Feinschliff Holz

lunateide

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Guten Abend liebe Woodworker,

ich habe heute ein wenig mit Kirschbaumholz experimentiert und ein kleines Brett bis Körnung 320 geschliffen (noch feineres Schleifpapier habe ich noch nicht)

Das Holt fühlt sich jetzt glatt wie Glas an.

Meine Frage: Kann man mit noch feineren Körnungen (werden ja bis weit über 1000 angeboten) das Ergebnis noch verbessern?

Bis zu welcher Körnung macht es noch Sinn?

Meine Frage bezieht sich ausdrücklich auf noch unbehandeltes Holz!

Bei gewachsten, geölten oder lackierten Oberflächen gelten sicher andere Regeln.


Vielen Dank für Eure Hilfe

Roland
 

narrhallamarsch

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320 ist schon etwas ambitioniert...:emoji_grin:

ich höre normalerweise spätestens bei 240 auf, wenn es hartholz ist. bei weichholz ist bei 180 schluss, danach merke ich keine spürbare verbesserung der oberflächenqualität.

wenn du das holz unbehandelt lassen möchtest, wäre vielleicht hobeln interessant, da die oberfläche einen schönen glanz und tiefe bekommt. schleifen mattiert ja mehr. und zum abschluss noch mit einer ziehklinge bearbeiten.
 

Mitglied 42582

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Wenn du das Holz befeuchtest stellen sich die Holzfasern auf, damit erreichst du einen extrem feinen Schliff.
 

lunateide

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Hallo,

vielen Dank für die Hilfe.
Zusatzfrage: Für welchen Verwendungszweck benutzt man extrem feine Körnungen wie 1000 u. mehr.

Finish mit der Ziehklinge ist völlig neu für mich. Werde mir gleich welche bestellen. Die müssen dann natürlich auch nachgeschärft werden, was ich auch noch nicht gelernt habe, grummel.

Gruß
Roland
 

narrhallamarsch

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für die ziehlinge brauchst du einen abziehstahl, etwas öl zum abziehen. eine feile zum abrichten der ziehklinge, einen wasserstein körnung 800-1000, einen polierstein, körnung 6000 und übung, übung, übung, auch was die handhabung der klinge angeht.

die steine wirst du eh haben, wenn du dich ernsthaft mit stecheisen und hobeleisen beschäftigt haben solltest.

einen grat anziehen ist nicht ganz einfach, aber es gibt auf youtube jede menge videos zu dem thema, die es gut erklären. am besten gefällt mir das von william ng, der schreibt sich wirklich so.

puristen behaupten, es gäbe keine schönere holzoberfläche, als die mit einer ziehklinge oder einem ziehklingenhobel bearbeitete...:emoji_grin:
 

heiko-rech

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Hallo Roland,

ich schleife in letzter Zeit auch sehr fein, bis Korn 360 bei Hartholz. Das hat den Vorteil, dass ich beim Ölen schneller bin und ich mit einem einziegen Ölauftrag (eventuell noch zweien) das Finish ohne Zwischenschliff hin bekomme. Ich ahbe feinere Körnungen ausprobiert, aber keine nennenswerte Verbesserung festgestellt. Ich habe das aber im Hinblick auf das Ölfinish gemacht. Auf Youtube habe ich mal ein Video gesehen, bei dem mit einem Rotex eine polierte Oberfläche erzeugt wurde. Ich glaube es wurde bis Korn 1000 geschliffen. Leider finde ich das Video nicht mehr und kann mich auch nicht mehr an die Holzart erinnern.

puristen behaupten, es gäbe keine schönere holzoberfläche, als die mit einer ziehklinge oder einem ziehklingenhobel bearbeitete...:emoji_grin:
Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Eine gehobelte Oberfläche ist meiner Meinung nach noch glatter und hat mehr Tiefe. Die Ziehklinge nimmt man eigentlich nur, wenn sich das Holz aufgrund seines Wuchses schwer hobeln lässt.

Gruß

Heiko
 

narrhallamarsch

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Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Eine gehobelte Oberfläche ist meiner Meinung nach noch glatter und hat mehr Tiefe. Die Ziehklinge nimmt man eigentlich nur, wenn sich das Holz aufgrund seines Wuchses schwer hobeln lässt.

Gruß

Heiko[/QUOTE]

ich sagte ja auch puristen Heiko:emoji_grin:

ich habs noch nicht mit ziehklingen versucht, da mir bislang immer mein no.4 gereicht hat. ich hatte auch noch kein extrem verwachsenes holz mit wilder maserung.

nichts desto trotz werde ich mir mal einen satz ziehklingen, nebst abziehstahl bei dieter bestellen zum testen.
 

lunateide

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Hallo Heiko,

könnte evtl. dieses das Video sein, von dem Du geschrieben hast?

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=zF-L7UFEQLw]Festool Exzenterschleifer ROTEX RO150 Holzpolieren - YouTube[/ame]

Ich hatte das gerade heute gefunden, war aber der Meinung, daß hier eine Lack- oder Wachsschicht poliert wird.

