Fingerzapfen - Löcher sauber stemmen

kathode

ww-kastanie
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Liebes Forum,
beim Bau einer dreistöckigen Etagiere versuche ich mich gerade erstmals im Ausstemmen von Löchern für Fingerzapfen. Ich arbeite nach der Anleitung der Schreiner-Seiten. Beim Nachstemmen an den flanken paralell zur Faser habe ich Schwierigkeiten die Flächen sauber zu arbeiten. Die Fasern reißen oft aus oder ziehen andere mit aus dem Holz. Der Stechbeitel ist nicht rasiermesserscharf aber mit meinen bisher sprälichen Schärfkünsten glaube ich ganz okay.
Habt ihr Tipps wie man das besser machen könnte?

Außerdem schreiben die Schreiner-Seiten zur "Optionalen Verkeilung": "Dazu die Zinken im Idealfall diagonal bis ca. 2/3 der Zinkenlänge einsägen," - wieso diagonal und nicht über ihre gesamte Fläche?
Vielen Dank!
 

werists

ww-robinie
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Danke für die Antwort! Habe mich an Kollenrots Anleitung gehalten (aber mit Schärflehre gearbeitet).
Welches Holz hast Du gehabt?
Billiges schnell gewachsenes Holz aus dem Baumarkt neigt stärker zu Ausrissen, dann muss der Beitel wirklich richtig scharf sein.
Wenn Äste in der Nähe der Zinken sind um so mehr.

Der Beitel sollte ohne Druck und ohne Ausrisse ein Blatt Papier schneiden können.
 

Gonzaga

ww-robinie
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Gegen die Ausrisse helfen 2 Dinge:
-Geringe Materialabnahme und
-scharfes Werkzeug

Zu den Keilen hier eine gute Erklärung:
https://www.woodworker.de/forum/threads/verkeilter-zapfen.124393/post-965718

Ich füge dann noch das 3. Ding hinzu :emoji_grin:

- Vorritzen

Im Idealfall mit einem Anreismesser. Wenn man keins hat, tut es zur Not auch ein scharfes Cuttermesser.

Sollte im genannten Fall schon für Besserung sorgen wenn der Stechbeitel nicht 100% scharf ist.

So bleiben zumindest die Ausrisse auf der Brettfläche aus. Wenn im Loch mal ne Faser ausreißt ist das ja erstmal nicht so tragisch
 

Bauwas

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Danke @derdad, stimmt schon, aber ich habe es noch nie irgendwo so gesehen, deshalb wunderte ich mich so sehr darüber.
 

kathode

ww-kastanie
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Ich füge dann noch das 3. Ding hinzu :emoji_grin:

- Vorritzen

Im Idealfall mit einem Anreismesser. Wenn man keins hat, tut es zur Not auch ein scharfes Cuttermesser.

Sollte im genannten Fall schon für Besserung sorgen wenn der Stechbeitel nicht 100% scharf ist.

So bleiben zumindest die Ausrisse auf der Brettfläche aus. Wenn im Loch mal ne Faser ausreißt ist das ja erstmal nicht so tragisch
Das mache ich und führt auch zu sauberen kanten an der Brett Fläche. Aber wenn ich in der loch-innenwand zu den Seiten hin nachstehe - die Klinge in ihrer längs Achse also parallel zur Faser steht - ist es unsauber.
 

Lorenzo

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Ach, ich hab die Diagonale anders verstanden. In dem Thema das ich dazu verlinkt habe, gab es im ersten Beitrag 3 verschiedene Arten Keile in den Zapfen zu sägen. Die speien was holt aber alle nur in einer Dimension, also der Breite, nicht in der Dicke.
In der Berufsschule haben wir einen Klüpfel gebaut, da haben wir so verkeilt wie von der ad beschrieben, also so dass der zapfen in alle vier Richtungen aufgespreizt wird.
Dafür muss das Holz recht stark sein, damit die Keilwirkung weiter zur Faser das Holz nicht spaltet, bei Rahmen und Stollenbau macht man das nicht, da keilt man nur längs zur Faser.
 

Tilia

ww-birnbaum
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Ich möchte zu:
>scharfes Werkzeug >geringe Materialabnahme >Vorritzen
noch ein 4. hinzufügen...

Und zwar den ziehenden Schnitt.
Bei schwierigen oder faserigen Hölzern (z.B. Nadelholz) kann es hilfreich sein sich 1-2mm ans Maß heran zu stemmen, und den letzten Rest dann nicht mehr zu stemmen, sondern mit seitlichem "Ziehen" der Schneide, Stück für Stück herunter zu schneiden.
Schnittrichtung dann mit - nicht gegen die Faser.

Rechtwinkligen Holzklotz dazu spannen an dem das Eisen (Spiegelseite) geführt wird.

Flacher Schnittwinkel (25°) ist bei Weichholz auch nicht verkehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:

agnoeo

ww-robinie
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Und Faserverlauf beachten, so dass man faseraufwärts schält.

Lohnt sich auch mal einen Gottshall Block zum Üben anzufertigen.

Gruß, David
 
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