freistehende Holzüberdachung/Dauerstandzelt am Campingplatz

sDiemer

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Hallo zusammen,

nach dem Holzboden geht mein Projekt in Kroatien nun in die zweite Phase und es soll eine entsprechende Holzkonstruktion mit Zeltplane als Dauerstandzelt das ganze ergänzen. Die Konstruktion wird nur über eine Kederplane mit dem Wohnwagen verbunden und ist daher quasi freistehend. Fundamente etc. sind natürlich nicht erlaubt, daher steht alles auf der Holzterrasse und wird dort entsprechend verschraubt/befestigt.
Da das Ganze in Kroatien am Meer steht, ist Schneelast natürlich kein Thema, jedoch der Wind. Vor allem in den Wintermonaten kann da schon mal eine sehr kräftige Bora über 2-3 Wochen wehen. Auch im Sommer kann es mal für ein paar Stunden mehr als kräftig blasen. Kritisch sind hier vor allem die kurzen, aber heftigen Böen, die dann die Zelte und Vorzelte innerhalb von ein paar Sekunden "abbauen".
Das Zeltdach wird mit einer dicken LKW-Plane (900g/m²) mit rundum Kederschienen/-leisten bedeckt. Die Seitenteile lasse ich von einer Zeltmanufaktur anfertigen. Das sind jeweils ca. 2x2m Stücke, ebenfalls ringsrum mit Kederschiene/-leiste an den Holzbalken befestigt.
Ich hatte anfangsgeplant, das Dach mit OSB-Platten (12mm) unter der Plane einzudecken, um mehr Stabilität zu haben und vor allem um Wasserlöcher ausschließen zu können. Habe mir inzwischen ein paar Konstruktionen auf Campingplätzen und Messen angeschaut - die dicke Plane sollte Wasserlöcher eigentlich sicher ausschließen. Oder würden OSB-Platten die Stabilität/Windfestigkeit merklich beeinflussen und sollte daher wieder in die Planung aufgenommen werden?
Der Vorbau soll insgesamt 10m x 4m mit zusätzlich 50cm Dachüberstand vorne werden. Die Höhe hinten ist insgesamt 2,50, die Höhe Vorne (ohne Überstand) 2,10m, die Dachneigung also 10 Grad, was ja denke ich ausreichen sollte und einen sicheren Ablauf auch bei Starkregen zu gewährleisten.

Größtes Problem ist das Material und der Transport. Da es eine kleinere Insel ist, ist das alles dort vor Ort schwer bis unmöglich zu besorgen. Also muss ich alles von hier im Anhänger nach dort unten transportieren. Da auch die Bearbeitungsmöglichkeiten vor Ort beschränkter sind, würde ich hier alles im Vorfeld zurecht sägen und imprägnieren. Daher muss ich das auch in Eigenleistung machen, da ich ja keinen Zimmermann vor Ort schicken kann (will).
Aufgrund des Transports und der fehlenden Schneelast sollten die Dimensionen so gering wie irgendwie vertretbar ausfallen. Laut einem Zeltbauer auf der Messe wäre für die Windfestigkeit nicht die Dimension, sondern mehr die Anzahl z.B. der Sparren und vor allem der Verstrebungen ausschlaggebend. Ob das so stimmt, weiß ich natürlich nicht.

Ich habe nun mal folgende Dimensionen angesetzt:

Pfosten: 10x10
Pfetten vorne und hinten: 10x16
Abstand der Pfosten vorne/hinten jeweils 2m
Mittelpfette: 10x16 für rechts und links (jeweils 2m), das ganze dann verdoppelt für 6m Spannweite.
Sparren 6x12 - das sollte durch die Mittelpfette hoffentlich reichen, lichte Weite dadurch ja jeweils 2m. Sparrenabstand 50cm.
Um die Gewichtsverteilung auf dem Holzboden zu verteilen, stehen die Pfosten auf 10x10 Querbalken
Vorne und hinten würde ich das dann durch entsprechende Kopfbänder stabilisieren.

Den groben Plan von Sketchup habe ich als Screenshot mal hier angehängt.

