Gibt es noch Winkelsägen

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Hallo zusammen,

Ich habe mich die letzten Tage mit Handsägen beschäftigt.
Hierbei habe ich auf Holzwerken einen älteren Beitrag gefunden indem unter 1.5 Winkel- oder Zinkensäge angesprochen werden.

https://www.holzwerken.de/werkzeug/saegen1.phtml
Da ich diese Sägeart eigentlich sehr interessant finde würde ich gerne wissen ob man sowas noch zu kaufen bekommt. Selbst habe ich bei den üblichen Verdächtigen nichts gefunden.

Gibt es diese Sägeart noch oder werden Zinken ausschließlich gestemmt bzw. Mit der Laubsäge vorgearbeitet?
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.507
Alter
57
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Hallo,
was verstehst du unter einer Winkelsäge? Hast du ein Bild?
Ich säge ja schon länger Holz aber eine Winkelsäge habe
ich noch nicht in der Hand gehabt.
Zum Zinken gibt es natürlich die Zinkensäge, Rückensäge
geht auch. Feinsäge gibt es auch. Mein Favorit ist die Japan-
säge von Bahco, die hat den westlichen Griff.
In Schreinereien werden Zinkenfräseinrichtungen verwendet.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Hallo,

habe mal einen YouTube Film gesehen, in dem ein wirklicher Könner Schwalbenschwanzverbindungen auch mit Hilfe einer solchen Winkelsäge gemacht hat. Das war mehr als eindrucksvoll. Leider finde ich den Film nicht mehr wieder.

Gruß

Ingo
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.542
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

ist mir in über 25 Jahren im Beruf auch noch nicht untergekommen, und da waren durchaus Betrieb dabei die noch einen Gewissen Meister Eder Charme in ihrem Räumlichkeiten pflegten. Sprich die sind bzw. waren alt genug dass sich sowas noch in irgendeiner Ecke hätte finden können.
Kann mich nur erinnern dass ich bei der Demontage alter Türen aus Kiefer x- fach lackiert sehr grobe Zinken vorgefunden habe die einen Einschnitt hatten. War bis dato davon ausgegangen, dass die mit der Bandsäge ausgeschnitten wurden. Die verlinkte Säge läßt dass in anderem Licht erscheinen. Gut möglich dass so gearbeitet worden war.
Die Zinken waren allerdings in der Tat sehr grob. Bei einem Türfutter ist das aber auch egal da schaut keiner mehr hin. Statt Verleimt waren die mit einem Nagel "gesichert". Auf einer anderen Baustelle sogar ein Futter aus Spanplatte gesehen das gezinkt war.
Zinken waren damals eben nur eine zweckmäßige Eckverbindung, heute sind die zur Kunst hochstilisiert.

Vermute dass diese Sägen meist Eigenbauten aus alten Sägeblättern waren, evtl in Verbindung mit dem Dorfschmied, der das Metall in die richtige Form gebracht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.800
Als Lehrling fand ich diese Sägen auch faszinierend. In "echt" habe ich die allerdings nie gesehen, nur immer in alten Büchern als Zeichnung. Damals habe ich immer gedacht, der senkrechte Teil wäre auch bezahnt, und man kann beide Schnitte in einem Rutsch machen. Dem ist aber nicht so. Wie schon geschrieben wurde, hat man heute, wenn überhaupt, andere Anforderungen an eine Zinkung, und so eine grobe Säge bringt wahrscheinlich nicht das gewünschte Ergebnis.
 

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Ok dann hat es sich erledigt. Werde meine fingerzinken ausstemmen. Evtl vorher bohren damit es weniger Material ist was raus muss.
Sind die ersten Zinkungen die ich von Hand mach bzw. Das gesamte Projekt ist fast nur von Habd gemacht. Mit Ausnahme von grobem Zusägen und Falzen/Nuten. Da bin ich dann doch zu faul bzw. Habe das Werkzeug nicht vollständig für.

200 € sind mir dann doch etwas zu viel für die Säge. Aber danke das wäre es gewesen.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.275
Ort
Kiel
200 € sind mir dann doch etwas zu viel für die Säge. Aber danke das wäre es gewesen.

