Gartentisch

Ed-o-mat

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Hallo zusammen,

wenn ich es in den nächsten Monaten schaffe, mal wieder meine Werkstatt zu besuchen, möchte ich endlich mal das Thema Gartentisch angehen. Der Gartentisch soll ein Geschenk sein. Gedanklich ist der Tisch irgendwie schon fertig, ich bin mir aber mit so ein paar Dingen noch nicht ganz sicher und wollte mal nach eurem Feedback fragen - bezüglich Konstruktion sowie bezüglich Holzauswahl...

Der Tisch soll die groben Maße 200 x 100 cm mit 76cm Höhe haben. Die "Tischplatte" soll aus Terassendielen (200 x 9 x 2,1cm) bestehen. Die Dielen sollen mit einem kleinen Abstand zu einer Art Gittermuster gelegt werden. Ansicht von Oben:

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Die Dielen sind auf der Unterzeite mit Querstreben verbunden, die Teil des Untergestells werden.
Ansicht von Unten:
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Das Design soll so sein, dass die Tischbeine in einer Ebene mit der Platte sind. Der Rahmen wird also in einem "Castle Joint" mit den Tischbeinen "versenkt". Seitenansicht des Tisches ohne die Dielen:
1749672080225.png

Aufsicht:
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Das Kreuz des "Castle Joints" würde ich dann entweder mit dem Gestell-Holz oder mit Cumaru als Akzentholz verschließen. Das Gestell wird weiß gestrichen.

So erstmal der Plan... jetzt zu den Fragen...


Frage 1: Aktuell habe ich bei den 9cm breiten Dielen je 1 cm Abstand eingeplant, 10 Dielen à 9cm + 9 Zwischenräume à 1 cm ergibt 99 cm breite. Alternativ eine Diele mehr, dafür nur 0,5mm Zwischenraum... das wären dann 103,5cm. Was fändet Ihr von der Optik her besser? 0,5cm Zwischenraum oder 1cm? Tischbreite mal sekundär...

Frage 2: Sind neben dem Rahmen 3 Querstreben ausreichend? Das wäre eine Unterstützung alle 50 cm... Oder zu viel, oder zu wenig?

Frage 3: Die Tischbeine sollen 9x9 cm sein. die Leisten der Unterkonstruktion sind aktuell als 8x3 cm Querschnitt gedacht. Ist die Unterkonstruktion so stabil genug oder seht Ihr da "Gewackel?

Frage 4: Geplant ist, die 3 Querstreben mit den Dielen von Unten zu verschrauben. Die 3 Querstreben sollen dann mit dem Rahmen mittels Gewindemuffe verschraubt werden. Ich verspreche mir davon eine gewisse "Zerlegbarkeit". Gewindemuffe in Stirnholz ist allerdings so eine Sache... lieber eine andere Lösung? Denkbar wäre auch eine Zapfenverbindung (wird dadurch der Rahmen mechanisch zu instabil?) oder einfach eingeleimte Dübel. Oder ganz unelegant Schrauben... Was würdet Ihr da machen?

Frage 5: Die Tischhöhe beträgt 76 cm. Durch die aufgesetzte mit den Tischbeinen abschließende "Tischplatte" würde die Beinfreiheit bei den 8 cm Rahmenleisten dann lediglich ca. 66cm betragen. Ist das ausreichend? Falls nein... wieviel sollte da mindestens gegeben sein?

Frage 5: Holzauswahl. Die Dielen werden voraussichtlich Cumaru, ggfls. Bankirai oder farblich ähnliches. Das Gestell wird weiß gestrichen. Im Sommer steht der Tisch unter einem Pavilon, im Winter unter einer Abdeckung. Allerdings eben nur teilgeschützt. Ich bin nun am Überlegen, welches Holz ich wählen soll, damit ich da was halbwegs langlebiges habe. Ist die Holzwahl bei einer guten weißen Farbe egal, sprich Nadelholz? Oder doch lieber etwas beständigeres wie Sib. Lärche oder Eiche? Was würdet Ihr wählen?

Selbstverständlich werde ich Euch über das Projekt auf dem Laufenden halten, auch wenn es etwas länger dauern kann... Ziel ist Fertigstellung nächsten Sommer :emoji_slight_smile:

Danke schonmal im Voraus für Eure Kommentare und Kritik!
 

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Dietrich

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Hallo,

die Idee der durch die Platten schauenden Beine stammen von einer Handwerks-fremden Person?

Wir haben mit Robinie, Eiche und Edelkastanie durchaus Harthölzer die in punkto Außenverwendbarkeit den Tropenhölzer nicht oder kaum nachstehen, ohne Transport um die halbe Welt, sog Plantagenhölzern aus den Tropen sind sie sogar überlegen.
Ansonsten möchte ich anmerken das 21mm keine Terrassendiele ist.

Gruß Dietrich
 

Ed-o-mat

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Danke für Deinen Kommentar, Dietrich!

