Gibt es noch Winkelsägen

TinaRestauro

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Generell muss man auch anmerken, dass Zinkenverbindungen (genauso Schlitz und Zapfen usw) erst seit ca. 70-80 Jahren als sichtbare Zierelemente verwendet werden. In früheren Zeiten war es ja Mittel zum Zweck und da waren solche Sägen bestimmt häufiger im Einsatz. Kleine Lücken waren da im Prinzip egal, da die Zinken dann überfurniert wurden (siehe Barock, Biedermeier, Gründerzeit, Jugendstil)
 

Holz-Christian

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Der obig von mir genannte Fachlehrer dürfte mittlerweile über 90 sein.
Und auch er schilderte damals die Verwendung dieses Sägeblatts für Türfutter, Fensterkästen usw.
Also Sachen die man äußerlich später nicht mehr sah.
Wo es nur um die zügige Herstellung einer stabilen Verbindung in Ermangelung eines ordentlichen Leims ging.
 

Mater1984

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Wenn man mit so einer Kopiersäge vernünftig an einer Zinkenverbindung arbeiten will, dann kröpft man am besten das Sägeblatt an beiden Enden etwas an, bis es etwa auf 45 Grad zum Bügel der Säge steht.

So hab ich es jetzt auch gemacht bzw. Die jetzigen von Hand gestemmt. Sehen nicht so schön aus aber es was das erste Mal.
Hab dann gestern Abend eine Kopiersäge mit drehbarem Blatt und drei MHG Eisen bestellt. Meine von Stanley sind nicht die besten wie ich bemerkt hab. Total schnell stumpf.
 

Keilzink

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Generell muss man auch anmerken, dass Zinkenverbindungen (genauso Schlitz und Zapfen usw) erst seit ca. 70-80 Jahren als sichtbare Zierelemente verwendet werden. In früheren Zeiten war es ja Mittel zum Zweck und da waren solche Sägen bestimmt häufiger im Einsatz. Kleine Lücken waren da im Prinzip egal, da die Zinken dann überfurniert wurden (siehe Barock, Biedermeier, Gründerzeit, Jugendstil)

Ja, hatte ich letztes Jahr an einer Jugenstil-Anrichte bei den Türen. Die Hölzer der Türrahmen schwinden, dann drücken die Zapfen-Enden das Furnier nach außen, sehr aufwändig zum richten. Furnier runter, die Zapfen nachschneiden und glätten, Furnier wieder drauf.

So hab ich es jetzt auch gemacht bzw. Die jetzigen von Hand gestemmt. Sehen nicht so schön aus aber es was das erste Mal.
Hab dann gestern Abend eine Kopiersäge mit drehbarem Blatt und drei MHG Eisen bestellt. Meine von Stanley sind nicht die besten wie ich bemerkt hab. Total schnell stumpf.

Das ist schon merkwürdig. Ich hab fast nur alte und uralte Stemmeisen. Im Frühjahr habe ich einen größeren Brennholzschuppen gebaut, (mit einem auskragenden Dach, damit ich auch bei schlechtem Wetter mein Holz machen kann). Fast alles Überblattungen, mindestens 30 Stück in 10 cm Fichte. Mit einem alten Stechbeitel (NN) ausgeschlagen und einer alten Goldenberg Stoßaxt, die gut über 100 Jahre alt ist, versäubert. Danach dachte ich, die muß ich jetzt mal in die Werkstatt mitnehmen, zum Schleifen - war aber nicht so, die waren durchaus noch scharf. Aber das moderne Rieseneisen von Narex, das ich eigentlich nur verwende um Furnier abzustechen, das muß ich zweimal im Jahr nachschleifen.
Woran das liegen könnte: Moderner, nicht rostender Stahl (der also Kohlenstoff-arm ist) kann ja nicht so scharf geschliffen werden wie Kohlenstoff-reicher Stahl (der dafür rostet). Man hat dann subjektiv das Empfinden, dass die modernen Eisen schneller stumpf werden, aber das stimmt gar nicht, sie waren von vorne herein nie richtig scharf.
Von daher bleib ich bei meinem alten Zeug.
 

