glooblooz

ww-robinie
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Hallo zusammen,

also ich halte es bislang so, dass alles, was ich in meiner Werkstatt nicht machen kann, halt eben von einem Schreiner gemacht wird. Und dass ist vor allem die Hobelei, Abrichten etc. Trotzdem macht mir das Hobby Spaß und ich beschäftige mich auch gern mit spezielleren Sachen wie z.B. Dampfbiegen.

Ich habe bis heute noch nicht mal eine Kreissäge (wobei ich die schon vermisse). Aber dafür plane ich meine Teile eben gut und kaufe mir das Holz fertig geschnitten. Da gibt es bis zum fertigen Möbel immer noch genug Arbeit zu tun, die mir Spaß macht :emoji_slight_smile:

Mein Traum ist aber auch irgendwann mal einen Baum hinten in die Werkstatt zu fahren und vorne mit einem Möbelstück rauszukommen. Also alles "from scratch" selbst machen zu können hat auf jeden Fall einen Reiz für mich... mal sehen, wann das soweit sein wird...

Herzliche Grüße
Achim
 

v8yunkie

ww-robinie
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Kann man mit dem MFT von Festool wirklich gescheit hobeln? Sicher, gespannt kriege ich die meisten Teile vielleicht... aber (ich habe mir den Tisch gestern mal angesehen) dem fehlt einfach das Gewicht, ruhig stehen zu bleiben. Und es kommt nun mal beim Hobeln vor (besonders in den Anfängen), daß man da doch mit relativ viel Kraftaufwand dran gehen muß. Zumindest denke ich, muß man den MFT dann irgendwie fixieren, damit er sich nicht bewegen kann.

Zur Leimholzherstellung: Ich wollte seinerzeit auch das Holz für meinen Badezimmerschrank selbst herstellen (eben um das mal so gemacht zu haben)... aber erstmal war ich erstaunt, WIEVIEL Holz (Fläche) in so einem relativ kleinen Schrank (90x70x45cm) steckt... ich kam auf 2,5m² netto... dann habe ich nochmal 1m² als Reserve (Verschnitt, Maserungs-/Farbanpassung etc.) eingerechnet.

Dann hat mir ein Schreiner mal in kurz erklärt, wie man das richtig macht: Schnittholz kaufen, in Streifen Schneiden, 4 Wochen trocknen lassen (das braucht ordentlich Platz... das waren 14 Ahorn-Bolen 2,5x0,15m!), vorhobeln, verleimen, fertighobeln. Und für das Fertighobeln braucht man (bei 50er Platten) eben auch einen 50cm breiten Hobel... da reicht die im Hobby-Bereich gängige Größe von 260 oder 300 gar nicht aus. Schließlich fragte er mich: Warum als Hobbytischler den ganzen Aufwand? Es gibt Leimholz mit durchgehenden Lamellen in allen Sorten und Stärken... oder auch furnierte Platten. Das hat mich letztlich überzeugt und dazu bewogen, daß ich keinen Abricht- und Dickenhobel kaufe und für solche Dinge mein Leimholz kaufe.... im konkreten Fall waren das 3,6m² Leimholz und 0,5m² furnierte Platte. Diese Fläche selber herstellen... auf jeden Fall braucht man dazu noch eine ordentliche, größere Plane Fläche zum Verleimen.. da reicht der MFT nicht.

Ich habe allerdings kleinere Dinge (eine Schatztruhe und Schmuckschatulle) schonmal von grundauf aus Schnittholz hergestellt... und zwar mit Handhobeln. Und das war in der Tat sehr befriedigend und faszinierend, wenn man das anfängliche grobe Schnittholz und dagegen das Endprodukt sieht. Aber ich denke ab einer gewissen Projektgröße weicht die Faszination der Ernüchterung durch die Menge an Arbeit... Wo hier die Schmerzgrenze liegt, muß natürlich jeder selbst entscheiden.

