Hobelbank aus Leimholz - zwischen Heiko Rech und Guido Henn

moebe

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Hallo zusammen

mein erster Beitrag hier im Forum und gleich die Bitte um Hilfe.

Aber erst einmal zu meiner Person.
Ich bin Aaron, 41 Jahre alt und habe vor ca. 1 Jahr meine Liebe zum Holzwerken entdeckt.
Mittlerweile hat sich meine Werkstatt deutlich entwickelt.
So habe ich mit einem Akkuschrauber und einer günstigen Lux Japansäge angefangen.
Mittlerweile bin ich recht gut ausgestattet.

Was mir aber die ganze Zeit fehlte, war und ist eine richtige Werkbank.
lange habe ich überlegt, ob ich eine Werkbank möchte, oder eine Hobelbank.
Einfach aufgrund der Schönheit und der handwerklichen Erfahrungen die ich durch den Bau einer solchen erwerben kann, habe ich mich für die Hobelbank entschieden.

Einige Vorabüberlegungen habe ich schon gemacht:

  1. Grösse: meine Werkstatt ist im Keller eines Mehrfamilienhauses und "nur" ca. 20 m2 gross. Der zur Verfügung stehende Platz ist daher begrenzt. Ich habe mich daher für eine Grösse von 168 x 76 x 92 (Länge, Breite, Höhe) entschieden
  2. s Material: Da ich keine Abrichte und auch keinen Dickenhobel besitze, ich zudem 100% berufstätig bin, Kinder habe und auch noch andere Hobbies habe ich für mich entschieden, die Hobelbank aus Buche Leimholz herzustellen. Hier erhoffe ich mir mehrere Vorteile zu Klotzbrettern. ich muss nichts abrichten, habe aber dennoch Hartholz. Ich muss weniger verleimen, habe aber dennoch ein hohes Gewicht und eine recht dicke Bankplatte.
    Ich werde wohl auf Treppenstufenleimplatten zurück greifen, die ich zu einem ordentlichen Preis in einer Stärke von 40 mm kaufen kann.
  3. Bauweise: Die Hobelbank soll zwar stationär in meinem Keller stehen, dennoch möchte ich bei einem Umzug keine 150 kilo Hobelbank tragen müssen. Daher möchte ich sie so bauen, dass ich sie auseinander nehmen kann.


  • - Die kurze Zeite des Gestells würde ich fest verleimen, die lange Seite mit Schrauben fixieren
    - Ich möchte die Werkbank grob nach dem Roubo Vorbild gestalten, also aus zwei Teilen, plus herausnehmbaren Mittelteil.
    - Für die beiden Bankplatten möchte ich das 40 mm dicke Leimholz jeweils auf 34 cm Breite zuschneiden und dann aufdoppel, womit ich auf zwei Bankplatten im Format 160 x 34 * 8 hätte.
    - Beide Bankplatten würde ich dann jeweils mit einer 168 (160 cm + jeweils 4 cm Überstand links und Rechts für die Hirnholzleisten) * 15 * 4 (Länge, Höhe, Dicke) Frontschürze abschliessen.
    - Die beiden "Innenseiten" der Bankplatten (also die zum Split zeigen) wüde ich nicht mit einer Schürze versehen.
    - An die Stirnseiten würde ich ebenfalls mit Leimholz Leisten anbringen (Feder an den Bankplattenenden und nut in der Leiste). Diese würde ich gerne in der Mitte jeder Bankplatte mit einem Holzdübel und an den Schürzen über eine grosse Schwalbenschwanzverbindugn (verleimt) befestigen.
    Meine Idee ist es, die Leisten über beiden Bankplatten zu machen, um eine einheitliche Optik zu haben.
    Bei der Befestigung der Bankplatte am Gestell bin ich noch vollkommen im Unklaren. Am liebsten wäre mir eine Verbindung ohne Schrauben, aber hier habe ich keine Idee, wie ich die so gestalten könnte, dass sie zwar hält, aber eben auch demontierbar ist.
    Zur Zeit tendiere ich dazu, in die Bankplatten jeweils ein 4 cm tiefes und 4 cm breites Zapfenloch zu fräsen und auf dem Gestell den Zapfen (durch 3 Lagen a 4 cm Leimholz könnte ich das recht einfach umsetzen, die Beine hätten dann 12x12 cm) stehen zu lassen. Dies würde hoffentlich für genügend Grundstabilität sorgen.
    Dann würde ich jede Platte noch zusätzlich mit einem Langloch plus Schraube mit dem Gestell verschrauben.

