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weissbuche

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An einen Hobel aus der Stellmacherei glaube ich eher nicht. Ich bin da auch bei der Böttcherei. Ich glaube, das damit Nuten in runde Sachen gehobelt werden und da fallen mir keine Arbeiten in der Stellmacherei ein, wo so etwas benötigt wird, bei Rädern jedenfalls nicht. Eventl. bei den Aufbauten im gehobenen Kutschenbau aber selbst das halte ich für unwahrscheinlich. Schreib die Kollegen vom Kiekeberg ruhig mal an, die haben da eine kompetente Mannschaft. (betreiben auch ein altes Horigatter), wenn das ein Stellmacherwerkzeug ist, wissen die das.
 

Da bin ich

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Diese halbkreisförmige Aussparung am seitlichen Anschlag ist für mich eine fingermulde die das anfassen und führen erleichtert.
kurt Günter Heid wäre eventuell auch noch jemand den man befragen könnte , ist hier angemeldet und liest auch mit
 

harmh

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Es muss ja auch kein spezifisches Stellmacherwerkzeug sein, nur weil sie es da hatten. Schade, dass derjenige, der es angenommen hat, nicht mehr dazu überliefert hat. Ich schreibe mal den Kiekeberg an.
 

harmh

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Diese halbkreisförmige Aussparung am seitlichen Anschlag ist für mich eine fingermulde die das anfassen und führen erleichtert.
kurt Günter Heid wäre eventuell auch noch jemand den man befragen könnte , ist hier angemeldet und liest auch mit
Fingermulde kann ich mir da nicht vorstellen, die Mulde ist ja unten. Das ist irgend eine Abtastung.
 

Da bin ich

ww-robinie
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Wie geschrieben ist meiner nicht komplett und auch nicht das premium-Modell
ich stelle es mir so vor das in die Mulde der Zeigefinger der linken Hand kommt.( siehe Foto )
 

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Lorenzo

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Dagegen spricht der weite Verstellweg, die Position der Mulde ist zu weit unten und dass die Klemmschraube für die Verstellung dann irgendwie auch sehr im Weg wäre. Das ist für mich klar ein Anschlag der die Position der Nut bestimmt.

An die Böttcherei glaub ich auch nicht, dafür ist das Werkzeug zu aufwändig hergestellt. Und der Verstellweg denk ich auch nicht wirklich nötig. An nem Fass brauchts genug Vorholz, und ich denk da kommt man mit einem Maß aus für alle Fässer.

Für irgendwas brauchts die aufwändige Konstruktion und Verstellbarkeit, zu der Zeit war man glaub ich pragmatisch genug um den Preis für ein Werkzeug rational rechtfertigen zu müssen, auf jeden Fall mehr als heutzutage.
 

SteffenH

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Hier eine Seite mit weiteren Informationen, jedoch ohne eine ganz konkrete Anwendung zu nennen, außer dem Hinweis, dass es vermutlich zur Wagnerei gehört.
https://holzwerken.blogspot.com/2013/11/schweriner-nuthobel.html

Ein weiterer Hinweis in diesem Forum:
https://www.woodworking.de/viewtopic.php?t=12785

Ebenfalls als Wagnerhobel bezeichnet:
Du hast mit beidem recht: es ist ein Nuthobel und er gehört nicht zum Küfer. Es ist ein Wagnernuthobel, in einigen Katalogen mit "Pariser Form" bezeichnet. Bei uns üblich waren andere Formen, nicht minder exotisch aussehend, z. B. der "Schweriner Nuthobel".
Und hier noch eine ausführliche Seite aus einem französischen Forum mit vielen Bildern verschiedener Bauarten dieser Hobel, auch mit Erwähnung des "Schweriner Nuthobel". So weit ich das sehe, allerdings ebenfalls ohne genaue Anwendungsbeschreibung.

https://www.forum-outils-anciens.com/t33-Les-bouvets-de-carrossier.htm

Wow, der verlinkte französische Thread ist ja der Hammer. Haufenweise solcher Hobel, teilweise in luxuriöser Austattung und Bauweise. So weit ich das jetzt gelesen habe, scheint aber auch niemand die genaue Anwendung zu kennen. Es wird erwähnt, dass solche Hobel ab Anfang 20. Jahrhundert aus den Katalogen verschwunden sind. In der Übersetzung werden die Teile "Karosseriebau-Bouvet (Blumenstrauß??)" genannt. Ich könnte mir vorstellen, dass es um Kutschen geht, die ja teilweise äusserst geschwungen und schmuckreich gebaut waren. Mit dem Automobil, was dann industriell aus Blech gefertigt wurde, sind diese Hobel für noble Kutschen ausgestorben. Das wäre jetzt meine Interpretation.
Ein echtes Rätsel.
 
