Gesellenstück Schaukelstuhl

Moyuchen

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Hallo Hallo,
Ich arbeite an Möglichkeiten zur Umsetzung eines Schaukelstuhls als Gesellenstück. Dabei möchte ich es mir, gerade was die statische Hülle betrifft, nicht aufwändiger machen, als nötig.
Außerdem würde ich gerne eine interessante, vielleicht etwas verspielte Seitenansicht schaffen.
Also habe ich überlegt ob sich die Kufen, Beine, die Stege für die Befestigung von Lehne und Sitzfläche und die Armlehnen aus einer Platte, vorzugsweise Multiplex, auf der CNC fräsen ließen.
Dabei kommen mir jedoch gerade bei den Kufen Zweifel, ob das ganze der Belastung standhalten würde.
Ich freue mich auch über andere Ideen für die Umsetzung, wäre aber wirklich froh, wenn ich beim Bau viel Zeit in andere Elemente, als die Verbindungen Stecken könnte.
Vielen lieben Dank!!
 

magmog

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Moyuchen

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Hallo magmog,

danke für deine Antwort.
Seit kurzem werden die Gesellenstücke, jedenfalls betrifft das meine Prüfung, nach einem neuen Modell zugelassen.
Dabei gibt es einen Katalog mit verschiedenen Anforderungen, die jeweils unterschiedlich viele Punkte zugeordnet bekommen.
Damit ein Stück zugelassen wird müssen mindestens 10 Punkte erreicht werden, sodass es nicht mehr erforderlich ist etwa einen gezinkten Schubkasten, oder ein bewegliches Teil einzubringen.
Bevor ich mir also nicht an dieser Stelle konkrete Lösungen überlege, kann ich noch nicht so recht weiter an der Umsetzung meines Stückes arbeiten.
(Falls dich das Thema interessiert gibt es hier etwas dazu: https://docplayer.org/30622225-Hamburger-modell-ein-erfahrungsaustausch-willkommen-zum-workshop.html )
 

uli2003

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Du fällst ja schon fast in meinen Tätigkeitsbereich :emoji_wink:

Bevor du über die Materialplanung nachdenkst, sollte dein Stück auch im Rahmen des Hamburger Modells seine 10 Punkte sicher erreichen.
Bei einem Schaukelstuhl mit MPX als Hauptmaterial habe ich da meine Zweifel. Aber (fast) nichts ist unmöglich.
Vorab: Die Innungen sind autark, die Punktevergabe kann verschieden sein. Also vorab eine Punkteverteilung deiner Innung anfordern, gibt's auch bei den Lehrern.
In welcher Innung wirst du geprüft, Hellweg Lippe, Gütersloh oder Warendorf?

Zum MPX - hält einiges aus, aber das ist natürlich auch eine Sache der Dimensionierung.

Grüße
Uli
 

Moyuchen

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Hallo Uli,

Ich werde in Gütersloh geprüft und habe bereits eine Punkteübersicht in der Berufsschule bekommen. Bei meinen vielen weiteren Ideen für die Ausführung habe ich keine Sorge das Stück nicht genehmigt zu bekommen. Schließlich ist es relativ einfach herauszufinden, ob noch Anforderungen fehlen um dem zu entsprechen, was verlangt wird. Wenn ich mir damit was bei meiner Planung herauskommt nicht sicher bin, dann würde ich einfach jemanden aus dem Prüfungsausschuss ansprechen.
Wie gesagt, ich würde gerne auf meine Idee aufbauen, wenn sie technisch umsetzbar ist. Könnt ihr mir mehr dazu sagen?
 

Hondo6566

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Hallo,
nicht aufwändiger machen, als nötig
Falsche herangehensweise. Mach etwas worauf du später als Meister noch stolz bist, und nicht so ein Minimalistischer, geradeso die Anforderungen erfüllender Sch... Und dann noch CNC? Tischler ist ein ehrenwertes Handwerk das vorallem von der Handarbeit lebt.
Mehr sag ich jetzt nicht dazu.
 

sonicbiker

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Also habe ich überlegt ob sich die Kufen, Beine, die Stege für die Befestigung von Lehne und Sitzfläche und die Armlehnen aus einer Platte, vorzugsweise Multiplex, auf der CNC fräsen ließen.
Dabei kommen mir jedoch gerade bei den Kufen Zweifel, ob das ganze der Belastung standhalten würde.

