Geöltes Parkett zeitweise schützen (Gummimatte?) – Probleme zu erwarten

bjoernbg

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Hallo zusammen!

Nachdem ich bereits seit einer Weile (noch) ein stiller Mitleser hier im Forum bin, habe ich nun eine Frage, zu der ich mir hier kompetenten (oder kreativen) Rat erhoffe:

Ein Raum in unserem Haus hat eine breite Fensterfront. In diesen Raum möchten wir im Winter einige große Pflanzen in großen Töpfen (Zitronenbaum, Avocado, Oleander…) beherbergen, die in der frostfreien Zeit im Freien stehen. Es geht also um die Zeit von Oktober bis April/Mai. Nun stellt sich die Frage, wie wir unser geöltes Eichenparkett sinnvoll vor Dreck und vor allem Wasser schützen können. Im Winter kann es beim Gießen z.B. passieren, dass etwas Wasser daneben geht, was vllt. sogar nicht sofort bemerkt wird. Natürlich haben wir Untersetzer, aber es geht ja trotzdem oft genug etwas schief.

Eine einfache Lösung wäre eine große Gummimatte (z.B. so etwas: https://www.floordirekt.de/gummi-bodenbelag-flachnoppen-zuschnitt.html – keine Werbung, ich kenne den Shop nicht), mit der wir einen kompletten Bereich gut abdecken könnten. Sorge bereitet mir dabei, dass das Gummi evtl. in irgendeiner ungünstigen Weise mit dem Holz oder Öl reagieren könnte, oder dass sich (weiß nicht, ob das realistisch ist) unter dem Gummi Wasser sammeln könnte, das nicht abtrocknet. Sind die Sorgen berechtigt? Wäre ein anderes Material geeigneter? Die Abdeckung möchten wir über die warme Jahreshälfte weg räumen können.

Vielen Dank schonmal im Vorraus!
Björn
 

Dirm

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Beim Ikea gibt es Arbeitsplatzunterleger, für Rollen der Bürosessel. https://www.ikea.com/de/de/p/kolon-fussbodenschutz-44881100/
Hatten wir jetzt 4 Jahre unterm Esstisch, gegen Speisereste & so. Jetzt sind die kleinen aber groß... oder so... und ich habs weggeräumt.
Sieht man nach dem Wischen keinen Unterschied, außer weniger Kratzer.

Wasser saugt sich unter die Platten, da muss man schon schauen, falls etwas daneben rinnt.
 

Johannes

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Hallo Björn,
ich halte Gummimatten für keine gute Idee. Holz leidet nicht darunter wenn es mal etwas nass wird. Die Probleme entstehen, wenn es nicht zügig wieder trocken wird. Bei so undurchsichtigen Gummimatten ist die Gefahr recht groß, daß Feuchtigkeit unter die Matte gelangt und dann nicht wieder trocknen kann.

Es grüßt Johannes
 

magmog

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Guuden,

den Boden muss man kontrollieren können.
Wenn doch Wasser unter die Abdeckung gelangt bemerkt man es möglicherweise erst nach längerer Zeit, dann ist der Schaden schnell groß.
Rollbretter mit weichen hellen Rollen wären meins.
 

bjoernbg

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Hi zusammen, vielen Dank für die Rückmeldungen. Die Schutzmatten, die es extra für Parkett gibt (z.B. als Unterlage unter Rollstühlen u.ä.) hatten mich ursprünglich auf diese Idee gebracht. Was ich vielleicht am Anfang nicht richtig erklärt habe ist die Größe der Pflanzen. Es handelt sich um Töpfe, die man teilweise nicht mehr alleine hoch heben kann (und zur Decke haben die Pflanzen teilweise auch nicht sehr viel Luft). Die Töpfe haben teilweise Durchmesser von >60cm. Beim Gießen spritzt gerne mal was aus dem Topf, was man evtl. nicht direkt bemerkt, wenn die Pflanzen halbwegs dicht beisammen stehen (müssen). Der Bereich des Raumes, in dem ich den Boden schützen wollte wäre ca. 1,5m ⨯ 2,5m, was halt mit so einer größeren Matte am einfachsten wäre, da hier auch nichts "zwischenrein" laufen könnte.

