Fußbodenaufbau im Keller (trocken, "Weiße Wanne")

FuTheBear

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Hallo Heimwerker!

Unser Keller ist derzeit noch ohne Fußbodenaufbau. Die Bodenplatte wurde vom Erbauer nur ausgeglichen und diffusionsoffen gestrichen.
Bodenplatte und Kelleraußenwände sind in Stahlbeton als "Weiße Wanne" ausgebildet. Die Räume sind trocken.

Folgenden, schwimmenden Bodenaufbau habe ich mir für die Nutzung als Arbeitszimmer zurechtgelegt (von oben nach unten):
- OSB 15mm geschliffen
- OSB 15mm geschliffen
- Baufolie 0,2mm
- Styropor Bodendämmplatte EPS 035 DEO dm 100kPa 1000x500x30mm
- Styropor Bodendämmplatte EPS 035 DEO dm 100kPa 1000x500x40mm
- Baufolie 0,2mm

Die geplante Höhe des Aufbaus beträgt 10cm. Es ist kein zusätzlicher Belag geplant - die OSB-Platten sollen nur versiegelt werden.

Jetzt meine Fragen:
1. Passt das so grundsätzlich oder habe ich schon grobe Fehler gemacht?
2. Welche Schrauben nehme ich am besten zur Verbindung der beiden Lagen OSB (am besten genaue Bezeichnung und/oder Link).
3. Welchen Leim könnt ihr für die Platten empfehlen?
4. Wie sollte ich die Schwelle zu einem späteren Feuchtraum ausbilden, in den irgendwann Estrich eingebracht wird?

Gruß Bear
 

seschmi

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Zum Aufbau an sich können sicher die Profis mehr sagen. Zu beachten ist aber, dass weiße Wannen nicht diffusionsdicht sind, d.h. Es diffundiert Feuchtigkeit von unten, falls keine zusätzliche Abdichtung stattfindet.

Da das OSB aber ziemlich diffusionsdicht ist, kann die dann nicht raus.

Wir haben daher damals Schweißbahnen auf den Rohfussboden aufbringen lassen. Diese wurden an den Wänden bis Höhe Fertigfussboden hochgezogen. Ob da eine „Baufolie“ das gleiche bringt, weiß ich nicht, bin aber skeptisch.

Die Diffusionsdichte sollte von unten nach oben abnehmen (Sd Wert)., damit die Feuchtigkeit unter der Konstruktion geblockt wird. D.h., unter die Dämmung sollte eine Schicht, die einen höheren Sd-Wert als die OSB-Platzen hat.
 

Ossei

ww-eiche
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Hallo Namenloser,

Ich bin auch Nicht-Profi. Als Häuslebauer und regelmäßig beruflich in der Baubranche unterwegs kann ich hoffentlich auch Brauchbares beisteuern:

Frage vorab: Hast du außen an den Wänden bzw. am Boden eine Dämmung? Vermutlich nur an den Wänden, oder? Wozu sonst das viele Styropor am Boden?

Zu 1) Ich würde sagen ja, da die Bautoleranz nicht bedacht ist. Kein Boden ist "topfeben". Habe meine Keller-Bodenplatte (12cm Dämmung unter der Bodenplatte) flügelglätten lassen. Dennoch gibt es mehrere cm Höhenunterschiede innerhalb jeden Raumes. Unterste Schicht wirst du ausgleichen müssen, z. B. über entsprechende Schüttungen, dünner Ausgleichsestrich o. ä.. Um wieviel es fehlt, findest du am einfachsten mit einem Rotationslaser raus. Längere Wasserwaage geht auch, wenn auch umständlicher.

Zu 4) Ich würd die Schwelle komplett ausmauern / ausbetonieren. Je nachdem, welcher Raum anschließt, oben genügend Platz für den OSB-Belag bzw. Fliesen (Bad?) lassen. Muss halt ein paar Wochen auslüften können. Mit Boden und Wänden mit ein paar Eisen / Schrauben verbinden, damit der Block nicht rausrutscht. Bei Fliesen auf der Schwelle Dehnungsfuge zum Estrich vorsehen, ca. 5mm - der Block ist ja 'fest', der schwimmende (?) Estrich nicht. Beim OSB-Boden, der mit druckfestem Styropor unterlegt ist, hätte ich keine Sorgen, dass eine Fuge nötig wäre.
Theoretisch würde auch ein Stahlwinkel o. ä. zum Abstellen direkt unter dem zukünftigen Türblatt reichen, das wäre wohl das Einfachste und würde in der Zwischenzeit gut halten, ausreichende Blechstärke vorausgesetzt.

Hinweis analog Vorposter: Habe ähnliche Erfahrungen wie @seschmi. Keller vor 6 Jahren errichtet. Seitdem Boden "roh", aber schon Kreis- und Kappsäge drauf. An länger am Boden rumliegenden Spänen (Absaugung zog erst kürzlich ein...) konnte ich insbesondere am Boden-Wand-Übergang eine deutliche Verfärbung der Späne sehen - es ist da also etwas feuchter (ob diffundiert von außen oder Kondensat von innen weiß ich nicht).
Ich würde daher auch sagen - Folie unter dem OSB ja, mind 1/2m überlappende Bahnen oder sauber verklebt, an der Wand dicht abgeklebt. Hier wissen die Profis aber sicher mehr.

