Fehlkauf des Jahres 2022: Festool TKS 80 (EBS Set)

DerHolzKlaus

ww-ulme
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Guten morgen und ein Frohes 2023! Ich bin gestern mit nem Hobby - Holzbastler beisammen gestanden und wir haben unsere persönlichen "enttäuschungen 2022" Revue passieren lassen. Hierzu gehört definitiv die Festool TKS 80 bei mir. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir einfach zu viel erwarte oder ob das ding einfach nicht gut ist.

Fangen wir mal mit dem großen Plus-punkt (und der Kaufentscheidung) an:
* Sawstop.
* Parallelanschlag mit fein - justierung.

Es ist frustrierend, dass es am deutschen markt original nur die TKS80 gibt und sawstop mit großer freude ja alles in grund und boden geklagt hat, welches das system auch nur schief von der seite angeschaut hat. Das bei einem Gerät, welches statistisch die meisten Verletzungen hervorruft. Natürlich kann man jetzt sagen: "Wer immer das Gerät richtig nützt und alle Regeln einhält, den kann auch nix passieren". Nach der Argumentation kann ma halt auch jede Auto Versicherung kündigen, weil wenn ich keinen Fehler mache fahr ich auch keinem rein.

Und dann kommen wir zum großen Negativpunkt:
* Der Preis. im Set mittlerweile für 3.000€. Das ist verrückt. Das sind 1500€ "Sawstop" bonus, im vergleich zu ebenbürtigen Bausägen ohne sawstop
* Die Absaugung. Keine Ahnung ob das nicht besser geht..
* Die Absaughaube: riesengroß, unhandlich, klobig, klapprig.
* Der Schiebeschlitten:
Jetzt kommen wir zum eigentlichen Grund für meinen Rant: Der verdammte Schiebeschlitten. Festool war der meinung, dass man alle Slots im Tisch sparen kann, dafür baut man das kleine Wagerl an die Seite und spielt FKS für Arme. Somit hat man keine möglichkeit, sich irgendwelche hilfen zu bauen, welche z.b. saubere 90° kappschnitte schaffen. Nur ist diese ganze Konstruktion aus der Hölle so furchtbar weich. das ganze system hat flex sobald auch nur ein wenig druck drauf den tisch kommt. Ich habe gerade mit 12 Hexagons ein Wabenmuster gebaut. also etwas, wo jeder zehntel Millimeter auffällt... und sich jedes hundertstel Grad aufsummiert. Ich war nicht begeistert. auch, dass am winkelanschlag der "fence" (wie heißt das in richtig?) nicht starr ist sondern nach oben und unten kippt sobald ma etwas druck von oben und unten drauf gibt. so fest kann man den gar nicht anknallen, dass das halten würde.

Sollte das besser gehen? gibts leute die da keine probleme haben? ist das ding bei mir einfach nur super schlecht eingestellt?

Oder is es halt so und i muss damit leben (oder mir ne FKS kaufen und auf meine finger aufpassn)?

Liebe Grüße,
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
Oder is es halt so und i muss damit leben (oder mir ne FKS kaufen und auf meine finger aufpassn)?
wenn der notwendige Platz vorhanden ist und das Budget das hergibt, wäre das JEDER transportablen Säge vorzuziehen. Wenn man den Umgang mit einer Formatkreissäge richtig gelernt hat, arbeitet man damit unheimlich sicher. Auch bei kleinen Teilen müssen die Finger niemals in der Nähe des Sägeblattes sein.

Ich schiebe den Erfolg der Sawstop-Technik in den USA in erster Linie auf die schlechte Ausbildung der dortigen Schreiner und den Misserfolg des Systems bei uns auf unsere (noch) gute Ausbildung. Und auch wenn man das nur als Hobby macht, kann man sich sehr viel Wissen über den sicheren Umgang mit Maschinen über Videos und die Unterlagen der BG selbst aneignen. Für alles, was darüber hinausgeht, gibt es ja dieses Forum hier :emoji_slight_smile:

Bitte nicht falsch verstehen. Technologien wie Sawstopp sind toll. Sie sollten dann aber nicht patentierbar und Open Source sein, sodass jeder sie einsetzen kann und sie sollten NIEMALS ein Ersatz für eine gute Ausbildung sein und NIEMALS falsche Sicherheit vorgaukeln. Denn jedes Sicherheitssystem kann auch mal versagen.

