Hier klicken wenn Sie sich mit Massivholz-Formverleimungen auskennen!!!

Snickare

ww-ahorn
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Ich, also ein Schüler der Fachschule für Holztechnik, habe mir das Thema Massivholz-Formverleimung zur Brust genommen. Wer also Lust hat, berichtet von seinen Erfahrungen bzw. Fehlern, Erfolgen oder Versuchen zum Thema.

Ich würde mich riesig freuen wenn Ihr da was rauslassen würdet.




Was mir hilft, hilft auch anderen...
 

Snickare

ww-ahorn
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was meinst du mit Massivholz-Formverleimung?
Ich kenne das jetzt nur von Furnier.

Ich meine natürlich Massivholz im allgemeinen,also ab 0,1mm. Nach oben gibts sicher
keine Grenzen (ich denk da nur Brücken oder sowas)
Genau so gut könnte ich andere Materialien Formverleimen (MDF, Kunststoffe....)
aber das würde den Rahmen sprengen.

Das Video über Sonor von "Eurippon" ist echt Spitze und das lustige daran ist das ich Drummer bin.
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
sorry verstehe immer noch nicht was du genau wissen möchtest.
Für Brücken wird doch Brettschichtholz verwendet.
Nennt man das dann auch Formverleimung?
Stelle deine Fragen doch etwas präziser!
Ich habe auch Erfahrungen im Bereich der Formverleimungen, aber keine Lust hier eine allgemeine Abhandlung darüber zu schreiben.
 

Snickare

ww-ahorn
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Ok die Brücken vergessen wir mal.:emoji_slight_smile: Bewegen wir uns auf Schreinerebene (Möbel, Türen Fenster, Innenausbau... )

Ich fange jetzt einfach mal mit einer kokreten Frage an:

Worauf achtet Ihr bei der Holzauswahl wenn es um Formverleimung geht?
 

Snickare

ww-ahorn
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Holzbeschaffenheit???

Welche Holzarten eignen sich eigentlich nicht für die Formverleimung und warum?
Ist es egal ob ich feinporige ode offenporige Hölzer verwende?
Welche typischen Holzfehler sind zu meiden und warum?
Reicht gehobeltes Material aus oder wäre es besser noch zu schleifen?
Spielt die Holzfeuchte eine Rolle und wie sollten die Jahrringe verlaufen?
 

Eurippon

ww-robinie
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Welche Hölzer sich nicht für Formverleimungen eigenen kann man pauschal nicht sagen. Das zu verwendende Holz ist abhängig vom Zweck, bzw. was daraus entstehen soll. Für wetterfeste Teile sollte auch wetterfestes Holz verwendet werden, für biegbare oder elastische Teile eignen sich langfaserige Hölzer (z.B. Esche) besser als kurzfaserige (Buche).

Egal ob feinporig oder grobporig, das kommt wie oben erwähnt auf den Verwendungszweck an. Ahorn geht genauso wie z.B. Eiche oder Wenge.

Holzfehler werden um so tragischer je dicker die zu verleimenden Lagen sind. Bei 0,5mm Furnier ist Wechseldrehwuchs oder ein Risslein in Inneren relativ egal, bei 2cm Massivlagen machen diese Fehler sehr wohl was...Vermieden werden sollten Löcher, Harzgallen, Äste und konstruktiv negative Risse (Ringrisse oder ähnliches).

Ob geschliffen oder nicht hängt vom verwendeten Leim/Kleber ab. PU-Leim braucht eine geschliffene Oberfläche, Weissleim begnügt sich mit gehobeltem Untergrund, geschliffen sagt er aber auch nicht "nein"...im Zweifelsfall geschliffene Flächen, aber erst ab einer Gewissen Materialstärke sinnvoll / rationell machbar.

Die Holzfeuchte spielt eine Rolle, da das Holz weder zu feucht, noch zu trocken sein darf. Die Vorgaben für die Verwendungszwecke (Aussenbereich, Innenbereich) sind ja kein Geheimnis mehr...das zu verleimende Holz sollte diesen Feuchtegehalt auch aufweisen...
Die Relevanz des Jahresringsverlaufs fällt und steigt mit dem Verwendungszweck, Radius und der Dicke der Lagen. Bei dünnen Lagen (z.B. 1mm) ist es vielleicht mehr eine Frage der Optik, bei dicken Teilen (ab 3mm) sollten die Verleimregeln beachtet werden sofern alle Lagen in gleicher Richtung verlaufen. Bei Kreuzverleimung ist nur die erste und letzte Lage relevant.

Wie Du vielleicht siehst kann man das Thema nicht pauschalisieren...
 

Snickare

ww-ahorn
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1mm Schichten lassen sich ja enger biegen als 2mm Schichten.
Gibt es da eine art Faustformel für das Verhältnis zw. Biegeradius und Materialstärke?
 

Eurippon

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Ja die gibt es sogar als Spruch: Wenn es trocken bei einer Probe bricht funktioniert es nicht...

Was aber geht: Holzlagen vorspannen. Dadurch kann man in kleinen Schritten sich an den Radius herantasten. Was eine zeitlang (ca. 2 Tage) krumm eingespannt war wird nicht wieder gerade, es bleibt minus Rückverformung auch krumm.

Die Rückverformung muss auch bei Formverleimungen ab einem bestimmten Radius mit einkalkuliert werden. Da gibt es kaum Richtwerte, das sind Erfahrungs - und Bauchsachen.

