Hobel für Beginner

jedernureinkreuz

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich möchte mich einmal in das Thema Hobeln einarbeiten.
Gibt es einen "Allzweckhobel" den man Anfängern empfehlen könnte? Ich denke Verwendung wäre im ersten Moment Putzen, Abrichten in Maßen und Kanten anfasen, etc.

Freue mich über Tips.

Frank
 

WoodyAlan

ww-robinie
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Hi,

Aus eigener Erfahrung: ein rali Hobel mit wechselmesser. Damit erzielt man relativ schnell brauchbare Ergebnisse und kann gut arbeiten während man sich ins Messer Schleifen einarbeitet. Letzteres is essenziell wenn man klassische Hobel verwenden will auf Dauer.
 

McIlroy

ww-robinie
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Ich habe auch mal mit einem Rali angefangen, würde diesen Weg aber heute nicht wieder so gehen. Ja, mit dem kann man arbeiten, und dank der Wechselmesser ist der auch theoretisch immer einsatzbereit. Man muss halt welche da haben. :emoji_slight_smile:
Besonders frustrierend finde ich immer die Einstellerei. Der Unterschied zwischen "nimmt garnichts ab" und "nimmt zu viel ab" ist gefühlt weniger als eine Papierstärke Unterschied am Einstellhebel. Das gilt für meine beiden Ralis (260er und breiter Einhandhobel).

So richtig Freude beim Hobeln kam aber erst mit einem "normalen" Hobel auf. Ob das jetzt ein Holzhobel ist oder ein Metallhobel spielt erstmal keine Rolle. Das Eisen muss scharf sein, nur dann macht es Freude. Und um das Schärfen kommt man auf Dauer sowieso nicht herum. Stemmeisen wirst Du ja auch haben bzw. werden die noch dazu kommen, wenn Du an der stromlosen Arbeit Spaß hast.

Und ob man das Schärfen nun von Anfang an lernt, oder erst später, macht auch keinen so großen Unterschied. Ja, einige machen da eine Wissenschaft draus, aber selbst ein nicht perfekt geschärfter Hobel (also z.B. nur auf der 1000er Diamantplatte, ruhig die Einfache von Trend), der nicht auf dem 8000er Wasserstein abgezogen wurde, macht (mir) viel mehr Spaß als der Rali.

Ich würde daher für den Anfang z.B. einen Nr. 4 oder Nr. 5 nehmen, das muss auf keinen Fall Veritas, Clifton oder Lie Nielsen sein. Juuma oder Dictum Eigenmarke tut es genauso. Was Gebrauchtes geht natürlich auch, würde ich aber nur machen, wenn ich ihn mir vor Ort anschauen kann. Dazu noch die Trend 300/1000 Kombi-Diamantplatte, und Du bist startklar. Die 300er-Seite braucht man nur, um mal grobe Scharten rauszuschleifen oder ein altes Messer wieder herzurichten. Für das alltägliche Nachschärfen reicht dann die 1000er Seite und ein paar Spritzer Fensterputzmittel.
 

Hoosier

ww-robinie
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+ 1 für die Dictum-Hobel.

Ich würde allerdings zu einem Metallhobel raten, kein Holzhobel. Diese finde ich schwieriger in der Handhabung (Einstellung).

Besser ein Nr 5 oder 62 als ein Nr 4, aber das sind persönliche Einschätzungen. Am besten mal in die Hand nehmen. Ich würde auch noch zu einem Flachwinkel raten, diese finde ich nochmals einfacher als "normale" Hobel, und sind universell auch für Hirnholz

https://www.dictum.com/de/dictum-ho...5WK-QZQxOhZuTB6ChT79SAlQcXTWle6Ae9WjiwNByyRhE
 

jedernureinkreuz

ww-ahorn
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Danke.
Also wäre der Flachwinkel der 62, den Du verlinkt hast?

Ah, ich lese gerade, dass der 62 einen Schnittwinkel von 37° hat und Nr. 4 ca. 45°. Auch auf der DICTUM Seite gilt der 62 als "universellster" Hobel.
 