Und noch meine persönliche Meinung zur aktuellen Situation bei Festools Sägen:
Die Zeiten, in denen Festool gute halbstationäre Maschinen gebaut hat, sind scheinbar vorbei. Die letzten in meinen Augen brauchbaren Sägen waren die CS50 und die CS70.

Gruß
Heiko
 
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seschmi

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Zur letzten Frage: Ja, eine Formatkreissäge kaufen.

Das ist ein häufiges Thema hier im Forum: Leute kaufen eine hochwertige Montagesäge (Mafell Erika, Festool), die soviel wie eine kleine FKS kostet, und erwarten dann die gleiche Qualität. Das funktioniert dann nicht, weil es komplett unterschiedliche Maschinenkonzepte und Gewichtsklassen sind. Das kann eine mobile Säge nicht leisten, dafür sind sie auch nicht gedacht.

Ich habe selbst eine Erika. Man kann damit Möbel bauen, wenn man sich der Beschränkungen bewusst ist und weiß, wie man damit umgeht. Eine FKS ist das nicht, und es ist sinnlos, sich darüber aufzuregen. Ein Golf Kombi ist kein LKW, trotzdem habe ich schon Umzüge damit bewältigt.
 

moriko

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Die letzten in meinen Augen brauchbaren Sägen waren die CS50 und die CS70.
Die hatte ich damals auch… und ich hatte ähnliche Probleme wie DerHolzKlaus … eine vernünftige FKS war dann das Heilmittel für meine Probleme …

Ist einfach ein grundsätzliches Problem…

(Ob sich das bei der TKS 80 noch verschlimmert hat, kann ich nicht einschätzen…)

Gruss Marco
 

seschmi

ww-robinie
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Noch zur Verletzungsgefahr: Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Krankenhauszeit Schreiner (Profis) gesehen zu haben, die sich an der FKS einen Finger abgesägt haben. Hier im Forum sind ja viele Schreiner unterwegs, ich denke, praktisch alle haben zehn Finger. Wäre mal eine interessante Umfrage.

Was wir bei Profis oft hatten, waren Quetschungen: Balken hochgehoben, abgerutscht, Hand drunter. Oder Bänderrisse und anderes - auf der Bautreppe umgeknickt, über herumliegendes Material gestolpert oder ähnliches. Zum Teil sehr schlimme Sachen (Krankenhaus der Maximalversorgung), aber nichts mit FKS.

Bei den Hobbyisten sind mir zwei Haupt-Unfallursachen in Erinnerung: Die Flex und das Bier. Extrem viele Heimwerker kamen verletzt und angetrunken, das ist wirklich ein Riesenproblem. Nicht umsonst gilt im Handwerk heute absolutes Alkoholverbot, das sollte im Hobby mit Maschinen auch so gehandhabt werden.

Heimwerker verletzen sich bei Tätigkeiten, die ein Profi so nie machen würde, weil er es besser gelernt hat. Das kann man schon so sagen.

Deshalb: Wenn man sich daran hält, wie es Profis machen, ist das Risiko überschaubar. Das bedeutet: In die eigene Ausbildung investieren und lernen, wie man Maschinen richtig benutzt. BG-konforme Ausstattung. Kein Alkohol bei Arbeit an Maschinen.
 
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Markus627

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Ist jetzt vielleicht leicht OT: Ich kenne einen Tischlermeister, der sich nach 20 Jahren im Beruf an einer FKS/TKS 3 Finger abgeschnitten hat. Daher kommt bei mir keine TKS/FKS ins Haus und wenn ich eine sehe, fühle ich mich unwohl. Vielleicht nicht rational, aber das ist auch der Mensch :S
 

tomkaes

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Fangen wir mal mit dem großen Plus-punkt (und der Kaufentscheidung) an:
* Sawstop.