Gruß,
Thomas
 

Marco2G

ww-buche
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Ich hätte an dieser Stelle noch einige Fragen zu den Geräten und Zubehör:

Bei Oberfräse und Tacuhsäge frage ich mich jetzt, ob ich die kleinsten Modelle nehmen soll oder doch eher Mittel-/Oberklasse. Bei der Tauchsäge gibt es ja nur zwei und soweit ich das sehe, ist der grösste Unterschied die Schnitttiefe. Aber mangels Erfahrung weiss ich jetzt nicht, ob die zusätzlichen 2 cm wirklich gebraucht werden.

Bei der Oberfräse sehe ich die Entscheidung zwischen 1010 und 1400. Der Preissprung zu 2200 ist ja dann doch erheblich grösser.

Welches Zubehör soll man am besten gleich mitbestellen?

Beim MFT sehe ich, dass man auch Querstreben kaufen kann. Fände ich jetzt noch sinnvoll. Will man den Tisch an die Wand montieren, wie geht man da vor? Ich fänds fein, wenn diese Montage auch wieder rückbaubar wäre.

Welche Marken empfehlt ihr bei Zwingen, Sägen und Hobeln?
 

v8yunkie

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Marco,
es klingt für mich so, als ob Du demächst mal Einkaufen gehen willst um alles da zu haben. Sicherlich ein reizvoller Gedanke (gerade bei dem Budget)...

Aber ich wrüde davon abraten: Du wirst Dich verzetteln. Es gibt zu jedem der Werkzeuge - sei es vom einfachen Stechbeitel bis hin zur Oberfräse - eine MENGE zu lernen und auszuprobieren. Das klappt nicht auf einen Schlag... und macht die Sache eher schwerer, weil Du von einem zum anderen springen wirst.

Fang mit Beitel, Säge, MFT und Hobel und Schärfwerkzeug an (vielleicht noch die Kreissäge)... das ist für den Anfang MEHR als genug, bis man die so beherrscht, daß man die Ergebnisse erzielt, die Du als Perfektionist erwartest.
Den Rest dann Schritt für Schritt... Oberfräse definitiv erst später. Auch das Holz muß man lernen zu verstehen. Und alles können auch Bücher nicht erklären.

Gruß,
Thomas
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Bei der Tauchsäge gibt es ja nur zwei und soweit ich das sehe, ist der grösste Unterschied die Schnitttiefe

Die kleine reicht m.E. in 99% der Fälle. Bei dickeren Brettern, Arbeit auslagern und machen lassen.

Bei der Oberfräse sehe ich die Entscheidung zwischen 1010 und 1400
Die 1400er wegen der 12mm Spannzange, besserem Queranschlag, usw

Welches Zubehör soll man am besten gleich mitbestellen?
Nichts! Nur bei Bedarf kaufen!

Beim MFT sehe ich, dass man auch Querstreben kaufen kann. Fände ich jetzt noch sinnvoll. Will man den Tisch an die Wand montieren, wie geht man da vor? Ich fänds fein, wenn diese Montage auch wieder rückbaubar wäre.
Die Querstreben kannst du dir sparen! Schau bei Heiko Rech nach wie er den Tisch lösbar an die Wand schraubt.

Welche Marken empfehlt ihr bei Zwingen, Sägen und Hobeln?
Zwingen: Passend zum MFT, die Festool-schraubzwingen in 2 versch. Längen und unbedingt die Befestigungselemente. Danach, nach Bedarf kaufen, wobei ich set kurzem begeisterter Besitzer der Bessey Revo Korpuszwingen bin.
Sägen, Hobel: Da können andere besser antworten weil ich zu 99% mit Maschinen arbeite.
 

Drexelfrosch

ww-esche
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Hallo

Hallo
Wollte nur sagen, ich halte Festool, genauso wie Fein Werkzeuge massiv überteuert.
Als Heimwerker sollte man dies nur kaufen, wenn es auf Geld nicht ankommt.
Gute Bosch und Metabo Sachen kosten weniger und tun es auch.
 

Marco2G

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Also auf die Diskussion will ich mich gar nicht gross einlassen. Von einem hörst du das, vom nächsten jenes.