Moin,
Bei MPX hast du nur jede zweite Lage Belastungsrichtung, bei den gebogenen Kufen laufen fast bis gar keine Fasern durch. Mein Bauchgefühl würde für ein anderes Material plädieren.
VG, Wolfram
 

uli2003

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Relativ einfach - ok. Das dachten einige Prüflinge in der letzten Prüfung bei mir auch. :emoji_slight_smile:

Generell : Soielerisch und MPX, das wird schwer. Da musst du zur Beurteilung schon mal ein Konzept liefern.

Grüße
Uli
 

Hansi17

ww-ulme
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Und dann noch CNC? Tischler ist ein ehrenwertes Handwerk das vorallem von der Handarbeit lebt.
Da bin ich anderer Meinung, der angehende Geselle soll bei seinem Gesellenstück doch zeigen was er in seiner Ausbildung gelernt hat und wenn das Programmieren komplexer Teile auf der CNC dazugehört finde ich sollte er sein Wissen auch anwenden dürfen.
Natürlich sollte man nicht den ganzen Stuhl an einem Vormittag auf der CNC rausfräsen aber wenn er 2-3 Teile macht und das Programm dafür selbst erstellt dann ist das meiner Meinung nach nicht verkehrt.
 

uli2003

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Als Demonstrationsobjekt um zu zeigen was man gelernt hat,
bringt es wahrscheinlich zu wenig - schätzungsweise 7 Punkte.

Schönes Beispiel. Genau da ist die Denkweise oft verkehrt - beispielsweise Polster machen lassen oder anderweitige Materialien fertigen lassen und zukaufen zählt nicht als 'besonderes Material oder Oberfläche'. Hier gilt nur selbst gemacht, und nein, ich habe in 30 Jahren noch keinen Azubi gesehen der so etwas selbst konnte.
Und dann bist du mit so einem Stuhl ganz schnell bei nur 4 gefrästen Platten und etwas Oberflächenbehandlung :emoji_slight_smile:

Zur Fertigung:
Die Zeiten des Meister Eder sind vorüber. Heute werden Gesellenstücke auch mit moderner Maschinentechnik gefertigt, soweit möglich und nötig.

Grüße
Uli
 

Markus1204

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Vorab: Ich bin weder Lehrling noch Geselle oder Meister. Ich habe beruflich absolut nichts mit Holz zu tun. Es ist ausschließlich mein Hobby.

Mich interessiert aber folgender Punkt, der das Thema betrifft:
Es wurde ja kontrovers darüber diskutiert ob man beim Objekt CNC-gefräste Teile nutzen sollte oder eher nicht. Ich verstehe grundsätzlich beide Seiten. CNC-Fräsen hat fast nichts mit dem traditionellen Handwerk zu tun. Es geht hierbei ja vielmehr um die Programmierung. Allerdings ist das zeitgemäß und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchaus attraktiv.
Wie geschrieben worden ist, soll der Prüfling mit dem Objekt zeigen, was er in seiner Ausbildung gelernt hat.
Könnte man in der Prüfung nicht auch argumentieren, dass er 1. den Umgang mit der CNC-Fräse beherrscht und 2. die wirtschaftlichen Aspekte verstanden hat. Denen muss sich zwangsläufig jeder Betrieb stellen.
Oder geht es in der Prüfung nur um die Fertigkeiten und nicht um andere, alltägliche Herausforderungen?
 

uli2003

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Könnte man in der Prüfung nicht auch argumentieren, dass er 1. den Umgang mit der CNC-Fräse beherrscht und 2. die wirtschaftlichen Aspekte verstanden hat. Denen muss sich zwangsläufig jeder Betrieb stellen.
Oder geht es in der Prüfung nur um die Fertigkeiten und nicht um andere, alltägliche Herausforderungen?