So, nun habe ich viel geschrieben. Aber noch keine Frage gestellt.
Daher meine Frage:
Ich habe keine Erfahrung in diesem Bereich, habe noch nie eine Hobelbank gebaut und auch noch nicht viel mit Leimholz gearbeitet (noch die in der Stärke).
Kann mein Plan funktionieren
Denkt ihr, meine Hobelbank wird halten? (Stabilität, Leimholz, Keller, Konstruktion)
Habt ihr noch Ideen, wie ich die Bankplatte optimal befestige.
Ist meine Idee mit der Stirnleiste aus Leimholz sinnvoll, notwendig, richtig, falsch?

Viele Grüsse
Aaron
 

Komihaxu

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Wenn ich deine Angaben so lese und du dazu noch Roubo nennst, dann fällt mir sofort die zweite Bank ein, die im Buch von Chris Schwarz zu finden ist:
"Knockdown English Workbench"

Das klingt exakt nach dem, was du haben willst.
https://vimeo.com/104208541
https://blog.lostartpress.com/2014/09/18/materials-tools-for-the-knockdown-nicholson-workbench/

Das Buch dazu habe ich, da sind detaillierte Pläne drin:
https://books.google.de/books?id=jy3OCgAAQBAJ&hl

An diese Pläne würde ich mich halten und nicht versuchen, das Rad neu zu erfinden. Die Konstruktionen scheinen über Jahre recht ausgetüftelt und für einige Details hat er gute Argumente.
 

joh.t.

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Hallo Aaron,
ich würde auf dem Gebrauchtmarkt gucken:
s. https://www.ebay.de/itm/Hobelbank-Herkules-/222732424525?clk_rvr_id=1377021308622&rmvSB=true

mit einer Hobelbank gelingen Projekte viiiiiiieeeel besser als ohne. und den Weg bis das selbstgebaute Teil in deiner Werkstatt steht quääälst du dich ab.

Produktionsmittel sind möglichst günstig zu beschaffen....

Du freust dich über deine Hobelbank wenn du fertig bist, aber du kaufst dir eine und deine Frau und Kinder freuen sich dann viel eher über die ganzen Projekte für sie . Das ist das Feedback tausendmal besser.
Hobelbank bauen ist n e geile Geschichte , aber s.o.
VG Johannes
 

FredT

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Und warum muß es eine Hobelbank sein, würde ein MFT nicht auch diese Anforderungen erfüllen? Man kann das ja gelegentlich immer wieder lesen...

Grüße
Fred
 

Komihaxu

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Und warum muß es eine Hobelbank sein, würde ein MFT nicht auch diese Anforderungen erfüllen? Man kann das ja gelegentlich immer wieder lesen...
Wer behauptet, man könne mit einem MFT eine Hobelbank ersetzen, der arbeitet wohl ausschließlich mit Elektrowerkzeugen. Wer mit Handwerkzeugen (besonders Handhobel) arbeitet, will eine Arbeitsfläche, die absolut stillsteht und kein bisschen rumwackelt.

Zudem will man diesen zentralen Arbeitsplatz so groß wie irgend möglich.
Die genannten 1,68 m halte ich schon fast für knapp. Wenn es irgendwie geht, würde ich die Bank mindestens 2 Meter lang machen.
 

moebe

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Hallo zusammen

erstmal Danke für Euer Feeback.


@joh.t.
Hier geht es mir gar nicht um praktische oder finanzielle Gesichtspunkte, sondern um das Projekt als solches.
Daher kommt für mich ein Kauf nicht in Frage:

@FredT
Aus dem gleichen Grund möchte ich keine MFT (so etwas ähnliches habe ich im Einsatz)
sondern eine Hobelbank.