Grade letztens meint einer zu mir, Metabo könne man seit dem Kauf einer anderen Firma knicken.

Ich besitze ne blaue Bosch Bohrmaschine und Makita Winkelschleifer. Ja, die sind auch gut. Für mich ist das recht simpel: Mein 'Vorbild' benutzt Festool, also taugt das was. Punkt. (Ja, die sind seine Sponsoren, aber er sagt regelmässig, dass andere Marken auch gut sind) Wenn ich jetzt jedes einzelne Werkzeug auch noch unter den verschiedenen Marken vergleichen muss, dann lese ich mich dumm und dämlich, ohne überhaupt einen einzigen Span Holz bearbeitet zu haben.

Der Aufpreis ist mir die 'Faulheit' wert.
 

glooblooz

ww-robinie
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Es muss doch jeder selbst entscheiden, wie viel Geld er für was ausgeben will. Ich hab jedenfalls nicht mehr so viel Geld, mir diesen Billigschrott zu leisten. Wenn man - auch als Heimwerker - den Anspruch hat, dass das Werkzeug funktioniert, ist man mit hochwertigen Produkten günstiger dran. Einfach aus dem Grund, weil eine Profi-Säge oder auch eine Fein-Bohrmaschine im Heimbereich sicher ein Leben lang halten.

Wenn ich zusammenrechne, was ich und Bekannte von mir schon in Billigwerkzeug investiert haben... puh. Und das nur, weil man Angst hat, ein bisschen mehr Geld auf einmal in die Hand zu nehmen...

Viele Grüße
Achim

PS: wenn man ein Werkzeug nur einmal alle zwei Jahre benutzt, dann kann es ja vielleicht ein Billigteil sein. Dann kann man aber auch überlegen, ob man es überhaupt braucht...
 

Sme1

ww-birnbaum
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PS: wenn man ein Werkzeug nur einmal alle zwei Jahre benutzt, dann kann es ja vielleicht ein Billigteil sein. Dann kann man aber auch überlegen, ob man es überhaupt braucht...

Ich habe einiges an Billig Werkzeug gekauft, damit mal einen Grundstock habe. Auf diesem Grundstock basierend will ich mal prinzipiell mal lernen, was man eigentlich wirklich alles machen kann. Natürlich werde ich an die Grenzen des Möglichen kommen. Und dann werde ich die diversen Teile gegen besssere Teile, für die ich dann auch extra sparen kann/werde, tauschen. Aber für den Anfang, zum "reinkommen" und wegen des Budgets habe ich mich für einige Billig-Produkte entschieden, mit denen ich doch schon das Eine oder Andere bewerkstelligen kann. Und Großprojekte, wie eine Küche, kommen sowieso erst irgendwann...
 

michaelhild

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wenn ich zusammenrechne, was ich und Bekannte von mir schon in Billigwerkzeug investiert haben... puh. Und das nur, weil man Angst hat, ein bisschen mehr Geld auf einmal in die Hand zu nehmen...

Kurzes OT, weil ich mich gestern erst mit meinem Arbeitskollegen darüber unterhalten habe:
Ich habe ja einiges an Autos geschraubt, dabei darf ein Drehmomentschlüssel natürlich nicht fehlen. In den ersten Jahren habe ich zwei für je 20€ und einen für knapp 100€ "verschliessen". Nach 1-2 Jahren waren die hin. Macht zusammen 140€, das wäre sicher munter weiter gegangen. Mittlerweile habe ich seit Jahren einen Gedore für glaube 160€.
Der hält und hält und hält.
Kann sich ja jeder selbst ausrechnen, was auf Dauer billiger ist.
 