Und dann kommen wir zum großen Negativpunkt:
* Der Preis. Das sind 1500€ "Sawstop" bonus, im vergleich zu ebenbürtigen Bausägen ohne sawstop
* Die Absaugung. Keine Ahnung ob das nicht besser geht..
* Die Absaughaube: riesengroß, unhandlich, klobig, klapprig.

Liest du eigendlich mal deine eigenen Gedanken, vor dem Druck auf den Senden Knopf?

Für 1.500,- € Aufpreis kaufe ich mir beim Händler eine spaltkeilunabhängige Oberschutzhaube
mit Parallelogramaufhängung an die mir genehme TKS/FKS.
Da beschreibst du mir gerne mal die Sicherheitsnachteile gegenüber "Sawstop" :emoji_thinking:
 

Alceste

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Ich schiebe den Erfolg der Sawstop-Technik in den USA in erster Linie auf die schlechte Ausbildung

jo die hiesige Ausbildung ist so gut, dass Tisch- und Formatkreissägen an über 1/3 der Unfälle beteiligt sind... (cf. https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fach-themen/holz/maschinen/ ). Und selbst wenn nicht: Ich hab den Gurt in meinem Auto auch noch nie gebraucht und trotzdem lege ich ihn an. Über Sinn und Unsinn der konkreten Implementation von Saw Stop lässt sich streiten aber ein Mehr an Sicherheit ist IMMER vorzuziehen. Unfälle können immer passieren selbst erfahrensten Menschen, wie mir erst kürzlich wieder berichtet wurde.
Zur Frage des TE: Ich habe diesen Sommer auf der Holz & Handwerk die feldersche Antwort auf Saw Stop sehen dürfen. Das System scheint mir durchdachter (Sägeblatt wird nicht geschrottet sondern unter den Tisch gezogen, es kann direkt wietergearbeitet werden) allerdings ist es derzeit nur bei den Flagschiffen verfügbar. Ich denke aber mal die Arbeiten an einer Umsetzung für die kleineren Maschinen.
 

heiko-rech

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Hallo nochmal,
ein Paar Gedanke zur Schutzhaube:
Viele Hobbyisten und leider auch Profis demontieren diese, im Irrglauben dadurch sicherer Sägen zu können, weil man ja den Schnittverlauf sehen kann. Das ist absoluter Unsinn. Ich habe dazu vor Jahren schon zwei Beiträge bei Holzwerken geschrieben:
https://www.holzwerken.net/blog/heiko-rech/sicher-unter-der-haube/
https://www.holzwerken.net/blog/heiko-rech/sicher-unter-der-haube-fortsetzung/
Ein Video gibt es auch:
https://www.youtube.com/watch?v=P_FxgVNpK-E
Wer richtig mit einer Tischkreissäge umgehen kann, muss die Haube nur für verdeckte Schnitte demontieren.
Wenn sich dann jedoch ein Tischlermeister hinstellt und so ein Video macht:
https://youtu.be/gWn-0TV6dTQ
Dann geht mir schon ein wenig die Hutschnur hoch. Denn dann machen es viele Hobbyisten unreflektiert nach und bringen sich in Gefahr.
Es gibt seit einiger Zeit Vorschriften für neue Schutzhauben. Dadurch wurden die dann etwas größer und mehrteilig. Ich habe so eine Haube an meiner CS50. Es war eine gewisse Umgewöhnung, aber man kann damit durchaus gut arbeiten. Die Haube der TKS80 sieht ähnlich aus und ich behaupte mal, auch damit kann man arbeiten.

jo die hiesige Ausbildung ist so gut, dass Tisch- und Formatkreissägen an über 1/3 der Unfälle beteiligt sind... (cf. https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fach-themen/holz/maschinen/ ).
Da steht dann:
Mehr als ein Drittel aller Arbeitsunfälle führen zu Handverletzungen und stellen damit die häufigste Verletzungsart dar. In holzbe- und -verarbeitenden Betrieben werden in erheblichem Maße solche Handverletzungen durch das Bedienen der Tisch- und Formatkreissäge verursacht, weil Schutzvorrichtungen wie z.B. die obere Werkzeugverdeckung für das Kreissägeblatt nicht benutzt oder falsch eingestellt oder wichtige Hilfsvorrichtungen nicht verwendet werden.

