detla
ww-kastanie
- Registriert
- 7. Juli 2013
- Beiträge
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Moin zusammen,
nach den beiden Tischen neulich (https://www.woodworker.de/forum/threads/einfacher-couchtisch-vom-anfänger.113162/) dachte ich, da geht noch mehr.
Der Plan war ein Fernsehschrank mit Schubladen und Schränken. In die Schubladen soll Bastelzeug (DinA3 Blöcke und sowas) in die Schränke der DVD Spieler und evtl Spiele/Puzzles.
Weil ich es von der Optik her gerne mag, wenn an den Ecken Stollen sind und die durch die Deckplatte durchgehen, hab ich mich grob an dem Tisch orientiert. Das Ergebnis sieht grob so aus:
Wie immer ist ja bei sowas die Hauptfrage: Was habe ich gelernt und was würde ich jemandem raten, der das auch machen will.
Auf dem letzten Bild kann man den Farbunterschied zwischen dem Hirnholz der Bodenplatte und dem Längsholz des Seitenteils sehen.
Viele Grüße,
Jonathan
nach den beiden Tischen neulich (https://www.woodworker.de/forum/threads/einfacher-couchtisch-vom-anfänger.113162/) dachte ich, da geht noch mehr.
Der Plan war ein Fernsehschrank mit Schubladen und Schränken. In die Schubladen soll Bastelzeug (DinA3 Blöcke und sowas) in die Schränke der DVD Spieler und evtl Spiele/Puzzles.
Weil ich es von der Optik her gerne mag, wenn an den Ecken Stollen sind und die durch die Deckplatte durchgehen, hab ich mich grob an dem Tisch orientiert. Das Ergebnis sieht grob so aus:
Wie immer ist ja bei sowas die Hauptfrage: Was habe ich gelernt und was würde ich jemandem raten, der das auch machen will.
- Beim Ausschneiden der Stollenform aus der Deckplatte hab ich einen schweren Fehler gemacht. Ich habe mir eine Form aus Sperrholz gemacht und wollte die mit der Kopierhülse und der Oberfräse nachfahren. Der Denkfehler: mit einem 12mm Fräskopf durch 18mm tiefes Buchenholz ist wirklich viel Holz auf einmal. Das ging extrem schwer, irgendwann fing es an zu rauchen und bevor ich gemerkt hab, das was schief läuft (ich hatte die Atemmaske auf) kamen Glutstückchen rausgeflogen. Es ist nichts weiter passiert, aber beim nächsten Mal würde ich wieder mit der Stichsäge grob vorschneiden und nur die Feinarbeit mit der Fräse machen.
- Schubladen sind echte Zicken. Ich hab ewig gebraucht, bis alle Schubladen auf der richtigen Höhe waren. Weil ich da keine Justiermöglichkeiten hatte, hab ich immer wieder Schienen abgeschraubt und neu angeschraubt. Zentraler Fehler war, dass ich den Korpus schon zusammengebaut hatte und die Schienen dann in den fertigen Korpus einsetzen musste.
- Gegenüber dem Couchtisch war ich immerhin so clever, Schienen zu nehmen, die man entriegeln kann. Dadurch kann man die Teile am Korpus und an der Schublade getrennt anschrauben. Ich glaube, ohne diese Möglichkeit wäre das hier gescheitert.
- Die Stollen an den Ecken sind 58*58mm. Die Türen sind ja Innenanschlag (und rutschen damit 18mm nach innen). Als der Korpus fertig war, sagte das Augenmaß: das kann nicht gehen. Tatsächlich sind die Löcher für die Scharniere fast ganz am Ende des Stollens. Wäre das nicht Buche sondern Nadelholz, wären die Schrauben sicher ausgerissen. Bei der Planung hatte ich daran aber gar nicht gedacht und war dann auch überrascht, dass die Scharniere alle das gleiche Maß haben...
- Eine gute Idee war, die Front quasi als große Platte zu nehmen und dann die Schubladen und Türen aus einer Platte zu sägen. Damit hatte ich die Garantie, dass die Maße stimmen und die Spaltmaße "schön" bleiben (jeder Spalt hat ungefähr die gleichen 3-4mm die die Säge wegnimmt).
- Ich hab diesmal meine Beschläge nicht bei Amazon sondern bei einem Fachhändler bestellt. Wenn man - wie ich bisher - nur immer bei Amazon schaut, fallen einem die Augen raus, wenn man das erste mal in einem Webshop von einem echten Fachhändler ist. Besonders gefreut haben mit die Griffe, denn die entsprechen genau dem, was ich haben wollte.
- Eigentlich ist es logisch, aber man sollte auch bei den Zierleisten über die Statik nachdenken. Eine 160cm lange Zierleiste, die 2cm hoch ist hält praktisch nichts und ist mir beim bearbeiten gebrochen. Ich hab das dann gerettet, in dem ich die beiden umlaufenden Zierleisten mit der Deck- und der Bodenplatte verklebt und verschraubt habe. Nächstes mal würde ich Zierleisten mit mindestens 4cm ansetzen.
- Rückwand habe ich gelassen, das Ding ist auch ohne stabil genug.
- Beim nächsten Mal nehme ich Maß, wie hoch die Bodendüse vom Staubsauger ist. Die passt knapp nicht drunter und das wird mich langfristig glaube ich ärgern.
- Beim Ölen war ich zu ungeduldig und hab auf das Hirnholz der Bodenplatte zu wenig Öl aufgetragen. Das sieht leider nicht so gut aus und da werde ich wohl nochmal nachölen müssen. Bei meinem nächsten Projekt (läuft noch) habe ich das so gemacht, dass ich als erstes das Hirnholz mit reichlich Öl mehrfach überpinselt habe und dann, nachdem alles andere dann auch gestrichen war (und das Öl auf der Hirnseite schon tief eingezogen war) nochmal ordentlich nachgepinselt - das sieht um Längen besser aus. Ich hatte einfach zu viel Angst, dass Öl stehen bleibt und habe aus den Augen verloren, wie viel Öl unbehandeltes Holz "trinkt"
- Die Schubladen klemmen ein wenig. Das liegt daran, dass ich als Anfänger es nicht besser kann. Ich kann damit gut leben, aber das sollte man sich vorher klar machen
- In Summe bin ich extrem zufrieden damit. Vom Gesamteindruck ist es genau das, was ich mir vorgestellt habe und jedesmal, wenn ich ins Wohnzimmer komme, grinse ich es momentan noch einmal an. Die Rückmeldung von dritten war auch eher Ungläubigkeit, dass ich das selber hinbekommen habe - dabei war es in Summe nicht wirklich schwierig.
- Arbeitszeit ist schwer zu bestimmen, aber ich würde schätzen, so 3-4 Tage (wobei ohne Witz fast ein Tag für die Justierung der Schubladen draufgegangen ist)
Auf dem letzten Bild kann man den Farbunterschied zwischen dem Hirnholz der Bodenplatte und dem Längsholz des Seitenteils sehen.
Viele Grüße,
Jonathan