Kann das so funktionieren? Bin für jede Anregung und jeden Tipp dankbar, natürlich auch für Kritik und "Problemstellen". Bitte verreißt mich aber nicht gleich, wenn irgendwas so überhaupt nicht geht, wie ich mir das vorstelle - ich bin absoluter Laie, der sich zwar versucht hat, einigermaßen zu informieren, aber halt trotzdem Laie bleibt :emoji_slight_smile: . Da ich im Frühjahr/Sommer viel Zeit dort verbringe und dort auch arbeiten muss, will ich es mir einfach ein bisschen gemütlicher machen und vor allem etwas haben, was ich auch über Winter stehen lassen kann (habe dieses Jahr auch mein jetziges Vorzelt stehen lassen - mal gespannt, ob es noch steht, wenn ich wieder unten bin :emoji_joy:).

Noch zwei Überlegungen, die mir den Transport erheblich erleichtern würden, aber von denen ich nicht weiß, ob das funktioniert und sinnvoll ist:
Kann ich statt der 4,50m Sparren auch z.B. 2,50m und 3,50m Sparren nehmen und diese dann an der Mittelpfette zusammenschrauben. Was ich auch schon gesehen/gelesen habe, wäre es dann sinnvollen, diese mit einem senkrechten/waagrechten Blatt zu verbinden. Wäre das besser oder gibt es da eine andere sinnvolle Möglichkeit für meinen Zweck? Oder am besten ganz sein lassen und schauen, wie ich die 4,50m Sparren irgendwie da runter bekomme (mein Anhänger hat leider nur 3,10m).
Noch kritischer ist natürlich die 6m Mittelpfette. Könnte man die auch mit 2x3m und 3x2m entsprechend aufdoppeln und mit entsprechenden Blechen vernageln? Oder ist damit die Statik dann komplett hinüber? Dann wäre hier noch die Alternative, diese ganz weg zu lassen und dickere Sparren einzusetzen? Wie müsste ich diese dann bei einem Planendach mit 4m Spannweite dimensionieren? Dann aber natürlich durchgehen, das ist mir klar. Also einen Tod mit der Länge werde ich dann sterben müssen, falls das "Zusammenstückeln" keine Alternative ist.

Wie gesagt, bin für jede Anregung, Kritik, Idee dankbar...

Liebe Grüße,
Steffen

P.S.: Wer sich sogar vorstellen könnte, mir hier "tatkräftig" vor Ort oder bei den Vorbereitungen mitzuhelfen, dem spendiere ich dann gerne auch mal 1-2 Wochen kostenfreien Urlaub mit Familie 10m vom schönen Sandstrand entfernt. Das geht allerdings nur außerhalb der Ferien in BW, da sonst wir vor Ort sind :emoji_sunglasses:...
 

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Martin45

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Wie verankerst du dein Konstrukt am Boden? Abspannungen? Bodeneinschraubhülsen....?
 

sDiemer

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Ich habe so Montageanker von Glienke-Hemmerlein. Die nehme ich auch für meine Bojen fürs Boot. Haben das Boot bisher bei jedem Sturm im Sandboden gehalten, ohne auch nur ein Zentimeter nachzugeben.
Denke, die sind auch hier sehr gut geeignet.
 

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Hallo Steffen,

hast du zur Aussteifung von der Überdachung nur vorne links einen Unterzug mit Kopfbändern vorgesehen, oder ist das nur exemplarisch? M. M. wird das eine sehr wackelige Angelegenheit, wenn das so bleibt.
An deiner Stelle würde ich an jeder Mittelstütze zum jeweiligen linken Steher einen Unterzug mit Kopfbändern einziehen, damit du mehr Stabilität vom Fachwerk bekommst.
 

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Laut einem Zeltbauer auf der Messe wäre für die Windfestigkeit nicht die Dimension, sondern mehr die Anzahl z.B. der Sparren und vor allem der Verstrebungen ausschlaggebend.
Ja, der Zeltbauer hat recht. Das was hauptsächlich Stabilität erzeugt sind die Kopfbänder bzw. generell Diagonalen. Die Sparren alleine sorgen nicht für Stabilität, sondern nur in Verbindung mit einem Windrispenband, welches den Schub aufnehmen kann.
Deshalb würde ich an deiner Stelle entweder oben auf den Sparren ein Windrispenband einziehen. Oder was auch möglich wäre ist, von unten Diagonalen an die Sparren schrauben, mindestens in die vier äußeren Felder und die vier Felder daneben weiter innen.
 