Das hätte ich nicht gedacht, schade. Das liegt dann aber meine Meinung nach an den Mitarbeitern, Vorgesetzten und Ausbildern im Betrieb und nicht an der Ausbildung in den überbetrieblichen Lehrgängen. Wenn die Vorbildfunktion nicht ernst genommen wird (ebenso auch bei YouTube), nutzt das alles wenig.

Meine Gliedmaßen sind im übrigen noch alle vorhanden, intakt und vollständig. Und ich tue alles dafür, dass das so bleibt.

Gruß
Heiko
 

seschmi

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Ist jetzt vielleicht leicht OT: Ich kenne einen Tischlermeister, der sich nach 20 Jahren im Beruf an einer FKS/TKS 3 Finger abgeschnitten hat. Daher kommt bei mir keine TKS/FKS ins Haus und wenn ich eine sehe, fühle ich mich unwohl. Vielleicht nicht rational, aber das ist auch der Mensch :S

Mit der gleichen Logik könnte man übrigens auch alle Autos abschaffen - es kennt wohl jeder jemanden, der einen Autounfall hatte.
 

DerHolzKlaus

ww-ulme
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Liest du eigendlich mal deine eigenen Gedanken, vor dem Druck auf den Senden Knopf?

Für 1.500,- € Aufpreis kaufe ich mir beim Händler eine spaltkeilunabhängige Oberschutzhaube
mit Parallelogramaufhängung an die mir genehme TKS/FKS.
Da beschreibst du mir gerne mal die Sicherheitsnachteile gegenüber "Sawstop" :emoji_thinking:
ganz einfach: wenn ich irgendwelche verdeckten schnitte mache, welche ich selten ausführe und auf einmal das kreissägenblatt aus dem werkstück wo auftaucht, wo ich es ned vermutet habe is der finger weg.

hätt mein finger da sein sollen? nein natürlich nicht. hätt ich den schnitt so machen sollen? nein, natürlich nicht! is der finger jetzt weg? leider ja.

ich bin nicht vom fach und ich mache fehleinschätzungen, so wie jeder andere Mensch auch. Gerade im hobby-bereich, wo man nicht 40+h pro Woche sondern 10-15 (wenns sehr gut läuft) zusammen bekommt hat man nicht die routine, die ein profi hat.

hab ich erst letztens wieder gemerkt, als ich auf der Abrichte einen rückschlag kassierte weil das werkstück zu kurz war. hätt nicht passiern solln wenn ma mehr drüber nachgedacht hätte vorher, is aber passiert (wenn auch konsequenzlos, außer nem kaputten stück holz dem ein eck fehlte).

ja, man kann natürlich auch mit der TKS80 arbeiten. Wenns auf hundertstel ankommt werde ich in zukunft das Brett (mit einem schlitten befestigt) entlang des parallel Anschlags führen.

Mir war übrigens komplett klar, dass ich mir keine FKS kaufe und dass ich 300% für "Festool" "Sawstop" zahle. ich hab halt nicht damit gerechnet, dass es so wild ist :emoji_wink:

der rant bezieht sich übrigens zu 90% auf das "Set", wenn der winkel direkt am tisch ist, hast du viel weniger spiel. dafür halt auch nur 15cm schnittiefe. das is halt auch für nix gut.

