Guten Abend alle zusammen und vor allem: Guten Abend Harald!
" 80 Stunden als reine Werkzeit für die Fertigung deines Projektes sind nicht üppig,
aber ausreichend. Die 80 Stunden Werkstückvorbereitung sind ja etwas variabel
in der Gesellenprüfung. "
Stimmt, hinter vor gehaltener Hand gibt fast jeder, der mit mir befreundeten Schreinerkollegen, die bedeutend überschrittene Fertigungszeit des Gesellenstückes zu. Wenn ich jedoch deren, eher klaren und geradelinigen, Entwürfe mit, der von mir erwünschten amorphen Formgebung vergleiche, so befürchte ich, dass ich für die Fertigung anstelle einer überschreitung von den durchschnittlich zugegebenen 70 std. ( also beinahe doppelt so viel!!) meiner kollegen, wohl bedeutend länger brauchen würde.
Ob sich dieser Umstand dann positiv auf die spätere Notengebung auswirken würde bezweifle ich stark!
"Du möchtest ja ein Gesellenstück erstellen, das sich mit deinem Wunsch Designer
werden zu wollen identifizieren sollte. Also ist der Unikatanspruch hoch. Bist du dir
ganz sicher, daß es nicht doch schon einen Tisch in ziemlich der gleichen Ausformung
im Handel geben könnte."
ERWISCHT! - Nicht ohne Scham habe ich die komplimente in Bezug auf das Tischbein komentarlos überlesen. Der von mir vorgestellte Entwurf ist stark an einen schon existierenden Entwurf der, in meinen Augen, absoluten Meister in Ihrem Gebiet erstellten Tisch angelehnt:
Coccotti - OBI
Die Rechtfertigung hierfür, sofern sich Diebstahl den rechtfertigen lässt beruht auf der Tatsache, dass ich schon zu Beginn meiner Ausbildung sehr an dem Thema Formverleimung interessiert war und meine Vorläufigen Entwürfe darauf basierten.
Da ich jedoch, abgesehen von 4 oder 5 hergestellten Betthäupten kaum mit diesem Teilbereich des Tischlerhandwerks in berührung gekommen bin, kurzerhand entschieden habe, um mich nicht in der Gesellenstückfertigung in die Bredoullie zu bringen, alles vorhergehende über den Haufen zu werfen und mich mit etwas zu beschaftigen, mit was ich täglich umgehe.
Drum habe ich den Entwurf von cecotti einfach etwas umgestaltet und auf meine eigenen Bedürfnisse zugeschnitten:
Hier,
hier und
hier
Zudem, ist der Unikatsanspruch, welcher als späterer Industriedesigner unausweichlich ist, kein ausschlagendes Element für meine bestehende Bewerbungsmappe für die Uni. Davon abgesehen finde ich den Entwurf von Ceccotti und auch die, wenn auch geringfügige Veränderung, meines Entwurfs einfach genial und hätte ihn eigentlich gerne Zuhause stehen gehabt.
Aber wie das Schicksal so will, habe ich mir vorgenommen den Entwurf nach den Prüfungen, welche übrigens schon nächsten Montag sind, noch weiter von der Ursprungsgestaltung zu differenzieren - Bin mal gespannt, wohin das führt! Deshalb vielen Dank für deine Kritik, welche mich in meinem Vorhaben bestärkt hat.