sDiemer

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Hallo Steffen,

hast du zur Aussteifung von der Überdachung nur vorne links einen Unterzug mit Kopfbändern vorgesehen, oder ist das nur exemplarisch? M. M. wird das eine sehr wackelige Angelegenheit, wenn das so bleibt.
An deiner Stelle würde ich an jeder Mittelstütze zum jeweiligen linken Steher einen Unterzug mit Kopfbändern einziehen, damit du mehr Stabilität vom Fachwerk bekommst.
Ja, das war nur "zeichnerische Faulheit" und exemplarisch gemeint. Kopfbänder würde ich an allen Stellen verbauen, wo es sinnvoll und möglich ist.
 

sDiemer

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Wieso die horizontalen Balken auf dem Boden?
Dachte, dass sich dadurch das Gewicht besser auf die Holzterrasse verteilt und keine so direkte Punktbelastung darstellt. Ist ja alles nur Camping, daher ohne Fundament und andere hilfreiche Dinge, die man zu Hause hat. Die Holzterrasse liegt nur auf Gehwegplatten direkt auf dem Sand auf - aber dafür wenigstens sehr viele an so gut wie allen möglichen Stellen.
Dass das nichts für Leben wird, ist mir im Prinzip auch klar - aber ein paar Jährchen sollte es trotzdem schon halten, ohne dass ich jedes Jahr wieder ran muss. Aber ist wie gesagt Camping und ich muss halt recht viele Kompromisse eingehen.
Zwischen Balken und Terrasse kommen dann solche Bautenschutz-Gummistreifen.
 
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sDiemer

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Ja, der Zeltbauer hat recht. Das was hauptsächlich Stabilität erzeugt sind die Kopfbänder bzw. generell Diagonalen. Die Sparren alleine sorgen nicht für Stabilität, sondern nur in Verbindung mit einem Windrispenband, welches den Schub aufnehmen kann.
Deshalb würde ich an deiner Stelle entweder oben auf den Sparren ein Windrispenband einziehen. Oder was auch möglich wäre ist, von unten Diagonalen an die Sparren schrauben, mindestens in die vier äußeren Felder und die vier Felder daneben weiter innen.
Sehr gute Idee, danke. Sowas kannte ich bisher noch nicht. Wie könnte ich das oben schützen, damit es nicht an der Plane reibt und diese mit der Zeit darunter leidet?
Das werde ich aber auf jeden Fall einbauen. Kann mir vorstellen, dass dies die Stabilität beim Wind aber sicherlich massiv steigern wird.
Danke nochmals :emoji_slight_smile: ...
 

Goldfux

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Moin,

Auftrieb bei Sturm wird gerne unterschätzt. Bei dene Schraubanker sind die Haltekräfte angegeben in der Spanne von 8 - 88 kN - Faktor 11 ist ja ganz ordentlich, der Unterschied. Da solltest Du Dir mal den Boden genau angucken, was Du dort vor Ort hast. Hier in Deutschland macht jeder vernünftige Statiker seine Fundamente auf Basis von einem Bodengutachten mit Gründungsempfehlung. Wär ein Fehler nicht, vor allem da dir ja die Auflast fehlt.
Wie oben schon geschrieben sind Diagonalen wichtig. Diese sollten aber auch in je einem Feld an den Schmalseiten sowie in (mind.) einem Feld an der Längsseite angeordnet werden.
Willst Du die Zeltplanen dauerhaft drauf lassen oder bei Abwesenheit und aufziehendem Sturm runternehmen? Dann wärest Du auf der sicheren Seite.
 