Marco2G

ww-buche
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Ich habe einiges an Billig Werkzeug gekauft, damit mal einen Grundstock habe. Auf diesem Grundstock basierend will ich mal prinzipiell mal lernen, was man eigentlich wirklich alles machen kann. Natürlich werde ich an die Grenzen des Möglichen kommen. Und dann werde ich die diversen Teile gegen besssere Teile, für die ich dann auch extra sparen kann/werde, tauschen. Aber für den Anfang, zum "reinkommen" und wegen des Budgets habe ich mich für einige Billig-Produkte entschieden, mit denen ich doch schon das Eine oder Andere bewerkstelligen kann. Und Großprojekte, wie eine Küche, kommen sowieso erst irgendwann...

Diese Einstellung kann ich leider nicht mehr teilen... Bei Billigwerkzeugen, wenn du nicht eh schon Ahnung von der Materie hast, wirst du nicht genau wissen, warum ein Projekt fehlgeschlagen ist. Hast du was falsch gemacht oder ist dein Billigwerkzeug Schuld?

Nein, wenn ich ein Werkzeug in die Hand nehme, dann soll jeder Fehler auf mich zurück zu führen sein. Dann kann ich wenigstens daran arbeiten.

Meine Frau teilt die Ansicht. Ihre Bernina Nähmaschine hat auch das Drei- bis Vierfache von dem gekostet, was die Billigmaschine einer Freundin gekostet hat. Und was passiert? Die Freundin will jetzt auch eine Bernina :emoji_wink:.


Es KANN mit Billigwerkzeug funktionieren. Aber um das herauszufinden braucht man entweder das Know-How (was ich ja noch nicht habe) oder viel Glück... und Lotto spiele ich am Kiosk, nicht in der Werkstatt.
 

v8yunkie

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Das Problem mit dem Billigzeugs ist, daß manche schlichtweg gar nicht funktionieren kann, ob der billigen Qualität... beispielsweise billige Hobel bzw. Hobeleisen oder Stechbeitel: Auch wenn man sie vielleicht scharf bekommt: Die Klinge ist nach ein paar Anwendungen stumpf. Der Anfänger weiß das nicht und wundert sich dann über schlechte Ergebnisse.

Meine Strategie hierzu ist bis dato: Kein Billigwerkzeug mehr, immer sofort preisliches Mittelfeld (und latürnich vorherige Recherche im Netz). Damit bin ich bis dato hervorragend gefahren und noch nie habe ich mit dem "Mittelfeld-Werkzeug" später den Eindruck gehabt, daß es mit der Festtool-Klasse wesentlich besser werden könnte... wohl aber durch mehr Übung und Kenntnis meinerseits.

Was ich aber schon erlebt habe: Mit Billigwerkzeug (Beispiel Oberfräse von Ryobi für 100 Euro) etwas probiert... mehrfach nicht geklappt... auf die Fräse geschoben... neue gekauft: Und es klappt immer noch nicht. Und dann kommt man plötzlich drauf, daß es doch an einem selbst liegt! Mal ehrlich: Bin ich da der einzige....?

Und wenn ich mir die Preis-Spanne mal anschaue... beispiel Oberfräse... von 100 bis 600 Euro geht es da... da hab ich mit meinen 100 Euro für Ryobi und jetzt 200 Euro für die Triton (mit der ich sehr zufrieden bin) immer noch eine Menge gespart.

Und von wegen "ein Leben lang"... sorry, das Argument ist doch für einen Hobby-Tischler nicht unbedingt maßgebend. Profi-Maschinen sind für Lebensdauern ausgelegt, an die man in den meisten Fällen nicht im entferntesten drankommt. Auch nicht ein Leben lang.

Ich kann es allerdings durchaus verstehen, wenn man sagt: Ich hab das Geld, ich gönn mir das, weil es einfach Spaß macht... versteht mich bitte richtig: Ich LIEBE Werkzeug und hab das auch schon gemacht und nicht bereut. Genauso habe ich aber auch schon Billig-Werkzeug mit ein wenig Arbeit und Gehirnschmalz zum Präszisen Werkzeug umgestalten können: Da hab ich viel gelernt und auch Spaß an mehreren hundert Euro Ersparnis gehabt (bin übrigens weder Schotte noch Schwabe)... und natürlich dem Arbeiten damit.