Generell habe ich größere Bedenken, dass beim Gießen was daneben geht und nicht direkt weg gemacht wird (meine Frau ist da manchmal etwas grobmotorisch unterwegs), als dass unter eine Matte seitlich etwas darunter kommen könnte. Der Supergau bei so etwas wäre aber natürlich, wenn ein Loch in der Matte wäre, das man dann erst im Frühjahr bemerkt… Vermutlich aber eher unwahrscheinlich.

Sehe ich das richtig, dass zwar die einhellige Meinung ist, die Pflanzen eher auf z.B: ein Rollbrett zu stellen, dies aber eher darauf beruht, dass man hier drunter schauen kann und weniger eine ungünstige Reaktion von geöltem Parkett mit einem Gummimaterial erwartet wird? Ich hatte schonmal so eine Antirutschunterlage unter einem Teppich auf Parkett, der hat sich ziemlich stark mit dem Parkett verbunden. So möchte ich natürlich auf alle Fälle vermeiden.

Evtl. gibt es auch sinnvolle andere Materialien, die weniger reaktiv sind oder z.B. transparent (PE-Folie?), so dass man schneller erkennen könnte, wenn etwas passiert?

Die Fußbodenoberfläche ist mit OSMO Hartwachsöl behandelt (soweit mir bekannt). Der Belag macht weder einen besonders robusten noch einen sonderlich empfindlichen Eindruck.

Danke für alle Antworten, ich bin auf alle Fälle etwas am Hadern…
 

raziausdud

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Abstand zum Boden auf jeden Fall einhalten. Sonst zieht auch ein kleiner Tropfen kapillar recht weit. Und - schlimmer - kann kaum trocknen.

Plastikschale(n) auf ein großes Brett mit Rollen. Oder das Brett mit Rollen am Rand etwas erhöhen und ein Stück Teichfolie auflegen.

Rainer
 
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odul

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Ich höre raus: Die Pflanzen sind groß, der Platz ist knapp. Über wieviele Pflanzen und qm reden wir hier?

Wenn das so ist, dann vielleicht eine richtig große Gewebeplane, die an den Wänden eher nochwas hoch steht und den ganzen Raum bedeckt.

Evtl. noch eine Lage Pappe drunter.

Oder für vorsichtige:
Gewebeplane, saugfähige Zwischenlage und noch eine zweite Gewebeplane drauf.
 

raziausdud

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Gewebeplane, davon bin ich völlig weg. Draußen halten die 2-3 Jahre, drinnen sicher länger. Das Material kommt mir ein wenig so vor, als wären die Gewebekreuzungen Soll-Bruchstellen. Dem traue ich keine langfristige Dichtheit zu. Sicher gibt es da auch schlechte und bessere Varianten.

Deshalb hab ich oben Teichfolie empfohlen. Kostet kaum mehr, hält aber deutlich länger.

Mein Vorschlag oben mit dem großen Brett und den leicht erhöhten Rändern könnte man noch ergänzen: Vinyl-Bodenbelag, sieht fraglos besser aus als Teichfolie. Dem würde ich auch zutrauen, mit erhöhten Rändern direkt großflächig auf dem Boden zu liegen. Die Gefahr, dass Wasser vom Rand drunter zieht, bleibt aber. Also könnte man wie odul angeregt hat, erwägen, den ganzen Raum oder einen Teilbereich damit auszulegen.

Rainer
 
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odul

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Gewebeplane draußen ist für den Allerwertesten. Da gebe ich dir erst mal recht. Interessanterweise ist es abe nicht das draußen, das dem Material zu schaffen macht, sondern Bewegung. Schau dir das mal an:

https://www.woodworker.de/forum/threads/große-schiebetore-ultraleicht.104067/#post-586649

Das habe ich vor 15(!) Jahren gemacht. Man sieht inzwischen auch, wo die Löcher hinkommen. Aber ich hätte nie gedacht, dass das solange hält.

Gewebeplanen kriegt man halt auch in XXL am Stück und Teichfolie kenne ich nicht wirklich. Aber im Zweifelsfall die bessere Alternative.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich würde da einfach ein ordentliches dickes Malervlies auslegen. Kostet nicht die Welt und ist genau für so einen Zweck grmacht.
Also nicht ganz genau... Aber wenn man Mal so schaut was die Weißkittelkollegen auf dem Bau so treiben...

Gruß Daniel
 

WinfriedM

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Die Fußbodenoberfläche ist mit OSMO Hartwachsöl behandelt (soweit mir bekannt). Der Belag macht weder einen besonders robusten noch einen sonderlich empfindlichen Eindruck.

