Hirnholz verleimen

wstuhlma

ww-pappel
Registriert
4. September 2007
Beiträge
9
Ort
Amsterdam
Wir sind dabei eine Tischplatte (170 * 85 cm) aus kleinen Hirnholzstücken zu machen (Nussbaum und afrikanisches Hartholz). Diese sind, bisher unverleimt, auf eine Multiplexplatte in einen Rahmen aus Edelstahl gelegt.

Zuerst lag alles sehr fest, jetzt, nach ein paar Tagen liegt alles wieder sehr locker. Ich kann nicht einschätzen ob das am Wetter liegt (im Moment wieder wärmer und trockener) oder (auch) daran, dass die Hirnholzstückchen recht schnell (aus)trocknen.

Auch weiß ich nicht ob es ratsam ist die Stücke erst zu kleinen Brettern an den Seiten zu verleimen und dann auf die Unterplatte oder sie nur auf die Unterplatte zu leimen.

Wer hat dazu etwas zu sagen?

Schon mal schönen Dank,

Walther
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Aus Erfahrung, die viel Geld gekostet hat, weil wir wieder versucht haben, den Kreis zu quadrieren: Vergiss es!
 

Unregistriert

Gäste
Is doch sein Geld er hats ja. Schaden macht ..........
ich würds mal mit Nähen versuchen.
 

wstuhlma

ww-pappel
Registriert
4. September 2007
Beiträge
9
Ort
Amsterdam
Vielen Dank für den Link und den Ratschlag. Die Threads in dem Google Link waren zum Teil sehr erleuchtend. Wir haben vor einigen Jahren schon mal einen Hirnholzfußboden aus Eichenholzresten in einem zur Gartenlaube umfunktionierten (ungeheizten) Gewächshaus gemacht, der sich trotz extremen Wetterbedingungen recht gut hält. Ist aber nur bedingt vergleichbar, da viel grober gelegt, nicht gefugt und nur geölt, habe auch nicht daraur geachtet wieviel Risse da inzwischen reingekommen sind, da das Holz zum Teil schon rissig war.

Auch bei dem Tisch haben wir bisher nur Ausschuss- und Abfallholz benutzt. Das materielle Risiko droht also nicht. Wir machen langsam weiter. Wenn's nichts wird - wobei es auch noch völlig unklar ist, was das heißt - kommt halt mal eine andere Platte in den Rahmen.

Die Klötzchen kleben inzwischen auf der Platte, und wenn's mal wieder besseres Wetter wird, wird sie - vor der Haustür - geschliffen.

Sind noch auf der Suche nach einer befriedigenden Oberflächenbehandlung. Erste Versuche mit Epoxy (bei Probestücken) laufen noch, ist aber noch unklar ob das die Lösung ist. Das Zeug trocknet extrem langsam. Weiß nicht, ob das Mengenverhältnis trotz allen Bemühens doch nicht stimmte, oder dass ich's viel zu dick aufgetragen habe. Werde noch mal zu dem Bootszimmermann (sagt man so? auf Holländisch sagt man: 'bootstimmerman') gehen, der mich beraten hat.

Habe vom Holzhändler eine Probe Parkettfugemittel ("Gelosol" oder so ähnlich) mitbekommen und werde das auch mal probieren.

Falls jemand noch Vorschläge hat - oder so eine freundlich konstruktive Mitteilung hinterlassen will wie der unregistrierte Gast - freuen wir uns natürlich,

Walther
 

garfilius

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2007
Beiträge
923
Ort
Leipzig
Nur so als Idee: Wenn man die Hirnholzklötzchen zuerst einzeln zu einer Platte zusammen leimt und dann die ganze Platte auf der Trägerplatte mit dick Epoxydharz verklebt? Eine feste Verbindung könnte sich auch ergeben, wenn man Klötzchen untereinander und mit Trägerplatte satt in Epoxy setzt. Bei der Größe der Platte müßte man aber flink arbeiten. Für den Endverbraucher gibt es - glaube ich - Epoxydharz maximal mit 40 Minute offener Zeit.
Falsch gemischtes Epoxydharz bleibt auf immer und ewig klebrig. Zwei Jahre altes Epoxydharz war bei mir noch nach vier Tagen an der Oberfläche leicht klebrig, wurde dann aber trocken.
 