@Komihaxu
Danke für den Link
Leider entspricht das so gar nicht dem was ich mir vorgestellt habe.


Viele Grüsse
Aaron
 

Holzrad09

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Hier kannst Du Dir die komplette Herstellung einer Roubo Hobelbank anschauen, auch wenn sie etwas ausgereifter ist, kannst Du sicherlich manchen Arbeitsschritt übernehmen.
LG
[ame]http://www.youtube.com/watch?v=45nlK0iXhAs&t=81s[/ame]
 

moebe

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Hier kannst Du Dir die komplette Herstellung einer Roubo Hobelbank anschauen, auch wenn sie etwas ausgereifter ist, kannst Du sicherlich manchen Arbeitsschritt übernehmen.
LG
http://www.youtube.com/watch?v=45nlK0iXhAs&t=81s

merci!

Ich habe jetzt schon viel geyoutubed und da einiges gefunden.
Allerdings arbeiten die Leute dort fast zu 100% mit Vollholz (Kanthölzer) und nicht mit Leimholz.
Und da bin ich mir eben bezgl. Stabilität, Hirnleiste usw nicht sicher.

Gruss
Aaron
 

IngoS

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Hallo,

ich denke, dir schwebt so etwas vor,
In dem Film werden die Verbindungen auch im Wesentlichen ohne Schrauben gemacht und du siehst, wie die Platten fixiert sind.
Dass deine Platte nun aus 2 Schichten zusammengeleimt ist, spielt ja grundsätzlich für die Ausführung keine Rolle.
Insgesamt natürlich schon eine anspruchsvolle Arbeit.

https://www.youtube.com/watch?v=FCuvdv8FO54

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Dass deine Platte nun aus 2 Schichten zusammengeleimt ist, spielt ja grundsätzlich für die Ausführung keine Rolle.
Wenn man sowas noch nie gemacht hat besteht dabei aber schon deutlich die Gefahr, ordentlich auf die Nase zu fallen. So große Platten sauber zu verleimen, dazu gehört schon was. Besonders wenn die Verleimung auf Anhieb perfekt sein muss, denn ohne Hobelmaschine kann man ja nicht einfach überall ein paar Millimeter Aufmaß hinzugeben und es danach geradehobeln.

Und ohne größeren Maschineneinsatz wird sich die nötige Zeit doch deutlich verlängern.
Müsste ich grob schätzen, würde ich davon ausgehen, dass Aaron ein gutes halbes Jahr lang jedes Wochenende an der Herstellung sitzen wird.

Ich würde die englische Bank bauen und erst mal Erfahrungen sammeln. Vermutlich würde ich sogar mit den Füßen beginnen und diese aus Weichholz machen. Dann ist nicht so viel Geld verloren, wenn was schief geht.

Wenn das klappt, kann man sich die Roubo ja für die nächsten Jahre als Projekt für Fortgeschrittene vornehmen, denn in die Kategorie "Anfänger" würde ich so ein aufwändiges Möbel keinesfalls einordnen.

Und wenns dann mal soweit ist: die zuvor gebaute Bank bekommt man immer verkauft...
 

IngoS

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Wenn man sowas noch nie gemacht hat besteht dabei aber schon deutlich die Gefahr, ordentlich auf die Nase zu fallen. So große Platten sauber zu verleimen, dazu gehört schon was. Besonders wenn die Verleimung auf Anhieb perfekt sein muss, denn ohne Hobelmaschine kann man ja nicht einfach überall ein paar Millimeter Aufmaß hinzugeben und es danach geradehobeln. .

Hallo,

Da bin ich ganz deiner Meinung. Insgesamt gibt es ja so allerhand Fallstricke
beim Bau einer Hobelbank, die dann auch hinterher gut funktionieren soll.
Der Fadenersteller hat ja aber ausgedrückt, dass es ihm nicht darauf ankommt, ein einfaches funktionales Modell zu bauen, sondern sich bewusst den Schwierigkeiten einer aufwendigen Konstruktion zu stellen.