Bei (Nass-)Estrich im Keller wäre ich kritisch, da hoher Feuchteeintrag. Vielleicht im Winter machen, da kann man gut lüften - oder im Sommer entsprechend heizen (Taupunktthema - innen kühl und feucht kann man im Sommer schlecht mit außen warm und feucht trocknen).

Viel Erfolg,
Matthias
 

fahe

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...in einem wirklich kritischen Bereich mit hohem Grundwasserspiegel habe ich seinerzeit auf den Rohbeton:
  • flexible vergütete mineralische Spachteldichtung über die komplette Fläche und an den Seiten hochgezogen, in den Kanten eine Rundung ausgebildet
  • normale billige PE-Folie auf die komplette Fläche, muss nicht verschweißt werden, sollte nur überlappen
  • eine schwimmende Lattenkonstruktion darauf, bei geringen Dämmansprüchen reichen ein paar Dachlatten hochkant in geringem Abstand und untereinander verschraubt
  • dazwischen eine Dämmung, in meinem Falle waren es Polystyrolplattenabschnitte
  • darauf OSB-/Verlegeplatten
Normales Baustyropur ist nicht druckfest. Gut fand ich auch die Knauftrockenestrichelemente mit Dämmung.
 

Ossei

ww-eiche
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Hallo @fahe,

der TE hatte ja DEO-Styropor geschrieben - das ist das druckfeste für den Einbau unterm Estrich / Trittschalldämmung. Von daher schon das Richtige.

Gruß,
Matthias
 

fahe

ww-robinie
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...DEO musste ich erst googlen...:emoji_wink: Scheint sozusagen kindgerecht formuliert als "Decke oder Boden". Mit EPS hätte ich was anfangen können.

Die Latenkonstruktion hat den Vorteil des billigen Preises. EPS ist immer noch kackteuer... auch wenn die in den letzten fünfundzwanzig gesunken sind. Mitte der Neunziger war das sauteuer.
 

peter bussmeyer

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Zum Aufbau an sich können sicher die Profis mehr sagen. Zu beachten ist aber, dass weiße Wannen nicht diffusionsdicht sind, d.h. Es diffundiert Feuchtigkeit von unten, falls keine zusätzliche Abdichtung stattfindet.
Deshalb unbedingt ausreichende Abdichtung einbauen!
Hinsichtlich der Dämmung (Arbeitszimmer heißt ja wohl: Dauerhaft beheizt) ist außerdem auch noch die EnEV zu beachten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 7cm EPS da ausreichend sind. Einfach mal bei EnEV googeln und hinsichtlich der Bauteilanforderung Bodenplatte nachschauen.
Könnte sein, dass dann so etwa 12cm rauskommen oder ein wesentlich teureres Dämmmaterial mit WLG unter 035.
Ich entnehme der Beschreibung aber auch, dass es sich anscheinend um einen Neubau handelt. Da muss es einen Wärmeschutznachweis geben, in dem die einzelnen Bauteile gerechnet sind. Wenn der nicht vorhanden ist: Nachfordern!

Gruß Peter
 

peter bussmeyer

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...ach, noch ein Hinweis:
Wenn der gesamte Keller als weiße Wanne gebaut ist, kommt die Dampfdiffusion vermutlich auch an den Wänden von außen. Also keine Schränke, Akten, korrosionsempfindliche Teile an die Außenwände.

Gruß peter
 

FuTheBear

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Guten Morgen!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Das Haus wurde 1995 erreichtet und von uns 2012 erworben. Der Vorbesitzer hat jedoch im Keller keinen Fußbodenaufbau realisiert. Es war zwar ein Party-Raum, ein Sportraum und sogar eine Sauna geplant, umgesetzt wurde davon aber nichts. Insofern gab es nur etwas Ausgleich und einen diffusionsoffenen Anstrich für den Boden.
Die Fläche ist eben, mit einem drei Meter-Richtscheid sind maximal zwei Millimeter Höhenunterschied feststellbar. Gefälle ist auch nicht vorhanden.

Die Höhe des Aufbaus ist fix vorgegeben. Das Treppenhaus im Keller ist als einziger Raum fertig gefliest. Höhenunterschied roh zu fertig sind die genannten zehn Zentimeter.
Bei Estrich wäre mir mit der nötigen Betondicke zu wenig Dämmung geblieben. Obendrein wollte ich keine zusätzliche Nutzschicht aufbringen/bezahlen. Ein Holzboden hat obendrein einen "wärmeren Fuß-Komfort".^^ - OSB war am Ende der beste Kompromiss: keine zusätzliche Nutzschicht erforderlich, kostengünstig, einfach zu verlegen und hoher Komfort.

70mm Styropor und 30mm OSB ergeben sich aus praktischen Gründen. Ich erreiche die 10cm Bodenaufbau und habe eine gute Mischung aus Dämmumg und stabiler Nutzschicht.

Der Raum wird natürlich dauerhaft beheizt (und einmal im Monat gelüftet :emoji_stuck_out_tongue: ).

Gruß Bear aka Mathias

Nachtrag: Wie die Bodenplatte genau ausgebildet ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht wie stark sie ist und ob unter dem Beton noch eine Dämmschicht liegt. Zur Dämmung der Kelleraußenwände kann ich ebenfalls nichts sagen. Die Temperaturen liegen aber selbst im Winter ohne eingeschalteten Heizkörper deutlich über 10°C.
 
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