Gesellenstück Oberfläche

el-carpintero

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Hallo zusammen!

Es ist endlich soweit, ich steh kurz vor meinem Gesellenstück.

Zur Zeit ist zwar nur zeichnen angesagt, aber ich muss mich jetzt schon auf viele Details festlegen, wie z.B. die gut alte Oberfläche.


Ich bau einen Kleiderschrak aus fein gewachsener Fichte. Da es in den letzten drei Jahren zu meinem Hobby geworden ist alte Hobel herzurichten und zu perfektionieren werde ich mich an meine erste nur geputze Oberfläche wagen.

Da es aber ziemlich schwer werden drüfte die Innenflächen zu putzen, wollte ich diese normal schleifen und anschließend behandeln.

Mir ist wichtig, dass das Oberflächemittel den Charakter des Holzen nur betont und nicht verändert, d.h. es sollte nicht anfeuern. Zudem will ich ein natürliches produkt ohne Schwermetall und Erdöl!

Jetzt steh ich vor dem üblichen Probelm des Geruchs. Fast alle natürlichen Mittel (Leinöl, Tungöl....) sind bekanntlich ja sehr geruchsvoll.
Ich dachte eher an ein Wachs, dass recht schnell aushärtet und wenig geruch zeigt.
Das Problem ist, dass ich beim Gesellenstück unter Zeitdruck steh, also kann ich nicht eine Woche warten, bis kein meine Oberfläche trocken ist.
Das Stück wir gleich nach Fertigstellung bewertet...


Ich würde mich über alle Tipps und Anregungen freuen!!

David
 

elgarlopin

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Hallo carpintero:
In Kürze: Innenflächen vor dem Zusammenbau verputzen. Oberfläche innen nicht weiter behandeln.
:emoji_slight_smile: Franz
 

el-carpintero

ww-pappel
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das wollte ich sowieso machen, um mir mühseliges Schleifen zu sparen, aber Leimen ist eine dreckige Angelegenheit und da gibts vor allem in Fichte eine Dellen....
Was mache ich mit dem Leim, den es rausdrückt? Wenn ich den mit Wasser auswasch gibts Flecken...
 

elmgi

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Hallo David,

ich habe schon mehrfach bei Fichtenmöbeln die Innen- und Außenflächen mit einer Schellackgrundierung behandelt, außen dann noch zusätzlich gewachst und poliert.

Die Schellackgrundierung ist bei Zimmertemperatur nach kurzer Zeit schleifbar (bei mir ca. 1 Stunde) und feuert kaum an.

Einen Eindruck von der optischen Wirkung dieser Oberfläche kannst Du in einem meiner Alben sehen (2 Schränke aus Fichte), die ich vor ca. 10 (Eckschrank) bzw.14/15 Jahren (Ordnerschrank) aus Blockware gebaut habe.

Ob dieser Oberflächenaufbau für ein Gesellenstück zulässig ist entzieht sich meiner Kenntnis.
 

uli2003

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Feinjähriges Fichtenholz oder Hemlock fände ich jetzt gar nicht mal so schlecht. Ist recht selten geworden, und sicher anspruchsvoll in der Bearbeitung - wenn nur geputzt werden soll.
Natürlich solltest du alles für die Zeichnung fix haben. :emoji_slight_smile:

Oberflächenseitig ist auch in der Gesellenprüfung erlaubt was fachlich richtig ist. Verzichtest du auf den Lack/Wachs/Ölauftrag, wird natürlich deine Putzarbeit mehr in Augenschein genommen, weil sie ja dann das fast einzige Kriterium für die Oberflächenbewertung beinhaltet.

Grüße
Uli
 

xila

ww-birnbaum
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Hi David,

Bei Hartholz wische ich den Überschüssigen, noch flüssigen Leim, sofort weg.
Bei Weichholz aber nie.
Dort warte ich bis der Leim trocken ist, meist am nächsten Tag und entferne ihn dann mit eimem scharfen Beitel. Übe das doch mal.
Aufpassen,dass sich der Leim beim Zusammenbau nicht verwischt und nicht zuviel Leim auftragen. Meist muss ich den Leim nur dort entfernen, wo die Lamellos sitzen.

Gruss
stefan
 

elgarlopin

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Zitat el carpintero.

"Leimen ist eine dreckige Angelegenheit und da gibts vor allem in Fichte eine Dellen....
Was mache ich mit dem Leim, den es rausdrückt? Wenn ich den mit Wasser auswasch gibts Flecken..."