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Hallo Walter,

habe als Meisterstück einen Esstisch (1800x900) aus Eiche - Hirnholz gebaut.
Habe alles in dünne Scheibchen geschnitten und dann "furniert" :emoji_slight_smile:

Das Längsholz an den Kanten sowie die Tischbeine sind auf Gehrung angearbeitet.
Das mit dem Stahlrahmen stelle ich mir schwierig zu realisieren vor, da das Holz eine ziemliche Kraft hat!
Auch die Verklebung ist schwierig zu realisieren, da Hirnholz natürlich nicht die Haftung hat wie Längsholz. Habe selbst diverse Kleber wie auch Trägerplatten getestet nur um den richtigen für mein Holz zu finden, diverse Ratschläge findest Du hier :rolleyes:

https://www.woodworker.de/forum/eiche-leimholzplatte-verleimen-t42743.html

Falls das Thema für Dich noch aktuell ist und Du Fragen hast, melde Dich einfach,

mit besten Grüßen


Christian
 

Anhänge

  • meisterstück_detail.jpg
    meisterstück_detail.jpg
    431 KB · Aufrufe: 178

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Moin Sven,

der Tisch ist noch im gleichen Zustand wie am Tag der Abgabe, nur dass die Eiche langsam nachdunkelt.
Alle Fugen sind noch dicht, obwohl die Dame zuhause auch gerne mal die Heizung richtig hochdreht. Entgegen aller Prognosen hat die Konstruktion wohl funktioniert...
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
Registriert
13. Mai 2010
Beiträge
1.563
Ort
Remscheid
---afrikanisches Hartholz--

Afrikanisches Hartholz ist so manches.
Wenn ich Teile aus wirklich harten Afrika-Hölzern, auch anderen Exoten, gemacht habe, kommt im Nachhinein immer das böse Erwachen.
Diese Hölzer trocknen meist unendlich langsam.
Bei Dosen mit Ebenholz, Cocobolo, Palisander und ähnlich dichten Hölzern verändern sich die Maße noch nach Jahren.
Das wirkt sich bei zusammengeleimten Hirnholzstücken natürlich besonders deutlich mit Fugen aus.
Es ist schon schwierig genug mit einheimischen Hölzern, z.B. Eiche, wenn sich die Luftfeuchtigkeit ändert. Und wenn sich die Größendifferenzen dann noch summieren - - -.

Eine Lösung wäre u.U., die fertig abgesperrten Hirnholzparkettplatten hierfür zu verwenden, die so dünne Nutzschichten haben, daß ihnen die Kraft für Fugenbildung fehlt.

Gruß Fritz
 

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Super GAU(S)?

Wenn ich mit solchen Supergaus Geld verdienen könnte, würde ich nichts anderes mehr machen.

Gruß Lamello:emoji_grin:


Ist meiner bescheidenen Meinung nach einfach eine Frage des Geschmacks und vor allem des Sinns für Hygiene auf der Tischfläche - bei offenen Fugen und Trockenrissen.
(Keine Ahnung ob mein Tisch auch dazuzählt wenn von mehreren Unfällen gesprochen wird???)
Aber ansonsten ein wirklich knackiger und konstruktiver Beitrag..:rolleyes:

Mich würde vielmehr auch interessieren um welches afrikanische Holz es sich hier genau handelt, dass sich mit Nussbaum vermählen soll!!
 

Lamello 1964

ww-ahorn
Registriert
10. Februar 2009
Beiträge
131
Ort
Nörvenich
Ist meiner bescheidenen Meinung nach einfach eine Frage des Geschmacks und vor allem des Sinns für Hygiene auf der Tischfläche - bei offenen Fugen und Trockenrissen.
(Keine Ahnung ob mein Tisch auch dazuzählt wenn von mehreren Unfällen gesprochen wird???)
Aber ansonsten ein wirklich knackiger und konstruktiver Beitrag..:rolleyes:

Mich würde vielmehr auch interessieren um welches afrikanische Holz es sich hier genau handelt, dass sich mit Nussbaum vermählen soll!!


Hallo, ich glaube ich wurde da etwas falsch verstanden! An deinem Tisch gibt es garnichts auszusetzen. Obwohl ich eigentlich kein Freund von Hirnholztischen oder-böden bin, gefällt mir dein Stück sehr gut. Ausserdem ist es top verarbeitet. Ich kann mir ausserdem ein Bild davon machen, welche Arbeit Du hattest. Ich habe nämlich meine Ausbildung in einem Betrieb genossen, wo noch alles von Hand Furniert wurde. Nix da mit Maschinen zum Fügen oder ähnliches. Die Presse war noch eine Spindelpresse. Da musste man neben Kraft auch noch etwas an Feingefühl haben. Natürlich finde ich die Möbel in deinem Link irgendwie daneben. Es mag zwar Leute geben, die so etwas toll finden, aber eines Handwerkers sind sie irgendwie nicht würdig.
Wie gesagt, meine Meinung!