sDiemer

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Moin,

Auftrieb bei Sturm wird gerne unterschätzt. Bei dene Schraubanker sind die Haltekräfte angegeben in der Spanne von 8 - 88 kN - Faktor 11 ist ja ganz ordentlich, der Unterschied. Da solltest Du Dir mal den Boden genau angucken, was Du dort vor Ort hast. Hier in Deutschland macht jeder vernünftige Statiker seine Fundamente auf Basis von einem Bodengutachten mit Gründungsempfehlung. Wär ein Fehler nicht, vor allem da dir ja die Auflast fehlt.
Wie oben schon geschrieben sind Diagonalen wichtig. Diese sollten aber auch in je einem Feld an den Schmalseiten sowie in (mind.) einem Feld an der Längsseite angeordnet werden.
Willst Du die Zeltplanen dauerhaft drauf lassen oder bei Abwesenheit und aufziehendem Sturm runternehmen? Dann wärest Du auf der sicheren Seite.
Nee, die Zeltplanen müssen dran bleiben. Das Zelt ist ja darunter komplett eingerichtet mit Küche, Arbeitszimmer, etc. Den Auftrieb habe ich schon im Blick, aber schätze den auch nicht so super stark ein. Hoffe mal, das ist kein Fehler und ich unterschätze den nicht. Aber da das Zelt ja ringsum zu ist und auch der Wohnwagen untenrum zu ist, kommt der Wind eigentlich nicht unten rein und kann daher nicht groß von unten angreifen und das ganze anheben. So zumindest meine Überlegungen.
Ist ja bei dem jetzigen (oder allen anderen Vorzelten) ähnlich. Solange der Wind nicht von unten anpacken kann, bleibt alles meist stehen. Die Markisen fliegen da dann schon lange - oder die Zelte, bei denen man vergessen hat, die Fenster und Türen zu zu machen und somit dem Wind dann natürlich die volle Breitseite anbietet.
Hoffe mal, ich liege mit meinen Überlegungen und Beobachtungen nicht ganz daneben :emoji_thinking:
 

Martin45

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Der Wind greift allein schon an deinen 50cm Dachüberstand gut an. Sind die Bereiche der Sparren, also zwischen Dachplane und Unterkante Sparren vorne dicht?
 

sDiemer

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Der Wind greift allein schon an deinen 50cm Dachüberstand gut an. Sind die Bereiche der Sparren, also zwischen Dachplane und Unterkante Sparren vorne dicht?

Ja, die mache ich soweit dicht. Wollte da die Sparren ein Stückcken „grad“ sägen (weiß nicht, wie man das nennt) und da dann entsprechend eine Holzverkleidung und ein Stück Plane drüber machen. Da soll vielleicht Beleuchtung und/oder Düsen von so einer Wasser-Nebel-Klimaanlage rein.
Könnte den Überstand aber auch ganz weg lassen (was halt dann recht bescheiden aussieht) oder auch kleiner machen, wenn das sinnvoller ist. Dachte halt wegen dem Regen und der Optik und dem Terrassenboden drunter (der ist auch 4,50m). Aber lieber windstabil als schön. Also kürzen oder ganz weg lassen?
 

Fichtenelch

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Falls du Windrispenband machen willst habe ich hier habe ich mal ausgeführt wie es zu machen ist.

https://www.woodworker.de/forum/threads/alternative-zum-kopfband.106534/post-1149817

Damit die Plane nicht beschädigt wird könntest du oberhalb nochmal Schalung auf die Sparren aufbringen.

Alternativ könnte man die Sparren auch mit Riegeln im Bereich der Traghölzer aussteifen, dann ist deine Plane nicht gefährdet.

Zum Thema Wind:

Ich habe mal eine überdachte Rüstung gesehen die mit 1000 Liter Tanks beschwert wurde.
Ist ein kleiner Denkanstoß, ich weiß ja nicht ob sich das bei dir realisieren lässt.
 

sDiemer

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Laut der Tabelle würde ich bei meinen Ankern auf 10-11kN Haltekraft tippen. Keine Ahnung, ob das viel ist oder nicht. Wie gesagt hat es mein Boot (ca 3.5to) bisher bei jedem Sturm gehalten. Und bei entsprechenden Wellen wirken da schon recht heftige Kräfte. Da het es schon große Betonklötze mit Bojen versetzt, während sich bei mir nix bewegt hat.
Kann aber die Kräfte von Wind und Böen da überhaupt nicht einschätzen.
 

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Fichtenelch

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Laut der Tabelle würde ich bei meinen Ankern auf 10-11kN Haltekraft tippen. Keine Ahnung, ob das viel ist oder nicht. Wie gesagt hat es mein Boot (ca 3.5to) bisher bei jedem Sturm gehalten. Und bei entsprechenden Wellen wirken da schon recht heftige Kräfte. Da het es schon große Betonklötze mit Bojen versetzt, während sich bei mir nix bewegt hat.
Kann aber die Kräfte von Wind und Böen da überhaupt nicht einschätzen.
Sieht doch ganz solide aus.
Jetzt musst du nur noch die Stiele mit dem unteren Holz welches verankert wird gut verbinden.
 

sDiemer

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Hallo nochmals,

erstmal schon mal super vielen Dank für die ganzen Meinungen, Ideen und Anregungen.

