Historischen Eichenboden aufarbeiten

sheepster

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Moin,

In dem denkmalgeschützten Haus was wir seit einige Jahre sanieren sind wir jetzt bald an dem Punkt, dass wir uns den Böden zuwenden können.
In einigen Räumen sind noch die großartigen bauzeitlichen Eichendielen erhalten und diese sollen, in Eigenarbeit, aufgearbeitet werden.
Auf den Fotos sieht man die beiden Räume um die es erstmal gehen wird (die Fotos sind einige Jahre alt, also nicht vom Zustand der Wände und Fenster irritieren lassen).
Die Frage ist wie? Vom Denkmalschutz gibt es die Auflage, dass möglichst wenig bearbeitet wird. Vor allem soll der Boden nicht komplett plan geschliffen werden. Was auch kein Problem für mich ist.
Womit würdet ihr da dran gehen? Bandschleifer? Mit Rahmen? Rotex? Walzenschleifer? Übliche Schleifmaschinen für Böden?
Und was wäre eure Empfehlung bzgl. Öl, Wachs, Hartwachs Öl, etc. und möglicherweise ausbessern/verfüllen von Fehlstellen (siehe Bilder)?

Bin gespannt auf euren Input.
Cheers
Julian signal-2025-04-28-11-06-22-518.jpg signal-2025-04-28-11-06-22-518-2.jpg
 

weissbuche

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Gut Saugen/saubermachen, Fugen freipopeln und vorsichtig mit der Trio schleifen. So würde ich vorgehen. Die Hinweise von den Denkmalleuten sind wieder typisch. Frag die doch mal, wie sie das machen würden. Da wird wieder nichts Praktikables kommen. Aussagen zum Ausflicken und Fugenbehandlung kann man erst treffen, wenn der Boden sauber ist.
 

flüsterholz

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Hallo Julian
Wir haben Anfang der 90er einen Eichenboden in einem denkmalgeschützten Haus in Weinheim aufarbeiten müssen. Auch damals schon die Vorgabe, möglichst materialerhaltend vorzugehen, was bei Restaurationen im übrigen immer gemacht werden sollte. Die damalige Besitzerin stand da aber auch voll hinter. Der Fußboden war zudem auch mal irgendwann lackiert worden. Weiß nicht, ob das bei deinem auch der Fall ist. Auf den Bildern sieht er erstmal nur sehr verschmutzt aus.
Der Boden wurde zunächst gereinigt, danach der passende Abbeizer bestimmt um den Lack zu entfernen und zum Schluß mit Exzenterschleifer vorsichtig geschliffen. Eine Sauarbeit und alles kniend. Die Fugen wurden bewusst offen gelassen, kleinere Fehlstellen mit Hartwachs ausgebessert, bei größeren ausgefräst und neues Holz eingesetzt, sowie farblich angepasst.
Danach mit den damaligen Auroprodukten die Oberfläche aufgebaut. Ölgrundierung, 2 Schichten Hartöl mit Zwischenschliff und zum Schluss in mehreren Teilabschnitten mit einem Hartwachs auspoliert.
Jahre später, habe ich das dann bei meinem eigenen Haus auch nochmal so ähnlich gemacht.
Ob du dir das so antun möchtest, bleibt dir überlassen.
Gruß Michael
 

sheepster

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Danke für eure Antworten.
Ich habe noch nie mit so einer Trio gearbeitet. Kommt man damit an die Tiefpunkte ohne vorher an den Hochpunkten gleich einige Millimeter Abtrag zu haben?
Exzenter werde ich mal ausprobieren. Der Boden aus einigen anderen Räumen ist in der Vergangenheit mal zersägt und als Fehlboden in die Decke gewandert. Das wurde ersetzt und ich kann da ein paar Stücke als Muster benutzen.
 

carsten

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Hallo

musst du evtl mal bei Lägler fragen. ich meine für die Walzenschleifmaschine Hummel gäbe es auch Bürsten. Gerade mal nachgesehen für die Trio gibt es auch welche. Würde mal bei Lägler nachfragen. Die Trio ist von der Handhabung recht gutmütig.
 

isso

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Erstmal mit Bürstenschleifer Makita oder sog Satiniermachinen mit Nylon drüber eiern. Dann mal gucken was das überhaupt ist. Dreck muss eh weg, sonst bescheiden beim schleifen.

Ich sollte unseren Nadelholzboden ebenfalls "aufarbeiten". Drunter gebrannter Sand, Nut und Feder gab es nicht. Das hat sogar gestaubt wenn die Katze drüber gelaufen ist. Stärke waren mal 21mm, statt NuF war der am Stoss genagelt.......

Die haben mich aber gelobt "wie schön der sei nach dem Aufarbeiten". Ich habe dann darauf hingewiesen, dass es ein Gespräch gab in dem bestätigt wurde, dass ich das austauschen könnte......
 

sheepster

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Bürstenschleifer und Exzenter hab ich eh hier das probiere ich einfach mal aus.
Was "das" ist ist allerdings keine Frage. Das ist gut 3cm dicke Eiche. Darunter ist aktuell nichts was staubt oder sonst was, der Boden ist im 1.OG und ist momentan von unten noch komplett offen und einsehbar (bleibt aber nicht offen, das kommt demnächst auch wieder zu).
 
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