Das habe ich mit keinem Wort behauptet. Ich habe nur deiner Behauptung widersprochen, dass ein hochkörniges Schleifen für die Oberfläche nichts bringen würde.
Kommt auch sehr auf das Holz an. Sehr harte und dichte Hölzer können in ihrer Struktur so fein sein, dass man auch noch die Schleifspuren eines 320 Papiers deutlich von der Porösität des Holzes unterscheiden kann. Ebenholz zum Beispiel wirkt teils schon so homogen wie Plastik, so dicht ist das von der Struktur.
Bei einem Holz wie Buche erscheint es mir auch nicht mehr sinnvoll, über Korn 320 zu schleifen, zumindest bei rohem Holz. Dann lieber einmal ölen und dann erst noch feiner schleifen. Dann sind die Fasern des Holzes stabilisiert. Das erkennt man sehr schön, wenn man ein mit Korn 320 geschliffenes Holz nach der Ölung nochmal mit Korn 320 schleift. Das gibt ganz deutliche Spuren, die man auf rohem Holz so nicht sehen würde.
Sichtbare qualitative Unterschiede bekommt man dann durchaus noch bis Korn 600-1000 hin. Und bei sehr feinen Hölzern kann das durchaus auch bis Korn 6000 gehen.
Was man aber auch beachten muss, gerade bei einem Tisch: Je feiner man eine geölte Oberfläche schleift, um so empfindlicher wird sie. Jeder kleinste Kratzer wird dann sichtbar. Deshalb bin ich davon abgekommen, Flächen zu fein zu schleifen. Bei einem Tisch würde ich vor dem Ölen nur so im Bereich 120-240 schleifen. Nach der ersten Ölung nur noch mit Schleifvlies oder wenn nicht vorhanden, auch mal mit Korn 320-400.
Allerdings: Korn 120 mit Exzenter hinterlässt gerne mal Schleifkringel, deshalb schleife ich von Hand dann nochmal mit Korn 150-220 nach. Ein 120er Maschinenschliff ist meist deutlich feiner, als ein 120er Handschliff (liegt an der Geschwindigkeit und damit weniger Eindringtiefe). Deshalb gehe ich auf 150-220.