Gruß Lamello
 

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Moin Lamello,

konnte ich mir auch nicht vorstellen:emoji_slight_smile: Aber Danke für die Blumen.

Diese Tische sind wohl mehr was für Leute die sie als Ausstellungsstück nutzen!
Sieht rustikal aus, hält aber wohl nicht wirklich lange.

Leider habe ich diese Zeit mit Spindelpressen verpasst, habe aber trotzdem viel von Hand gemacht. Bin aber heute meinem Chef noch für die Anschaffung eines Breitbandschleifers dankbar...
Das Zeug zu schleifen ist kein Spaß. vor allem nicht - wie Walter es vorhat vor der Tür mit Schwingschleifer o.ä.!.
Auch glaube ich, dass die unterschiedliche Färbung der Hölzer nicht gerade vorteilhaft beim Schleifen ist. Also immer wieder sorgfältig aussaugen.

Würde zu gerne mal ein Foto von dem guten Stück sehen wenn er fertig ist!
 

HSP

ww-pappel
Registriert
13. Oktober 2011
Beiträge
3
Moin Sven,

der Tisch ist noch im gleichen Zustand wie am Tag der Abgabe, nur dass die Eiche langsam nachdunkelt.
Alle Fugen sind noch dicht, obwohl die Dame zuhause auch gerne mal die Heizung richtig hochdreht. Entgegen aller Prognosen hat die Konstruktion wohl funktioniert...

Hallo chrisn79!

wie gehts dem Tisch Heute?
Würde interessieren, wie die Bewertung des Tisches ausfiel?

Gruß h
 

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Moin,

dem Tisch geht's immer noch super. Es hat sich immer noch nichts bewegt,
keine Kürschner zu hören:emoji_slight_smile:
Warum genau interessiert dich die Bewertung? War sehr zufriedenstellend nach der ganzen Unkerei im Vorfeld dass das eh nüscht wird.
 

HSP

ww-pappel
Registriert
13. Oktober 2011
Beiträge
3
Hallo
Bin gerade dabei eine Anrichte in Hirnholzoptik zu planen. Tests mit Weißleim auf MDF gingn richtig schief!
Holz war wohl von sich aus shon zu feucht und hat das Wasser aus dem Weißleim aufgesaugt!
Ist daher im Wohnzimmeklima aufgrissen, also die MDF Platte (waren keine Anleimer dran).
Welche Holzfeuchte hatte dein Holz?
Hast du eine STAE verwendet?
Grüsse
 

chrisn 79

ww-kastanie
Registriert
4. Juli 2007
Beiträge
27
Ort
Hamburg
Staebchenplatte, Holzfeuchte von 8%, nach dem Aufschneiden trocknet es eh schnell auf 6% runter.. Das Holz hab ich 4 Monate vorher aufgetrennt und trocknen und sich entspannen lassen.
Mit PVAC Leim kannst du das Knicken (Gibt Wasser ab), PU genauso (nimmt Feuchtigkeit auf und quillt durch die Poren), versuch's mit Epoxy.

Hast du die BM? Dort ist in der Märzausgabe eine Dokumentation der Herstellung...
Falls nicht und wenn du Interesse hast kann ich dir was schicken was dir vielleicht weiterhilft.

Grüße,

Christian
 

HSP

ww-pappel
Registriert
13. Oktober 2011
Beiträge
3
Ja hab ich eben reingekukt!
Klasse, echt Glückwunsch, sehr gelungener Tisch mit starker Optik!
Ok 8% habe ich mir gedacht, 4 Monate vorher auftrennen werde ich nicht schaffen, aber gut 3 Monate bekomm ich hin! Denke auch das Entspannen dem Holz gut tut:
Wäre natürlich super wenn ich noch ´n paar Infos bekommen könnte.:emoji_slight_smile:
Hab eben bezüglich Epoyid null Erfahrung.
Kann mann es verdünnen? (du hattest ja vor der Verleimung mit Epoxid abgesperrt).
wie lange dauert die Trocknung?
Bin mir auch bezüglich Holzart noch nicht sicher, eben Eiche aber mein Trend geht gerade zu Fichte!
Denkst du Fichte macht da mit?

Danke un Grüsse aus Bayern!
 
Oben Unten