Gibt es auch zu dieser Eingangsfrage/Problem von meinem ersten Post noch eine fachmännische Meinung?

Noch zwei Überlegungen, die mir den Transport erheblich erleichtern würden, aber von denen ich nicht weiß, ob das funktioniert und sinnvoll ist:
Kann ich statt der 4,50m Sparren auch z.B. 2,50m und 3,50m Sparren nehmen und diese dann an der Mittelpfette zusammenschrauben. Was ich auch schon gesehen/gelesen habe, wäre es dann sinnvollen, diese mit einem senkrechten/waagrechten Blatt zu verbinden. Wäre das besser oder gibt es da eine andere sinnvolle Möglichkeit für meinen Zweck? Oder am besten ganz sein lassen und schauen, wie ich die 4,50m Sparren irgendwie da runter bekomme (mein Anhänger hat leider nur 3,10m).
Noch kritischer ist natürlich die 6m Mittelpfette. Könnte man die auch mit 2x3m und 3x2m entsprechend aufdoppeln und mit entsprechenden Blechen vernageln? Oder ist damit die Statik dann komplett hinüber? Dann wäre hier noch die Alternative, diese ganz weg zu lassen und dickere Sparren einzusetzen? Wie müsste ich diese dann bei einem Planendach mit 4m Spannweite dimensionieren? Dann aber natürlich durchgehen, das ist mir klar. Also einen Tod mit der Länge werde ich dann sterben müssen, falls das "Zusammenstückeln" keine Alternative ist.


Danke :emoji_slight_smile:
 

Fichtenelch

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Die Mittelpfette kannst du mit einem stehenden Blatt verbinden (siehe Bild Anhang)
Wenn unter dem Blatt ein Stiel steht der Links und Rechts noch ein Kopfband hat ist das überhaupt kein Problem.

Hier bitte beachten das man bei der Verbindung an Länge verliert!
Wenn du eine Pfette von 6 Metern aus 2 Stücken machst bei denen das Blatt 50cm lang ist brauchst du jeweils zwei Stücke mit 3,5 Metern Länge.
Da darf dann aber auch nichts schief gehen, also an Länge etwas mehr Reserve einplanen.
Stelle das Blatt her, verbinde dann die Hölzer und schneide erst dann auf 6 Meter Länge ab.
Ich würde dir auch empfehlen erst alle 3 Pfetten zu blatten.
Diese legst du dann zusammen auf deine Böcke und kannst bei allen die Länge antragen und die Sparreneinteilung vornehmen.
Das macht sich sehr gut und ist viel genauer und schneller als jede Pfette einzeln einzuteilen.
Die Sparren mit 4,5 Metern so lassen.
Dein Anhänger ist 3 Meter lang, rauf damit, hinten rote Fahne ran und ab geht die Fahrt!
 

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sDiemer

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Allerdings kann ich das so leider nicht machen - die 6m wären ja in der Mitte zwischen den zwei Pfosten. Insgesamt hat der Vorbau ja 10m. Die würden also „frei“ stehen. Daher ja das „Konstrukt“ mit 2x3m und 3x2m. Denke aber fast, das wird so nicht gehen.
Wenn es eh besser ist, die Sparren 4,50m zu lassen, wie müsste ich die dann für die 4m Spannweite ohne Schneelast und Eindeckung dimensionieren, wenn ich die Mittelpfette ganz weg lasse?
 

Fichtenelch

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Das funktioniert schon, selbst wenn unter dem Blatt kein Stiel steht.
Du darfst nicht vergessen das unter den beiden Stücken ja immer mindestens 2 Stiele sind, und dann sind da auch noch die Kopfbänder, oder?
Wie viele Stiele hast du jetzt auf 6 Meter Länge geplant?

Bei 4 Metern würde ich die Sparren 16cm hoch machen.
 