Gruß

Ingo
 

Dietrich

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Hallo,

so wie die normale europ. Hobelbank in gewissem Rahmen die Bauart und die Holzverbindungen vorgibt ist es bei der Roubo Bank eigentlich noch ein engerer Rahmen, Abweichungen hiervon sollte man vermeiden.
Ein Problem denke ich beim Bau der Roubo Bank sind die 4 Doppelzapfen die durch die Bankplatte reichen, und dies beim fertigen Gestell, da ist Wiederholgenauigkeit beim Gestellbau absolut wichtig.
Zudem sind die Beschläge der Roubo Bank, so denn die GG-Handräder mit Scherenbeschlag von feine Werkzeuge Verwendung finden sollen, auch recht teuer, wenn auch interessant an zu schauen.
Bei der Stabilität steht eine Bestückung mit deutscher Vorder- und Hinterzange in nichts nach.

Zum Üben würde ich einen massiven Werktisch empfehlen, 80x80 Gestell, 40x120 Schwingen, und 40mm Platte mit angehängter Bankhakenleiste, die mit einem engl. Tischlerschraubstock versehen wird.
Daran kann man arbeiten und kann sich später auch seine Traumbank dran bauen.
Wichtig sind sehr große Materialstärken gerade bei der kleinen oder kompakten Bank, denn unter 100kg gibt es sonst eine Kinderbank:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Mitglied 30872

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...Ein Problem denke ich beim Bau der Roubo Bank sind die 4 Doppelzapfen die durch die Bankplatte reichen...

Das sieht zwar super aus, aber gerade das sollte Aaron tunlichst unterlassen, möchte er die Bank auch mal zerlegen. Dies ist ja auch einer seiner Ansprüche. Wenn die Teile nicht grade einer Wurfpassung entsprechen, bekommt man die Platte nicht mehr herunter. Ich empfehle da den Blick auf Guidos Konstruktion. Da liegt die Platte nur auf. Reicht auch, wegen Gewicht.
 

Tom70

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Wenn man sowas noch nie gemacht hat besteht dabei aber schon deutlich die Gefahr, ordentlich auf die Nase zu fallen. So große Platten sauber zu verleimen, dazu gehört schon was. Besonders wenn die Verleimung auf Anhieb perfekt sein muss, denn ohne Hobelmaschine kann man ja nicht einfach überall ein paar Millimeter Aufmaß hinzugeben und es danach geradehobeln.

Und ohne größeren Maschineneinsatz wird sich die nötige Zeit doch deutlich verlängern.
Müsste ich grob schätzen, würde ich davon ausgehen, dass Aaron ein gutes halbes Jahr lang jedes Wochenende an der Herstellung sitzen wird.

Ich würde die englische Bank bauen und erst mal Erfahrungen sammeln. Vermutlich würde ich sogar mit den Füßen beginnen und diese aus Weichholz machen. Dann ist nicht so viel Geld verloren, wenn was schief geht.

Wenn das klappt, kann man sich die Roubo ja für die nächsten Jahre als Projekt für Fortgeschrittene vornehmen, denn in die Kategorie "Anfänger" würde ich so ein aufwändiges Möbel keinesfalls einordnen.

Und wenns dann mal soweit ist: die zuvor gebaute Bank bekommt man immer verkauft...
Ich habe 4 Monate gebraucht :emoji_slight_smile:
Gebaut habe ich die Hobelbank nach dem Plan von Guido Henn. Sie hat den grossen Vorteil, dass man sie sehr gut alleine Bauen kann. Und sie ist auch sehr gut wieder zerlegbar.
Ich habe sie ohne viel Erfahrung gebaut, man wächst mit seinen Aufgaben.
Das Ergebnis ist ein Traum ... nichts wackelt mehr beim Hobel .... und ... es ist eine für Linkshänder :emoji_grin:
 

moebe

ww-kastanie
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Wenn man sowas noch nie gemacht hat besteht dabei aber schon deutlich die Gefahr, ordentlich auf die Nase zu fallen. So große Platten sauber zu verleimen, dazu gehört schon was. Besonders wenn die Verleimung auf Anhieb perfekt sein muss, denn ohne Hobelmaschine kann man ja nicht einfach überall ein paar Millimeter Aufmaß hinzugeben und es danach geradehobeln.