Das Holz der Säge muss man als Holzwerker ja nicht kaufen, das kann man sehr schön selber machen.
Dann kostet das je nach Drechselkusnt 32€ oder 59 €. Oder nur die Blätter kaufen udn auch die Pins selber anfertigen. eine Stockschraube sollte ja nicht so schwer zu schlitzen sein.
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.800
Ich habe auch mal in einem Video gesehen, dass jemand mit einer Laubsäge und einem runden Sägeblatt, das in alle Richtungen schneidet, Schwalben/Zinken ausgesägt hat.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.275
Ort
Kiel
Dazu sollte man Bedenken, dass Frank Klausz das bereits als Jugendlicher gelernt und wahrscheinlich tausendfach geübt hat.
Der macht mit verbundenen Augen hinter dem Rücken bessere Zinken als ich.
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.428
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Servus, in meiner Berufschule gab es auch solche Sägen, wir haben die auch ausprobiert.
Ist schon sehr schwierig.
Unser Praxislehrer, ein alter Fuchs, beherrschte das hingegen in beeindruckender Weise.
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
Wenn man den Grund von Zinken oder Schwalben sägen will, dann wird das recht grob. Wie schon angesprochen - zum Kisten bauen sicher tauglich. Wenn man den Abfall rausstemmt, dann wird es sauberer, aber das hat auch seine Tücken: Wegen des Zurücktreibens des Stecheisens beim Schlag - das anstehende Holz drückt das Eisen über die Fase nach hinten und im Endeffekt befindet man sich dann hinter der Linie. Das wiederrum kann man vermeiden, wenn man den Abfall aussägt bevor man stemmt, und zwar mit einer Kopiersäge, und dabei 2, 3 Millimeter vor der Linie bleibt. Wenn man dann stemmt, bleibt der Beitel auf dem Riss, weil er beim Schlag nicht vom anstehenden Material zurückgetrieben wird.

Wenn man mit so einer Kopiersäge vernünftig an einer Zinkenverbindung arbeiten will, dann kröpft man am besten das Sägeblatt an beiden Enden etwas an, bis es etwa auf 45 Grad zum Bügel der Säge steht. Und dann sind wir fast bei der Winkelsäge aus dem "Werkzeugmuseum" angekommen.
 

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.313
Ort
Augsburg
ich hab für sowas früher eine einfache Dekupiersäge genommen. Gibts auch noch bei Feine Werkzeuge. Vorteile: kostet nicht soviel, schön klein und man kann es auch noch für andere Sachen verwenden (Furniere, kleine Leisten usw.)
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
... ich weiß nicht, wie das früher gehandhabt wurde, bevor die Begrifflichkeiten bei Handwerzeugen aufgeweicht wurden, aber nach heutigem Verständnis ist eine (Hand-) Dekupiersäge und eine Kopiersäge dasselbe. Und diese Instrumente kommen oft auch als Laubsäge oder Juweliersäge daher ... Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß man eine Koiersäge wie ich sie kenne, über ein Gewinde im Griff spannt.
Im Endeffekt ist das eine einfache kleine Bügelsäge mit einem dünnen, ungehärteten Blatt. Es gibt auch etwas aufwändiger gebaute Kopiersägen, bei denen man das Blatt nicht kröpfen muß, weil es vorne und hinten beweglich aufgehängt ist.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Gibt es diese Sägeart noch oder werden Zinken ausschließlich gestemmt
Praktisch ausschließlich gestemmt. Das Ergebnis wird damit jedenfalls besser. Steht ja auch so in deinem Link.
Ich würde diese Winkel-Säge nur als "Kuriosität" zur Kenntnis nehmen.

Ich bezweifle auch etwas, dass es überhaupt funktioniert, nachdem der erste, senkrechte Schnitt mit einer feinen Japanersäge erfolgt ist
 
Zuletzt bearbeitet:

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
...habe mal einen YouTube Film gesehen, in dem ein wirklicher Könner Schwalbenschwanzverbindungen auch mit Hilfe einer solchen Winkelsäge gemacht hat. Das war mehr als eindrucksvoll.
Sehr schnell ist er.
Aber die Qualität wäre für unsere Wohnzimmermöbel nicht akzeptabel.
 
Oben Unten