Bist Du der Meinung, daß es sich um reines, unbehandeltes Holz handel, welches die Rotex zu diesem Glanz bring?

Das wäre in der Tat ein Grund, dieses Teil zu kaufen.

Z.Zt. ist bei mir noch Handarbeit beim Schleifen angesagt.

Da es sich überwiegend um Kleinteile handelt, d.h. das Werstück wird über ein Schleifmedium bewegt, bin ich inzwischen von meinen korkbelegten Schleifbrettern abgekommen.

Auch die Multiplexplatten, die lediglich mit Schleifband bespannt waren (Befestigung des Schleifbandes an der vorderen und der hinteren Brettkante) führten zu ungewollten Verformungen des Werkstücks.

Inzwischen benutze ich Siebdruckplatten, auf der Filmseite mit doppelten Klebeband und darauf dann das Schleifband.

Allerdings habe ich das verschlissene Schleifband dann nur noch in briefmarkengroßen Stücken abziehen können.

Neuerdings präpariere ich die Filmschicht mit Klebstoffrestentferner, bevor ich das Klebeband aufbringe, was bisher sehr gut funktioniert.
Allerdings habe ich noch keine Langzeiterfahrung.

Eines steht fest, ich habe Blut geleckt am Woodworking, es läßt mich nicht mehr los..

Ein Gruß zu später Stunde, aber auch das ist ja schon obligatorisch

Roland
 

lunateide

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Hallo Winfried,

das Endziel, unabhängig von diesem Thema, ist die Herstellung von kleinen Schatullen für unterschiedliche Zwecke.

Im Moment lerne ich nur, d.h. z.B.

ich habe an unzähligen Stücken Abfallholz geübt, präzise Gehrungen für 4 -8eckigen Korpus herzustellen, verschiedene Sägeblätter und Spannmethoden ausprobiert, eigene Hilfsmittel entwickelt, bis ich mit meinen Verleimfugen in Haarlinienoptik zufrieden war.

Aktuelles Thema, auch nur mit Abfalholz, ist Schleifen, ohne Kanten ungewollt zu runden.
Hier bin ich inzwischen auf vollflächig mit Schleifband beklebte Siebdruckplatten gekommen mit zufriedenstellendem Ergebnis

Ich stelle also im Moment kein komplttes Werkstück her, sondern übe nur Teilbereiche, bis ich mit mir zufrieden bin.

Im Endzustand, um auf Deine Frage zurückzukommen, soll jede Oberfläche behandelt werden, zunächst Öl und Wachs, später - Griff nach den Sternen - vielleicht auch hochglanzpoliert.

Gruß
Roland
 

OlliT

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Hallo Roland,

ich finde es bemerkenswert und beispielhaft, wie systematisch Du an die Holzbearbeitung herangehst. Dadurch lassen sich bestimmt viele Fehler vermeiden und optimale Ergebnisse erzielen. Sollte ich auch viel öfter machen.

Viele Grüße + viel Erfolg weiterhin

Olli
 

narrhallamarsch

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versuch macht kluch....

den weg gehe ich derzeit auch, was oberflächen angeht. ich experimentiere da sehr gerne mit möbeln für die werkstatt, da fällt es nicht so auf, wenns mal in die hose geht und aus den fehlern lernt man extrem viel.

nur schleife ich bis maximal 220, wenn ich die oberfläche nachher noch mit einem finish versehe. die zwischenschleiferei wird mit 280 - 320 von hand erledigt, dann ist es glatt, wie ein kinderpopo, je nach holz auch glatter:emoji_grin:
 

WinfriedM

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Wenn du später behandelst, lohnt sich ein Schliff über Korn 320 kaum. Nach dem ersten Ölen jedoch ist die Oberfläche gehärtet und die Fasern gebunden. Dann kann man durchaus auch noch etwas höher gehen, also z.B. bis Korn 600. Dann auch am besten nass mit Öl schleifen.
 

derstraubi

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OiOiOi,

Korn 600! Masochist! Nächste Stufe Brillenputztuch:emoji_slight_smile:

Hängt doch immer davon ab, was die nachfolgende Schicht macht. Wenn die die vorhergehende Schicht anlöst um sich zu verbinden bringt mehr als 320 nichts.
Wenn die nicht anlöst brauchst Du sowieso gröber weil die Haftung dann nur "mechanisch" ist, nämlich in den Schleifkratzern.
So fein muß man nur schleifen, wenn man danach abtragend poliert.
Schellackpolitur beispielsweise schleife ich maximal mit 400 und das auch nur vor der allerletzten Schicht.
 

ARON

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Hallo Roland,

ich finde es bemerkenswert und beispielhaft, wie systematisch Du an die Holzbearbeitung herangehst. Dadurch lassen sich bestimmt viele Fehler vermeiden und optimale Ergebnisse erzielen.

Kann mich Olli nur anschließen. Nicht umsonst haben wir in der Lehre wochenlang gehobelt, gesägt, gestemmt und zahlreiche andere eintönige Arbeiten durchgeführt.

Weiter so - und viel Spaß.
 
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