Klapauzius

ww-nussbaum
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Bei den Dictum-Hobeln finde ich die japanischen Eisen empfehlenswert, lassen sich gut schärfen und bleiben (bei mir) länger scharf.
 

Johannes

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Hallo Fank,
ich bin für den Anfang ganz eindeutig bei einem Rali 220 Evo ( keinen Mono ). Damit kann man von Beginn an hobeln. Dann empfehle ich zusätzlich einen gebrauchten, guten Ulmia Putz oder Doppelhobel. Dann kannst du üben das Eisen des Ulmia Hobels schärfer zu bekommen als eine frische Rali-Klinge (das geht). Wenn du das hinbekommst, hast du genügend Erfahrung um dir zu überlegen, ob du lieber Holz- oder Metallhobel nutzen willst. Den Rali kannst du dann immernoch für Unsauberes, Kunststoff, die Baustelle nutzen oder auch wieder verkaufen. Einen gebrauchten Rali in gutem Zustand bekommst du für unter 100€.

Es grüßt Johannes
 

Bernd das Brett

ww-kirsche
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Ich bin seinerzeit gleich mit einem "vernünftigen" Hobel (Kunz Plus) gestartet, aber das war absolut frustrierend, weil ich trotz aller Bemühungen keine wirklich vernünftigen Späne produzieren konnte. Ich hab geschärft und geschärft, aber das Hobelbild blieb schlecht. Am Ende hat mit dann ein sehr hilfsbereiter Forist aus dem Nachbarforum geholfen. Der hat dann den Hobel zerlegt und nochmal den Spanbrecher angepasst. Jetzt läuft der Hobel prima und mit meiner bisher gesammelten Erfahrung würde ich den Hobel heute vermutlich auch alleine hinbekommen.
Aber als Anfänger ist das echt frustrierend und man will (und sollte) bei einem neuen und teueren Hobel ja nicht gleich zur Feile greifen. Die Lernkurve kann dann schon ziemlich steil sein, wenn die gelieferte Ware nicht einwandfrei ist und man das als Anfänger nicht beurteilen kann.

Zwischenzeitlich habe ich mir aus Neugierde mal einen Rail 220 Evo (der Evo hat die aufwendigere, aber sehr ebene Lamellensohle. Der Mono hat die einfache Blechsohle) angeschafft. Der liegt mir gut in der Hand und ist zum Abhobeln von Überständen etc. auch vollkommen ausreichend. Die Flächen werden mit dem Kunz (wenn er richtig scharf ist) aber besser.

Wenn ich nochmal starten müsste, wäre der Rali mein erster Hobel für den einfachen Einstieg und als Referenz die es zu überbieten gilt. Dann würde ich mir einen Holzhobel zum Experimentieren holen. Wenn man dann Erfahrungen gesammelt hat, kann man den Rali immer noch abgeben oder (wie bei mir) fürs Grobe behalten.

Viele Grüße
Bernd
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Der meist benutzte Hobel ist ein Einhandhobel von Stanley, 9 1/2.
Kante brechen etc.
Stanley 4,
Holz oder Metallhobel ist eine Glaubensfrage.
Ich würde sowas gebraucht bei KA kaufen.
Unter 100 €.
Auch Reformputzhobel mit Pockhoilzsohle gibts gebraucht unter 100 €.
Firmen sind hier Ulmia, Steiner ECE,
Bei Metallhobeln gebraucht Stanley, Record, und die Amis.

Ja auch Ralis. Sowohl groß als auch Simshobel. Und natürlich nur den mit des Lamellensohle.
Und man bekommt sie auch für die oben genannten Preise wieder los.
 

Mitglied 95037

Gäste
Mein erster Hobel war der Veritas Standard Einhandhobel mit PM-V11 Eisen
https://www.feinewerkzeuge.de/veritas-einhandhobel.html
Nehme ich ständig in die Hand, zur Not kannst du damit auch einen Gurkensalat machen. Das Eisen bleibt extrem lange scharf.
Danach kam der Flachwinkel-Bankhobel (Low Angle Jack Plane) von Veritas, mit gleichem Eisen.
Wird auch oft von mir verwendet, auch in der Hobellade.
Die Hobel lassen sich extrem einfach und fein einstellen. Würde ich wieder am Anfang stehen, wären es genau die Hobel, die ich wieder kaufen würde.
Sicherlich kosten sie etwas mehr, aber sie sind ihr Geld wert.
 