Wegen der durch die Platte schauenden Beine: mir ist bewusst, dass das kein konstruktiver Holzschutz ist, da die Stirnenden offen nach oben liegen. Da der Tisch jedoch nicht direkt beregnet und das Stirnholz weiß gestrichen wird, hoffe ich, dass es nicht zu schlimm wird. Ansonsten habe ich durch die Platte gehende Beine z.B. bei Esstischen schon sehr oft gesehen. Inwiefern das handwerksfremd ist, kann ich nicht beurteilen. Was ist daran aus Deiner Sicht handwerksfremd?

Ja, es gibt tolle europäische Hölzer. Leider in Maserung, Farbe, Härte und Beständigkeit nicht ganz bei den Tropenhölzern. Und leider auch nicht auf der Wunschliste des Beschenkten.

Die Bretter werden als Terassendielen vermarktet. Ich kann leider nicht einschätzen, ob sich die Brettchen schon Dielen nenen dürfen. Ist mir aber auch egal, da ja eine Tisch"platte" draus wird.

Mich würde Deine Meinung zur Unterkonstruktion interessieren... Ist das aus Deiner Sicht stabil genug? Und reichen ca. 66 cm für die Beinfreiheit erfahrungsgemäß?
 

Hoosier

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Und reichen ca. 66 cm für die Beinfreiheit erfahrungsgemäß?

hier geht es nicht um die Beinfreiheit (miss doch mal im Sitzen die Oberkante Deiner Oberschenkel...) sondern darum, dass die Stühle unter die Zarge geschoben werden können. 66 bis 67 cm ist ein gutes Maß und sollte für die meisten Stühle passen - aber lieber nochmal nachfragen, nicht dass es nachher an 5 mm scheitert


zu den anderen Fragen:
Abstand 1 cm finde ich ok, das Holz muss ja arbeiten können und sicherlich sind nicht alle Dielen 100% gerade
Querstreben passt so

Aus eigener Erfahrung:
Das Hauptproblem ist, eine stabile und fachmännische Verbindung der Füße zu den Zargen zu bekommen - wenn der Tisch wackelt sind alle anderen Punkte nicht relevant. Grade beim Gartentisch mit Temperatur-und Feuchtigkeitsschwankungen ist hier eine stabile Konstruktion maßgebend. Das Einnuten der Querleisten in die Füße sollte zu einem stabilen Ergebnis führen.
 
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Dietrich

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Hallo Edomat,

m.M. reichen die 66cm. Wegen der Verbindung, hier kann ich nichts sagen denn ich kenne diese Art der Verbindung nicht aus meiner Praxis.
Ich würde die Gestellhölzer etwas außenliegend ein zapfen, gerne auch einen cm stärker, also 4 statt 3cm.

Hallo Hoosier, ich habe das geschrieben, denn mit abnehmender Stärke müssen die Abstände der UK immer kleiner werden, das eingesparte Holz wird dann mehrfach dort verbraucht.
Unser örtlicher Zimmerer verwendet zum Belegen von Terrassen 40mm starke Bretter, der Mann ist vom Fach.

Gruß Dietrich
 

IngoS

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Hallo,

wird sicher ein interessantes Projekt.
Zu 1: 10mm Abstand zwischen den einzelnen Brettern der Platte sind aus meiner Erfahrung zu viel. Da fallen gern Messer, Teelöffel und anderer Kleinkram durch. 5 bis 6mm hat sich bewährt.

Zu 2: m. E. reichen da 2 Zwischenzargen. Habe ich an meinem 2m Tisch auch, reicht vollkommen.

Zu 4: die Zwischenzargen mit je 2, oder 3 Dübeln (Eiche) in die Längszargen einsetzen.

Zu 3: Stabil genug wird das mit 8cm Zargen. Die "Castle Joint" Verbindung von Zarge zu Bein finde ich nicht ideal, wird aber halten.

Zu 5: 66cm lichtes Maß reicht gut aus. unter dem Gesichtspunkt solltest du die Zargen ruhig 10cm hoch machen. Meine Tische haben so 62cm lichtes Maß und das reicht.

Wie willst du die Tischplattenbretter an den Zargen befestigen, von oben verschrauben?
Irgendeine Zerlegbarkeit ist bei deiner Konstruktion nicht gegeben und auch nicht sinnvoll. Die Konstruktion mit den relativ dünnen Brettern ist nicht besonders schwer.

Gruß Ingo
 
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Ed-o-mat

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Hallo Ingo,

vielen Dank für die Rückmeldung, das hilft mir sehr. Vor allem der Hinweis mit dem 1cm = verlorenes Messer...
Zerlegbarkeit war eigentlich dafür gedacht, um den Tisch bei A zu bauen und nach B zu transportieren. Aber vermutlich kann ich - wenn alles sauber gearbeitet ist - problemlos bei B aufbauen und alles in Einzelteilen bei A vorbereiten. Lediglich die Terrassendielen würde ich an die Zwischenzargen schrauben (von unten).

Ich melde mich, sobald ich das Untergestell zusammen habe - was eine Weile dauern kann...
 
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