Sobald Felder ihre technik auf alle andern Produkte (außerhalb von format4) ausrollt steh ich mit der bestellung vor der haustür.
 

seschmi

ww-robinie
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jo die hiesige Ausbildung ist so gut, dass Tisch- und Formatkreissägen an über 1/3 der Unfälle beteiligt sind... (cf. https://www.bghm.de/arbeitsschuetzer/fach-themen/holz/maschinen/ ).

Das steht da übrigens nicht. Da steht, dass über 1/3 der Unfälle Handverletzungen sind. Da der Artikel um Kreissägen geht, ist das vielleicht missverständlich. Und dann steht da noch, dass die meisten Unfälle durch fehlende Schutzeinrichtungen kommen.

Das mit den Handverletzungen unterschreibe ich sofort: Es heißt ja auch Handwerk. Was ich gesehen habe, waren (bei Profis) aber keine Schnittverletzungen durch das Sägeblatt. Sondern eher sowas wie eine Eichenbohle rutscht ab und zertrümmert die Hand. Da bringt der Sawstop wenig.
 

Rookie77

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Heimwerker freuen sich eben über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, müssen sie doch dann weniger nachdenken und können die Maschinen wieder weiter falsch bedienen, so wie es regelmäßig in YouTube Videos gezeigt wird.

Ich versuche so gut es geht auf die Sicherheit zu achten, habe im Bekanntenkreis jedoch Menschen, die in dieser Hinsicht absolut beratungsresistent sind. Da machste dann nix, außer die Hände vor die Augen halten, wenn man sie bei der Bedienung der Maschinen sieht und ihnen die Daumen zu drücken.

Mir hat es vor zwei Jahren bei einer "mal schnell was machen" Aktion die Flachdübelfräse über zwei Finger gezogen und ich habe hier im Krankenhaus die Heimwerkersaison eingeläutet. Die Finger sind noch dran aber Handmodell werde ich leider nicht mehr.

Um zur TKS80 zurückzukommen. Für den Preis und wenn der Platz da ist, hätte ich auch eher eine kleine Formatkreissäge genommen. Wie die Profis hier schon erwähnt haben, kann eine Montagesäge nicht das bieten, was eine Formatkreissäge kann.

Wobei ich zugeben muss, dass mich die neue Festool Akkusäge reizt. Vor allem weil ich mich von der Größe der Maschinen verkleinern möchte. Aber für den Preis nimmt man wohl lieber was anderes.
Festool hat das Teil derzeit unter die ganzen Influencer geschmissen und sobald ich hier mit meinem Tinyhouse anfange, schreibe ich due Firma an und Frage nach, ob sie mir ein Modell für ein paar Wochen zur Verfügung stellen. Autark im Garten damit arbeiten hat schon was.
 

seschmi

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Wichtig sind halt korrekte Prioritäten.

Es gibt mindestens ein Dutzend Wege, sich mit einer Kreissäge schwer zu verletzen, die der Sawstop nicht verhindert. Daher ist Prio 1, dass man lernt, wie man das Gerät korrekt bedient. Also zuerst da investieren.

Prio 2 sind für mich die korrekte Anwendung konventioneller Schutzeinrichtungen. Oberhaube wurde ja genannt. Ein sawstop ist da kein Ersatz. Also als zweites da investieren.

Prio 3 wären für mich dann andere Gefährdungen in der Hobbywerkstatt - Sicherheitsschuhe sind zum Beispiel auch im Hobby eine gute Sache. Ein Turnschuh hat einer Eichenbohle wenig entgegenzusetzen.

Wenn das alles passt, kann man immer noch über einen Sawstop nachdenken. Aber erstmal sollte man schon die anderen Themen angehen.
 

tomkaes

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ganz einfach: wenn ich irgendwelche verdeckten schnitte mache, welche ich selten ausführe und auf einmal das kreissägenblatt aus dem werkstück wo auftaucht, wo ich es ned vermutet habe is der finger weg.
Du solltest weniger festtoll Werbe youtube schauen, sondern BGHM / Suva Videos.
Dann würdest du meine Aussage mit dem Oberschutz verstehen. :emoji_wink:
Und da bleiben die Finger dran, egal wo beim verdeckten Schnitt das Blatt sichtbar wird.
 