Ich (und natürlich auch meine Kollegen im Ausschuss) haben überhaupt kein Problem mit dem Einsatz von CNC.
Der Auszubildende muss es nur eigenständig fertigen, zugekaufte Sachen und Dienstleister zählen nicht :emoji_slight_smile:
 

Markus1204

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Ich (und natürlich auch meine Kollegen im Ausschuss) haben überhaupt kein Problem mit dem Einsatz von CNC.

Danke für die Info :emoji_slight_smile:
Wie sieht es aber mit der Berücksichtigung von wirt. Aspekten aus? Ist das komplett irrelevant?
Darunter zähle ich jetzt auch einfach mal die Schonung von Ressourcen. Wird auf so etwas geachtet?
 

Daniboy

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-
...Wie sieht es aber mit der Berücksichtigung von wirt. Aspekten aus? ... Schonung von Ressourcen. Wird auf so etwas geachtet?...
In der Liste vom Hamburber Modell, die der TE hier im 3. Beitrag gepostet hat, gibt es den Punkt "nachhaltige Konstruktion", der mit "1 Punkt" gewichtet ist, darunter fällt sowas sicherlich.
 
Zuletzt bearbeitet:

uli2003

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Wie Daniboy schon sagt - im Hamburger Modell ja. Aber das ist ja nur dazu gedacht, die in der alten PO etwas festgefahrenen Zulassungskriterien durch andere Möglichkeiten zu flexibilisieren.
Auf die Prüfung selber hat das keinen Einfluss. Aber das mag auch daran liegen, dass es in der Richtung auch keine ausufernden Probleme gibt, oder es wird schon in den Prüfungsgesprächen erörtert.
 

Markus1204

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In der Liste vom Hamburber Modell, die der TE hier im 3. Beitrag gepostet hat, gibt es den Punkt "nachhaltige Konstruktion", der mit "1 Punkt" gewichtet ist, darunter fällt sowas sicherlich.


Ich bedanke mich! :emoji_slight_smile:
Halte mich dann auch hier raus, da es ja grundsätzlich um andere Sachen geht.
 

joh.t.

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Hallo,
ich baue sowas: https://www.woodworker.de/forum/thr...-sam-maloof-und-hal-tylor.103463/#post-577903

und ich finde den Schaukelstuhl als Gesellenstück zu anspruchsvoll, denn er soll ja auch eine eigenständige Konstruktion sein. Ich habe mir die Baupläne gekauft, weil die Entwicklung mir zu lange gedauert hätte.

Das fällt dann aber flach.
Hallo,

Falsche herangehensweise. Mach etwas worauf du später als Meister noch stolz bist, und nicht so ein Minimalistischer, geradeso die Anforderungen erfüllender Sch... Und dann noch CNC? Tischler ist ein ehrenwertes Handwerk das vorallem von der Handarbeit lebt.
Mehr sag ich jetzt nicht dazu.


Man sollte die Prüfung schaffen. Lieber ein kleines sehr sauberes Gesellenstück als ein Designmonstrum bei dem sich der zu Prüfende maßlos überschätzt.

VG Johannes
 

uli2003

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Da gibt es keine. Solange die Mindestanforderungen erfüllt sind. Nach oben sind es 1,6qm Ansichtsfläche.
 

joh.t.

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Es gibt sehr schöne Schmuckkästchen. Ansonsten einem Schaukelstuhl ist nicht viel dran, aber man lernt als .Schreiner keinen Stuhlbau, jeden Falls nicht explizit. Und räumlich denken für einen Schaukelstuhl wo kein rechter Winkel existiert sollte man können oder sich die Zeit nehmen es zu lernen.

Ich halte Mpx für Kufen und Rückenlehne fürs Formverleimen für ungeeignet.
 

Moyuchen

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Interessant, mit eine Formverleimung könnte ich mich auch anfreunden! Da ließe sich sicher auch etwas machen, dass von den Anforderungen in Ordnung ist.
 
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