Aufpassen musst du bei Materialien mit Weichmachern, also Weich-PVC. Da kann was in den Fußboden hineindiffundieren. Bei Gummi hab ich es auch schon gesehen, da sind auch Weichmacher drin. Was unproblematisch ist, ist PE / PP oder auch Linoleum. Persönlich finde ich Linoleum ein sehr schönes Material, weil fast vollständig aus natürlichen Rohstoffen. Auf der Unterseite ist in der Regel Jute.
 

bjoernbg

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Aufpassen musst du bei Materialien mit Weichmachern, also Weich-PVC. Da kann was in den Fußboden hineindiffundieren. Bei Gummi hab ich es auch schon gesehen, da sind auch Weichmacher drin. Was unproblematisch ist, ist PE / PP oder auch Linoleum. Persönlich finde ich Linoleum ein sehr schönes Material, weil fast vollständig aus natürlichen Rohstoffen. Auf der Unterseite ist in der Regel Jute.
Also Linoleum wäre mir in der Tat auch sehr sympathisch und würde meine Anforderungen ja genau so gut erfüllen wie Gummi. Als Bodenbelag bekommt man das ja als Rolle - bleibt das elastisch genug, dass man das jedes Jahr aufrollen, auf dem Dachboden lagern und im nächsten Herbst wieder auslegen könnte?
Wie gesagt - Angst, dass mir seitlich was drunter läuft hätte ich nicht, die Pflanzen könnte man ja mit Abstand zum Rand stellen. Linoleum könnte ich auch bis zur Fußleiste legen (an zwei Seiten) legen. Wichtig ist nur, dass sich das auch halbwegs gut wieder wegräumen und immer wieder verwenden lässt.

@odul bzgl Pflanzen: es geht um drei sehr große Töpfe (60cm Durchmesser oder so, Oleander, Strelitzie, Avocado) , einen mittelgroßen (Zitrone) und einige kleinere - die sind weniger das Problem. 2-3 qm kommt man da gut hin, mehr Platz können wir auch dafür nicht entbehren (vllt fällt uns in Zukunft mal was besseres ein, wie wir die Pflanzen überwintern können).

danke für alle Anregungen!
 

WinfriedM

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Als Bodenbelag bekommt man das ja als Rolle - bleibt das elastisch genug, dass man das jedes Jahr aufrollen, auf dem Dachboden lagern und im nächsten Herbst wieder auslegen könnte?

Es ist nicht so elastisch, wie eine PVC-Belag und es kann auch brechen, wenn man nicht aufpasst. Aber grundsätzlich lässt sich das aufrollen. Dauert aber, wenn man wieder aufrollt, bis es glatt liegt. Vielleicht kannst du es auch flach irgendwo auslegen.

Wir haben hier einen Fußbodenleger, der das öfters auslegt. Dort hab ich schon öfter Reststücke für kleines Geld bekommen. Vielleicht gibts sowas auch bei euch.
 

pedder

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Evtl. gibt es auch sinnvolle andere Materialien, die weniger reaktiv sind oder z.B. transparent (PE-Folie?), so dass man schneller erkennen könnte, wenn etwas passiert?

Wenn das in den kommenden 10 Jahren so werden soll, würde ich mir eine dauerhafte Lösung suchen.
Parkett raus, Fliesen rein. Oder vorsichtig gießen lernen.
 
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bjoernbg

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Hallo zusammen,

nach den Rückmeldungen hier habe ich mich dafür entschieden, es mit einem großen Hartbodenschutz aus Polycarbonat zu versuchen. Sowas legt man ja auch als Schutz unter Stühle usw. Die Abmessungen sind jetzt 2m auf 1,5m, da bekomme ich die Pflanzen gut unter. Ich werde in nächster Zeit regelmäßig kontrollieren, ob sich darunter irgendwie Feuchtigkeit sammelt und generell sollte es durch die Transparenz möglich sein, Probleme schnell zu erkennen.

Hier ein Foto (noch ohne Pflanzen, ist ja fast noch Sommer draußen…). Nach der schnellen Beratung hier wollte ich das Ergebnis nicht vorenthalten. ich werde dann nächstes Jahr oder so nochmal berichten (sofern ich dran denke).

Vielen Dank
Björn

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