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Bei den Pfetten würde ich nicht mit einem stehenden Blatt arbeiten, sondern mit einem schrägen Hakenblatt. Das nimmt die Kräfte und Momente wesentlich besser auf.
Ich hab das bei meinen Carports so gemacht und da lastet wirklich nicht nur eine Plane auf den Sparren sondern schwere Ziegel.

Schau mal hier:

IMG_3255.JPG


Die Sparren würde ich einfach nebeneinander auf die Pfetten legen, wenn du sie in der Gesamtlänge nicht transportieren kannst. Beim ersten und letzten Sparren wäre vielleicht ein senkrechtes Blatt denkbar.

Ansonsten hat @Fichtenelch schon alles geschrieben, was wichtig ist.

Eines noch: Wenn dein Anhänger 3m lang ist, wirst du mit dem Transport ein Problem mit der Menge an Balken bekommen. Auf einmal das ganze Bauholz zu transportieren wird m. M. nach nicht funktionieren.
Entweder du fährst öfter, oder du schaust, dass du im Umkreis vom Zeltplatz in Kroatien ein Sägewerk findest, wo du dein Holz einkaufen kannst.

Nur damit du ein Gefühl bekommst, wovon ich spreche, hänge ich noch ein Bild an. IMG_3412.JPG IMG_3411.JPG

Auf dem Hänger sind nur die Balken vom Fachwerk, von meinen Carport, die Sparren liegen ganz unten auf der Brücke. Bei dir wird das ungefähr von der Höhe doppelt so hoch, da ich ja meine Balken größtenteils lang lassen konnte. Die Kopfbänder und Schlagriegel für die Seitenverschalung sind hier noch garnicht dabei.

So schaut das Fachwerk komplett aus:

IMG_3461.JPG
 

Fichtenelch

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Ja das schräge Hakenblatt ist natürlich weitaus besser, aber dafür auch schwieriger herzustellen.
Das muss jeder selber abwägen ob er das schafft.
Zwischen schrägen Hakenblatt und stehenden Blatt würde noch der Gerberstoß liegen (siehe Bild Anhang)
Dort aber bitte drauf achten das man das Blatt richtig herum macht (siehe Bild Anhang)

@Claus P. Sehr schöner Bau übrigens.
 

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Ja das schräge Hakenblatt ist natürlich weitaus besser, aber dafür auch schwieriger herzustellen.
Das muss jeder selber abwägen ob er das schafft.
Zwischen schrägen Hakenblatt und stehenden Blatt würde noch der Gerberstoß liegen (siehe Bild Anhang)
Dort aber bitte drauf achten das man das Blatt richtig herum macht (siehe Bild Anhang)

@Claus P. Sehr schöner Bau übrigens.
Richtig. Beim Hakenblatt ist genaues Arbeiten wichtig, dann ist es halb so wild. Damit die Hakenblätter genau passen, hab ich mir eine Schablone angefertigt und bei der Herstellung kontrolliert ob die beiden Blätter zusammenpassen. Wenn nicht, hab ich einfach nochmals ein bischen nachgearbeitet, so haben die Blätter alle exakt gepasst.

Mein Hakenblatt ist verkehrt herum verbaut, das weiß ich. Die zweite Pfette liegt nicht auf dem Blatt sondern hängt an den Schrauben, wenn man es richtig macht.
Ich hab mich damals bewußt dagegen entschieden, da die Montage der Pfetten mit meinen Mitteln sonst nicht möglich gewesen wäre. Wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch, dass sich das Blatt in der Ecke leicht zu Spalten beginnt. Damit der Spalt sich nicht weiter öffnet, hab ich später noch ein paar Tellerkopfschrauben verschraubt, die sieht man aber nicht auf dem Bild.

Vielen Dank, dass dir mein Bauwerk gefällt. Das ist nur eines von zweien, das ich in 2021 gebaut hab. Wenn es dich interessiert, ich hab hier eine Fotodokumentation mit kurzen Bericht erstellt, als Einstand hier im Forum:

https://www.woodworker.de/forum/threads/bilddokumentation-scheunenbau-während-corona.134235/
 

Fichtenelch

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Mein Hakenblatt ist verkehrt herum verbaut, das weiß ich.
Ja habe ich gesehen, aber es gibt schlimmeres.
Direkt spreche ich sowas nicht unbedingt an, gerade auch dann nicht wenn der Bau schon abgeschlossen ist.
Und bei der gesamten Konstruktion ist das ja kein Problem weil ja auch noch ein Kopfband dran ist.

