. Lediglich die Hinterkante der Fase.
Wenn wie im 3. Bild gezeigt die Hinterkante der Schneide das Lineal berührt, dann ist das Messer allemal zu hoch eingestellt, da beißt die Maus kein Faden ab.

Ich tippe mal darauf, dass du die Einstellhilfe falsch angewendet hast. Und ggf der Abnahmetisch auch zu hoch über der Hobelwelle steht. Generell gilt, dass die Schneide der Hobelmesser NIE mehr als 1,1 mm über den Durchmesser der Hobelwelle eingestellt sein darf.

Stell dir imaginär den Flugkreis der Schneide vor, dann trifft die Schneide im höchsten Punkt - das ist bei 12 Uhr - das Material.
 

Otwin

ww-eiche
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Wenn wie im 3. Bild gezeigt die Hinterkante der Schneide das Lineal berührt, dann ist das Messer allemal zu hoch eingestellt, da beißt die Maus kein Faden ab.
Ich würde behaupten, das die Höhe der Messer in dem Fall keine Rolle spielt. Wenn man das Messer tiefer einbaut, ändert sich doch am Schneidenwinkel nichts.
 

syntetic

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Hast du nen zweiten Satz Messer? Dann kannst du ja zumindest den Winkel direkt vergleichen. Wenn kein zweiter Satz vorhanden, ist ein zweiter Satz eine sinnvolle Anschaffung, um immer hobelbereit zu sein.
Ich habe 4 Sätze Messer, die aber alle beim gleichen Schärfdienst waren.

Wenn wie im 3. Bild gezeigt die Hinterkante der Schneide das Lineal berührt, dann ist das Messer allemal zu hoch eingestellt, da beißt die Maus kein Faden ab.

Ich tippe mal darauf, dass du die Einstellhilfe falsch angewendet hast. Und ggf der Abnahmetisch auch zu hoch über der Hobelwelle steht. Generell gilt, dass die Schneide der Hobelmesser NIE mehr als 1,1 mm über den Durchmesser der Hobelwelle eingestellt sein darf.

Stell dir imaginär den Flugkreis der Schneide vor, dann trifft die Schneide im höchsten Punkt - das ist bei 12 Uhr - das Material.
Wie man diese Einstelllehre falsch benutzen kann, ist mir schleierhaft. Wenn ich die Messer tiefer stelle, dann ist aber doch immer noch die Hinterkante der Fase oberhalb der Schneide, lediglich alles ein Stockwerk tiefer. Das löst doch mein Problem nicht, oder sitz ich jetzt auf dem Schlauch...?!
 

Batucada

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Wie man diese Einstelllehre falsch benutzen kann, ist mir schleierhaft. Wenn ich die Messer tiefer stelle, dann ist aber doch immer noch die Hinterkante der Fase oberhalb der Schneide, lediglich alles ein Stockwerk tiefer. Das löst doch mein Problem nicht, oder sitz ich jetzt auf dem Schlauch...?!

Wenn du den Aufgabetisch auf gleiche Höhe wie den Abnahmetisch stellst, dann darf die Hobelwelle maximal 1,1 mm tiefer stehen. Das Hobelmesser ist dann richtig eingestellt, wenn die Schneide des Hobelmessers exakt bei 12 Uhr das Lineal berührt. In dem Zustand darf die Schneide einen Richtscheit maximal 1 cm weiterschieben, wenn du die Hobelwelle von Hand drehst.
 

syntetic

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Wenn du den Aufgabetisch auf gleiche Höhe wie den Abnahmetisch stellst, dann darf die Hobelwelle maximal 1,1 mm tiefer stehen. Das Hobelmesser ist dann richtig eingestellt, wenn die Schneide des Hobelmessers exakt bei 12 Uhr das Lineal berührt. In dem Zustand darf die Schneide einen Richtscheit maximal 1 cm weiterschieben, wenn du die Hobelwelle von Hand drehst.
Das ist mir schon klar, tut aber doch hier nichts zur Sache. Die Schneide berührt das Lineal ja gar nicht, sondern eben die Hinterkante. Egal wie groß der Überstand ist, das Problem bleibt gleich.

Guuden,

um wie viele mm wird denn eine Leiste, die auf dem Abnahmetisch aufliegt,
im Schleppverfahren mitgenommen?
Ca. 3mm, aber eben nicht durch die Schneide, sondern durch die Hinterkante.

Hallo,
dann miß doch da mal die Winkel der Messer, ob sie gleich sind und wie der Winkel ist.

Es grüßt Johannes
Die anderen 3 Sätze waren noch nicht fertig, als ich dort war, deshalb habe ich vorerst nur den einen Satz hier.
 

Batucada

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Das ist mir schon klar, tut aber doch hier nichts zur Sache. Die Schneide berührt das Lineal ja gar nicht, sondern eben die Hinterkante. Egal wie groß der Überstand ist, das Problem bleibt gleich.
Hier liegt der Hase im Pfeffer. Deine Sicht an dieser Stelle nimmt möglicherweise, die falsche Einstellung des Abnahmetisches nicht wahr. Dein 3. Bild zeigt eindeutig, dass mit der Grundeinstellung der Tische was nicht stimmt.
 

syntetic

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Hier liegt der Hase im Pfeffer. Deine Sicht an dieser Stelle nimmt möglicherweise, die falsche Einstellung des Abnahmetisches nicht wahr. Dein 3. Bild zeigt eindeutig, dass mit der Grundeinstellung der Tische was nicht stimmt.
Dann erklär es mir bitte, denn ich versteh offenbar tatsächlich nicht. Angenommen ich stelle den Abnahmetisch korrekt ein, sodass er 1mm über der Welle steht. Dann stelle ich das Messer ein, sodass die Schneide auf Höhe des Abnahmetischs steht oder minimal höher. Dann ist immer noch die Hinterkante höher als die Schneide und das Problem bleibt das gleiche.
 

Bauwas

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Gleich Morgen früh beim Schärfdienst anrufen, bevor sie die anderen Messer auch noch mit dem falschen Keilwinkel versehen!
 

Batucada

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Dann ist immer noch die Hinterkante höher als die Schneide und das Problem bleibt das gleiche.
Aber nicht wenn die Schneide vorher einen Span abgenommen hat.

Kleiner Tipp: Schau dir dieses Video an

EDIT:
Jedes mal wenn ich mir dein 3. Bild anschaue, komme ich zu dem Schluss, dass das Messer VIEL zu hoch über der Welle steht. Mach doch bitte mal ein Bild von deiner Einstellelehre.
 
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