Aber ich finde es nicht richtig zu suggerieren: Es geht NUR mit Profi-Werkzeug. Und vorallem: Auch mit Profi-Werkzeug geht es nur mit Fachkenntnis. Es geht (meine persönliche Meinung) im Hobby-Bereich speziell, dort, wo die Preis- und Angebots-Spannen zwischen Billig und Profi sehr groß sind durchaus auch mit Mittelfeld-Produkten. Es gibt natürlich durchaus Werkzeug, wo es nicht viel oder gar nix im Mittelfeld gibt (z.B. Fräser oder Meßwerkzeug)... da zum Billigen zu greifen ist falsch und frustrierend.

Gruß,
Thomas
 

Marco2G

ww-buche
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v8yunkie: Da kann ich dir natürlich nur zustimmen. Mittelfeld würde es für mich sicher auch tun, aber eben, man gönnt sich ja sonst nichts :emoji_wink:. Nur von Billigwerkzeug werd eich definitiv die Finger lassen.
 

TheWoodTinkerer

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Nein, wenn ich ein Werkzeug in die Hand nehme, dann soll jeder Fehler auf mich zurück zu führen sein. Dann kann ich wenigstens daran arbeiten.
Meine Frau teilt die Ansicht.

Na dann ist ja schon eine grosse Hürde genommen und du kannst so langsam deine Einkaufsliste vervollständigen. In einem vorigen Post hast du ja ein paar konkrete Fragen gestellt und auch die Antwort bekommen. Mir fällt noch die absolut notwendige kleine Absauge für die Handmaschinen ein. Falls du Gefallen am Massivholzbau bekommst dann wäre als erste Stationärmaschine ein Abbricht- Dickenhobel fällig der auf Grund des länglichen Grundrisses deiner Werkstatt doch gut an einer Längsseite unterzubringen wäre. Bei über 5m Länge des Raumes wäre diese Maschine auch gut zu nutzen. Wie geht es denn jetzt weiter?

PS: Übrigens hat meine Frau auch eine Bernina :emoji_wink:
 

Marco2G

ww-buche
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Sobald ich Zeit habe, werde ich meinen Händler des (hoffentlich) Vertrauens aufsuchen, und eine komplette Liste der Geräte und Werkzeuge machen. Da mir diese indirekten Rabatte bereits angekündigt wurden, möchte ich sehen, welche Handhobel und sägen er mir so empfiehlt (ist ja ein Eisenwarengeschäft).

Auch bezüglich Absaugung wollte ich mich beraten lassen. Könnt ihr mir da vielleicht einen Tipp geben, worauf man achten muss? Wäre natürlich genial, wenn man da Dickenhobel und Tischkreissäge auch benutzen könnte, wenn es denn mal soweit ist.
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Auch bezüglich Absaugung wollte ich mich beraten lassen. Könnt ihr mir da vielleicht einen Tipp geben, worauf man achten muss? Wäre natürlich genial, wenn man da Dickenhobel und Tischkreissäge auch benutzen könnte, wenn es denn mal soweit ist.

Nein, das geht nicht! Ein Absaugmobil für Handmaschinen baut eher auf kleine Schlauchdurchmesser und hohen Unterdruck auf, eine Absauge für stationäre Maschinen bringt im grösseren Schlauchdurchmesser eher einen hohen Volumenstrom bei weniger Unterdruck. Du wirst die zwei Absaugen brauchen!
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Bleibt nur die Frage, ist bei Absaugung grösser besser oder was unterscheidet die Systeme?

Wenn 's denn auch beim Absaugmobil die Marke mit den grünen Knöpfen sein darf, dann reichen die xxx26 Modelle von der Grösse. Unterschiede gibt's im Preis, Volumen, Anlaufautomatik, Lautstärke, Filter, Volumenstrommessung ...! Hier im Forum gab es auch schon einige Diskussionen über für und wieder von dieser oder jenen Marke oder Modell.

