Fragen zum Sicherungskasten

Holz-Fritze

ww-robinie
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Ne, das ist noch etwas anders. Wenn der Fön im Wasser landet ist der Stromkreis ja geschlossen, da der 0 ebenso (quasi als 2te Phase) mit im Wasser liegt.
Da der Strom nicht alleinig den Weg des geringsten Widerstands geht, sondern die vielfache Parallelschaltung 'Wasser' auch über längere Strecken einen (natürlich geringeren) Strom fließen lässt, ist auch der darin befindliche Teil der Kette 'Mensch' einem Stromfluss ausgesetzt.
Nur - ist die Spannung hoch genug, um das zu spüren?

Wenn ich ein Netzkabel in ein Glas Wasser hänge, und messe mit dem Multimeter an beliebiger Stelle in diesem Glas, müsste ich doch eine Spannung messen können?

Dann müßte ein recht hoher Strom durch das Wasser fließen, da sauberes Wasser aber generell kein guter Leiter ist wirst Du in einer isolierten Wanne mit Fön im Wasser tatsächlich kaum was spüren. Wohl aber beim anfassen der Armatur, weil dann eben der Strom direkt durch deinen Körper fließt auch wenn er dabei nicht sehr hoch ist.
 

uli2003

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Dann müßte ein recht hoher Strom durch das Wasser fließen, da sauberes Wasser aber generell kein guter Leiter ist wirst Du in einer isolierten Wanne mit Fön im Wasser tatsächlich kaum was spüren.

Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht einen Versuch gemacht hätte. Wasser ist kein guter Leiter, keine Frage. Dennoch reicht der Fön in der geerdeten Wanne, um einen tödlichen Strom fließen zu lassen.

Langer Rede kurzer Sinn: Es baut sich ein elektrisches Feld in der Wanne auf. Testobjekt war eine 30 cm Schüssel mit Leitungswasser.
Ein Netzkabel mit etwa 8 cm Elektrodenabstand ins Wasser, und Netzspannung drauf. Nicht nachmachen Kinder! :emoji_slight_smile:

Die Messung mit dem zugegebener Weise sehr hochohmigen Messgerät zeigte eigentlich egal vom Messpunkt eine Spannung im Wasser an, allerdings nur in der Nähe der Elektroden (ca. 20 mm) oberhalb von 50V.
Somit dürfte Ralfs Aussage stimmen, ein Kribbeln wäre möglich.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht einen Versuch gemacht hätte. Wasser ist kein guter Leiter, keine Frage. Dennoch reicht der Fön in der geerdeten Wanne, um einen tödlichen Strom fließen zu lassen.
Uli


Ich finde Dein Versuchsinteresse echt gut.

Aber bitte keine Selbstversuche. :emoji_frowning2:
 

fahe

ww-robinie
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...zu NVA-Zeiten bestand ein UFO aus zwei Blechdeckeln der Maskenschutzscheiben, einem Kunststoffdruckknopf vom ABC-Schutzanzug und einem zweipoligen Netzkabel, dessen Enden an den Deckeln angelötet waren.

Ein Liter Wasser war da schnell in Wallung gebracht. So ein schlechter Leiter ist normales Trinkwasser also nicht.

Die Kunst bestand eher darin, die Blechdeckel so kunstvoll auf Abstand zu bringen, dass die (Überstrom)sicherung gerade noch nicht zum Spielverderber wurde, das Kaffeewasser aber dennoch so schnell wie möglich den Siedepunkt erreichte. Es gab regelrechte Wettbewerbe, wer das beste UFO baute...:emoji_wink:
 

FredT

ww-robinie
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Wir haben es anstelle der Blechdeckel mit Rasierklingen gefertigt: Waren besser in den bekannten braunen Tassen unterzubringen...
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Dann schaut euch mal an wie ein Durchlauferhitzer aufgebaut ist, der Heizdraht ist dort nämlich ohne Isolation im Kontakt mit dem Wasser. Auf kurzem Abstand mit hoher Spannung ist Wasser ausreichend leitend, da immer ein paar Salze darin gelöst sind. Aber nehmt mal ein Ohmmeter und versucht den Widerstand zu messen.

By the way mit so was wird das Wasser in Chile in der Dusche erhitzt:
 

FredT

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Na Ralf, dann kennst du wohl das Innere von Wasserkochern und Durchlauferhitzern nicht oder nicht richtig. Der Heizlöeiter ist da sehr wohl in einem Röhrchen isoliert zum Umgebungswasser installiert. Im Inneren des Stahlröhrchens, das man sieht, befindet sich der heizleiter in einem Keramikstab eingebettet; gibt seine Wärmeleistung also nicht direkt ans Wasser ab, sondern heizt den kompletten Stab auf...
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Na Ralf, dann kennst du wohl das Innere von Wasserkochern und Durchlauferhitzern nicht oder nicht richtig. Der Heizlöeiter ist da sehr wohl in einem Röhrchen isoliert zum Umgebungswasser installiert. Im Inneren des Stahlröhrchens, das man sieht, befindet sich der heizleiter in einem Keramikstab eingebettet; gibt seine Wärmeleistung also nicht direkt ans Wasser ab, sondern heizt den kompletten Stab auf...

Oh doch, das was du meinst sind Mantelheizkörper. Die finden aber in Durchlauferhitzern kaum Anwendung, bei vielen (vor allem wenn sie eine hohe Leistung haben) ist da tatsächlich ein unisolierter Draht vorhanden.

Ich zitiere mal Wiki:

"....Das Wasser wird bei vielen modernen Geräten mittels eines Blankdrahtheizelements erhitzt, bei dem die Heizdrähte direkt vom Wasser umspült werden. Das Leitungswasser wirkt isolierend gegenüber den leitenden Teilen, so dass bis zu einem bestimmten, am Geräteschild ersichtlichen Grenz-Leitwert, unter dem das Wasser liegen muss, keine unzulässig hohen Fehlerströme auftreten. ..::"
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Im Inneren des Stahlröhrchens, das man sieht, befindet sich der heizleiter in einem Keramikstab eingebettet;

Ist im Übrigen auch nicht richtig, dieser Heizleiter ist zu dem Metall-Schutzrohr mittels eines Keramik Pulvers isoliert (meißtens Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid)
Interessant ist die Herstellung. Diese Mantelheizkörper werden nämlich in übergroßen Durchmesser produziert und anschließend auf die entsprechende Länge gezogen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Geht auch schneller, als wenn erst noch ein Stab aufgeheizt werden muss. Haben die Chilenen auch erkannt :emoji_wink:

und als Beweis ich lebe noch, habe selber unter solch einem Duschkopf gestanden, die Lüsterklemme und der Lichtschalter welche den Duschkopf schaltete waren aber schon ein Ding wo ich auch leichte Bedenken hatte. Aber als Elektriker duscht man auch in solchen Duschen....:emoji_grin:
 

uli2003

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Ist ja in der Regel auch kein Problem. Auch wenn vermutlich nichts passiert, würde ich mir dennoch keinen Fön in die Wanne legen :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Ausgangspunkt war ja nur, dass der RCD da nix dabei findet,
Das ist schon klar. An obigem Beispiel sieht man aber recht deutlich, was für ein schlechter Leiter Leitungswasser eigentlich ist, offenbar wird der beheizte Duschkopf ja auch mit RCD betrieben. Und wenn der dort nach so kurzer Strecke schon nicht mehr auslöst..
Der nächste Test ist dann, wie nah muss der PE am L im Wasser sein, damit die 30mA fließen? :emoji_slight_smile:
 
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