(Händisches) Hobeln: Was läuft schief?

IngoS

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Für Diamantplatten nimmt man unbedingt Glasreiniger als Netzmittel, um das Rosten von Stahlpartikeln in der Matrix zu verhindern, bzw einzuschränken. Wenn man nur Wasser nimmt, dann hat man bald keine rechte Freude mehr am schleifen.

Hallo,

Was für Diamantplatten meinst du da? Ich kann das so nicht bestätigen.
Meinen Diamantabziehstein benutze ich schon seit mehr als 30 Jahren und immer nur mit Wasser oder Spucke.
Das Teil tut es noch einwandfrei.
Siehe hier

Gruß

Ingo
 

Keilzink

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... ja alles klar, du nimmst die mit den Löchern in der Fläche. Ich verwende die DMT-Platten (zB von Dictum), die sind flächig mit einer Schicht Diamantstaub in einer Nickelmatrix beschichtet, ohne Löcher. Bei den feinen Platten setzt sich Stahlstaub zwischen die Dia-Partikel, das Wasser kannst du nicht richtig abwischen, und das rostet dann. Bei meiner 8000er Platte war es so schlimm, dass ich die gefönt habe, nach der Benutzung. Mit dem Fensterreiniger wurde es dann schnell besser, aber so einen leicht braunen Hauch hat sie immer noch. Kann mir gut vorstellen, dass die "Lochplatten" da ein besseres Verhalten zeigen.

LG, Andreas
 

Macchia

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Noch nicht mal, wenn Paul Sellers das sagt.
:emoji_relaxed:

war schon lange nicht mehr auf seinen Kanal, doch
soweit ich weiß nutzte er für sein tägliches schärfen die Platten von EZE-Lap
die preislich etwas unter denen von DMT oder Atoma liegen. (≈60,-)
Sollen wohl laut feine Werkzeuge nicht ganz so plan sein wie die Atoma.

Diese 3,60 € diamantplatten kenne ich gar nicht von ihm...

Beim abziehen/pollieren am Leder mit Polierpaste muss auch aufgepasst werden das man die
Schneide nicht zu sehr verrundet.
 

Keilzink

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... wenn ich mal davon ausgehe, dass die Beschichtung diese hauchdünnen Platten was taugt, und davon kann man ausgehen, wenn einer wie Sellers sich dafür hinstellt. Dann weiss mein bisschen handwerlicher Verstand aber auch, dass bei der Herstellung solch filigraner Teile eine Menge schiefgehen kann, in allen Produktionsstufen, bis hin zum Versand. Vom kaschieren, das du ja selbst erledigen musst, ganz zu schweigen. Und dann kostet so ein "Blatt" 4 Euro - inklusive Versand aus Hong Kong, China oder Taiwan.
Tut mir leid, aber das ist zu gut um echt zu sein. Sellers versteht eine Menge von seinem Job und sicher mehr, wesentlich mehr, als ich. Vielleicht hat er einfach Glück gehabt. Aber an Märchen glaube ich (nicht) mehr.
 

lasos84

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Durchaus richtig. Aber aus genau diesen Gründen sage ich mir: Warum nicht nochmal eine Charge bestellen (in meinem Fall 4 Platten) und vergleichen. Wenn sie besser sind als das, was ich habe: fein! Dann ist der Deal unschlagbar günstig gewesen. Wenn nicht: Auch ok, das Leergeld mit weniger als 20 Euro wäre zu verschmerzen. Für 20 Euro bekäme ich nicht mal ein Drittel einer teuren Platte.
 

rafikus

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Warum nicht nochmal eine Charge bestellen (in meinem Fall 4 Platten) und vergleichen. Wenn sie besser sind als das, was ich habe: fein!
Die Frage ist nur: wenn du mit den Fingern über deine feinste Diamantplatte drüber fährst, kannst du dann irgendwas von dem Korn spüren?
Ich habe einige kleinere Platten (etwa 50mm x 150mm groß), welche aber um die 4mm dick sind. Zwei oder drei davon hießen "extra fein", aber nur eine ist tatsächlich so fein, dass ich damit auf die schnelle die Schneide abziehe. Die Finger gleiten drüber ohne zu merken, dass da irgendein Korn ist. Dafür ist diese Platte plan und deshalb manchmal ganz brauchbar.