Lorenzo

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Wenn man den richtigen Umgang lernt, was nicht nur über die Ausbildung möglich ist, dann arbeitet man schon sehr sicher an den Maschinen.
Ich lege keinen Wert auf Saw Stop, sehe darin auch eine gewisse Gefahr. Ich kann mir durchaus vorstellen dass man mit ner anderen Grundeinstellung an die Säge geht, wenn man meint dass sie eigene Fehler korrigiert. Ich Versuch im Alltag auch mich nicht auf ne Versicherung zu verlassen, sondern Fehler zu vermeiden.
Ich kenn 2 relativ Junge Schreinermeister denen eine Fingerkuppe fehlt, das zum Anlass zu nehmen nicht an ner Säge zu arbeiten kommt mir dennoch nicht in den Sinn, sagt mir aber dass ich IMMER aufmerksam und methodisch vorgehen muss. IMMER!! Kein, "nur mal schnell", oder "ach für den einen Schnitt". Das ist was was im Schreineralltag besonders berücksichtigt werden muss, mit der Anzahl der Arbeiten an der Maschine steigt halt auch statistisch die Anzahl der Fälle wo Mal was schief geht. Und wenn's is dass der inhomogene Werkstoff anders reagiert als erwartet. Wenn man ein Ästchen im Holz übersehen hat, und das zum Geschoss wird, dann reagiert man selbst vielleicht auch falsch!
Im Hobby sollte man sich NIE Zeitdruck machen, vorher informieren wie bestimmte Arbeitsschritte auszuführen sind, das nochmal durchgehen im Kopf bevor man die Maschine anschaltet und sämtliche gängigen Sicherheitsvorkehrungen konsequent nutzen.
Dann arbeitet man dauerhaft mit einer hohen Sicherheit. 100% gibt's nie und bei nix.
Wer das hier liest ist eh schon in nem Forum unterwegs in dem man sich jeden Arbeitsschritt erklären lassen kann.
Das also auch tun, die Gefahren sind manchmal anderswo als man meint.
Auf das @Sire Toby und seine Kollegen nicht zu viel zu tun bekommen!!!
(Ich hoffe auch dass das Geböller dir nicht zu viel Arbeit beschert hat.)
 
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Time_to_wonder

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Wenn man im Auto Rückfahrpiepser gewohnt ist und sitzt auf einmal im Mietwagen ohne, knallt man manchmal rückwärts gegen die Wand. Auch blöde beim automatischen Bremse-festhalten, wenn man ohne die Funktion an der Ampel anfängt zu rollen.

Nix gegen Sicherheitsmaßnahmen, aber manche lassen uns verblöden.
 

DerHolzKlaus

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ich hab deine aussagen schon verstanden, es ändert halt nix an meinem "fehler passieren" :emoji_slight_smile: mir zumindest.

Das thema "sicherheit dank youtube" seh ich differenzierter.
natürlich kann man einen Kurs über (mehrere) Wochenenden machen, aber ich wüsst ja aktuell nicht mal wo ich da "für den hobbybereich" hingehen würde".

realistischerweise bleibt man halt dann beim thema hängen, welches einen erst in das hobby getrieben hat: youtube.
ma muss sich ned die größten blödheiten vom herrn lets bastl abschaun, welcher abschnitte "zur show" in ein laufendes blatt feuert. und auch wenn der stil vom winkler mittlerweile schwer zum aushalten ist, sein "sicherheit zuerst" war immer top prio und ich hatte durchaus das gefühl, ordentlich zu lernen wann man einen schiebestock verwendet, wie man sich vor rückschlägen schützt und warum ma auf keinen fall bei einem kappschnitt den parallel anschlag auf maß anstehen haben darf.

ma muss halt ein gefühl dafür haben, wem das ein anliegen ist und wer eigentlich nur den klassen - kasper macht um youtube moneys abzugreifen.