Mater1984

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Keine Ahnung woran das liegt aber die Eisen waren auch nicht so teuer.
https://www.amazon.de/Stanley-Stechbeitel-Set-Beitelbreite-Chrom-Stahl-2-16-885/dp/B0001GRVF0Inzwischen ist der Preis wohl hoch. Hab ca. 30 € für den Satz bezahlt. Zum Üben ok. Jetzt muss halt was besseres her.
Gebrauchtes Werkzeug bin ich leider ein gebranntes Kind. Und mein Opa rückt seines nicht raus. ^^ als Stahlein- und später verkäufer hat er natürlich sehr gutes Werkzeug.
 

Friederich

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Meine von Stanley sind nicht die besten wie ich bemerkt hab. Total schnell stumpf.
Bei Amazon kritisiert auch ein Kunde, dass der Stahl zu weich wäre. Scheint aber wohl wirklich ein extremer Ausreißer zu sein.
Generell dürften die allermeisten Stemmeisen so guten Stahl haben, dass man zwar vielleicht manche öfter nachschärfen muss; aber doch mit Jedem ein perfektes Arbeitsergebnis erzielen kann.
 

Macchia

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dann kröpft man am besten das Sägeblatt an beiden Enden etwas an, bis es etwa auf 45 Grad zum Bügel der Säge steht.
ja, diese Methode liegt zwischen der relativ groben Winkelsägentechnik und der reinen Stemmtechnik.
Hier gibt es zum einen den Zeitvorteil und trotzdem hat man noch die Möglichkeit genau nachzustechen.

Auch wenn man sich mit der Winkelsäge mehr Zeit nehmen würde, ist die Gefahr
der Ausrisse immer noch sehr hoch.

Gesehen habe ich das zum ersten mal bei Rob Cosman YouTube .

Mußte ich natürlich sofort ausprobieren und hat auf Anhieb gut geklappt.

Was Stechbeitel angeht die in der mittleren Preislage sich bewegen, habe ich
sehr gute Erfahrungen mit Bahco gemacht.
Seit 8 Jahren ein 30er im Einsatz fast nur im Gebälk mit schweren Hammerschlägen
und weil der sich so gut schärfen läßt und auch die Schärfe gut hält, habe ich
noch einen 3er Satz 12/18/25 (24,- €) für die Montagekiste gekauft:
bahco-beitel.jpg
 
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Mater1984

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Bei Amazon kritisiert auch ein Kunde, dass der Stahl zu weich wäre. Scheint aber wohl wirklich ein extremer Ausreißer zu sein.
Generell dürften die allermeisten Stemmeisen so guten Stahl haben, dass man zwar vielleicht manche öfter nachschärfen muss; aber doch mit Jedem ein perfektes Arbeitsergebnis erzielen kann.

Genau. Ich denk auch mal schärfen übe ich auch noch. Kann mir jedes Eisen Papier danach schneiden aber mein 12er war stumpf nach den Zinken.
Musste nachstechen hab da dann kurz ein bisher selten genutztes 6er genommen und das schnitt deutlich besser.
Bei den MHG gefällt mir die Seitenfase bis Zur Spiegelseite deshalb hab ich die jetzt in Zwischengrößen bestellt.
 

Keilzink

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.... Ahorn ist ein Traum zum stemmen, Fichte ist richtig schwierig. Für Fichte brauchst du eine viel schärfere Schneide als für härtere Holzarten. Das liegt an der Struktur des Holzes. Tanne und Fichte sind halt langfasrig und zäh und können Abrieb gut ab, obwohl sie weich sind. Deshalb nimmt man sie (oder nahm man sie ) bevorzugt für Schubfachwangen. Auch weil es bei uns halt keine Tulip-Poplar gibt, die sich noch viel besser dazu eignet - und sich auch viel besser stemmen lässt.

Andreas
 
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