Beim TE habe ich deshalb im Vorfeld erwähnt das beim Gerberstoß drauf zu achten ist das es richtig herum ist.


Klar interessiert mich das!
Werde ich mir nachher gleich ansehen .

Vielen Dank, dass dir mein Bauwerk gefällt.
Nichts zu danken.
Den Kran finde ich auch sehr interessant, aber ich will mal nicht zu sehr vom Thema weg.
 

sDiemer

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Hallo zusammen,
wollte mich jetzt nach längerer Zeit mal wieder zurückmelden. Dank der vielen Vorschläge habe ich meinen Plan jetzt nochmals überarbeitet und angepasst. Den Dachüberstand habe ich wegen dem Wind von 50cm auf 20cm verkürzt. Damit sollte dann keine allzugroße Angriffsfläche für den Wind mehr geboten sein.
Für die Überwinterung werde ich ringsrum dicke LKW-Planen (900g/m²) mit Kederleisten reinmachen. Diese Planen sind jeweils für ein Feld und haben keine Fenster/Türen/Reißverschlüsse oder sonst was. Das sollte am stabilsten sein. Seitlich werde ich diese mit Kederleisten, oben und unten mit Ovalösen in 20cm-Abstand befestigen. Dieselbe Plane wird auch dann für das Dach genommen und ringsum mit Kederleisten befestigt.
Die Mittelpfette habe ich rausgenommen, die Sparren mit 8x12cm geplant. Eventuell reicht da auch weniger.
Die Stützen bleiben 10x10cm, die Pfetten sollen10x16 werden. Allerdings muss ich diese ja in 2m und 3m-Stückchen teilen, damit ich diesen nach Kroatien transportieren kann, eventuell geht hier auch links und rechts 4m, in der Mitte dann 2m. Ein Blatt zu Verbindung ist mit meinen Hausmitteln und Kenntnissen nicht ganz einfach, daher würde ich die Balken stumpf an stumpf mit Heco-Schrauben verbinden. Ich weiß, dass das suboptimal ist, aber das wäre für mich handwerklich halt am einfachsten. Falls das doch zu wenig ist, würde ich dann zusätzlich Gerberverbindungen aus Metall nehmen. Jedoch will ich in jede Ecke entsprechende Kopfbänder verbauen. Brauche ich die Metallverbinder dann trotzdem oder genügen diese zur Versteifung?
Ebenso würde ich gerne auf ein Windrispenband verzichten, da ich nicht weiß, wie ich das sinnvoll verlegen sollte. Oben, wo es normal verlegt wird, habe ich Befürchtungen, dass es mit mit der Zeit die Plane aufreppt und beschädigt, weil die sich durch den Wind ja doch immer minimal darüber bewegen würde. Aber auf die Unterseite will ich das eigentlich auch nicht machen. Da innen nix verkleidet wird, stört das Band dann immer irgendwie. Weiß auch garnicht, ob das überhaupt gehen würde.
Reichen die Kopfbänder zur Versteifung oder muss ich mir da trotzdem noch was überlegen oder über das Windrispenband dann halt irgendwie etwas drübermachen, dass die Plane geschützt ist?

Gesamtansicht02.png

Gesamtansicht04.png

Gesamtansicht links1.png

Wenn ich das so umsetzen kann, würde ich mal anfangen, das Holz zu bestellen und die Planen konfektionieren zu lassen, damit ich das dann im Herbst aufbauen kann.

Habe dieses Jahr ja das erste Mal das Vorzelt über Winter stehen lassen. Es war anscheinend ungewöhnlich stürmisch über den Jahreswechsel. Aber das wird ja bald eher die Regel als die Ausnahme sein. Bis auf leichtere Schäden hat das Vorzelt durchgehalten, aber noch 1-2 Winter würde es wahrscheinlich nicht überleben. Ist aber halt auch ein ganz normales Wohnwagenvorzelt, wenn auch ein sehr hochwertiges mit dickem Sturmgestänge.

Vielen Dank nochmals für Eure Unterstützung
Steffen
 
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