@Time_to_wonder ich kenn ehrlich keinen, der mit der hand an ein sawstop blade fährt weil "es klappt ja eh weg, wenn was is!". niemanden. das mim rückfahr piepserl kann ich allerdings bestätigen, weil man "stand der technik" nicht mehr damit rechnet, dass es irgend ein auto ohne gibt. das is eine immense reale gefahr.
 

tomkaes

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Ich kenn 2 relativ Junge Schreinermeister denen eine Fingerkuppe fehlt, das zum Anlass zu nehmen nicht an ner Säge zu arbeiten kommt mir dennoch nicht in den Sinn, sagt mir dass ich IMMER aufmerksam und methodisch vorgehen muss. IMMER!! Kein, nur mal schnell, oder ach für den einen Schnitt. Das ist was was im Schreineralltag besonders berücksichtigt werden muss, mit der Anzahl der Arbeiten an der Maschine steigt halt auch statistisch die Anzahl der Fälle wo Mal was schief geht. Und wenn's is dass der inhomogene Werkstoff anders reagiert als erwartet.
Im Hobby Man (Frau) sollte man sich NIE Zeitdruck machen, vorher informieren wie bestimmte Arbeitsschritte auszuführen sind, das nochmal durchgehen im Kopf bevor man die Maschine abschaltet und sämtliche gängigen Sicherheitsvorkehrungen konsequent nutzen.
Dann arbeitet man dauerhaft mit einer hohen Sicherheit. 100% gibt's nie und bei nix.
Ich habe mal aus meiner Sicht ein paar Sachen korrigiert.

Eine Studien-/Arbeitskollegin meiner Frau (beide Bauingenieurinnen) ist bei der BG im Außeneinsatz:
Was du da berichtet bekommst, tlw. ohne Worte.
- haben wir immer so (falsch) gemacht
- kostet nur Zeit
- ich wollte endlich Feierabend machen
- ...
 

dsdommi

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Moin und ein frohes unfallfreies Jahr wünsche ich allen.
Wäre es nicht sinnvoll mal solche Sicherheits Hinweise von der BG oben im Forum mal anzupinnen? Meist ist es ja so dass man erst fragt wenn das Problem auftritt. Wenn man vorher was lesen kann und es leicht findet..
 

Macchia

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ganz einfach: wenn ich irgendwelche verdeckten schnitte mache, welche ich selten ausführe und auf einmal das kreissägenblatt aus dem werkstück wo auftaucht, wo ich es ned vermutet habe is der finger weg.

hätt mein finger da sein sollen? nein natürlich nicht. hätt ich den schnitt so machen sollen? nein, natürlich nicht! is der finger jetzt weg? leider ja.

ich bin nicht vom fach und ich mache fehleinschätzungen, so wie jeder andere Mensch auch. Gerade im hobby-bereich, wo man nicht 40+h pro Woche sondern 10-15 (wenns sehr gut läuft) zusammen bekommt hat man nicht die routine, die ein profi hat.

hab ich erst letztens wieder gemerkt, als ich auf der Abrichte einen rückschlag kassierte weil das werkstück zu kurz war. hätt nicht passiern solln wenn ma mehr drüber nachgedacht hätte vorher, is aber passiert (wenn auch konsequenzlos, außer nem kaputten stück holz dem ein eck fehlte).
wenn ich mir das durchlese,
kann ich nur dringend raten einen Maschinenkurs zu machen.
Wenn da so wenig Vertrauen und Selbstsicherheit herrscht in diesem Zusammenhang
ist das der einzige Weg.

Werkstück zu kurz an der Abrichte, Rückschlag, Sägeblatt taucht auf wo man es nicht vermutet...
Das hört sich wirklich alles andere als gut an.
Eine gesunde Basis an Wissen kann sich jeder aneignen, das hat jetzt erstmal weniger mit Profi und 40 h die Woche zu tun.