Und ohne größeren Maschineneinsatz wird sich die nötige Zeit doch deutlich verlängern.
Müsste ich grob schätzen, würde ich davon ausgehen, dass Aaron ein gutes halbes Jahr lang jedes Wochenende an der Herstellung sitzen wird.

Hallo Komihaxu
danke für Deinen Hinweis, das relativiert meine Einschätzung über den Aufwand etwas.
Ich bin bis anhin davon ausgegangen, dass ich die zwei Bankplatten relativ schnell hergestellt habe.
1. Zuschnitt
2. Lamellos fräsen
3. Leim aufbringen
4. Platten aufdoppeln
5. Zwingen
6. bei sauberer Arbeit mit Handhobeln bearbeiten (habe eine Raubank, einen Stanley Nr 4, einen Schlichthobel) und bei sehr unsauberer Arbeit den Ueberstand mit einer Handkreissäge (meine hat eine Schnitttiefe von etwas mehr als 8 cm) passend zuschneide.

@Túrin
genau. Daher will ich das auch nicht so machen.
Meine Idee ist es die Beine aus drei Schichten a 4 cm zusammen zusetzen und dabei die kurzen Streben wie Heiko Rech schon beim Verleimen mit einzubauen. Hier denke ich, mit meiner Kappsäge recht genau arbeiten zu können, so das das funktionieren sollte.
Die mittlere Leimplatte würde ich 4 cm über stehe lassen und in der Bankplatte mit der Oberfräse das entsprechede Zapfeloch fräse.

Die grössere Herausforderung sehe ich zur zeit bei der Längsverstrebung. Da diese im Gegensastz zur zur kurzen Verbindung wieder lösbar sein soll.
Hier werde ich vermutlich mit einer Schwalbenschwanzverbindung arbeiten und diese Dann mit einer Schraube sichern.

Ebenfalls Respekt habe ich generell noch vor der Verarbeitung des Leimholzes.
Braucht es eine Hirnleiste?
Kann ich diese aus dem vorhandenen Leimholz herstellen? Brauche ich die überhaupt?
Sind zwei Schichten a 4 cm für die Bankplatten überhaupt genug?

Als Vorderzange habe ich ein deutsches Modell von Feine Werkzeuge bestellt. Eine Hinterzange verbaue ich nicht, sondern werde hier ebenfalls eine kleine Vorderzange verwenden.

Und wie gesagt, das ganze ist ein echtes Hobby für mich geworden. Und da geht es mir nicht vorrangig um das Geld, auch nicht um das Resultat und auch nicht, ob etwas anderes besser oder schlechter wäre. Ich möchte an dem Projekt so viel lernen wie möglich, genussvolle Stunden in der Werkstatt verbringen und im besten Fall voller Stolz auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken.
Im schlechtesten Fall, hatte ich viel Spass, bin gescheitert und mache einige Sachen beim nächsten mal besser


Gruesse
Aaron
 

Mitglied 30872

Gäste
...Die grössere Herausforderung sehe ich zur zeit bei der Längsverstrebung. Da diese im Gegensastz zur zur kurzen Verbindung wieder lösbar sein soll.
Hier werde ich vermutlich mit einer Schwalbenschwanzverbindung arbeiten und diese Dann mit einer Schraube sichern...

Die könntest Du mit Keilen sichern, so wie im von Ingo verlinkten Filmchen. Wenn Du die Beine aus Brettschichtholz bauen möchtest, kannst Du beim Verleimen einfach die notwendigen Löcher in den Beinen entsprechend auslassen, um die Streben (Zangen) durchstecken zu können.
 

ChrisOL

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Moin,

lasse dich nicht entmutigen, eine Hobelbank ist zwar schon ein größeres Objekt aber machbar. Spreche da aus Erfahrung. Werkstattmöbel sind gute Übungsobjekte um die eigene Lernkurve stark ansteigen zu lassen.