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weissbuche

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Wieder was gelernt. Scheint aber wohl doch eher im gehobenen Kutschenbau verwendet worden zu sein. Ich habe ja auch schon mehrere Stellmacherwerkstätten ausgeräumt, so ein Hobel ist mir nicht aufgefallen. Hier auf dem Land ging es wohl doch hauptsächlich um Acketwagen, Schubkarren usw. Wobei so richtig erklären, wozu der verwendet wurde, kann ja wohl auch keiner.
 

harmh

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Der französische Link ist sehr beeindruckend. Also offenbar zum Bauen von geschwungenen Karossen ...
 

harmh

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Seltsam, das scheint von Ort abhängig zu sein? In Plön ging es, in Kiel nicht? Oder vielleicht auch Zufall.
Ich habe jetzt in der Mail an den Kickeberg diese zwei Bilder direkt angehängt. Da kann man auch sehen, daß das vermutlich keine Fingerführung ist.
 

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harmh

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Hier nicht. Ein seltsamer Fehler.
Edit: Ist Browserabhängig. Mit Firefox geht es nicht aber mit dem Safari Browser. Offenbar mag die Website irgendwelche Einstellungen nicht.
 
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Pareto

ww-birnbaum
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Ich würde gerne mal die andere Seite - die mit dem Eisen - sehen: Sitzt das tätsächlich direkt an der Außenkante?
Das macht doch nur Sinn, wenn die Nut direkt an einer Wand verläuft wie bei einem Falzhobel.
Das würde aber die seltsam versetzte Position der Griffe erklären.
 

Lorenzo

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Das macht doch nur Sinn, wenn die Nut direkt an einer Wand verläuft wie bei einem Falzhobel.
Nicht zwingend. Kann auch den Grund haben dass der Hobel so "einfacher" herzustellen ist. Mit dem gebogenen Eisen ist es auch mit einer offenen Seite noch schwierig genug das Eisen einzupassen. Das Hobelmaul und der Spänekanal ebenso. Die Metallplatte an der Oberseite sorgt dafür dass der Keil für das Messer das Holz des Hobelkörpers nicht spaltet, und der Griff stabilisiert wird.
Kann an einer Wand entlang genutzt werden, muss aber nicht so sein. Ich denk der Hobel ist ein Problemlöser für unterschiedliche Situationen. Arbeiten in einem Hohlkörper. Innenradius, Außenradius, in unterschiedlichen Abständen zur Führung.... Vielleicht hat man auch Kanäle geschnitten für eingelegte Metallteile.
So ein Hobel war sicher sehr teuer, und wenn er für den Karossenbau gedacht war, dann vermutlich auch nicht für einfache Ausführungen. Ich denk auch dass das gebogene Eisen einen nicht zufällig gewählt wurde. Es spart auf jeden Fall Platz nach hinten, ein gerades Eisen hätte dort einen größeren Platzbedarf. Gleichzeitig is das Eisen sehr lang, ein Hohlkörper könnte also trotzdem keinen allzu kleinen Radius haben. Vielleicht wurden auch keine durchgehenden Nuten in engen Hohlkehlen ausgearbeitet.
Alles nur Vermutungen! Ich hoffe es findet sich noch jemand der dazu mehr erzählen kann.
 

Martin45

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SteffenH

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Das macht doch nur Sinn, wenn die Nut direkt an einer Wand verläuft wie bei einem Falzhobel.
Das würde aber die seltsam versetzte Position der Griffe erklären.
In dem französischen Forum ist ein Bild, was so eine Situation darstellt:

https://img.xooimage.com/files28/f/f/5/100_2581-351b3f.jpg

Das profilierte Rahmenholz war sicherlich auch manchmal geschwungen. Hier noch eine Seite mit einer Sammlung von Hobeln, einige davon sind Profilhobel.

https://rabotsauxminesdesuede.com/bouvets-guillaumes-pour-charrons-et-menuisiers-en-voiture/

Wenn man sich vorstellt, dass man dicht an glatten Flächen arbeitet, macht die Schweriner Form absolut Sinn, indem der "Griff" des Hobels nach außen versetzt ist. Die kurze, runde Sohle, und die manchmal runde Außenseite deutet auf die Bearbeitung geschwungener Hölzer hin.

Hier das Beispiel einer Kutsche:

https://www.rheinexklusiv.de/wp-con...ostert_Kutschen_Coupe_Metternich-1200x817.jpg

Man beachte an der Kabine die rundlichen Seitenwände, im unteren Bereich profiliert. Die Flächen sind mit Blech bekleidet, darunter eine Holzkonstruktion.
Ähnlich bei diesem Beispiel:

https://www.rheinexklusiv.de/wp-content/uploads/2018/12/Mostert_Kutschen_Galacoupe.jpg
 
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harmh

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Interessante Artikel. Was ist das für eine Zeitschrift (BM)?
Wenn man sich die Fotos der Autos und Kutschen ansieht, kann man sich vorstellen, daß ein Hobel dieser Form dafür notwendig ist. Sehr spannend. So ein Auto aus Holz hätte ich auch gerne, da könnte man einfach selbst was machen, wenn etwas gammelig wird.
 
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