Verstehe ich nicht.
- Wieso "dreckig"?
- Was ist 'eine Dellen"?
- Nicht mit Wasser auswaschen! Durch Abkleben oder leichtes Wachsen der "kritischen" Stellen Kontakt mit dem Holz verhindern.
- oder wenn der ausgetretene Leim gelartig aufgetrochnet ist, mit scharfem Stecheisen abziehen. Kommt restlos wie eine Wurst runter.

:emoji_slight_smile: Franz
-
 

carsten

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Hallo

die zügigste Oberfläche die ich kenne ist Proterra Resit Wachsharz GS 170, danach evtl noch leicht mit Proterra Cera Wachsbalsam GE 100 abreiben.
Helle Hölzer kann man mit 1-2 % weiß Pigment bzw gefärbtem GS 170 "lackieren".
Sehr geruchsarm trocknet sehr zügig und ist eine sehr natürlich anmutende Oberfläche.
 

el-carpintero

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erst mal danke für so schnelle antworten.

Mit Schellack kenn ich mich gar nicht aus, kligt aber gut, die idee, ich werd mich mal ein bisschen einlesen...
Grundsetzlich wird beim Gesellenstück nicht das Oberflächenmittel bewertet, sondern der "Gesammteindruck Oberfläche", dh. egal was, hauptsache gut!!

Fichte nehm ich aus Prinzip! Viel zu viele Schreiner sehen darin Brennholz, ich will Fichte, da billig ist und nicht zu schwer wirkt. Ich will keinen zwei Meter hohen Schrank bauen, der gefühl eine Tonne wiegt (wenn ich da an zb. Eiche denke wird mir schlecht! :mad:)

Der Tipp mit dem Leimauswaschen nur bei Hartholz ist gut. Ich hab das nie vom Holz abhänig gemacht, ob ich den Leim rauswasche oder rausschneide...ich werds nochmal versuchen! :emoji_slight_smile:

Ich meinte natürlich Dellen- Dullen, Vertiefungen...

Ich erkundige mich mal nach dem Proterra Resit Wachsharz GS 170, hört sich gut an!


Nur kurz zur Verdeutlichung. Ich baue einen Kleiderschrank, dessen Türfüllung und Rückwand aus einem Weidengelecht besteht. Die Idee dabei ist die Belüftung der Kleidung! Ich will nicht dass da alles des müffeln anfängt!
Im Anhang is ein Rendering, die Weide wird allerdings grün, hatte keine besse Bildvorlage...
Da fällt mir auf, dass sich mein firefox aufhängt, wenn ich das Bild hochladen will, hat jemand ne Idee wies sonst noch ging?

Gruß,
David
 

heiko-rech

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Mit Schellack kenn ich mich gar nicht aus, kligt aber gut, die idee, ich werd mich mal ein bisschen einlesen...
Such mal nach Schellack- Mattierung (oder Maskierung) Gibt es fertig, ist auf Alkoholbasis und wie elmgi bereits geschrieben hat für dein Vorhaben sehr gut geeignet. Die Anwendung ist sehr einfach: Aufstreichen oder Spritzen. Zwischenschliff etc. wie bei Lack. Das hat nichts mit einer Schellack- Politur zu tun.

Gruß

Heiko
 

Sägenbremser

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Guten Abend David
so wie du uns dein Gesellenstück beschreibst, möchtest du mit möglichst natürlichen
Werkstoffen arbeiten. Weidengeflecht und feines Fichtenholz ist eine sehr schöne
Anmutung finde ich. Du hast schon Recht, um Eiche wirklich zu mögen muss auch
der Tischler erst älter werden. Als junger Mann fand ich das ganz fürchterlich.

Arbeite seit ca. 1990 mit Öl und Wachs von Naturhaus. Heute nur noch als Hobbyist,
aber noch immer sehr gern. Verwende meistens Hartwachs im Heisspritzverfahren
mit Einarbeitung durch Schleifbürsten. Ein schnelles, angenehmes Oberflächenver-
fahren, das nur sehr wenig anfeuert und sehr stabile Nutzflächen erstellen kann.
Das Heisspritzen ist eigendlich mehr ein Sprenkeln, kaum Overspray und Verlust.
Das zeitnahe Abfladdern der Holzflächen geht mit Elektro.-Druckluftwerkzeugen auch
recht zügig. Schellackgrundierungen verwende ich nur auf Harthölzern, bei Nadelholz
ist mir die Aufrauhung zu viel Arbeit.

Liebe Grüsse, Harald
 
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