Friederich

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Damit erzielt man relativ schnell brauchbare Ergebnisse und kann gut arbeiten während man sich ins Messer Schleifen einarbeitet.
Aber wer hat schon Lust, sich mit dem Schleifen zu befasen, wenn man sowieso einen Hobel mit Wegwerfklingen besitzt?

Wenn ichs heute zu tun hätte, würde ich mir einen ganz simplen "Klopfhobel" aus Holz anschaffen.
Dass der nicht "quick and easy" ist und man sich damit erstmal befassen muss, gehört halt zum Schreinern.

Wer "quick and easy" will, der soll sich doch gleich Ikea-Möbel kaufen; und sich ein anderes Hobby suchen.
"Fun-Faktor" gibts im Möbelhaus gratis dazu.
 

jedernureinkreuz

ww-ahorn
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Ich bin nun mit einer Verkäuferin im Kontakt. Sie bietet diesen Hobel an, neu.

Ist das der Monobloc? Es ist laut Beschreibung ein 220 Evo. Wobei man beim Monobloc seitlich nur 4 Löcher in der Sohle erkennt, bei dem hier 6.

1743515334973.png
 
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WoodyAlan

ww-robinie
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Aber wer hat schon Lust, sich mit dem Schleifen zu befasen, wenn man sowieso einen Hobel mit Wegwerfklingen besitzt?

Wenn ichs heute zu tun hätte, würde ich mir einen ganz simplen "Klopfhobel" aus Holz anschaffen.
Dass der nicht "quick and easy" ist und man sich damit erstmal befassen muss, gehört halt zum Schreinern.

Wer "quick and easy" will, der soll sich doch gleich Ikea-Möbel kaufen; und sich ein anderes Hobby suchen.
"Fun-Faktor" gibts im Möbelhaus gratis dazu.
Bin ich grundsätzlich bei dir. Bei war’s so: billo Baumarkt Hobel, richtig mieses Eisen, das musste ich vorher aber nicht. Was Hanni h geflucht. Dann gabs den rali 220 evo bei meinem Fachhändler günstig, konnte kurz testen und klappte auf Anhieb, also mitgenommen zum Kanten fasen ubdcweitere Kleinigkeiten. Irgendwann gabs ein Konvolut ulmia Hobel, hauptsächlich gekauft wegen der Raubank. Tolles Teil. Der rali verstaubt seitdem. Ich konnte also das tun wozu ich den rali brauchte und mich parallel in die Welt der klassischen hibel einarbeiten. Der Weg war für mich gut.
 

rafikus

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Mein erster Hobel war ein Hilka No 4, das entsprach in etwa dem Anant damals, vor 20 Jahren.
Danach kamen immer wieder gebrauchte Holzhobel und auch welche aus Metall.
Mit allen kam ich zurecht, oder erkannte weswegen sie eventuell unbrauchbar waren.
Noch nie kam ich auf die Idee das Geld für einen Rali auszugeben, dann lieber mehrere gebrauchte Ulmia, ECE, Steiner oder Famos.
Mit etwas gesundem Menschenverstand und dazu auch noch Hilfe aus diversen Foren sollte es jedem, der nicht gerade zwei linke Hände hat, gelingen mit einem solchen Hobel umzugehen.
Und wenn es tatsächlich nicht klappt, dann gibt es immer noch Elekrische Maschinen.
 

jedernureinkreuz

ww-ahorn
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Danke für die umfangreichen Infos. Ich habe nun diverse Informationen auch in anderen Bereichen des www aufgesaugt und mich für einen neuen Rali 220 Evo (siehe Bild oben) entschieden. Den habe ich neu für < 100 € erstehen können.

Ich kann alles oben gesagte verstehen, auch hinsichtlich "Hobeln inkl. Messer schärfen von der Pike auf zu lernen", aber ich möchte die Variablen gerade zu Beginn raus haben.

Meine persönliche Vorliebe zum Zeitpunkt.
 
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