Bei der Absauge für Stationärmaschinen gibt's von ... bis. Zuerst Stationäre Maschinen aussuchen und dann nach Volumenstrom-Bedarf der "gierigsten" Maschine die Absauge aussuchen.
 

bauhaus53

ww-pappel
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Seit einigen Jahren träume ich von mehr Handwerk in meinem Leben. Unter den Informatikern scheint das relativ verbreitet zu sein... ?

... ja, es geht mir genau so. Nur nicht "rustikal" sondern eher "Bauhaus" - (nicht der Baumarkt sondern der Architekturstil: geradlinig, funktional, präzise).

... und dann habe ich angefangen mit dem Werkzeug zu arbeiten, das sich im Laufe der Jahre im Keller so angesammelt hat. Am Anfang waren's nur "Kästchen aus Sperrholz": funktional waren sie ok, aber eher schief; mit Überständen und Spalten (das Werkzeug war halt noch aus der Zeit "pi mal Daumen"). Und dann kamen die Wünsche noch Möbel; jetzt war die Präzision z.B. bei Ikea ok; aber mit "funktionalen Lücken".

Und als mir klar war, was ich wollte - geradlinige, präzise und funktional auf meine Wünsche abgestimmte Möbel - war mir auch klar was ich an Werkzeug / Maschinen brauchte.

... und dann war da noch die "Lernkurve"! Was ist eigentlich in der Holzbearbeitung "präzise"? ... welche Abweichung ist noch tolerabel? ... wofür braucht man "Schattenfugen"? ... warum fühlt sich ein Millimeter Abweichung so unpräzise an?

... und dann fängt man an mit einer Schieblehre zu messen, und mit einem teuren Kombiwinkel 90° zu beurteilen.​

... und dann merkt man, das das "gute Metermaß" gar nicht so gut ist; und das man das Geo-Dreieck besser für den Geometrieunterricht nutzt.​

... und dann merkt man, das man mehr Zeit zum Einrichten, Anreißen, Nachmessen als zum sägen, leimen, schrauben benötigt.​

Mein persönliches Fazit der ersten 6 Monate als Hobby-Woodworker:

- erst als ich wußte was ich wollte, war ich in der Lage meine "Werkzeugwünsche" zu formulieren.

- Und dann haben mir viele Foren -- vor allem der WOODWORKER -- bei meiner Werkzeugentscheidung richtig gut geholfen (Am Ende ist es das "System Festool" geworden. Entscheidend war unter anderem das ich verstanden habe, wie der MFT mich bei meinen "Präzisionswünschen" unterstützen kann)

- Und dann kam / kommt eine lange Zeit mit üben, lernen, verstehen.

- Und dann macht's richtig Spaß

Danke an die Profis die hier im Forum so unermüdlich helfen
... und viel Erfolg / Spaß den "Neulingen"

viele Grüße
Otto
 

heiko-rech

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Hallo MArco,

ich will dir mal ein einfaches Kästchen, Ecken gezinkt in Handarbeit , genutet mit der Oberfräse und anschließend geschliffen und geölt durchspielen und vorrechnen. Alles anhand deines Wunschee nach erstklassigem Werkzeug.

Fangen wir mal an. Als erstes brauchst du einen Arbeitsplatz. Da du sowohl von Hand, als auch mit Maschinen arbeiten willst, kaufst du dir also eine Hobelbank und einen MFT mit den Spannelementen. Da bist du dann bei ca. 2000 Euro

Du kaufst dir erst mal Holz als hochwertiges Leimholz mit durchgehenden Lamellen.. Das ist wie selbstgemachtes. Dann brauchst du noch keine Hobelmaschine. Das Holz schneidest du mit deiner neuen TS55R (Im Set) zu. Kostenpunkt ca. 550 Euro

Nun geht es an die Zinken. Zum Anreißen braucht du ein Streichmaß (Veritas) und einen Winkel (Starret) für zusammen ca. 80 Euro. Gesägt wird mit einer Zinkensäge, ebenfalls von Veritas für 45 Euro Damit das Stemmen leichter geht, erst mal die Laubsäge (Grobet) benutzt. Mit Blättern 30 Euro. Nun beginnst du zu Stemmen, das Brett liegt nicht fest, du brauchst auch noch Spannelemente für die Hobelbank. Sagen wir mal für 100 Euro, je nach Ausführung und System. Zum Stemmen brauchst du Stemmeisen und Klüpfel. Du wartest noch, bis die neuen Stemmeisen von Veritas in Deutschland verkauft werden, denn die sollen sehr gut sein. Mit einem Messingklüpfel zusammen ca. 290 Euro.