Meine dünnen Platten, welche den deinen gleichen, würde ich nicht als plan bezeichnen und an den Rändern haben sie den Grat von der Schlagschere mal auf der beschichteten, mal auf der nicht beschichteten Seite. Wenn man ein solches Blech irgendwo aufklebt ist die Chance groß, dass eine Erhebung als eine solche bleibt. Das andere Problem ist: wie will man den Kleber so gleichmäßig aufbringen, dass seine Schichtdicke nicht auch noch dazu beiträgt, dass die Platte nicht Plan ist?

Wenn man die Spiegelseite eines Hobeleisens bearbeitet sieht man, warum die Steine / Platten plan sein müssen. Wenn man auf dem einen Stein fertig ist und dann, auf dem nächsten Stein, die Fläche nicht gleichmäßig weiter bearbeitet wird, kann man sich schon ärgern.
 

lasos84

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Zumindest die 3000er-Platte ist so fein, dass ich kein Korn mehr spüre. Grate an den Rändern sind bei mir nicht erkenn- und spürbar. Geklebt sind die Diamantplatten per doppelseitigem Klebeband auf eine beschichtete Spanplatte. Recycling eines IKEA-Bodens. Auch er ist plan.
 

Keilzink

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Geklebt sind die Diamantplatten per doppelseitigem Klebeband auf eine beschichtete Spanplatte. Recycling eines IKEA-Bodens. Auch er ist plan.

Bin gerade nochmal hier hereingestolpert: damit wäre ich sehr vorsichtig. Spanplatten neigen dazu zu quellen, wenn sie mit Flüssigkeiten in Berührung kommen. Dazu reichen schon geringste Mengen. Und über die Qualität von Ikea-Spanplatten und deren Beschichtung würde ich mir keine großen Illusionen machen.
 

lasos84

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Bislang ist noch nichts zu erkennen, auch nicht an der einen, der aufgetragenen Feuchtigkeit abgewandten Seite. Hast du eine Idee für eine gute Alternative?
 

pedder

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Feinsteinzeug

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Keilzink

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Genau, Feinsteinzeug, muß natürlich top eben sein (Lichtspaltprüfung). Ich habe so eine Platte auf eine beschichtete Spanplatte geklebt, mit Halterungen für die Platten. Die Spanplatte kann dann machen was sie will. Vorsichtig wäre ich auch mit Teppichbodenband, auch das muß (Produktionsbedingt) nicht völlig eben sein. Ist eigentlich egal, aber bei der Dünnheit deiner Blätter kann das schon wieder eine Rolle spielen, weil es halt auch nachgiebig ist.
 

lasos84

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Noch eine Frage in Bezug auf Handhobel. Ich sträube mich, einen eigenen Themenstrang daraus zu machen, aber vielleicht habt ihr einen Kniff oder Hinweis.

Ich habe folgendes kleines Kästchen (12x4 cm) gemacht, um zu üben, siehe Foto. Dazu wurde ein Brett abgerichtet, zwei Fälze (oben und unten) angehobelt, das Brett dann zugesägt in die jeweiligen Breit- und Querseiten, und diese Zuschnitte jeweils auf Gehrung gehobelt. Beim Bestoßen auf Gehrungen tendieren die Ecken der Fälze dazu auszubrechen, da sie nicht unterstützt werden. Wie kann ich das verhindern?

Mir fällt derzeit nur ein, die Seiten erst zu portionieren, auf Gehrungen zu hobeln und dann erst die Fälze anzubringen. Bei den gegebenen Maßen wird das aber extrem kleinteilig und mit meinem Record No. 044 nahezu unmöglich.
 

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Keilzink

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Beim Bestoßen von Holz muss hinten immer gut unterstützt werden. Bei einer Gehrung also mit einem auf Gehrung geschnittenen Anschlag. Das Werkteil ragt dabei nur so knapp wie möglich über das Anschlagbrett. Wichtig ist dabei natürlich, dass der Großteil des Holzes, das entfernt werden muss, vorher schon mal abgesägt worden ist, also nur der letzte Rest bestoßen wird.