Generell gilt aber: Eine Formverleimung ist bei dem Radius rückspannungsfrei der das Lagenpaket bei den zwei weitmöglichst entfernten Auflagern frei aufgehängt macht.
Im Klartext: Nimm ein Lagenpaket, halte es an beiden Enden fest und hebe es hoch. Die Durchbiegung die das ganze macht ist dann der rückspannungsfreie Radius.
 

Snickare

ww-ahorn
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Also das heist wenn ich die Schichten allesamt trocken in der gewünschten Schablone vorspanne,(2 Tage) vermindert sich die Rückverformung nach dem Leimen. Bei größeren Bestellungen ist das doch aber ein ganz schöner Aufwand, oder gibt es noch andere Techniken der Rückverformung entgegen zu wirken? Da habens die von Sonor leichter:emoji_slight_smile:
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
hallo,
meiner erfahrung hängt es vom leim ab, ob es zurückkommt oder nicht.weißleim kommt zurück, pu weniger , sehr gut für außen ist dieses schwarze teufelszeug von bindan, seewasserfest, zz arbeite ich mit titebond III und habe gute erfahrung damit gemacht.

das holz muß gerade und gehobelt sein , keine wuchsfehler. ich nehme oft dickes furnier esche 2-3 mm oder ähnlich.

es gibt noch son paar fiese sachen mit viel formaldehyd drin, aber die sind glaube ich inzwischen verboten, oder man bekommt sie nur in frankreich.

such mal in frankreich. die compagnons sind in allem was gekurvt im raum ist ziemlich fit. stichwort lamelle-colle

sprich auch mal treppenbauer an , die formverleimte wangen herstellen.

viele grüße joh.
 

Snickare

ww-ahorn
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Fertigung in einem Stück???

Ok.. dann kann/dürfte es bei einer geschlossenen Formverleimung keine Rückverformung geben oder???

Ich habe mal eine grobe Skizze von einer Sache die mich interessiert angehangen. Wie würde man das fertigen??? Also in enem Stück???(Schablone, Pressverfahren,Leimvorgang...u.s.w.)
die Materialstärke soll 8mm betragen.

Würde mich über vorschläge (evtl.mit Skizze) freuen

Gruss Snickare
 

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Eurippon

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Ich würde wie folgt vorgehen:

Innere Schablone in einem Stück mit Aussparungen für Zwingen.
Äussere vierteilig, mit 45 Grad Abschrägung im Bereich der Rundung für Zwingenansatz.
Verwendeter Leim: Epoxydharz mit langer offener Zeit.
Bei Endbreite von 100 mm würde ich die Schablone 150 mm breit machen, das Furnier 140 mm.
Furnierdicke: 1mm
Den Stoss pro Lage abwechselnd um 90 Grad versetzt machen.
Das Aufwendigste ist hier die Herstellung der Schablone, mit CNC sollte das aber kein Problem sein. Für die Aussenform Die Teile aus einem Stück machen, allerdings 3,2mm pro Seite länger. Durch auftrennen an der Kreissäge (Schnittstärke ist 3,2mm) erhält man 4 Teile.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen....
 

Snickare

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Ich habe mal eine Schablone gezeichnet die deiner Beschreibung entsprechen müsste.
Fehlt noch was? Wäre MDF ok oder sollte ich was anderes nehmen.

Da die Furnierstreifen auf Stoß sitzen, müsste ich jede Lage einzeln anpassen und nummerieren damit es genau passt oder?
 

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DoPS

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ich würde das gnze mit einem spanngurt machen und die geraden zusätzlich mit zwingen und zulagen verleimen
 

Eurippon

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Spanngurt dürfte wegen dem zu geringen Pressdruck nicht gehen. Zumindest nicht ohne Gegenzulage an den Rundungen um den Pressdruck gleichmässig zu verteilen.

Was soll das Bauteil werden wenns fertig ist? Dann gibt es vielleicht auch eine andere (schnellere) Lösung....
Die Schablone ist soweit richtig. Je nachdem was es werden soll besteht die Möglichkeit die inneren Furnierlagen einen halben mm kürzer zu machen, dann wird es auch dicht. Die Länge der einzelnen Lagen lassen sich errechnen. Dazu muss man kein Raketenwissenschaftler sein.
Das gesamte Projekt ist jedoch nicht einfach.

Als Schablone geht auch Spanplatte wenn die Kanten glatt sind.
 

Snickare

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Ich entwerfe für schulische Zwecke ein Tablett bzw. drei. Einen Grundentwurf und zwei Alternativen für diesen. Mein Dozent wäht dann einen Entwurf aus und diesen muss ich dann komplett ausarbeiten( Maßuntersuchungen, Übersichtszeichnung, Konstruktionszeichnung, Räumliche Darstellung.

Das Tablett sollte dann aus diesem Formverleimten, ich sag jetzmal "Rechteck" aus Holz und einer innen liegenden Fläche (anderes, rutschsicheres Material) bestehen. Wichtig für mich ist das es Leicht wird. 5mm Dicke reichen wahrscheinlich aus,oder?
 

Eurippon

ww-robinie
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Für ein Tablett dürfte es einfacher sein das Rechteck aus zwei Teilen zu machen, die später mittels Nut und Feder zusammen geleimt werden. Denkbar wäre auch dem Stoss ein Inlay zu verpassen, d.h. ein Massivholzteil (ebenfalls gleiche Materialstärke und Höhe wie der Rest) verbindet die beiden Halbteile. Wäre sogar optisch mein Favorit...
5 mm Materialstärke sollten bei einem Tablett auch reichen....
 

Snickare

ww-ahorn
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Verstehe ich das mit Nut und Feder richtig? Siehe Skizze.
 

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