Nun machst du eine Nut für den Boden. Mit deiner neuen OF 1400 mit Fräserbox. Da brauchst du vielleicht noch den Adapter um die OF auf dem MFT zu nutzen. Macht zusammen dann 830 Euro.

Das staubt dann alles kräftig, also muss ein Werkstattsauger her. Nehmen wir mal den CTL Midi mit einem günstigen Reinigungsset und einer Packung neuer Filter an. Liegt dann bei ca. 440 Euro

Nun hast du dein Kästchen gezinkt und genutet, du schneidest noch den Boden und willst verleimen. Minimum sind hier 4 Zwingen. sehr gut sind die neuen Bessey Korpuszwingen. 4 Stück für ca. 180 Euro.

Dein erstes Kästchen willst du schön mit dem Hobel verputzen. Also kommt ein Veritas Low Angle Jack ins Haus. 290 Euro mit einem weiteren Eisen. Da man auch immer wieder einen kleinen Blockhobel braucht, kommt auch so einer noch mit. Damit es vielseitig bleibt, ein Veritas Skew Block Plane für 210 Euro. Alles das muss geschärft werden, also Steine und Schleifhilfe im Wert von ca. 250 Euro kaufen.

Naja, mit dem Hobeln braucht halt noch ein wenig Übung, also musst du doch schleifen. Damit du für die Zukunft gerüstet bist, kaufst du dir einen 150er Rotex und einen kleinen Rutscher, den RTS400. Zusammen mit einer Grundausstattung an Schleifpapier legst du dafür ca. 1150 Euro hin. Schleifen kann teuer sein.

Nun ist dein erstes Kästchen fertig. Du hast jetzt 6445 Euro ausgegeben. Was noch fehlt ist so einiges:

- Weitere Zwingen
- Weitere Sägeblätter für die TS55
- Leim, Öl, Schrauben etc.
- Gehörschutz, Schutzbrille
- Bohrmaschine, Akkuschrauber (wenn noch nicht vorhanden)
- Noch ein paar Messwerkzeuge und Kleine Handwerkzeuge, vielleicht ein Simshobel.

Da sind die verbleibenden 1555 Euro schnell weg.

Bis jetzt hast du keine einzige stationäre Maschine in deiner Werkstatt, keine Verbindungsfräse, nur einen Grundstock an Werkzeugen.

Empfehlen würde ich dir auch unbedingt noch ein wenig Literatur. Also rechne hierfür auch mal 200 Euro ein.

Ich hoffe mein etwas längerer Text hilft dir ein wenig weiter und vermittelt dir einen Eindruck desssen, was finanziell auch dich zukommt, wenn du gewisse Ansprüche hast.

Noch nicht erwähnt habe ich die Zeit, die du in das Erlernen der Techniken investieren musst. Dein Vorbild Marc Spagnuolo hat das ja auch nicht von heute auf morgen gelernt. Das braucht schon einige Jahre der Übung, bis das alles so klappt. Denn auch wenn du viele Videos schaust, wirst du einiges an eigenen Erfahrungen machen- und auch Misserfolge hinnehmen müssen. Denn was ich so herausgelesen habe, hast du nicht nur hohe Ansprüche an das Werkzeug, sondern auch an das Ergebnis der Arbeit. Und dafür bist in erster Linie du verantwortlich, nicht das Werkzeug.

Gruß und Gute Nacht,

Heiko

P.S. Schreibfehler sind einem 15 jahre alten Schotten zuzuschreiben
 
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