BTW: Du hast einen 044er? Schöner Hobel! Wollte ich auch schon mal, aber für meine Belange wäre der zu klein, deshalb ist es bei mir der 050 geworden. Ich arbeite auch sehr gerne mit ihm.
 

lasos84

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Beim Bestoßen von Holz muss hinten immer gut unterstützt werden. Bei einer Gehrung also mit einem auf Gehrung geschnittenen Anschlag. Das Werkteil ragt dabei nur so knapp wie möglich über das Anschlagbrett. Wichtig ist dabei natürlich, dass der Großteil des Holzes, das entfernt werden muss, vorher schon mal abgesägt worden ist, also nur der letzte Rest bestoßen wird.

BTW: Du hast einen 044er? Schöner Hobel! Wollte ich auch schon mal, aber für meine Belange wäre der zu klein, deshalb ist es bei mir der 050 geworden. Ich arbeite auch sehr gerne mit ihm.
Das habe ich vielleicht unklar beschrieben: Der Anschlag hat ein Gehrung. Das Holz liegt allerdings mit der freigeschnittenen Falz an. Etwas doof zu erklären. Holz zu unterfüttern ist fisselig, da der Falz nur 4mm tief ist. Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist, muss ich das künftig wohl machen...

Den 44er habe ich mir mal zum Probieren gegönnt, für die Hand passt er. Ich habe aber am falschen Ende gespart und über ebay.co.uk ein Modell ohne Tiefenstopp und Eisen-Satz gekauft. Jetzt ist ein voll ausgestatteter 44er auf dem Postweg zu mir. Der Preis war zu verlockend und der Hobel ist klasse. So schnell habe ich meine Oberfräse nicht eingerichtet...
 

Keilzink

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... und ausserdem macht es mit den Handhobeln viel mehr Spaß.
Wenn du willst, kannst du gerne noch ein Bild reinstellen von der Situation, wie du bestößt. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein.
 

raziausdud

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Eine Stoßlade hat doch hinten einen Anschlag. Der muss mit dem Hobel angepasst werden, so lange drüberhobeln, bis das Eisen keine Span mehr abnimmt. So konstruiert, stützt der Anschlag auch die Fasern des Werkstücks gegen Ausreißen ab. Ich habe ein Foto gefunden, rechts der Anschlag, zwar für rechtwinkliges Bestoßen, aber man sieht (hoffentlich) was ich meine.
https://www.qy1.de/img/veritas-shooting-plane1.jpg
Wenn dann auf dem Werkstück ein Falz ist, wird es problematischer, da muss man am besten noch ein genau in den Falz passendes Opferholz mit anlegen.

Rainer
 

lasos84

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Ich mache morgen mal ein Foto, wie es bei mir aussieht. Im Prinzip ist die Stoßlade äquivalent zum der hier: https://www.finewoodworking.com/project-guides/shop-projects/a-shooting-board-for-case-miters
Durch den Falz ist halt nichts hinten unterstützt und der Hobel säbelt munter an den freistehenden Holzfasern entlang und hat einige sehr unschöne Spuren in Form von leichten Ausbrüchen hinterlassen. Also letzte Option: winziges Opferholz. Vielleicht nehme ich ein paar kaputte, aufgedoppelte Furniere. Die sind dünn...

Ehrlich gesagt hat mich gewundert, wie intuitiv nutzbar der 044 war. Das hatte ich mir komplizierter vorgestellt. Eingestellt, losgekoppelt - und das als Linkshänder, der mit diesem Hobel mit der falschen Hand arbeitet. Da macht mir mein Einhandhobel gerade mehr Sorgen :emoji_slight_smile:
 

pedder

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pedder

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Auf dem von Dir verlinketen Bild ist die Anschlagleiste im hinteren Viertel platziert.
Wenn Du sie in der Mitte des Bretts platzierst, kannst Du sie von vorn und hinten
verwenden und hast dadurch eine Anschlag für rechts und links.
 
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