Wenn du Leimholz verleimen möchtest muss dir nur klar sein, dass es immer einen kleinen Versatz zwischen den Lamellen geben wird. Den musst zu egalisieren. Mit einem Exzenterschleifer oder ähnl kommst du da nicht weit.

Um meine Hobelbankplatte mit dem Gestell zu verbinden habe ich je Seite eine Stockschraube in die Platte gedreht und diese mit einer Mutter mit dem Gestell verschraubt.
Die Schwingen sind in die Beine verzapft und mit einer Schraube je Seite gesichert.
57321_5.jpg


Das war eine gute Entscheidung, mit der Hobelbank bin ich schon einmal erfolgreich umgezogen.
 

Dietrich

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Hallo Aaron,

mit der deutschen Vorderzange meinst Du vermutl. einen von einem deutschen Hersteller gefertigten Beschlag einer franz. Vorderzange. Eine deutsche Vorderzange erfordert eine völlig andere Bank/Gestell-Ausführung.
Und als Hinterzange ist eine französische nicht sonderlich geeignet.
Selbst massivste Ausführungen mit Kettentrieb und Doppelspindel können nicht annähernd Druck aufbauen wie eine deutsche Hinterzange.

Übrigens, Platten aufdoppeln ist nicht so einfach, 1,50x0,30 m aufzudoppeln erfordert um 9 to Auflagemasse oder entsprechende Kraft.

Gruß Dietrich
 

Tom70

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Übrigens, Platten aufdoppeln ist nicht so einfach, 1,50x0,30 m aufzudoppeln erfordert um 9 to Auflagemasse oder entsprechende Kraft.

Hallo Dietrich,

das mit der Auflagemasse interssiert mich. Es gibt doch sicherlich Tabellen, in denen man so etwas nachschauen kann, oder wird das gerechnet? Kannst du da eine Quelle nennen?

Gruß
Tom
 

ChrisOL

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Hallo Dietrich,

das mit der Auflagemasse interssiert mich. Es gibt doch sicherlich Tabellen, in denen man so etwas nachschauen kann, oder wird das gerechnet? Kannst du da eine Quelle nennen?

Steht in jedem Datenblatt vom Holzleim. Hier ein Beispiel:

http://www.uhu-profi.de/uploads/tx_...hnisches_Merkblatt_TDS_Holzleim_express_D.pdf

Als Pressdruck werden 5-10 kg je cm2 empfohlen. Bei der Größe der Bankplatte 168cm x 76 cm ergeben sich 12.768 cm2. Wenn man die aufdoppeln will benötigt man daher 6 bis 12 to Pressdruck. Die 9 to von Dietrich sind genau der Mittelwert.
 

moebe

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Hallo Dietrich

Ich meine diese hier
vorderzange-300654.jpg


Was ist genau der Nachteil?
Was muss ich ändern um diese einsetzen zu können?
Gruss
Aaron
 

Dietrich

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Hallo Tom, hallo Chris,

ich rechne immer mit 2kg/cm2 für eine normale Verleimung, 10kg/cm2 wird m.W. beim Verleimen von Multiplex aufgewendet.
(entsprechend 20 bzw. 100 N/cm2, wobei SI schreibt ja N/m2 vor, aber solche irrsinnigen Zahlen gebe ich mir nicht mehr, wir haben noch bar gelernt)
Für die angenommene Teilplatte 1,50m x 0,30m wären 4500cm2 x 2kg/cm2 = 9000kg
Chris hat sich irgendwie verrechnet, denn rund 12000cm2 mit 6 kg/cm2 = 72000 kg also 72 Tonnen. Das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.

Und selbst 9 to sind eine Ansage, ich rechne dafür 45 St. Schraubzwingen... weil ich irgendwo mal was von 200kg pro Zwinge gelesen habe.

Gruß Dietrich
 

yoghurt

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Hallo,
wenn Leimholzplatten aufgedoppelt werden sollen, dann kann man doch die untere durchbohren und das ganze im Raster 10/10cm verschrauben. Nachdem der Leim abgebunden hat, die Schrauben wieder entfernen.
 
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