Flammen von Holz

spiceminer

ww-eiche
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Hallo!

Ich experimentiere gern mit alten Holz-Behandlungsmethoden.

Neulich habe ich Flammen von Kiefer probiert.

Hierzu habe ich mit dem Propan/Butan-Lötbrenner die Holzoberfläche
angebrannt, bis sie gleichmäßig schwarz verkohlt war. Anschließend mit einer Kunststoffbürste die lose anhaftende Kohle entfernt und mit Leinöl geölt.
Das Ganze fand vor 3 Wochen statt, ich habe jede Woche die Stücke nochmal mit ein wenig Leinöl poliert.

Leider ist das Finish nicht abriebfest. Hat jemand einen Tip?

Klarlack statt Öl? Oder Wachsen?

Oder muß man die Kohle fast vollständig mit Drahtbürste herunterarbeiten, bis das Holz nur noch an teilweise dunkel ist?

Ich möchte, wenn es gut funktioniert, ein Schmuckkästchen so behandeln.

Hat jemand eine Idee?


Ich möchte hier keine Diskussion über vergleichbare / besser industrielle Produkte lostreten, hier gehts nur um nicht-gewerbliche Hobbyanwendung.

Vielen Dank
S. Kraus
 

muh

ww-buche
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Bin nur Laie was das Flämmen angeht aber ich habe immer aufgehört BEVOR
die Oberfläche Kohle war.
Oder ist der Sinn nach schwarz?

Klarlack oder Firnis, dann sollte es nicht mehr schwarz abfärben.
Es sei denn der Firnis reagiert chemisch mit der Kohle und wird nicht fest.

Früher hat man Balken verkohlt die im Boden nicht faulen sollten. Bei Zaunpfählen oder so.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Hierzu habe ich mit dem Propan/Butan-Lötbrenner die Holzoberfläche
angebrannt, bis sie gleichmäßig schwarz verkohlt war. Anschließend mit einer Kunststoffbürste die lose anhaftende Kohle entfernt...
Unter Flämmen verstehe ich, dass man das Holz nur leicht mit der Flamme bearbeitet und das Holz nur teilweise dunkel wird.
Was du da machst, würde ich eher als "abbrennen" bezeichnen. Und dann ist es kein Wunder, wenn die verbleibende Kohle abfärbt.
 

spiceminer

ww-eiche
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Anbei der Zustand, links ein Papiertuch nach Wischprobe
 

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spiceminer

ww-eiche
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Das Rote sind Versuche mit Alkanna-Wurzel.
Einweckglas 50% mit geschroteter Wurzel bedeckt mit Ethanol. Wird nach 2 Tagen blutrot. Diesen Extrakt aufs Holz pinseln, dann trocken lassen und mit Leinöl ölen.
Ist noch in der Experimentierphase.....
 

Lorarius

ww-fichte
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such mal nach Shou Sugi Ban.
Ich kenne es auch nur in der Theorie (noch) aber kann es sein, dass du das Löschen vergessen hast? Ich kann es mir zwar nicht wirklich vorstellen, aber vllt. hat das auch noch nen Effekt?

In einigen Tutorialien dazu habe ich auch gesehen, dass Einige nach dem Bürsten auch nochmal nass reinigen.
 

Antiskill

ww-eiche
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Du solltest eher einen Bunsenbrenner mit reinem Propan benutzen.
Und nur kurz drüber gehen, dann zeichnet sich das Holz schön ab ohne abzufärben.

Haben damit ein komplettes Hochbett präpariert, war in wenigen minuten erledigt.

Danach haben wir noch Leinöl drauf gepinselt.
 

KarlF3

ww-kastanie
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Servus,

ich denke es geht hier um zwei getrennte Themen.

Einerseits das optische Verschönern, so dass sich die Maserung gut abzeichnet ohne das Holz richtig zu verbrennen.

Andererseits den Schutz des Holzes durch eine verkohlte Schicht.

Hierzu habe ich gefunden:

"Ankohlen

Das Ankohlen ist ein sehr altes Verfahren. Bei Ausgrabungen des Dianatempels in Ephesus oder auch in Herculaneum und Pompeji wurden im Fundament Hölzer zutage gebracht, die vor dem Verbauen bewusst verkohlt worden waren. Der römische Architekt und Architekturtheoretiker Vitruv beschrieb den Bau eines Mietshauses und dabei den Einsatz von angekohlten Fundamentpfählen aus Erlen-, Oliven- oder Eichenholz. Auch heute ist das Ankohlen von Bauteilen mit Bodenkontakt wie etwa bei Reb- und Obstpfählen weitverbreitet. Die Wirksamkeit des Holzschutzes durch Verkohlen ist allerdings stark umstritten. Die Gegner des Ankohlens argumentieren, die Rissbildung der Kohleschicht sei der Ansiedelung von Pilzen im Holzinneren erst recht förderlich.

Aktuell diskutiert werden optische Anwendungen wie die beim 2007 fertiggestellten Besucherzentrum »Müritzeum« in der Region Mecklenburgische Seenplatte, bei dem 30 mm starke, verkohlte Lärchenhölzer die Außenfassaden bilden. Die Umwandlung eines Stückes Holz in Holzkohle ist generell ein einfaches Verfahren. Durch Einwirkung von Hitze werden ca. 80 Prozent der Holzmasse in Holzgas umgewandelt. Führt man diese so genannte Pyrolyse unter Sauerstoffabschluss durch, erhält man Holzkohle.