Diese Lehrgänge helfen auch in vielen anderen Bereichen die man gar nicht auf dem Schirm hat,
steigern nicht nur die Sicherheit sondern auch die Qualität am Werkstück und vor allem das Selbstvertrauen.
Wenn ich schon mit Schweißperlen auf der Stirn da ran gehe oder mit Unfallszenarien im Kopf, dann scheppert es doch meist genau deswegen...
 

Alceste

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Das steht da übrigens nicht.
Da hast du recht, da habe ich zu schnell gelesen. Ich habe mich allerdings auf der Messe mit verschiedenen Leuten über das Felder Ding unterhalten und denen zu Folge ist die Formatkreissäge die unfallträchtigste Maschine in der Holzbearbeitung. Das hatte ich auch nachrecherchiert aber finde das Dokument von der BG gerade nicht. Ich habe auch ehrlich gesagt Zweifel an der Validität deiner persönlichen Beobachtungen - diese dürften kaum auf die Gesamtsituation anwendbar sein und falls doch ist das reiner Zufall.
Das ewige Genöle von wegen Sicherheitseinrichtungen machen blöder: Meinetwegen, aber das Ziel von Sicherheitseinrichtungen ist es nicht die Leute intelligenter zu machen sondern vor Unfällen zu bewahren. Was das Individuum daraus für eine Einstellung ableitet kann ich nicht der Einrichtung anlasten. Dass man sich irgendwann blöd verhält ist letztlich nur eine Frage der Zeit und wenn diese Sichehrietseinrichtung dafür sorgt, dass ich die Notaufnahme nicht aufsuchen muss bin ich darüber sehr glücklich.
 

tomkaes

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Wäre es nicht sinnvoll mal solche Sicherheits Hinweise von der BG oben im Forum mal anzupinnen? Meist ist es ja so dass man erst fragt wenn das Problem auftritt. Wenn man vorher was lesen kann und es leicht findet..
https://www.woodworker.de/forum/thr...icherheit-an-holzbearbeitungsmaschinen.76230/
https://www.woodworker.de/forum/threads/die-gefährliche-verbotene-hobelwelle.118114/

Die BG Unterlagen als pdf habe ich gefühlt 100 mal auf die neulichen Fragen gepostet.
(Suche: wenn ich die Antwort doch sofort bekomme, warum soll ich suchen/lesen?)

Lesen ist nicht so unterhaltsam wie bunte Filmchen der Influencer :emoji_worried:
(geht doch ... habe ich gesehen ... alle US Darsteller haben noch ihre Hände ... BG gilt im privaten Bereich zum Glück nicht ...)
 

magmog

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Guuden,

Solange jeder nach Belieben nicht ganz ungefährliche Maschinen ohne Ahnung benutzen darf,
und selbst Profis der Ansicht sind, dass eine Schürze auch an Maschinen keine Gefahr darstellt,
dienen leider auch Schutzeinrichtungen wenig der Erhöhung der Sicherheit.

Im Gegenteil, wie z.B. die Untersuchungen nach der Einführung des ABS-Systems gezeigt haben,
sind deren Nutzer erheblich risikoreicher unterwegs gewesen, mit einer signifikanten höheren Unfallzahl.
 

Johannes

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Hierzu gehört definitiv die Festool TKS 80 bei mir. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir einfach zu viel erwarte oder ob das ding einfach nicht gut ist.
Hallo,
mir scheint die Säge passt einfach nicht zu deinen Erwartungen. Eventuell solltest du das aber nicht Festool vorwerfen, sondern deine Youtube-Gewohnheiten überdenken.
Die TKS 80 ist einfach nicht die richtige Säge, wenn man kleine hochpräzise Schnitte machen will. Das ist eine Montagesäge.
Für das, was du da beschreibst wäre eine kleine präzise Tischkreissäge besser, leider werden die kaum noch gebaut, zum Beispiel Ulmia 1710S oder Kity 419.

Es grüßt Johannes
 
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