Will man nur die Oberflächenschicht größerer Bauteile gleichmäßig verkohlen, gestaltet sich die Aufgabe ungleich komplizierter. Die Verkohlung muss gesteuert ausgeführt und nach Erreichen der gewünschten Tiefe abgebrochen werden. Zugleich ist die Weißverkohlung, nämlich die Verbrennung der oberflächlich erzeugten Holzkohle, zu unterbinden. Die besten Ergebnisse erzielt man durch ein zweistufiges Beflammen mit Gas. Im ersten Durchgang wird oberflächlich angekohlt, im zweiten kann dann mit der thermischen Schutzwirkung der Holzkohle an der Oberfläche die gewünschte Eindringtiefe erzeugt werden. Die schwarzbraune Oberfläche benötigt so gut wie keine Pflege und Instandhaltung. Allerdings sollte man sich gut überlegen, an welchen Stellen man diese Technik einsetzt, denn schwarze Finger bekommt man beim Darüberstreichen allemal."

aus: Holzmodifikationen - proHolz Austria

Was ist eigentlich... Shou-Sugi-Ban?

Anscheinend wird die verkohlte oberfläche aber nicht wirklich abriebfest.

Gruß,
Karl
 

Ask&Embla

ww-fichte
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Holz flämmen

Der Thread ist sehr interessant, von daher hoffe ich spiceminer hält uns über seinen Erfolg auf dem Laufendem !
Ich möchte mich in Zukunft an ähnlichen Projekten versuchen, welche aber eher dem erwähnten Ankohlen von KarlF3 entsprechen !
Eine Sitzbank und ein Beistelltisch ! Beides soll die interessante Optik und Haptik des Verkohlten behalten muss aber andererseits natürlich abriebfest sein !
Ich dachte da z.B. an Epoxy...
Ohne spiceminers Thread zu missbrauchen aber evtl hat da ja jemand konkrete Meinungen, Anregungen, Vorschläge zu ?!!
 

Mitglied 67188

Gäste
Hallo spiceminer,

Oder muß man die Kohle fast vollständig mit Drahtbürste herunterarbeiten, bis das Holz nur noch an teilweise dunkel ist?/QUOTE]

welchen Effekt möchtest du denn erreichen?
Richtig schwarz oder eher dunkelbraun/alt?

Vor längerem 2 od. 3 Monaten? gab es hier ein ähnliches Thema.
Jemand hat zur Antwort ein You-Tube verlinkt bei dem eine Japaner nicht mit einer offenen Flamme gearbeitet hat, sondern mit einer dicken Stahlplatte (8mm?) 10 x 15 cm groß an einem Stiel (ähnlich Fleischklopfer).
Dieses in einer Esse angeglüht und langsam über die Oberfläche gezogen.
Danach mit Naturborsten gereinigt. Am Ende war das eine schwarze Schranktüre.
Ich kann mir vorstellen, dass durch diese Eisenmethode hier der Sauerstoff abgehalten wird und das Holz dadurch kaum verbrennt.

Meine Testversuche (muss etwa 15 m/2 machen und möchte mir weitgehendst die Bürsterei sparen) gehen im Moment in die Richtung, dass ich zuerst ein wenig Öl (Olivenöl und Leinöl) auf das Holz gebe und mit Propanbrenner bis mittel/dunkelbraun flämme.
Mein Eindruck (muss noch wiederholt werden und ist noch keine Aussage!) ist der, dass das Frühholz welches sonst schneller schwarz wird nicht so schnell verkohlt und gleichmäßiger (nicht gleich) mit den Spätholz dunkel wird.
Das Holz fühlt sich immer noch geölt an und färbt nicht ab... logisch ist auch nicht schwarz.
Mein Ziel dabei ist, Altholz zu imitieren ohne schwarze Zeichnung.

Falls ich ein noch nie dagewesenes Rezept :rolleyes: gefunden habe, werde ich es hier berichten.

Bis dann
Martin
 

mars85

ww-eiche
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Hallo,

ich wollte eine Beeteinfassung mit Rundhölzern erstellen und bin über das Abflammen gestoßen.
Wenn die Rundhölzer (Fichte) entrindet und abgeflammt sind, muss dann die Kohle entfernt werden oder kann die darauf bleiben (Leinölbehandlung auch nötig)?
Die Rundhölzer liegen danach auf dem Erdboden.

MfG
 

Marco1213

ww-kiefer
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Hoffe es funktioniert.
Sonst mache YouTube auf.
Und suche Messerhalter verkohlt
Hoffe es ist das was du suchst.
Bleibt gesund .
 

mars85

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Hoffe es funktioniert.
Sonst mache YouTube auf.
Und suche Messerhalter verkohlt
Hoffe es ist das was du suchst.
Bleibt gesund .
Danke aber das beantwortet nicht direkt meine Frage.
Muss die entstandene Holzkohleschicht bei meinen Rundhölzern (die später auf dem Erdboden liegen) entfernt werden?
 
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